Golf 4 (EZ 11/2001) reparieren lassen oder neuen Gebrauchten kaufen?
Hallo,
schon mal vorab die Warnung: Langer Text. :-P
Möchte mich mit meiner Frage gern an die MT-Community wenden. Habe schon ewig nichts mehr auf MT geschrieben, sicher schon über 10 Jahre her, da fuhr ich noch einen Vectra B (75 PS 😁 ), von daher wohl auch kein Wunder, dass mein alter Account auch nicht mehr vorhanden war, bzw. die Anmeldung nicht akzeptiert wurde. Aber ok, kein Thema. ;-)
Besitze seit 03/2010 einen Golf IV 1.6 16V (105 PS) Benziner, den ich von meinem Vater übernommen habe. EZ 11/2001, mittlerweile rund 125.000 km runter. An sich ein sehr treuer Begleiter, vor allem angesichts der Umstände (viel Kurzstrecke im Stadtverkehr zur Arbeit). Außerplanmäßig war nur mal eine Stabzündspule kaputt, sowie je einmal der Fensterheber vorn (Fahrer- & Beifahrerseite - Scheibe blieb unten - Klassiker...) - ansonsten fast nur Verschleißkram.
In den letzten Jahren jedoch wurde es halt etwas mehr, z. B. 2020 (Bremsschläuche, neue Reifen - ok, für mich auch Verschleiß, sowie Querlenker vorn). 2021 Zahnriemen, Rollen & Wapu machen lassen, war zuletzt 2010 gemacht worden. Nun macht sich auch der Rost langsam bemerkbar, aber eigentlich auch nur zwischen Kotflügel und Schweller, die blöde Stelle im Radkasten hinter der Plastikverkleidung. Habe dieses Jahr mal den ganzen Dreck dort rausgeholt, was da rauskam... o_o
Aber ok, Rostumwandler und Lack drauf, sieht jetzt nicht schön aus, aber passt schon.
Heute zur HU/AU gewesen. Bei der HU eigentlich (überraschenderweise) kaum was zu meckern gewesen:
Befestigungen am Abgasrohr Mitte & vorn mangelhaft - lässt sich wohl ganz gut machen, bzw. ist jetzt nicht so kostenintensiv.
Jedoch leider durch die AU gerasselt wegen CO-Gehalt im erhöhten Leerlauf nicht in Ordnung. War 0.70, statt der max. erlaubten 0.2
Lambdasonde wurde allerdings nicht bemängelt, laut Protokoll (0.975).
Muss dazu sagen, dass das wohl evtl. am Kurzstreckenbetrieb liegen könnte, der in den letzten zwei Jahren besonders bei mir stattgefunden hat. Kann aber natürlich auch der Kat sein (grusel - was würde das kosten?)...
Außerdem wurde angemerkt, dass der Anschlagpuffer beim Hinterachse-Schwingungsdämpfer beginnt porös zu werden, aber ist noch ok, war jetzt kein Mangel.
Überlege stark, ob es jetzt nicht doch Zeit wäre sich was anderes zu suchen. Oder sollte ich ihn doch lieber noch mal reparieren lassen? Er wird jetzt im November immerhin 21 Jahre alt. Langsam wird er halt zum "Groschengrab". Ein Fahrzeug, was erst mal Ruhe gibt, was Reparaturen betrifft, wäre nicht schlecht. Aber man weiß ja leider nie, was man bekommt. Andererseits weiß man aber auch nie, ab wann der Golf zum Fass ohne Boden wird, bzw. ab wann es sich dann einfach nicht mehr lohnt, auch hinsichtlich des beginnenden Rostproblems.
Ich benötige eigentlich nur mal eine zweite Meinung von eurer Seite, da ich selber das immer durch meine "Auto ist von Papa und hat immer gute Dienste geleistet"-Brille sehe und sich bei mir aller zwei Jahre immer wieder diese Frage stellt.
Also: Verkaufen oder reparieren?
Als Ersatz würde auf jeden Fall wieder nur ein Benziner in Frage kommen. Diesel lohnt absolut nicht und Elektro kommt nicht in Frage (allein schon wegen fehlender Lademöglichkeit - Laternenparker).
Favoriten meinerseits wären:
Toyota Avensis T27 (Limousine/alle Benziner)
Honda Civic 1.8 (9.Gen. - als Stufenheck)
Lada Granta/Vesta (gibt´s bei mir in der Nähe tatsächlich ein paar im Angebot)
Daihatsu Cuore L251 oder L276 (cooler Flitzer)
Ja, ja, ich weiß, ziemlich illustre Mischung. Aber das sind nur meine persönlichen Präferenzen.
