HALO-Zündkerzen - mehr Leistung, weniger Verbauch?
Hallo!
Ich habe soeben auf tuningteile.de einen Artikel über sog. "HALO-Zündkerzen" gelesen. Angeblich sollen diese besonders lange halten (120.000 km), die Leistung steigern (bis zu 10%) und auch noch den Verbrauch und den Schadstoffausstoß senken. Das klingt ja wie ein wunder...
Was haltet ihr davon? Hat jemand Erfahrungen mit dem Produkt gemacht? Ich weiss nicht recht ob ich das alles glauben soll... 😉
Danke! Ciao
Beste Antwort im Thema
Na, da ich sechs meiner Berufsjahre mit der Entwicklung von Zündanlagen verbracht habe, sehe ich mich berufen, etwas dazu zu schreiben.
Um eine Verbrennung vernünftig in Gang setzen zu können, ist ganz zu Beginn das Verhältnis von der Flamme zugeführter Energie zu den Verlusten wichtig. Die zugeführte Energie wird von der Auslegung der Zündspule bestimmt. Die der Flamme entzogene Energie fliesst zum einen in die Umgebung ab, zum anderen (und ganz wesentlich) in die kalten Elektroden der Zündkerze, wenn die Flamme auf diese trifft. Die hohe Kunst der Kerzenentwicklung besteht also darin, die Abmessungen der Elektroden (und somit ihrer Oberflächen und Massen) möglichst klein zu machen. Darüber hinaus werden die Kerzengeometrie und die Strömung im Zylinder so aufeinander abgestimmt, dass die entstehende Flamme von den Elektroden weggeblasen wird. Wen es genauer interessiert, dem empfehle ich das Studium der Promotionsarbeit von Prof. Stefan Pischinger, Aachen.
https://dspace.mit.edu/.../20292789-MIT.pdf?sequence=2
Bei der Betrachtung der HALO-Kerze sieht man eher den gegenteiligen Ansatz: Sie hat im Prinzip drei konventionelle Masseelektroden, die zusätzlich noch durch einen Ring verbunden sind. Und dieser Ring sitzt genau da, wo die Flamme lang will.
Wie es besser geht, sieht man z.B. hier:
http://thumbs.ebaystatic.com/d/l225/m/mACUOVa0l43pf69YLZpgJ2w.jpg
Die sehr filigrane Mittelelektrode behindert die Flamme nur wenig. Wenn jetzt noch die Strömung quer durch die Kerze läuft, wird die Flamme seitlich in den freien Raum getragen. Und dann klappt's auch mit der Verbrennung.
17 Antworten
Ich bin auf dem Gebiet ja kein Fachmann, aber wie tragen Zündkerzen zur LeistungsSTEIGERUNG bei?! Wenn sie nicht funken, dann eher zur LeistungsABNAHME, aber sonst...
Gruß
Bole
Der TÜV!!!
Radio aus Bruchsal – Interview mit Herrn Mönck vom TÜV über die HALO-Zündkerzen
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Redakteurin: "Radio aus Bruchsal um 7:22. Es sind die kleinen Dinge, die beim Sparen helfen. Das gilt auch beim Autofahren. Denn jetzt ist eine neue Zündkerzengeneration auf den Markt gekommen. Eine vielversprechende Alternative für all jene, die sich angesichts der ständig steigenden Benzinpreise nicht gleich ein sparsameres Auto kaufen können oder wollen.
