Hab ich zu kleine Düsen im Vergaser?
Moin,
meine Softail, EZ 01/1994 zickt rum. Ich hab elektronische Singlefire-Zündung, NGK Kerzen, einen S&S Vergaser mit Originalbedüsung (letztes Jahr per Ultraschall gereinigt) und keine originale Auspuffanlage. Deren Hersteller ist aber unbekannt.
Folgendes Problem: Kaltstart mit 3 x Drehen am Gasgriff, Choke auf, Anlasser betätigen - starten. Sie springt super an. Ich fahr aus dem Grundstück und schließe den Choke etwa 1 Drittel, fahre los und nach ca. 1km wird der Choke wieder ca. 1 Drittel geschlossen. Nach ca. 1 weiteren km geht´s los: bei ca. 1/4 Gas ist ein Loch in der Gasannahme zu spüren - ich mach den Choke zu, sie läuft beim Fahren ganz gut - aber beim Anhalten gibt´s sofort ein Patsch und aus ist sie. Dies passiert solange, bis sie richtig warm gefahren ist. Selbst danach, auch wenn sie richtig heiß ist, ist bei 1/4 Gas dieses Loch hin und wieder spürbar. Geb ich mehr Gas, ist alles gut. An der Leerlaufschraube docktern wir seit Juli rum, aber ein gescheiter Leerlauf ist nicht einstellbar. Den Vergaser haben wir schon mehrfach auf Grundeinstellung eingestellt - momentan haben wir die Beschleunigerpumpe etwas weiter aufgedreht, als normal sein sollte. Ist sie richtig heiß, ist der Leerlauf zu hoch - dreh ich die LL-Schraube ein my zurück, geht sie permanent aus im Stand.
Etwas unklar ist: der DB-Killer des vorderen Zylinders ist schwarz, der des Hinteren mittig hellgrau (rundherum schwarz)
- sollte ich´s jetzt mal mit je 1 Nummer größeren Düsen (Haupt- und Leerlaufdüse) probieren?
- oder kann das Theater auch vom Motor hervorgerufen werden? Kompression auf beiden Töppen 8,4!
Wir sind nun ziemlich ratlos.
Ich hoffe auf hilfreiche Beiträge,
Gruß Karsten
42 Antworten
Zitat:
@kellypit schrieb am 7. Oktober 2019 um 18:50:00 Uhr:
So - nächsten Montag geht sie nochmal zum Profi, der die Zündung vor 2 Jahren eingebaut hat. Er kann sich das Theater nicht erklären und wird die Einstellung durchführen, eventuell mit anderen Düsen bestücken. Mal sehen, was dabei raus kommt.
Hättest lieber einen anderen "Profi" suchen sollen.
Der bisherige wird seine vergangene Arbeit nicht schlecht machen.
Die Zündmarkierungen haben sich über die Baujahre oder Kurbelwellenerneuerung geändert, muß man im Zweifelsfall prüfen.
Für eine Grundeinstellung (1,5 Umdrehungen von unten zurück) braucht man keinen Profi, nur einen Schraubendreher. Allerdings ist es damit nicht getan: Grundeinstellung bedeutet nur, sie wird anspringen (das macht sie ja) und weitere Verstellungen geben Aufschluß über eventuelle Probleme.
Die korrekte Düsengröße für Deinen Hubraum steht in der Jetting List von S&S .295 Teillast wäre für BigTwin erstmal richtig.
Aber vorsicht, haste sie nich selber gekauft könnte sie manipuleirt sein und nicht mehr den Angaben entsprechen. Eine falsche Hauptdüse macht sich erst unter (voll)Last bemerkbar.
Wie wurde denn festgestellt, das Dein Ansaugsystem dicht ist?
Welche Zündanlage ist den verbaut?
@ hd-man
Angeblich ist die MAschine in der vorhandenen Konfiguration ja schon gut gelaufen, jetzt tut sie's nicht mehr.
Ergo dürften Düsen etc. stimmen (die verändern sich ja eher nicht 😉), bloß das Prob "Nebenluft" könnte zu dem misslichen Prob führen.
"Anlage ist dicht"?
Wie festgestellt, WO?? festgestellt?
Ist der Versagerflansch dicht (kann er gern sein), nur die Manifolddichtungen sind's nicht?
Solange ich das Bike nicht "in eigenen Händen" gehalten habe, glaube ich erstmal gar nichts 😉.
Grüße
Uli
Die Frage hatte ich auch schon so gestellt aber keine Antwort drauf bekommen.
Zitat:
@kellypit schrieb am 7. Oktober 2019 um 18:50:00 Uhr:
So - nächsten Montag geht sie nochmal zum Profi, der die Zündung vor 2 Jahren eingebaut hat. Er kann sich das Theater nicht erklären und wird die Einstellung durchführen, eventuell mit anderen Düsen bestücken. Mal sehen, was dabei raus kommt.
.
Sozusagen, kann man diesen Thread außen vor lassen.😉
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Zitat:
@Uli G. schrieb am 10. Oktober 2019 um 01:19:24 Uhr:
@ hd-man
Angeblich ist die MAschine in der vorhandenen Konfiguration ja schon gut gelaufen, jetzt tut sie's nicht mehr.