Die Ladas sind unglaublich günstig und die Daihatsus auch, sowie technisch anspruchlos. Toyota und Honda sind schicke Limousinen - und genau das suche ich halt auch.
Oder doch lieber den Golf instandsetzen?
Ach ja, vielleicht noch das: Geld zum reparieren des Golfs wäre auf jeden Fall vorhanden. Für die "neuen" Gebrauchten auch (also Kauf & Wartung). Also daran soll´s nicht scheitern.
Selber schrauben kann ich leider so gut wie gar nicht - kann Räder wechseln, sowie´ne Batterie, Glühlampen, leichten Rost entfernen und sicher noch einen Luftfilter wechseln und so was, aber dann hört´s auch schon auf, allein schon aufgrund der fehlenden örtlichen Möglichkeiten - müsste jedes mal in eine Selbsthilfewerkstatt und möchte ehrlich gesagt auch nix falsch machen, bzw. bin eben unsicher bei sowas.
Möchte halt nur gern ein paar Meinungen aus einer anderen Perspektive, außerhalb der meinen. ;-)
Vielen Dank, dass ihr bis hier durchgehalten habt und auch schon mal besten Dank für eure Antworten.
29 Antworten
Als unser als Jahreswagen gekaufter G4 1.6 SR ab dem 15. Jahr bei damals absolvierten 180tkm im Jahr durchschnittlich 800 € Service u. allfällige Reparaturen kostete und dann im 18. Jahr nach EZ (1/2000), um erfolgreich HU/ASU zu bestehen, wieder ca. 1k € fällig gewesen wären (u.a. neue Bremsen vorne u. hinten sowie neuer Auspuffendtopf), ging der G4 mit 225tkm für 450 € in den Export.
Als Nachfolger entschieden wir uns gut 15k € in die Hand zu nehmen und erwarben dafür einen fast gleich großen Audi A1 1.4 TFSI als 3-Jahres-Leasingrückläufer mit 25tkm. Alternativen wären ein VW Polo, Opel Corsa oder Hyundai i20 gewesen.
Der A1 verbrauchte bisher im Schnitt bei gleichem Fahrprofil ca.2,5 l/100 km weniger Super E10, ist etwas günstiger in der Kfz-Steuer und hatte bisher keine einzige Reparatur.Die Service-Kosten in der freien Werkstatt waren auf bisher gefahrene 35tkm knapp 800 €.
Trotz Wertverlust (bisher ca. 2-2,5k €) war der Unterhalt des A1 im Vergleich insgesamt dennoch günstiger als der des G4 in den letzten Jahren.
..... dazu fährt man ein deutlich moderneres, sichereres und erheblich komfortableren Auto mit merkbar besseren Fahrleistungen.
Also, wenn die Kohle (12-15k €) da ist, wäre die Neuanschaffung eines jungen Gebrauchten der Kleinwagenklasse um 4m Außenlänge eine Alternative.
Also statt dem Lada würde ich vielleicht lieber mal nach einem Dacia Sandero schielen, wenn es schon ein Einfach-Auto werden soll... Der hat halt nur das Problem, daß eine Geräuschdämmung quasi nicht vorhanden ist. Wind-, Abfall- und Motorgeräusche sind deutlich zu hören...
Wird Lada in D überhaupt noch vertrieben? Ich kenne hier in der Gegend nur einen Lada-Fritzen (in Dassel-Hilwartshausen).
Oder soll es ein Gebrauchtwagen werden? Dann würde ich lieber weiter Golf spielen äh fahren...
Zusätzlich würde ich vielleicht mal im Golf 4 Forum nachfragen wegen der AU. Sinnvoll wäre da ein Auslesen des Fehlerspeichers (kann jede freie Werkstatt) und posten der/des Fehlercodes.
Günstiger, als deinen Golf weiterzufahren, bzw zu reparieren, wird es wahrscheinlich nicht werden. Wertverlust hast du keinen mehr, dafür musst du einen Teil des Wettverlustes direkt als Reparaturen bezahlen.
Ich würd den Gold weiterfahren, wenn nicht unbedingt was Neues her muss.
Grundsätzlich würde ich sagen:
Hol dir was neues ABER in dieser Zeit sage ich klar und deutlich:
Lass den Golf richten bzw befolge den Rat mit dem heiß fahren auf der Bab und fahr nochmal zum TÜV.
Zurzeit lohnt sich ein neues Auto nicht wirklich da du paar tausend Euro mehr ausgeben musst als sonst und das wäre sinnbefreit - außer man hat zu viel davon - wenn es nicht sein muss.
