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Gutachter und Versicherung berücksichtigen Altschaden nicht, was tun?

Themenstarteram 8. Januar 2020 um 10:38

Der Gegenseite-Gutachter und meine Versicherung berücksichtigen einen Altschaden nicht/kaum, was tun?

Beim Ausparken auf dem Parkplatz auf dem Schulgelände hat meine Tochter einen plötzlich hinter ihr befindlichen Lupo (Bj. 2002, 116TKm) berührt. Was die Gegenseite dort zu suchen hatte, ist mir unklar, na ja...

Wir haben von dem Parkrempler an unserem Audi A3 nur 2-3 kleinere Kratzer, die man fast Wegpolieren kann; der Lupo hat eine Delle in der Beifahrertür und angeblich am Türgriff (letzteres kann ich technisch nicht wirklich nachvollziehen, das können auch alte Kratzer sein). Meine Tochter war in der Unfall-Situation überfordert, wurde eingelullt ("nicht schlimm, mein Auto ist ja alt, kein Problem") und hat leider keine Bilder gemacht (so auch die Gegenseite).

Ich wollte mich außerhalb der Versicherung einigen, da hiess es, es kommt ein Kostenvoranschlag. Der Kostenvoranschlag von VW lag dann bei happigen 2000€!? Beim KV waren Bilder dabei, alle im spitzem Winkel fotografiert, kein Frontal-Bild der kompletten Beifahrertür, so dass man an der Beifahrertür kaum etwas erkennen konnte, aber da fiel mir auf, dass an der Beifahrertür, rechts von unserer Delle, das Licht anders brach, also noch noch ein Altschaden sein könne(?), was dann auf Rückfrage bestätigt wurde(??!): "Da ist auch noch ein altschaden, der war schon als ich den Lupo gekauft habe. Der wurde im KV aber nicht mit eingerechnet." Uups, 2000€ nur durch unsere Delle... Der Altschaden an der Beifahrertür wurde im KV mit keinem Wort erwähnt, also wird die Beifahrertür erneuert und der Alt-Schaden durch uns behoben/nochmals vergütet?

Auf meine Bitte bekam ich 2 Bilder per WhattsApp geschickt, die nicht besonders aussagefähig waren, die hänge ich an, ich wollte daher weitere Bilder, aber es kam nichts mehr, soviel zur Kooperation der Gegenseite.

Der Altschaden war im Vergleich zu unserem Parkrempler die größere Sache (da auch Holm, sowie nochmals Beifahrertür und Leiste betroffen waren).

Delikat an der Sache ist, dass die Gegenseite u.a. auch Versicherungsvertreter von meiner Versicherung ist und sich bestens auskennt plus wohl die richtigen Leute kennt.

1.500-2.000€ für die zweite Delle in der Beifahrertür übersteigt meine Vorstellungskraft, ich dachte, da reichen 200-500€, aber das lehnte die Gegenseite ab, forderte mindestens 1.200€, um das außerhalb der Versicherung zu regeln.

Ich habe daher alle Bilder und den Sachverhalt (Verschweigen des Altschadens, Bedenken zu Amigos bei meinem Versicherer) an meine Versicherung gegeben, die sich kümmern wollte.

Wir hatten wirtschaftlichen Totalschaden ins Gespräch gebracht, daraufhin kam "klärt Gutachter". Wirtschaftlicher Totalschaden ist natürlich nicht im Sinne der Gegenseite!

Gestern hat mir meine Versicherung dann das Gutachten der Gegenseite gesendet, welches von meiner "Versicherung und durch einen Gutachter der Dekra geprüft wurde und keine Auffälligkeiten zeige" und ich soll mich äußern, ob "alle Vorschäden im Gutachten eine Berücksichtigung fanden"??

Die Instandsetzungskosten belaufen sich auf 1.503€. Von den 1.503€ gehen noch für Wertverbesserung 90€ ab "aufgrund der Beschädigungen an der Beifahrertür rechts unterhalb wurden Abzüge zur Wertverbesserung bei der Lackierung von 40%" berücksichtigt. Sind das 90€ für den Alt-Schaden? Warum 40%, wenn dann bitte konsequent 40% ... oder besser 20%-80%.

Der Gutachter bestätigte übrigens in einem Nebensatz, dass die "Stoßleiste Beifahrertür aufgrund des Altschadens bereits erneuerungswürdig" sei, aber weder der Alt-Schaden am Holm, der Beifahrertür oder an der Leiste finden in seiner Kalkulation Berücksichtigung als Abzug?!

Der Wiederbeschaffungswert des 2002-er Lupos wurde vom Gutachter auf 1.950€ "unter Berücksichtigung evtl. Alt- und Vorschäden" festgelegt. Der Wert des 2002er-Lupos liegt m.E. bei 200-900€ (Mobile).

Der Restwert des beschädigten Fahrzeugs wurde auf 500€ festgelegt. (3 Angebote zw. 300-500€ Restwertbörse).

Alle Werte sind m.E. falsch, ich wundere mich sehr über meine Versicherung und deren Dekra-Experten, der Wiederbeschaffungswert wäre schon sehr hoch bei einem Auto ohne Altschaden, aber bereits der erste, massive Alt-Schaden führt doch schon zu der Abwertung auf 300-500€ Wert?!