Ergo dürften Düsen etc. stimmen (die verändern sich ja eher nicht 😉), bloß das Prob "Nebenluft" könnte zu dem misslichen Prob führen.
"Anlage ist dicht"?
Wie festgestellt, WO?? festgestellt?
Ist der Versagerflansch dicht (kann er gern sein), nur die Manifolddichtungen sind's nicht?Solange ich das Bike nicht "in eigenen Händen" gehalten habe, glaube ich erstmal gar nichts 😉.
Grüße
Uli
Im Sinne von Verschmutzen verändern sich Düsen schon.
Wenn sie lose sind ist die Kalibrirung auch nichts mehr wert.
Das Zaubermittel Ultraschall wird gern überschätzt.
Ebenso die "Profis" bisweilen.
Scheinbar wurde der eigentlich unkaputtbare Bauernvergaser leider schon ordentlich verschlimmbessert. Das kann natürlich noch zu einem zusätzlichen Problem führen.
Die Einstellung der Beschleunigerpumpe hat mit dem Laufproblem beispielsweise überhaupt nix zu tun, ähnlich dem Verstellen der Spiegel.
Tippe auch eher auf Nebenluft
So - jetzt steht sie beim Profi. Und wenn ich sage Profi, dann isses einer.
Er hat die Vergasereinstellungen verändert, ist mal mit ner kleineren Teillastdüse gefahren - alles Scheiße. Aber aus dem vorderen Zylinder macht sie im Stand manchmal ziemlich blau und die Kompression liegt bei 8,4 (beide Töppe). Da niemand weiß, wieviel der Motor effektiv auf´m Buckel hat, hab ich gesagt: nimm nun erst mal die Köpfe runter und zieh die Zylinder hoch. Mal sehen, was dann zum Vorschein kommt.
Bei einem Kumpel war´s vor ca. 2 Jahren ähnlich. Er hat seine auch dort gehabt wo meine jetzt steht. Bei ihm wurden die Köpfe gemacht und das Antriebsritzel der Nockenwelle hatte Auflösungserscheinungen. Seit der Rep beim Profi läuft die so was von geil. Hoffentlich wird meine auch so...
Der Luftfilter samt Halterung paßt nicht zum S&S Super E - sondern zum Shorty. Da hat der Vorbesitzer meiner Kiste ziemlich gebastelt, um das passend zu machen. Das wird nun richtig gemacht. Auch die Anlassermacken werden gerichtet und - ich bin mit einer gebrochenen und mehreren lockeren Speichen im Hinterrad rum gefahren, hab´s aber nicht bemerkt.
Die Köpfe sind nun runter - und es sind im vorderen Zylinder ziemlich starke Vertikalriefen in der Zylinderlauffläche sichtbar, beim hinteren nicht ganz so stark aber auch nicht unproblematisch. Nächste Woche wird weiter gemacht. Sieht mir nach gebrochenen Kolbenringen aus. Mal sehen, was noch so zum Vorschein kommt.
In meinem Chevy-Motor, den ich zum Überholen gekauft hatte - damit im E-Fall nur 1 Tag Arbeit ist, wenn der Originalmotor (z.Z. ~398Tkm gelaufen) platt ist, sah kein Zylinder so schlecht aus, wie die 2 meiner Harley.
Damit trifft´s mich nun hart - aber wenn alles gemacht ist, hab ich vielleicht ´ne ganze Weile Ruhe.
Zitat:
@kellypit schrieb am 19. Oktober 2019 um 20:50:30 Uhr:
Der Luftfilter samt Halterung paßt nicht zum S&S Super E - sondern zum Shorty. Da hat der Vorbesitzer meiner Kiste ziemlich gebastelt, um das passend zu machen. Das wird nun richtig gemacht. Auch die Anlassermacken werden gerichtet und - ich bin mit einer gebrochenen und mehreren lockeren Speichen im Hinterrad rum gefahren, hab´s aber nicht bemerkt.
Die Köpfe sind nun runter - und es sind im vorderen Zylinder ziemlich starke Vertikalriefen in der Zylinderlauffläche sichtbar, beim hinteren nicht ganz so stark aber auch nicht unproblematisch. Nächste Woche wird weiter gemacht. Sieht mir nach gebrochenen Kolbenringen aus. Mal sehen, was noch so zum Vorschein kommt.
In meinem Chevy-Motor, den ich zum Überholen gekauft hatte - damit im E-Fall nur 1 Tag Arbeit ist, wenn der Originalmotor (z.Z. ~398Tkm gelaufen) platt ist, sah kein Zylinder so schlecht aus, wie die 2 meiner Harley.
Damit trifft´s mich nun hart - aber wenn alles gemacht ist, hab ich vielleicht ´ne ganze Weile Ruhe.
Der Super E ist der Shorty.
Wenn die Köpfe runter sind, hätte es noch ca. 2Minuten gebraucht, die Zylinder zu ziehen, um die Kolbenringe zu begutachten, die vermutlich nicht gebrochen sind. Als Profi mache ich das natürlich sofort!