Ich zb halte die Autos immer so 4 Jahre und wechsel dann aber diesmal nicht! Vll komm ich auch an den Punkt wo ich mir denke: bis das der TÜV uns scheidet.
Wäre echt froh darüber wenn dieses: Ich will was neues gefühl weg gehen würde! Spart Kohle 😁
Ansonsten würde ich an deiner Stelle eher sowas wie den Sandero oder diesen Space Star ins Auge fassen wenn Ausstattung etc eh keine Rolle spielt.
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Die Ladas würde ich nicht anrühren.Mit den Sanktionen weiß kein Mensch,ob du jemals ein Ersatzteil ranbekommst.Da braucht nur mal ein kleines Teil den Geist aufgeben und schon steht die Karre.Da steckt zwar schon etwas Renault-Nissan drin,aber eben nicht alles.Wenn es etwas neues werden soll,würde ich den Honda ins Auge fassen.Der hat die richtige Größe.Der Avensis ist eigentlich zu groß um nur mal ein paar Kurzstrecken abzuspulen.Der Honda ist in der Golfklasse angesiedelt,mit dem kann man auch mal 200 Km am Stück abreißen oder eben Kurzstrecke durch die Stadt fahren.Der 1,8 Liter ist ein sehr treuer Begleiter dem es zwar etwas an Drehmoment fehlt,aber der richtig nach Drehzahlen giert.Der wird auch etwas sparsamer sein,als der alte versoffene 1,6 L aus dem Golf.Ich denke mal das der Golf im Kurzstreckenbetrieb an die 10 Liter verbraucht.
Wow, vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, da war ja doch einiges dabei. 🙂
Ich glaube, ich werde dem Golf doch noch eine Chance geben, indem ich ihn mal über 200 km auf die BAB schicke. Die ersten 50 km sachte einfahren und dann 100 km mit um die 140 km/h, bzw. leicht drüber, die letzten 50 km dann wieder etwas sachter. Das sollte den Kat, bzw. den Motor überhaupt mal wieder ordentlich durchpusten. Ölwechsel und neuer Luffi kommen dann hinterher noch dazu.
Dann werde ich es nochmal bei der AU, bzw. Nachkontrolle versuchen. Diese Nachkontrollen kosten ja jetzt auch nicht die Welt, glaube so was um die 12 - 25 EUR. Wenn´s dann immer noch nix wird, weiß ich, dass wohl doch was defekt ist. Würde mich aber wundern, denn bei der letzten AU war der CO-Wert sogar nur bei 0,02, statt wie gestern bei 0,7 (gefordert sind ja max. 0,2). Von daher wird das sicher am Kurzstreckenbetrieb liegen, der in den letzten 2 Jahren (u. a. auch wegen Corona) etwas mehr der Fall bei mir war, die letzten Monate z. B. bin ich fast nur in der Stadt herumgegurkt.
Was für eine Benzinsorte würdet ihr mir für das "Freifahren" auf der BAB empfehlen. Normalerweise tanke ich ja immer E5. Habe aber gelesen, dass man für solche Aktionen mal was anderes tanken sollte, nur hab ich da unterschiedliche Dinge gelesen: Der eine meinte E10 wäre ideal, der andere meinte Super Plus oder dieses 102 Ultimate müsste es stattdessen sein. Wer hat nun recht?
Ansonsten wären ja wirklich nur die beiden Befestigungen am Abgasrohr zu machen. Und das kann nun eigentlich kein Grund sein, den Golf abzustoßen. Selbst wenn am Ende dann doch eine neue Lambdasonde oder Kat fällig wäre, komme ich insgesamt wohl wesentlich günstiger, als mir dann irgendwo was "neues" Gebrauchtes zu holen. Wobei der Honda Civic sicher keine schlechte Alternative wäre. Diesen Gedanken behalte ich mal im Hinterkopf, für alle Fälle, bzw. spätestens in 2 Jahren, wenn das Thema wieder aufkommt.
Aber ich will es diesmal einfach lieber nochmal so mit dem Golf versuchen. Werde mich wieder melden und euch berichten, wie es gelaufen ist. Kann aber noch etwas dauern, bzw. spätestens Anfang August muss die Sache erledigt sein, denn sonst wäre die Frist für die Nachprüfung ja verstrichen.
Also, bis dahin. Vielen Dank noch mal für eure zahlreichen Meinungen. 🙂
Alles mehr als E5 ist gut. Also E10 oder SuperPlus was aber nicht zu deinen Fahrzeug passt. E10 ist auch für die AU besser. Da kannst Du entscheiden…
Und mach nicht rum, nach ein paar KM Autobahn mal mit voller Last hochdrehen, da braucht man keine 50km Anlauf.
