Glätte, warum liegen nur Kleinwagen im Graben?

Hallo liebe Leser(innen),

Ich habe da mal eine Frage.

Heute war es durch Schnee aber auch durch etwas Eis bei uns glatt und neben meiner Hausstrecke, die ich täglich fahre, lag ein Kleinwagen im Graben. Dies beobachte ich jetzt schon seit einigen Jahren, immer Kleinwagen und bisher nie ein größeres Fahrzeug. Ich verstehe das nicht, warum ist das so? Gerade die Kleinwagen sind bei diesem Wetter auf meiner Hausstrecke immer langsam (mir oft zu langsam) unterwegs.

Habt ihr eine Erklärung für dieses Phänomen?

Gruß

Uwe

138 Antworten

Mein neuestes Auto ist BJ2018.
Trotz der Golf fährt jetzt gerade aus, ist das Lenkgefühl DA!
Wie kommt man drauf, es wäre anders?
Böse Stimmen sagen eher, die EPB versaut den Spaß bei dem Wetter? Ja, wie soll ich heute auf dem Parklatz schlittern. Ich würde gerne meinem Sohn zeigen was geht und nicht nur auf der PlayStation. Gut, halb ironisch. Etwas Spaß ist im Rahmen drin, ansonsten muss ich mal schauen ob und wie Fahrsicherheitstraining mit Beifahrer geht. Ohne kenne ich es ja...

Also wie gesagt, an der Lenkung liegt es nicht.

Zitat:

@Andreas.Weber schrieb am 15. Januar 2021 um 16:28:56 Uhr:


Naja Kleinwagen fahren oft Wenigfahrer die eben weniger Routine besitzen.
Kleinwagen fahren oft Anfänger die wenig Erfahrung haben.
Kleinwagen fahren oft Leute die nicht allzu viel Geld haben und dann wird eben entsprechend wenig Geld in gute Reifen investiert.

Ey Alter, ich fahre Kleinwagen und von meiner Routine träumst du, und wenn ich will kaufe ich mir ein Autohaus, ich will aber nicht... Anfänger bin ich seit über 40 Jahren nicht mehr und gute Reifen sind bei mir Pflicht, die wechsle ich öfter als du deine Unterwäsche.

Zitat:

Das wichtigste was ein Autofahrer haben muss ist das Popometer.

Popometer funktioniert aber nur am Heck.
Beim Untersteuern gibt's ne andere Körperzone, die dich schon darauf hinweist, noch lange bevor es überhaupt optisch wahrnehmbar ist.

Und das wirklich Wichtige ist viel Feingefühl, in der Pedalerie und am Lenkrad.

Hallo in die Runde,

erstmal danke für eure Antworten, viele davon helfen mir weiter.

Zuerst möchte ich sagen, dass meine Beobachtungen nicht pauschal gültig sind. Es sind Beobachtungen, die für meine Situation gelten. Es handelt sich um meinen Weg zur Arbeit und zurück. Hierbei muss ich sagen, dass ich nicht zu den üblichen Stoßzeiten unterwegs bin und, wie schon geschrieben, hauptsächlich Landstraße fahre. Dass erklärt dann z.B., warum ich keine der hier erwähnten abgeflogenen BMWs sehe, die mal wieder driftend durch die Gegend fahren. Die beobachte ich auch, aber eben nicht auf der Landstraße, sondern in der Stadt, so z.B. heute meinem Arbeitsplatz gegenüber auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums. Jetzt leer, wird er gerne für sowas genutzt.

Die driftenden BMWs hin und zurück zur Kneipe, Disco usw., die fahren nachts, sind also auch nicht unterwegs, wenn ich auf der Landstraße fahre.

Eure Antworten zeigen auch, dass ich nicht ganz falsch liege.

Schlechtere Reifen
Ich glaube zwar nicht unbedingt, dass Kleinwagen mit schlechteren Reifen ausgestattet werden. Kleinwagen werden aber nicht so viel gefahren, was dann mit sich bringt, dass die Reifen länger gefahren werden. Ältere Reifen haben natürlich gerade bei winterlichen Straßenverhältnissen schlechtere Eigenschaften als Reifen, die alle paar Jahre gewechselt werden.

Weniger Erfahrung
Das, was hier geschrieben wurde, mag sein, Fahranfänger fahren gerne Kleinwagen, Kleinwagenfahrer fahren oft wenig usw. Das mag mehr auf dem Land (also für die von mir beschriebene Situation) als in der Stadt zutreffen, denn in der Stadt ist oft ein Kleinwagen die richtige Wahl, egal wieviel man fährt.

Kleinwagen drehen sich eher
Das scheint ja nicht nur ein Vorurteil zu sein, wenn hier berichtet wird, dass sich ein Kleinwagen sich auch auf der Rüttelplatte kritischer verhält.

