GPX750R Nockenwellen tauschen

Kawasaki GPX 750 R

Hi Leute,

ich möchte gerne meine 89-er GPX wiederbeleben.
Leider klackern die Nockenwellen und die Kipphebel. Ersatz gibt es nicht mehr, also bleibt nur aus 2 mach eins.
Nun die Frage, wenn ich ein gedrosseltes Modell habe (25KW), dann sind die Nockenwellen und die Schlepphebel doch gleich, oder sind die eventuell über die Nockenwelle gedrosselt? Es gibt diese Verjüngungssätze, das weiß ich, das wäre kein Problem. Der Verkäufer der Manschine konnte es mir nicht sagen.
Außerdem ist das Ersatzmotorrad BJ87, meine 89. Gibt es da Unterschiede in den Ausführungen der entsprechenden Teile?
Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte, ich kann die Maschine ja schlecht vor dem Kauf auseinander nehmen ;-)

Danke+VG

17 Antworten

Zitat:

@micha23mori schrieb am 11. Januar 2022 um 18:55:26 Uhr:


Eine Warmviskosität 60 soll geringer sein als eine 40 er?
Glaube ich nicht.
Die alten, gegossen NW mit Nitrierhärtung in Verbindung mit Gabelschlepphebeln und geringen Drehzahlen sind eher das Problem.

Der Nockenwellenverschleiss, insbesondere bei Schlepphebeln und Kipphebeln (die 750er GPX hat Einzelschlepphebel) kommt vom Fehlen der EP Additive. Diese Additive bestanden damals aus Zink-Phosphor Verbindungen und einen vollwertigen Ersatz gibt es bis heute nicht. Die Viskosität des Öls ist deshalb nicht ursächlich für diesen Schaden.
Damals wurden von Kawasaki API SE und SF sowie Viskositäten von 10W40 bis 20w50 empfohlen.
Die API Normen sind extrem unübersichtlich und teilweise unsauber in der Definition. So wurden beispielsweise nie Mindestanteile an Zink-Phosphor Additiven angegeben. Diese wurden von den Ölherstellern hinzugefügt und in gewissen Mindestanteilen von den Herstellern bzw. Konstrukteuren der Motoren vorausgesetzt.
Inzwischen limitiert die API aber den Maximalanteil dieser Additive weil sie Katalysatoren und Lambdasonden kontaminieren und für die Ölschlammbildung im Motor mitverantwortlich sind.
Um die Konfusion perfekt zu machen, ist der erlaubte Anteil der Zink-Phosphor Verbindungen bei den neueren API Normen an die Viskosität des Basisöls gekoppelt. Ein 20w50 darf mehr enthalten als ein 15w40.
Wer also jetzt ein 10W40 Standardöl einfüllt entsprechend der Bedienungsanleitung und dabei ein aktuelles API SN Öl verwendet, gefährdet die Bauteile, die auf einen höheren Anteil EP Additive angewiesen sind. Ein SE oder SF Öl ist ohnehin nur noch schwer aufzutreiben und auch da ist kein Mindestanteil der Additive gefordert. Es kann also sein, dass man das gleiche Öl nur umgelabelt bekommt. Die API Normen sind ja angeblich abwärtskompatibel und neuer ist in allen Belangen besser. Das stimmt leider nicht!

Moderne Öle schmieren die genannten Bauteile nicht besser, weil sie auf andere Eigenschaften ausgelegt sind wie z. B. lange Wechselintervalle, Verbrauchsoptimierung und Unbedenklichkeit im Bezug auf Abgasreinigungsanlagen.
Damit die Motoren jetzt nicht an fehlenden EP Additiven verenden haben die Hersteller durch konstruktive Maßnahmen gegengesteuert. Simple Gabelschlepphebel findet man nirgendwo mehr in aktuellen Motoren. Die meisten neueren Automotoren haben Rollenschlepphebel oder Rollenkipphebel, die keine EP Additive in der Menge wie früher benötigen.

Gabelschlepphebel und vergleichbare Lösungen sind absolut unbedenklich und sehr langlebig, solange die richtigen Additive im Öl sind.
Die Normangabe läßt darauf nicht schließen weshalb man sich diese Info vom Ölhersteller direkt holen muss.
Ich habe das bereits getan und von einigen Ölhetstellern qualifizierte Antworten bekommen.
Marke und Sorte kann ich gerne per PN mitteilen. Die Ölhersteller oder Handelsmarken, die eine Anfrage nach dem ZDDP-Anteil (Zink-Phosphor Verbindung) in ihren jeweiligen Ölsorten nicht beantworten konnten oder wollten, meide ich, wenn es um die Ölauswahl für die Youngtimer geht.

Nur kurz...bei der 750er gibt es keine wirklichen Varianten.
Der einzig mir bekannte Unterschied von 87 zu 88 ist der Knopf für den Blinker. Mit oder ohne "draufdrücken zum rückstellen"
89/90er sind einfach Restbestände.

Die Motoren haben alle eigentlich 106PS. Für Deutschland wurde über die Gasschieber auf 100 gedrosselt. 98PS hat Drosselscheiben in den Ansaugstutzen, die so groß sind, dass sie realistisch keinen Unterschied machen.
34/27 hat Drosselscheiben, die einen unterschied machen.
Dann natürlich noch Spezialmodelle für andere Länder. Ich glaub die Schweiz hat andere Auspuffanlagen. Kalifornien natürlich usw. usw. Aber an den Motoren ansich tut sich das nichts.

Nockenwellenprobleme sind bekannt. Ist halt so. Gerne auch mal Pitting. Auf relativ wenig Spiel einstellen. Ich hab auch schon Dellen von mehreren Millimetern gesehen...und gehört.
Im Zweifelsfall halt gegen was gebrauchtes tauschen.

Hallo Luisanna,
zufällig habe ich einige GPXe und kann dir versichern, dass technisch praktisch nichts über die Baujahre geändert wurde. Die verschiedenen PS-Angaben haben nichts zu bedeuten.
Bevor du anfängst zu reparieren, musst du rausfinden, was nun tatsächlich defekt ist bzw ob nur die Ventile zuviel Spiel haben.
Sind die Nockenwellen ausgebaut oder wie hast du die dem Mechaniker gezeigt? Wer hat und wie wurden die Symptome festgestellt - akustisch, gemessen oder wie?
Wenn die Nockenwellen tatsächlich zu viel Spiel haben ist eh der Zylinderkopf hinüber.
Grüße von Conni

Deine Antwort
Ähnliche Themen