Am Telefon begrüße ich jetzt Martin Mönck vom TÜV, der diese Zündkerzen getestet hat. Guten Morgen Herr Mönck.“
Martin Mönck: „Ja, schönen guten Morgen oder sollte man gleich lieber sagen ... Halo?“
Redakteurin: „Herr Mönck, viele neue Produkte versprechen oft viel mehr als gehalten werden kann. Die Halo-Wunderkerze soll Benzineinsparungen von 10 bis 15 % bringen. Das würde bedeuten, dass statt 8 Liter ein Auto nur noch 7 Liter braucht. Hand auf´s Herz, was kann diese Zündkerze wirklich?“
Martin Mönck: „Na, also so hoch sollte man vielleicht nicht ran gehen. Es hat ja zwei Effekte, diese Kerze. Einmal haben wir eine totalere Verbrennung, das würde unserem Umweltschutz wieder zu gute kommen und zum anderen spart man natürlich tatsächlich Kraftstoff. Wir haben also festgestellt, dass es sich um 7 - 8 Prozent bewegt, das ist eine ganze Menge, im Zeichen der hohen Benzinpreise. Und ich glaube, wenn man das mal hochrechnet über ein Jahr, dann lohnt sich also tatsächlich eine Umrüstung aller Fahrzeuge, diese notwendigen Ersparnisse zu erreichen, mit dieser Kerze.“
Redakteurin: „Was hat denn so eine Kerze für eine Lebensdauer?“
Martin Mönck: „Ja, das ist erstaunlich. Diese Zündkerzen haben durch das neue Material, was eingesetzt wird, eine erheblich längere Lebensdauer als die herkömmlichen, nämlich bis zu 150.000 Kilometer. Wir können also sagen, mehr als ein halbes Leben eines Kraftfahrzeuges oder fast ein ganzes Leben lang. Bisher würden die Zündkerzen etwa 15.000 Kilometer reichen und die etwa 150.000 Kilometer.“
Redakteurin: „Und was kostet so was dann?“
Martin Mönck: <„Ja, die ist leicht etwas teurer. Vielleicht wird das zunächst mal den Käufer zurückschrecken, aber mit 25 Mark, wie in etwa so das Angebot ist, gegenüber einer Zündkerze, die etwa 3 Mark kosten kann, ist es ein bisschen teurer, aber Sie müssen mal berechnen, welche Ersparnis man pro Jahr hat, so dass sich das in jedem Fall rechnet.“
Redakteurin: „Die neuen Kerzen sind in den USA entwickelt worden, bisher werden sie in Deutschland aber nur von einer kleinen Firma vertrieben. Wieso hat sich denn so ein Branchenriese wie Bosch noch nicht auf diese neue Erfindung gestürzt? Wo ist der Haken bei der Geschichte?“
Martin Mönck: „Ja, das ist so wie es mit Erfindungen so üblich ist. Da hat jemand ein Patent drauf und Bosch hat ja seine Zündkerzen vor 100 Jahren schon einmal entwickelt und kam dann Stück für Stück weiter, bis zur Elektrode, die also 4 Zündfunken hatte. Aber weiter ist es nicht gekommen. Wenn einer solch ein Patent beinhaltet oder berücksichtigt und sicher stellt in der Welt, dass es nicht zur Weiterverwendung kommt, dann hat der ein Monopol. Und das wird sich so eine Firma Bosch dann vielleicht überlegen, dieses Monopol hier aufzukaufen, um dann in ihrem Namen diese Kerze zu vertreiben. So ist es mal im Leben.“
Redakteurin: „Die Firma ESWS, der einzige Anbieter dieser Kerzen in Deutschland, hat für unsere Hörer drei Zündkerzenpakete zusammengestellt, so dass sich nun auch die Skeptiker selbst von der Wirkung dieser neuen Zündkerze überzeugen können. Was muss denn nun beim Einbau solch einer Zündkerze unbedingt beachtet werden?“
Martin Mönck: „Ja das ist ganz einfach, das ist ein ganz normaler Zündkerzenwechsel, die haben gar nix zu beachten. Sie werden zunächst feststellen, so wie wir das auch festgestellt haben, dass sich nicht all zu viel beim ersten Tanken so ergeben hat. Aber dann beim zweiten, drittenmal Tanken merkt man, dass es immer besser wird und der Effekt ist die Langzeitwirkung. Also Messungen über 5000 Kilometer haben ergeben, dass diese Halo-Zündkerzen erheblich bessere Bedingungen dann noch vorweist gegenüber herkömmlichen, die man so lange fährt. Denn wir wechseln ja unsere Zündkerzen nicht eben so schnell aus. Wie gesagt, nach 15.000 Kilometern, dann wird dieser Wert insgesamt schlechter vom Schadstoffausstoß, auch der Verbrauch. Aber diese Kerze wird dann immer besser.“
Redakteurin: „Können die denn in jedes Auto eingebaut werden?“
Martin Mönck: „In jedes Auto, für das die Zündkerzen vom Wärmewert aus reichen und das Gewinde passt und das ist heute gängig, so dass man das mit jedem Fahrzeug machen kann.“
Redakteurin: „Das war Martin Mönck vom TÜV zu den Testergebnissen der Wunderkerze fürs Auto
ist leider etwas OT, aber ich wollte dafür nicht einen eigenen Thread aufmachen:
Wann sollten denn eigentlich die Zündkerzen bei einem 1.8T (wie meinem) gewechselt werden?
gruss,
Thilo
Habe folgenden Bericht gefunden. Die Kerzen scheinen wirklich reine GELDMACHEREI zu sein...