Nimmt man diese Punkte zusammen, wird das Ganze nachvollziehbar. Man muss dabei auch sehen, dass viele Kleinwagen noch kein ESP haben, also der Fahrer im Falle des Falles das Fahrzeug selbst unter Kontrolle bringen muss. Wenn ein Kleinwagen ein ESP in Serie hat, so ist das oft kein Sicherheitsplus, sondern es werden damit die schlechten Fahreigenschaften kompensiert, so z.B. bei der ersten Mercedes A-Klasse. Auch sind manche Kleinwagen recht hoch, woraus ein hoher Schwerpunkt resultiert. Sie sind dabei noch recht schmal und das kombiniert mit schmalen und kleinen Rädern. Eine Konstruktion, die das Fahrverhalten nicht gerade verbessert.

Hier wurde geschrieben, dass man gerade früher mit einem Kleinwagen gut durch die winterlichen Straßenverhältnisse kam. Ja, diese Beobachtung habe ich auch gemacht, denn ich fuhr eine Ur-Mini. Der Vorteil war, dass man die Straße regelrecht gefühlt hat, so auch, wenn die Straße nur geringfügig glatt war. Das machte sich durch leichteres Lenken sofort bemerkbar und ich habe meine Fahrweise sofort angepasst.

Diesen optimalen taktilen Kontakt mit der Straße haben heutige Kleinwagen leider nicht mehr oder nur noch selten. Sie sind gefühllos, man merkt erst, dass es glatt ist, wenn es zu spät ist. Daher sehe ich den Vorteil der früheren Kleinwagen nicht mehr bei den heutigen.

Ach ja, es wurde auch geschrieben, dass Kleinwagen eher von Leuten gefahren werden, die gedankenlos unterwegs sind. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber genau dieses Verhalten habe ich heute beobachten können. Es war zwar kein Kleinwagen, sondern irgendein Dacia aber trotzdem interessant. Erstmal ist er geschlichen. Dann kam eine leichte Kurve, in der ein Sperrfläche in der Mitte war. Was macht der Dacia-Fahrer, schneidet die Kurve und fährt mit dem linken Rad über die Sperrfläche. An sich ist das ja kein Problem, aber auf der Sperrfläche war es natürlich glatt, so dass seine linken Räder keine gute Haftung hatten, die rechten übrigens auch nicht, denn die waren folgerichtig auch nicht auf der ausgefahrenen Spur. Ich bin natürlich auf den beiden ausgefahrenen schon nicht mehr glatten Spuren gefahren, logisch.

Wenn der Dacia nun ins Rutschen gekommen wäre, hätte der gedankenlose Fahrer überrascht eventuell falsch reagiert und sein Auto wäre trotz der geringen Geschwindigkeit von der Straße gerutscht.

Gruß

Uwe

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Am Kleinwagen meiner Mutter waren Winterreifen mit super Profil, aber sie konnte kaum damit fahren.

Sie war beim TÛV, die sagten, die Reifen seien OK dann bin ich nach Hause gefahren (damals um 600 km weit weg), aber nicht wegen des Autos. Habe das Auto ausprobiert, zum Glück war es glatt, bin damit auch nicht zurechtgekommen. Ich schaue mir die Reifen an, 1a Profil. DOT 8 Jahre alt. Reifen getauscht (Vater knurrte), Auto fuhr danach 1a.

Meine Eltern sind nicht arm, aber fahren wenig. Der Kleinwagen fuhr keine 8000 km im Jahr und nur mit maximal 80 km/h, immer in der Ebene, maximal drei 90° Kurven je Fahrt. Die Reifen waren also kaum belastet.

Uwe wie erklärst du, das sich moderne Kleinwagen im 18 Meter Slalom Parkur mit 66 bis 67 Kmh bewegen können, dagegen schwere Limousinen oder SUVs oft nur 61 bis 62 Km/h schaffen ?

Klar, das spielt sich nicht bei Schnee ab, aber sollten die Vorteile der Kleinwagen nicht auch dort greifen ?

@Diedicke1300 das sind doch völlig verschiedene Aufgabenstellungen, nicht im Geringsten vergleichbar.

Deine besagten Kleinwagen haben eben weniger Masse, die sich gegen den Schwungwechsel wehrt.

Übrigens können Modellflugzeuge auch besser fliegen als Verkehrsflugzeuge. Ich Frage mich, für welchen Flug Du eher ein Ticket buchen würdest...

Zitat:

@xis schrieb am 15. Januar 2021 um 21:13:52 Uhr:


@Diedicke1300 das sind doch völlig verschiedene Aufgabenstellungen, nicht im Geringsten vergleichbar.

Deine besagten Kleinwagen haben eben weniger Masse, die sich gegen den Schwungwechsel wehrt.

Übrigens können Modellflugzeuge auch besser fliegen als Verkehrsflugzeuge. Ich Frage mich, für welchen Flug Du eher ein Ticket buchen würdest...

Ja auch bei Schnee und Eis fliegt man ab, wenn man den Schwungwechsel, wie du es nennst, nicht schafft.

Ticket buche ich gar keins, ich fliege sehr ungern.

