GPZ 600R Kupplungsproblem
Hab die Kupplung bei meiner GPZ gewechselt.
Der Kupplungszug war auch fest, Feder erlahmt und Beläge runter.
Hab dann Federn+Beläge+Zug gewechselt
Beim Ausbau des Zuges haben wir wohl den Wahlhebel verbogen.
Wenn man jetzt startet rasselt es aus dem Bereich der Kupplung
Kann mir jemand ein Detailbild schicken wie der Hebel richtig stehen muss.
Habe ich vielleicht was falsch gemacht oder liegt es nur am Hebel?
Kann man diesen normal mit der Hand locker bewegen oder nur mit Hebelkraft?
6 Antworten
Soderle, gehe mal davon aus das du alles richtig zusammengebaut hast. Also richtige Reihenfolge der Reib und Stahlscheiben usw. beachtet hast.
Als letztes nachdem der Kupplungsdeckel wieder verschraubt ist (schön gleichmäßig über Kreuz) wird der Kupplungshebel von oben eigesteckt.
Der Hebel zeigt dabei nach hinten und wird dann beim runterdrücken im Uhrzeigersinn gedreht und man muss dabei den Nupsie der Druckstange "einfangen". Der Hebel steht dann in ca. 90° zum Mopped. Wenn er richtig "packt" merkt man den Widerstand der Kupplungsfedern. Allerdings will der Hebel jetzt nach oben wegwandern wofür wir aber die kleine Positionierungschraube haben. Die reindrehen und jetzt müsste es funzen. Foto gibt es evtl. Morgen wenn ich an die Kamera denke.
gruß zupergrobi
Okay.
Wir hatten den Hebel nicht rausgenommen, weil er sich auch nicht davon überzeugen liess. Kann man den normal einfach so rausziehen, nachdem die Positionierschraube rausgedreht wurde?
Ja der Hebel muss zwingend raus genommen werden bevor man den Kupplungsdeckel abnimmt! Oder zumindestens soweit drehen das er nicht mehr an der Druckstange (Nupsie) einhakt. Er läßt sich aber mit ein bischen fummeln komplett nach oben herausziehen ! Positionierungsschraube raus nehmen und den Hebel gegen den Uhrzeigersinn drehen und gleichzeitig nach oben ziehen. Sieh dir den Hebel noch mal an, nicht das du ihn beschädigt hast.
Bist du sicher das sonst alles richtig verbaut ist? Bei bedarf kann ich dir die komplette vorgehensweise beim Kupplungswechsel beschreiben.
Ja das würde mich freuen die genaue Vorgehensweise zu erfahren. Haben ja schon einen Fehler gemacht. Gut wäre auch ein Anhaltspunkt zu Ansammluing der Lamellen und Reibbeläge.
Danke schonmal
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Vieles wirst du schon wissen aber egal, ich mache hier mal die vollständige Beschreibung. Kannst ja mal checken ob du auf alles geachtet hast!
Der Kupplungswechsel ist sehr einfach. Es ist ein etwas aufwändigerer Ölwechsel, den man am besten auch gleich mitmacht !
Zuerst Mopped warm fahren und auf Hauptständer stellen. Geeigneter Auffangbehälter unter die Ablassschraube stellen.
Ölablasschraube (17er) rausdrehen (hierzu muss der Bugspoiler,6 Schrauben runter und abgelegt werden, Wasserausgleichsbehälter kann dran bleiben).
(Ölwechsel alle 5000km, 10W40 halbsyntetik reicht aus. Ölfilterwechsel alle 10000km ist wie in der Wartungsliste angegeben ist vollkommen ausreichend!)
Wenn der Ölfilter gewechselt werden muss, die entsrechende Schraube (auch 17er) lösen und die Schraube incl. des Deckel und des Filters herausnehmen.
Den Filter abnehmen und sich merken in welcher Reihenfolge die restlichen Teile auf der Befestigungschraube sitzen (kleiner O-Ring, Verschlussdeckel, Schutztopf, Feder, U-Scheibe, Filter).
Den kleinen O-Ring und den großen O-Ring für den Verschlussdeckel liegen bei dem neuen Ölfilter bei (tauschen).
Jetzt kann es dann an den Kupplungstausch gehen. Kupplungszug unten am Motorgehäuse abnehmen. Hierzu die beiden Muttern lösen die Gummitülle wegdrücken und den Zug am Ausrückhebel abnehmen.
Positionierungschräubchen rausdrehen. Jetzt den Ausrückhebel gegen den Uhrzeigersinn drehen und noch oben herausziehen. Evtl. muss hierzu noch die Plastikstrebe am Rahmen demontiert werden.