"Halo-Zündkerzen werden als "die Revolution" angepriesen. Dank einer "innovativen Doppelring-Technik" soll man damit "um die sieben Prozent" weniger Benzin verbrauchen, heißt es. 15 Euro kostet das Stück, rund dreimal mehr als normale Zündkerzen. Ob sich diese Investition lohnt? Gut zwölf Stunden und zwei Testfahrten später urteilt Steffen Schmidt: "Die Holo-Zündkerze hat ihre Funktionalität nachgewiesen. Nicht mehr und nicht weniger." Von Spritersparnis ist nichts zu merken.
Dabei wirbt Halo mit einem drei Jahre alten DEKRA-Test, bei dem "eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um bis zu sechs Prozent" festgestellt worden sei. Tatsächlich handelt es sich dabei lediglich um einen extremen Einzelmesswert. "Bei der Gesamtbetrachtung der Ergebnisse kam auch damals heraus, dass es eine signifikante Verbesserung im Kraftstoffverbrauch nicht gegeben hat", so Schmidt."
Quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/21/0,1872,2053205,00.html
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@ Thilo T.
In den "jetzt helfe ich mir selbst"-Büchern heißt es alle 60.000 km die Zündkerzen wechseln beim 1.8T.
Werde ich wohl auch so machen...allerdings die Goldies von Bosch ;-)
Herrsteller könnten doch dann auch 15% sparen.Audi Halo? BMW Halo?und so weiter........Halo
Zu HALO-Zündkerzen würde ich gerne noch meinen Senf angeben:
1. In einem Saab 9.3 2.0t mit LPG-Anlage vollkommen problemlos.
2. In einem Renault Vel Satis 3.5V624V mit LPG-Anlage nach 20.000 km x Zündspulen defekt, die jetzt getauscht werden müssen; und das obwohl HALO die Kerzen für den Vel Satis ausgesucht hat. Das probiere ich nicht wieder! Angekündigte Spritverbrauchsreduzierungen finden möglicherweise im Kopf statt, sind aber nicht nachweisbar und ruhiger fahren als mit den vorgesehenen NGK PLFR5A-11 tut er bei weitem nicht.
Mein Resumee: Es kann gut gehen mit den teuren HALO-Kerzen, muss es aber nicht! Kosten- und Nutzenvorteile sind im Rauschbereich und wenn die Zündkerzen nicht zu den Zündspulen passen, wird es teuer.
Wer holt sonnen alten Schrieb wieder aus der Versenkung ? Moderne Kerzen werden heute auch nur nach 120 000 km gewechselt , und kosten auch entsprechen . Übrigends : Aussetzer durch Kerzen , und somit entsprechender Mehrverbrauch von 10 % würde den Kat innerhalb kuzer Zeit den Hitzetod sterben lassen .
Gruß : Rostklopfer
Ja und nein. Wenn die Zündung zu "lahmarschig" kommt, dann brennt das Gemisch anfänglich etwas langsamer ab, was zu verzögertem Abbrand und verringertem Kolbenmitteldruck führt. Daher sind Motoren mit Doppelzündung unter last etwas "spritziger", da der Abbrand an gleich zwei Stellen parallel loslegt.
Was aber stimmt: 10% sind das mit "Wunderkerzen" nie im Leben. Sonst wären die Mikrowellen- und Laserzünder nämlich komplett überflüssig. Man kann mit Zündkerzen viel falsch machen, aber "richtiger" als "richtig" geht schlecht.
Na, da ich sechs meiner Berufsjahre mit der Entwicklung von Zündanlagen verbracht habe, sehe ich mich berufen, etwas dazu zu schreiben.
Um eine Verbrennung vernünftig in Gang setzen zu können, ist ganz zu Beginn das Verhältnis von der Flamme zugeführter Energie zu den Verlusten wichtig. Die zugeführte Energie wird von der Auslegung der Zündspule bestimmt. Die der Flamme entzogene Energie fliesst zum einen in die Umgebung ab, zum anderen (und ganz wesentlich) in die kalten Elektroden der Zündkerze, wenn die Flamme auf diese trifft. Die hohe Kunst der Kerzenentwicklung besteht also darin, die Abmessungen der Elektroden (und somit ihrer Oberflächen und Massen) möglichst klein zu machen. Darüber hinaus werden die Kerzengeometrie und die Strömung im Zylinder so aufeinander abgestimmt, dass die entstehende Flamme von den Elektroden weggeblasen wird. Wen es genauer interessiert, dem empfehle ich das Studium der Promotionsarbeit von Prof. Stefan Pischinger, Aachen.
https://dspace.mit.edu/.../20292789-MIT.pdf?sequence=2
Bei der Betrachtung der HALO-Kerze sieht man eher den gegenteiligen Ansatz: Sie hat im Prinzip drei konventionelle Masseelektroden, die zusätzlich noch durch einen Ring verbunden sind. Und dieser Ring sitzt genau da, wo die Flamme lang will.