Der Schwungwechsel, wie ich das nenne, ist aber nicht typisch für die Teilnahme am Straßenverkehr :-)

Einen wir uns doch darauf, dass wir nicht gerne fliegen - abgefahren mit dem PKW, noch auszudiskutieren mit dem Flugzeug.

Zitat:

@xis schrieb am 15. Januar 2021 um 21:21:53 Uhr:


Der Schwungwechsel, wie ich das nenne, ist aber nicht typisch für die Teilnahme am Straßenverkehr :-)

Warum nicht ? Eine Kurvenfahrt ist doch auch ein Schwungwechsel. Ein Schwungwechsel ist immer ein Ankämpfen gegen die Fliehkraft.

Zitat:

... wie erklärst du, das sich moderne Kleinwagen im 18 Meter Slalom Parkur mit 66 bis 67 Kmh bewegen können, dagegen schwere Limousinen oder SUVs oft nur 61 bis 62 Km/h schaffen ?

Ist doch ganz einfach.

kürzer + schmaler = weniger Lenkarbeit

Das leichtere Gewicht bringt auch noch etwas zusätzliche Agilität. Problematisch ist nur, wenn die Hinterachse sehr leicht ist.
Ich werde ja beim Slalom, von Kegel zu Kegel, immer nen Tick schneller. Da kommt es dann schon mal vor, das ich die dritt-, bzw. vorletze Lücke auslassen muss, inkl. halbsekündiger Tritt auf's Bremspedal, weil mein Heck die Lücke davor schon extrem "eckig" absolviert hat.

Und auf den kleinen, hügligen, Handlingsparkour sind mir die großen Fahrzeuge auch immer im Weg. 😁
Ein kleines Auto versprüht halt noch etwas Go Kart-Feeling. 😉

Zitat:

Eine Kurvenfahrt ist doch auch ein Schwungwechsel. Ein Schwungwechsel ist immer ein Ankämpfen gegen die Fliehkraft.

Nur die Fliekräfte von 2t Fahrgewicht schieben halt mehr geradeaus, als die von 1,2t.

@Rainer_EHST
"......Nur die Fliehkräfte von 2t Fahrgewicht schieben halt mehr geradeaus, als die von 1,2t......."
auch geradeaus in den Graben, wenn die Richtung nicht mehr stimmt.
Ja, wenn ein Wagen erst einmal die Haftung verloren hat, ist ein kleinerer Wagen immer besser zu händeln als ein Größerer.
Auch das Schleudern bringt mit einem "Kleinen" (Auto😉) mehr Spaß.

Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 14. Januar 2021 um 23:34:21 Uhr:


Auf den 60km haben ca. 8-10 Fahrzeuge neben der Fahrbahn oder direkt in der Leitplanke "geparkt" und zwar alles Hecktriebler also BMW, Mercedes und ein Omega.

Das müssen aber alte Autos gewesen sein, denn seit 20 Jahren haben Mercedes und BMW ESP und damit kann der Wagen nicht ausbrechen, selbst wenn man will. Man muss es dann schon abschalten. Hab ich 2002 bei meinem ersten Mercedes Neuwagen gemacht um bei Schnee auf nem Parkplatz bissel zu driften und das System auszuprobieren, ansonsten bleibt es eingeschaltet.

Selbst beim losfahren auf spiegelglatter Strasse, kann man voll aufs Pedal stehen, das System regelt alles und fährt gaaaaanz laaaangsaaam los.

Von daher klingt deine Geschichte etwas unglaubwürdig.

Zitat:

@Bulwey schrieb am 16. Januar 2021 um 09:31:52 Uhr:



Zitat:

@Turbotobi28 schrieb am 14. Januar 2021 um 23:34:21 Uhr:


Auf den 60km haben ca. 8-10 Fahrzeuge neben der Fahrbahn oder direkt in der Leitplanke "geparkt" und zwar alles Hecktriebler also BMW, Mercedes und ein Omega.

Das müssen aber alte Autos gewesen sein, denn seit 20 Jahren haben Mercedes und BMW ESP und damit kann der Wagen nicht ausbrechen, selbst wenn man will. Man muss es dann schon abschalten. Hab ich 2002 bei meinem ersten Mercedes Neuwagen gemacht um bei Schnee auf nem Parkplatz bissel zu driften und das System auszuprobieren, ansonsten bleibt es eingeschaltet.

Selbst beim losfahren auf spiegelglatter Strasse, kann man voll aufs Pedal stehen, das System regelt alles und fährt gaaaaanz laaaangsaaam los.

Von daher klingt deine Geschichte etwas unglaubwürdig.

Ja das ist ein paar Jahre her und ESP hatten dA sicher nicht alle der Fahrzeuge.

Glaubst du aber echt ESP kann die physikalischen Gesetze aushebeln? ESP kann viel aber keine Wunder vollbringen, gerade bei Glätte. Wenn die Reifen keine Haftung haben kann ESP genau gar nix ausrichten.

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