Beim Gutachten waren wieder alle Bilder im spitzem Winkel fotografiert, wieder kein Frontal-Bild wo Neu- und Altschaden auf einem Bild sichtbar sind, darum geht es doch, dafür habe ich Bilder von anderen Seiten ... ?!

Sind die blind oder nicht neutral, oder habe ich einen Fehler in meinem Rechtsempfinden?

Wird hier von Gefälligkeits-Kostenvoranschlag zu Gefälligkeits-Gutachten gearbeitet und meine Versicherung zahlt aus Gefälligkeit an ihren Vertreter / meine Gegenseite?

Ich habe der Versicherung eine eMail gesendet: "Ich bin nicht gewillt, für eine zweite Delle an der Beifahrertür von einem fast 18 Jahre alten Lupo einen Schaden i.H.v. 1.412,67€ zu akzeptieren, denn dafür wären realistisch 200€ großzügig" und warte auf die Antwort.

Bilder: Unser Schaden ist die Delle links an der Tür / unter dem Griff, der Altschaden rechts.

Was bleibt als Optionen?

Sollte ich der Versicherung mitteilen, dass ich umgehend ein Gegengutachten will, oder warte ich ein paar Tage / deren Antwort ab? Andere Wege - Anwalt? Ombudsmann?

Ich dachte, das sei so offensichtlich .... ist es aber wohl nicht ;-(

Danke,

WA-Bild Frontal
Neuschaden
Altschaden
+2
Beste Antwort im Thema

Zitat:

@paperpritt1 schrieb am 17. Januar 2020 um 16:49:15 Uhr:

ich bin nicht gewillt, für eine zweite Delle an der Beifahrertür von einem fast 18 Jahre alten Lupo einen Schaden i.H.v. 1.412,67€ zu akzeptieren, denn dafür wären realistisch 200€ großzügig.

Deine subjektive Sicht der Dinge sei Dir unbenommen.

Aber sie ist sicher nicht richtig.

Anstatt permanent alle möglichen Leute, wie Geschädigten. Versicherung und Gutachter zu nerven, solltest Du Deine Energie darauf verwenden, Deinem Fräulein Tochter beizubringen, dass man in die Richtung gucken muss, in die man fährt! Gilt nämlich auch beim Rückwärtsfahren.

Da ihre Fahrschule dies offensichtlich versäumt hat, solltest Du die vielleicht auch verklagen...

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Wenn Du die zusätzlichen anfallenden Gutachterkosten berücksichtigst, hat die Versicherung überhaupt nichts gespart.

Im Gegenteil. :)

Allerdings wirken diese für den TE nicht vertragsbelastend.

In dem Falle leider.

Wenn man den Schaden zurückkaufen möchte, ist die Schadenhöhe von Bedeutung.

Man kann den Fall von verschiedenen Seiten sehen..

Mich würde es auch ärgern, wenn sich jemand auf meine Kosten bereichern möchte.

Andererseits ist es Zufall, welches Auto angefahren wurde, hätte auch ein neuer Bentley sein können.

am 19. Februar 2020 um 8:57

Zitat:

@onzlaught schrieb am 8. Januar 2020 um 12:54:31 Uhr:

Nenne bitte die Werrkstatt die eine Tür für 200€ nach Herstellervorgabe

-demontiert

- ausbeult oder sogar ersetzt

- Türgriff ersetzt

- passend lackiert

- alles wieder montiert.

Na ja, von der anderen Seite betrachtet: Ein Firmenwagen ist nach 6 Jahren steuerrechtlich abgeschrieben, also abgenutzt.

Da ist es für den logisch denkenden Menschen schwer nachzuvollziehen, dass aus Schadenersatz/Versicherungs/Gutachter Sicht eine 18 Jahre alte Autotür wie quasi bei einem Jahreswagen repariert werden muss.

Nö, ist es nicht. Der Buchwert hat halt nicht viel mit dem Realwert zu tun.

am 19. Februar 2020 um 10:04

Zitat:

@guruhu schrieb am 19. Februar 2020 um 10:32:05 Uhr:

Der Buchwert hat halt nicht viel mit dem Realwert zu tun.

Genauso wenig wie der Realwert der Tür mit dem finanziellen Aufwand für das Reperaturverfahren selbiger etwas zu tun hat.

Stimmt. Wenn durch die den finanziellen Aufwands des Reperatirverfahrens ein Totalschaden eintritt, wird entsprechend abgerechnet.

 

Ebenso, wenn es ein technisch gleichwertiges aber wesentlich billigeres Verfahren gäbe, den Schaden komplett wegzubekommen.

am 19. Februar 2020 um 10:43

Zitat:

@guruhu schrieb am 19. Februar 2020 um 11:37:27 Uhr:

Stimmt. Wenn durch die den finanziellen Aufwands des Reperatirverfahrens ein Totalschaden eintritt, wird entsprechend abgerechnet.