Wie es besser geht, sieht man z.B. hier:
http://thumbs.ebaystatic.com/d/l225/m/mACUOVa0l43pf69YLZpgJ2w.jpg
Die sehr filigrane Mittelelektrode behindert die Flamme nur wenig. Wenn jetzt noch die Strömung quer durch die Kerze läuft, wird die Flamme seitlich in den freien Raum getragen. Und dann klappt's auch mit der Verbrennung.
Zitat:
@Rostklopfer schrieb am 5. März 2016 um 18:42:27 Uhr:
Wer holt sonnen alten Schrieb wieder aus der Versenkung ? Moderne Kerzen werden heute auch nur nach 120 000 km gewechselt , und kosten auch entsprechen . ...
Mhhh, BMW geht da wieder den umgekehrten Weg, um die Jahrtausendwende ca. 90-100 000 km, jetzt um die 60 000 km.
Die Angegebenen 15 000 km waren eher um die 90iger Jahre bei BMW.
Zitat:
@Rael_Imperial schrieb am 5. März 2016 um 20:47:04 Uhr:
Na, da ich sechs meiner Berufsjahre mit der Entwicklung von Zündanlagen verbracht habe, sehe ich mich berufen, etwas dazu zu schreiben.Um eine Verbrennung vernünftig in Gang setzen zu können, ist ganz zu Beginn das Verhältnis von der Flamme zugeführter Energie zu den Verlusten wichtig. Die zugeführte Energie wird von der Auslegung der Zündspule bestimmt. Die der Flamme entzogene Energie fliesst zum einen in die Umgebung ab, zum anderen (und ganz wesentlich) in die kalten Elektroden der Zündkerze, wenn die Flamme auf diese trifft. Die hohe Kunst der Kerzenentwicklung besteht also darin, die Abmessungen der Elektroden (und somit ihrer Oberflächen und Massen) möglichst klein zu machen. Darüber hinaus werden die Kerzengeometrie und die Strömung im Zylinder so aufeinander abgestimmt, dass die entstehende Flamme von den Elektroden weggeblasen wird. Wen es genauer interessiert, dem empfehle ich das Studium der Promotionsarbeit von Prof. Stefan Pischinger, Aachen.
https://dspace.mit.edu/.../20292789-MIT.pdf?sequence=2Bei der Betrachtung der HALO-Kerze sieht man eher den gegenteiligen Ansatz: Sie hat im Prinzip drei konventionelle Masseelektroden, die zusätzlich noch durch einen Ring verbunden sind. Und dieser Ring sitzt genau da, wo die Flamme lang will.
Wie es besser geht, sieht man z.B. hier:
http://thumbs.ebaystatic.com/d/l225/m/mACUOVa0l43pf69YLZpgJ2w.jpg
Die sehr filigrane Mittelelektrode behindert die Flamme nur wenig. Wenn jetzt noch die Strömung quer durch die Kerze läuft, wird die Flamme seitlich in den freien Raum getragen. Und dann klappt's auch mit der Verbrennung.
So , einer der Ahnung hat ! Iridium -Zündkerze = dünne Mittelelektrode . Dann ist die Lage der Zündkerze im Brennraum extrem wichtig , und die Strömungsrichtung der Gase . Außerdem vermute ich , daß die Fa Bosch mehre Motorprüfstände mit Entwicklung und Abstimmung von Zündkerzen in Zusammenarbeit mit den Motorherstellern , belegt hat .Von wegen , haben vor hundert Jahren die Zündkerze erfunden ,und seit der Zeit wird sie so gemacht .
Gruß : Rostklopfer
Gibt es die überhaupt noch zu kaufen? Oder war das nur ein One-Hit-"Wonder"?
Zitat:
@Rael_Imperial schrieb am 5. März 2016 um 20:47:04 Uhr:
Wie es besser geht, sieht man z.B. hier:
http://thumbs.ebaystatic.com/d/l225/m/mACUOVa0l43pf69YLZpgJ2w.jpg
Die sehr filigrane Mittelelektrode behindert die Flamme nur wenig. Wenn jetzt noch die Strömung quer durch die Kerze läuft, wird die Flamme seitlich in den freien Raum getragen. Und dann klappt's auch mit der Verbrennung.
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