Jetzt die Schrauben (8er Nuss) rund um den Kupplungsdeckel zuerst einmal nur anlösen!
Hierbei und beim losdrehen der Positionierungschraube mit "Gefühl" arbeiten. Die Schrauben oxidieren mal ganz gerne an. Nicht das man eine abreisst. (Das gilt nebenbei bermerkt für fast alle Schrauben am Motorrad, Caramba wirkt hier oft Wunder).
Sind alle Schrauben gelöst kann man sie alle komplett rausdrehen. An den beiden unteren sind noch 2 kl. Haltklammern für das Kabel der Spulen am Zündverteiler. Das später beim Zusammnebau wieder so zurückbauen.
Sind alle Schrauben raus und der Hebel rausgezogen kann der Deckel "abgenommen" werden.
Meist "klebt" er aber fest. Dann einfach eine kurzes stück Holz (abgesägte Dachlatte oder ähnl.) von der anderen Seite des Motorrad unter dem Tank hindurch an der Haltnase für den Kupplungszug ansetzten und den Deckel mit einem kurzen, knackigen Schlag mit dem Hammer lösen. Also etwas weiches auf die andere Seite legen wo der Deckel drauf fallen kann.
Jetzt liegt die Kupplung frei. In der mitte die Drückstange mit dem "Nupsie" und aussen rum die fünf Schrauben. Alle 5 erstmal anlösen, dann rausdrehen und die Schrauben und die Federn und die Druckplatte abnehmen.
Jetzt können die einzelnen Kupplungsscheiben abgenommen werden.
Verschleissgenze der Reibscheiben 2,8 mm. Federn (freie länge 31,7mm). Die Stahlscheiben mit einem Lappen vom Öl befreien und auf eine Ebene Unterlage legen und prüfen ob sie nicht verzogen sind. Verschleißgrenze hier 0,3mm (Passiert eigntlich nur wenn die Kupplung mal sehr heiß geworden ist).
Jetzt kann das neue Kupplungspaket einzeln eingelgt werden. Zuerst eine Reibscheibe! Die vorher kurz in neues Motoröl eintauchen abtropfen lassen und einlegen.
Sollte die Scheibe gerade Ölnuten haben so ist die Drehrichtung egal. Bei schrägen Ölnuten die Drehrichtung beachten.
Jetzt 'ne Stahlscheibe (auch vorher kurz in Öl eingtaucht). usw. Zuletzt kommt wieder eine Reibscheibe. Insgesamt also 7 Reib- und 6 Stahlscheiben.
Druckplatte drauf, Federn rein, die fünf Schrauben reindrehn (handfest) und dann nacheiander über Kreuz gleichmässig festziehen.
Kupplungsdeckel drauf.
Vorher die Dichtung kontrollieren, Wenn kaputt: Neue besorgen oder mit Hylomar blau ('ne kleine Tube gehört in jeden vernünftigen Schrauberhaushalt) abdichten.
Schrauben rein, (die Kabelhalter nicht vergessen) handfest. Danach über kreuz gleichmässig festziehen.
Ausrückhebel von oben einsetzen und im Uhrzeigersinn eindrehen um den Nupsie einzufangen. Man merkt den Widerstand der Federn. Positionierungschraube eindrehen.
Ölfilter rein, Ablassschraube rein. Festziehen, nicht anknallen! Es sind schon sehr viele Gewinde bei einem harmlosen Ölwechsel zu Schand gekommen.
Öl rein. >3 Liter mit >2,6 Liter ohne Ölfilterwechsel bis am Schauglas zwischen min. und max. angzeigt wird. Dem Öl ein bischen Zeit geben um sich zu verteilen bevor man ungeduldig nachfüllt.
Rändelmutter am Kupplungshebel (am Lenker) lösen und den Einsteller soweit verdrehen bis 5-6 mm Gewinde frei zu sehen sind. Kupplungszug am Kupplungsdeckel wieder einhängen, Stramm ziehen und die beiden Muttern festziehen. Verkeleidungstrebe wieder befestigen, wenn abgeschraubt, Bugspoiler befestigen.
Der Winkel zwischen Kupplungseil und Ausrückhebel soll in etwa 80-90° betragen. Jetzt am Kupplungshebel (Lenker) das Spiel auf 2 bis 3 mm einstellen. Das heißt der Hebel hat 2 bis 3 mm Leerweg bevor die Kupplung anfängt zu trennen. Rändelmutter festziehen. Fertig. Testfahrt.
Bin heute zum Mopped gekommen, der Kupplungshebel guckt jetzt durch den Deckel...
Brauch jetzt erstmal Ersatz