Und da ist der Haken. Wenn nur die Tür kaputt ist sollte der Wiederbeschaffungswert einer gleichwertigen Tür herangezogen werden, nicht der Wiederbeschaffungswert des gesamten Fahrzeugs.

Nein. Und das ist auch gut so.

 

Würde sich die findige Versicherung natürlich gerne wünschen.

am 19. Februar 2020 um 11:53

Zitat:

@guruhu schrieb am 19. Februar 2020 um 11:45:44 Uhr:

Nein. Und das ist auch gut so.

Würde sich die findige Versicherung natürlich gerne wünschen.

Also findest du es ok, dass das „Opfer“ über 1000 Euro bekommen soll für eine Beule die mit Smartrepair vermutlich für 300 Euro beseitigt wäre?

Und bei einer 18 Jahre alten, vor dem Unfall bereits beschädigten Tür ist Smartrepair eine angemessene Merhode der Instandsetzung des Schadens.

Ich finde es ok, dass das „Opfer“ nach geltenden Spielregeln des Schadenausgleichs entschädigt wird. Und ich mag die Spielregeln so, wie sie sind.

 

Und nein, mit Smartrepair muss man sich nicht abfinden. Da braucht es keine erneute Diskussion.

Wenn deine, in deinen Augen, Schrottkarre irgendwann mal in einen Unfall verwickelt wird, steht es dir frei anders zu agieren.

Zitat:

@Mopedmongo schrieb am 17. Februar 2020 um 18:36:08 Uhr:

Solltest das Foto vielleicht nochmals bearbeiten. :)

Sonst sieht jeder daß deR A4 mit dem amtlichen Kennzeichen SB-xx 111 zu Dir gehört....

Es ist ein A3 8PA Cabrio... das Kennzeichen zu posten, tztz

Zu dieser ganzen Geschichte fällt mir eine (wahre) Begebenheit ein, welche sich vor Jahren bei mir ereignet hat...

Junge Frau fuhr rückwärts aus einer Parklücke mir auf Höhe meines Tankdeckels in die Seitenwand, die Schuldfrage war ohne jeden Zweifel geklärt, was auch ihr Vater einsah, den die Dame rief und sich den Schaden ansah.

Er bat um eine Regulierung ohne Versicherung, seine Tochter sei alleinerziehende Mutter, wenig Geld,...

Also ließ ich mir damals eine Schuldanerkenntnis unterschreiben und bin zur Werkstatt meines Vertrauens und wir haben uns das angesehen und er meinte, dass wir mit knapp 1.000€ und einer Kiste Bier hinkommen würden.

Also rief ich den Mann an und er verhielt sich ungefähr so einsichtig wie der TE hier, da angeblich Kratzer auf der Stoßstange nicht entsprechend seiner Vorstellung als Altschäden abgezogen worden wären, was in der Kurzform darin mündete, dass 3 Gutachter sich das Fahrzeug ansahen (der letzte wurde durch das Gericht bestellt) und der Schaden bei 3900€ dann beglichen wurde, zzgl. meiner Anwaltskosten, zzgl. der Gerichtskosten.

Daher kann ich bei der Geschichte hier nur schmunzeln. Leider werden wir wohl nie das wirkliche Ende dieser Geschichte erfahren.

Aber ganz ehrlich: ich drücke dem Lupo Fahrer beide Daumen!

Euch allen ein schönes und ruhiges Wochenende!

Gruß Johannes

Zitat:

@dfsoldier schrieb am 20. März 2020 um 12:53:41 Uhr:

Zu dieser ganzen Geschichte fällt mir eine (wahre) Begebenheit ein, welche sich vor Jahren bei mir ereignet hat...

Junge Frau fuhr rückwärts aus einer Parklücke mir auf Höhe meines Tankdeckels in die Seitenwand, die Schuldfrage war ohne jeden Zweifel geklärt, was auch ihr Vater einsah, den die Dame rief und sich den Schaden ansah.

Er bat um eine Regulierung ohne Versicherung, seine Tochter sei alleinerziehende Mutter, wenig Geld,...

Also ließ ich mir damals eine Schuldanerkenntnis unterschreiben und bin zur Werkstatt meines Vertrauens und wir haben uns das angesehen und er meinte, dass wir mit knapp 1.000€ und einer Kiste Bier hinkommen würden.

Also rief ich den Mann an und er verhielt sich ungefähr so einsichtig wie der TE hier, da angeblich Kratzer auf der Stoßstange nicht entsprechend seiner Vorstellung als Altschäden abgezogen worden wären, was in der Kurzform darin mündete, dass 3 Gutachter sich das Fahrzeug ansahen (der letzte wurde durch das Gericht bestellt) und der Schaden bei 3900€ dann beglichen wurde, zzgl. meiner Anwaltskosten, zzgl. der Gerichtskosten.

Daher kann ich bei der Geschichte hier nur schmunzeln. Leider werden wir wohl nie das wirkliche Ende dieser Geschichte erfahren.

Aber ganz ehrlich: ich drücke dem Lupo Fahrer beide Daumen!

Euch allen ein schönes und ruhiges Wochenende!

Gruß Johannes

Da hast du recht das wieder nichts zum Ende gebracht wird.

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