Glühkerzenfett verwenden?

Mercedes E-Klasse W124

Habe nun 5 neue BERU-Gluehkerzen und auch das Fett (BERU GKF01) dazu.
Verwendet Ihr dieses Fett oder eher nicht?
Ciao
Ratoncita

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@sputnik123 schrieb am 7. Juli 2017 um 19:56:52 Uhr:


Fett verfälscht auf jedenfalls das passende Drehmoment -

Wir haben diese Diskussion oft bei uns in der Firma bei unseren Maschinen.
Ich sage immer, das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

In der Theorie sind die Drehmomente für trockenes Gewinde angegeben, d.h wie Sputnik123 sagt zieht man die Schraube mit Fett am Gewinde mehr als vorgesehen an. Laut Lehrbuch ist ein geschmiertes Gewinde eine Todsünde.

In der Praxis ist es es einfach so aus, dass man gewisse Schraubverbindungen später schlicht nicht mehr demontieren kann wenn man nicht irgendwie fettet oder sonstige Mittelchen verwendet. Glühkerzen gehören zu dieser Kategorie. Das Problem haben dann Servicemonteuere, Werkstätten oder eben Hobbyschrauber.
Wenn man bei der Montage Vorsicht walten lässt, kann man imho gewisse Gewinde (entgegen der Theorie) durchaus schmieren . Es gilt dann aber: "so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich". Abgerissen habe ich trotz Schmierung noch nichts, normale Schrauben sind da auch nicht so empfindlich. Billige Drehmomentschlüssel streuen beim Anzugsmoment auch zig Nm, da macht ein bisschen Schmiere den Bock auch nicht mehr fett.

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Moin, Volkers Beitrag kann ich so bestätigen. Bei Schraubenverbindungen werden in Drehmomenttabellen der Reibungskoeffizient, vorgegeben durch das Schmiermittel oder auch die Schraubensicherung (Kleber), berücksichtigt, wie auch in diesem Auszug aus dem Tabellenbuch Metall (Europa Verlag) zu sehen ist.

Viele Grüße

Simon

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Zitat:

@schreyhalz schrieb am 8. Juli 2017 um 09:23:13 Uhr


Die GK reissen nicht ab , weil sie zu fest angezogen wurden oder weil das Gewinde festsitzt, sondern weil sie teilweise innen am Kegeldichtsitz nicht richtig abdichten und dann Verbrennungsrückstände den Schaft der GK im Kanal des Kopfes festklemmen.Deswegen macht es Sinn , vor allem den Schaft dick einzuschmieren.
MfG Volker

Genau. So war es bei mir.
Weil ein irgendein 😠 - Pfuscher den Schaftkanal im ZK durchgebohrt und somit auch den Kegelsitz weggebohrt hatte, war die GK festgebacken. Zwar habe ich sie letztendlich rausgekriegt, aber dann auch das vermurkste Alugewinde gesehen (es war offenbar mit Helicoil "repariert" worden).

Ciao
Ratoncita

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 8. Juli 2017 um 09:23:13 Uhr:


Moin Moin !

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 8. Juli 2017 um 09:23:13 Uhr:



Zitat:

Laut Lehrbuch ist ein geschmiertes Gewinde eine Todsünde

Leerbuch ??

Wenn man z.B. Fett verwendet und das Anzugsmoment für geölte Gewinde nimmt ist die Vorspannung nachher größer als vorgesehen. So war das gemeint. Sorry, war blöd formuliert.

Zitat:

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 8. Juli 2017 um 09:23:13 Uhr:



Zitat:

In der Theorie sind die Drehmomente für trockenes Gewinde angegeben

Nein , grundsätzlich gelten Drehmomente im Maschinenbau für saubere, leicht geölte Gewinde.

Sorry, auch mein Fehler. Weiß nicht wie ich darauf gekommen bin. Du hast natürlich recht.
Es gibt aber Unterschiede ob geölt (oder eben so wie sie aus der Schachtel kommen) oder gefettet.
Auf das wollte ich eigentlich hinaus (ja, ich weiß: Kann hinterher jeder sagen). Kommt jetzt darauf an für welchen Fall Beru das Anzugsmoment vorgegeben hat.

Zitat:

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 8. Juli 2017 um 09:23:13 Uhr:



Zitat:

Abgerissen habe ich trotz Schmierung noch nichts, normale Schrauben sind da auch nicht so empfindlich

Da es hier speziell um GK und nicht um "normale" Schrauben geht, etwas grundsätzliches: Die GK reissen nicht ab , weil sie zu fest angezogen wurden oder weil das Gewinde festsitzt, sondern weil sie teilweise innen am Kegeldichtsitz nicht richtig abdichten und dann Verbrennungsrückstände den Schaft der GK im Kanal des Kopfes festklemmen.Deswegen macht es Sinn , vor allem den Schaft dick einzuschmieren.

MfG Volker

Richtig.

Das Beru Fett würde ich auf jeden Fall benutzen und mit dem von Beru vorgeschrieben Drehmoment anziehen. Ich benutze auch die vorgegebenen Reibalen und reinige die Sitze gründlich.
Bei den alten OM60x Motoren ist die Sache nicht ganz so dramatisch aber bei den neueren Motoren unerlässlich. Wenn man beim neueren OM642 beim Wechseln der GK schlampt, bekommt man beim nächsten Wechsel keine einzige mehr heile raus. Ich habe mir dafür auch noch einen Drehmomentschlüssel mit Lösemoment gekauft. Wird die von Beru vorgegebene Grenze beim Lösen erreicht z. B. 20 Nm, drehe ich nicht weiter. Die Dinger brechen auch an der Spitze ab.Ich habe einen großen Respekt vor Den GK, gerade bei neueren Motoren. Die Dinger sind dünn wie Salzstangen und ca 20 cm lang. Auch wenn sie nicht mehr ordentlich glühen, müssen sie schnell raus, sonst verkoken die Spitzen im Kopf und kleben bzw. reißen an der Spitze ab.

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