Wenn nun die Bohrungen verschlissen sind, ist es kein großes Drama, die Kolben durch Übermaß zu ersetzen und Zyl entsprechend zu bohren und honen. Kostet vielleicht zusammen €250,- die Köpfe gehören bei dieser Gelegenheit auch überprüft.
Es ist sicherlich angemessen, ausgelutschte Zylinder zu revidieren oder gebrochene Speichen zu ersetzen.
Dein eigentliches Problem wird das jedoch kaum lösen.
Dann hab ich das mit dem Versager falsch begriffen. Jedenfalls paßt der Lufi nicht zum Versager, was geändert wird.
Die Köpfe hat er nur "schnell" auf meine Bitte hin abgebaut, damit ich die Zylinder sehen kann. Er hat noch 1 weiteres Großprojekt in seiner Werkstatt und es haben sich für den Winter auch noch 4 angekündigt. Ich bin froh, daß ich erst mal auf Platz 2 bin. Auf alle Fälle werden die Köpfe überholt, Ventile ev. erneuert und die Zylinder gebohrt und gehont. Mal sehen wie die Kolben aussehen, wenn sie sauber sind - der vordere ist völlig verrußt / verkokt und auf die Pleuel usw. und Nockenwelle bin ich auch schon gespannt. Jetzt wird´s jedenfalls richtig gemacht und mein Profi-Schrauber ist hier der Beste im Umkreis von 100km. Wenn meine so gut wird wie die von einem Kumpel, die der gleiche Profi gemacht hat, werd ich wohl die nächsten 20 Jahre begeistert sein, wenn sich meine jährliche Fahrleistung nicht doch noch extrem erhöhen sollte. Und ich denke schon, daß mein eigentliches Problem danach nicht mehr besteht.
Zitat:
@kellypit schrieb am 20. Oktober 2019 um 13:32:43 Uhr:
die Zylinder gebohrt und gehont. Mal sehen wie die Kolben aussehen, wenn sie sauber sind - der vordere ist völlig verrußt / verkokt und auf die Pleuel usw. und Nockenwelle bin ich auch schon gespannt. Jetzt wird´s jedenfalls richtig gemacht und mein Profi-Schrauber ist hier der Beste im Umkreis von 100km. Wenn meine so gut wird wie die von einem Kumpel, die der gleiche Profi gemacht hat, werd ich wohl die nächsten 20 Jahre begeistert sein, wenn sich meine jährliche Fahrleistung nicht doch noch extrem erhöhen sollte. Und ich denke schon, daß mein eigentliches Problem danach nicht mehr besteht.
Kolben reinigen, die ohnehin nicht mehr verwendet werden, macht wenig Sinn.
Im eingebauten Zustand lassen sich Pleuellagerspiele nicht wirklich zuverlässig prüfen...oder sollen die Pleuel ausgebaut werden?
Ja - die Pleuel kommen auch raus, die Nockenwelle wird auch geprüft. Wenn das Herz schon mal offen ist, soll´s richtig gemacht werden.
Wieso die Kolben nicht reinigen? Das sollen Aschenbecher werden. Hoffentlich muß ich die Zylinder nicht als Blumenvasen nutzen. Mal sehen, wie dicke es kommt.
Kurzer Zwischenstand:
Die Ventile sind krumm. Auslaß hat fast vollständig durchgelassen und Einlaß je an einer Stelle. Jetzt wird versucht zu ergründen, warum die krumm sind. Zylinder und Kolben bleiben drinnen, die vertikalen Spuren sind zu unbedeutend. NW ist absolut i.O. und Pleuel usw. auch. Die Köpfe werden überarbeitet und dann alles wieder mit neuen Ventilen und natürlich komplettem Dichtungssatz zusammen gebaut.
Mal sehen wie sie danach läuft.
Zitat:
@kellypit schrieb am 1. Dezember 2019 um 20:28:41 Uhr:
Kurzer Zwischenstand:
Die Ventile sind krumm. Auslaß hat fast vollständig durchgelassen und Einlaß je an einer Stelle. Jetzt wird versucht zu ergründen, warum die krumm sind. Zylinder und Kolben bleiben drinnen, die vertikalen Spuren sind zu unbedeutend. NW ist absolut i.O. und Pleuel usw. auch. Die Köpfe werden überarbeitet und dann alles wieder mit neuen Ventilen und natürlich komplettem Dichtungssatz zusammen gebaut.
Mal sehen wie sie danach läuft.
Überdreht?
Oder passen die Ventilfedern vllt nicht zur verbauten Nocke? (auch, wenn das alles schonmal eine Weile gelaufen ist, heißt das nicht, daß alles i.O. ist. Falsche Federn, und einmal nur "die Sau rausgelassen", und der Schaden ist vorprogrammiert 🙁).
Grüße
Uli
Wenn die Ventile krumm sind müsste man doch Macken am Kolben haben, sieht man da nichts ?
Du hast ne Kompression von 8,4 für beide Zylinder angegeben.
Das scheint mir bei krummen Ventilen rätselhaft, eher unmöglich.?