Ich persönlich würde für die Reinigungsfahrt Ultimate 102 / V-Power / ... tanken oder auch ein Additiv von LM reinkippen. Tank sollte dann aber relativ leer sein. Bringt nix. Hälfte E5/10 mit Ultimate zu mischen. Die geringen Mehrkosten sollten vertretbar sein und schaden keinesfalls.
In Ultimate 102 / V-Power / ... sind schon reichlich Additive drin - da braucht man nix mehr zusetzten.
Als nächstes unbedingt den Ablauf vorne in der Radhausverkleidung unbedingt größer machen.
Dann staut sich der Sand, Laub nicht mehr und rostet deutlich weniger.
Habe das damals in unserem G4 gemacht nach der Instandsetzung der verstehen Schweller unterhalb der A-Säule.
Wenn ich das richtig hinbekomme: Der Vorteil an E10, und mehr Ethanol generell, ist, dass der Alkohol im Gegensatz zum Benzin eigenen Sauerstoff mitbringt, und so etwas weniger CO und mehr CO2 produziert.
Mein alter MX5 mühte sich auch ordentlich ab mit den AUs. Als ich dann vor der Untersuchung ein paar Liter E85 in den Tank gekippt habe, hat es plötzlich gefluppt 😁
Daumen hoch zum Erhalt des Golf! Wäre doch schade drum, wenn man ihn wegen 1-2 Kleinigkeiten zum Schrott gibt. Ist doch ein solides und immer noch zeitgemäßes Auto. Lange Nutzung schont Ressourcen, gerade wenn man nicht wahnsinnig viel fährt.
Hallo nochmal an alle "Motor-Talker",
wollte mich nochmal melden, was nun rausgekommen ist, bei meinem Golf 4, bei dem ich mir ja nicht so sicher war, ob ich ihn weiterfahren soll, wegen diverser Problemchen.
Und was soll ich sagen: Ich werde ihn weiterfahren - zumindest auf jeden Fall die nächsten zwei Jahre. ;p
Story dazu: Nachdem es beim ersten Anlauf erhebliche Probleme mit der AU gab, da der CO-Wert zu hoch war, habe ich einfach mal die Ratschläge beherzigt und bin mit dem Wagen mal für über 2,5 Stunden auf der Autobahn gewesen, mal wieder richtig ausfahren, nach dem ganzen Stadtverkehr und den Kurzstrecken, auf bis zu 170 km/h. Danach ging´s direkt schnurstracks zum zweiten Anlauf bei der AU, allerdings auch bei einem anderen Anbieter - und siehe da, keine Probleme. Lag wohl wirklich entweder daran, dass alles von den Kurzstrecken völlig zu war, oder er war beim ersten mal einfach noch zu kalt (laut Protokoll 75 Grad, beim zweiten mal 91 Grad, das macht was aus).
Danach in der Werkstatt noch die Kleinigkeiten mit den Halterungen (vorn & mittig) am Auspuff machen lassen, kam jetzt nicht die Welt. Dazu noch Ölwechsel & Luftfilter und halt die HU-Nachkontrolle (16 EUR). Jetzt zieht er auch irgendwie besser, macht wohl der Luftfilter aus...
Na ja, jedenfalls geht´s jetzt erst mal weiter. Und was in zwei Jahren ist, wissen die Götter. Seit Grüne & Co. am Ruder sind, kann man automäßig sowieso kaum noch richtig planen, die haben doch aller paar Tage ´nen neuen Furz. Aber na ja, egal, soweit so gut. War eine gute Idee, dem Wagen noch eine Chance zu geben und die Sachen für einen schmalen Taler machen zu lassen.
Danke nochmal für eure Ratschläge. 🙂
Danke für die Rückmeldung ... so ist das mit den alten Autos, im Grunde kann man leicht Sachen fixen, man braucht bloß die richtigen Leute / Werkstatt die einem das auch verrät ...
Nicht immer auf die Grünen einprügeln, immer wenn neue Vorschriften (Abgasnorm/ Umweltwerte)kommen, steckt oftmals die AutoIndustrie + ihre Lobbyparteien selber dahinter ... weil sie möchten/müssen ihre neuen Produkte regelmäßig verkaufen, die haben garkein Interesse das ein Auto ewig und drei Tage läuft ...😉
Brüssel nicht zu vergessen....
Aber Politik ist hier nicht erwünscht, glaube ich.
Aber die Lösung finde ich gut. Hoffentlich beruhigt sich die gesamte Lage in den zwei Jahren etwas ...