Gewindereparatur Injektor CDI 270
Hallo. Hier eine kleine Anleitung, wie man das Gewinde von der Dehnschraube am Injektorhalter repariert.
Dieses reißt häufig aus, wenn vor Einsetzen der Schraube das Sackloch der Bohrung nicht gereinigt wird. Ölreste verbleiben am Ende des Sackloch. Beim Eindrehen der Schraube wird dieses dann komprimiert und das Gewinde im Alu-Kopf reißt aus.
Bei meinem, (als Bastlerauto) gekauften ML CDI 270 hatte der Vorbesitzer 3 Gewinde zerstört. Diese wurden dann mit einer (auch hier im Forum beschriebenen) für mich "stümperhaften" Methode repariert. Es wurde in den Zylinderkopf 10mm Gewindebohrungen gemacht. Die Bohrung im Injektorhalter wurde auf 8mm vergrößert. Dann wurde ein passender Stehbolzen eingedreht. Und dann alles mit einer Kupfermutter festgezogen. Dieses hat überhaupt nicht gehalten. Die Injektoren haben fleißig geblasen.
Nachziehen der Mutter war nicht problemlos möglich, da kein Werkzeug zwischen Injektor und Mutter Platz genug hatte.
Ein Motorenbauer riet mir den Zylinderkopf neu zu machen.
Ich habe dann wie folgt alles repariert.
Zuerst die Injektoren gezogen. Das war das schwerste. Denn dadurch, dass die Injektorenhalter mit einem Stehbolzen befestigt waren, konnte man diese nicht einfach entfernen um unter den Injektor das Werkzeug anzusetzen. Es blieb nichts weiter übrig, als den Injektor oben zu öffnen, um dort das Werkzeug anzusetzen. Um dann den Injektor zusammen mit dem Halter zu ziehen. Damit waren die Injektoren zerstört, und man konnte keine Tauschinjektoren bekommen. Es wurden dann gebrauchte, getestete Injektoren verbaut.
Danach die Gewindebohrungen säubern. Hierzu habe ich Wattestäbchen benutzt. Diese saugen das Öl und die evtl. vorhandenen Späne vom vorherigen Reparaturversuch auf. Hierbei kamen auch noch Reste von defekten Helicoil - Einsätzen zum Vorschein. Das wäre mit ausblasen mit Druckluft vielleicht noch drinnen geblieben.
Dann habe ich das defekte 6mm Gewinde vorsichtig auf 8mm Gewinde aufgeweitet. Und das 10mm Gewinde nachgedreht. Dann wieder das Gewindeloch sehr sorgsam säubern.
Danach habe ich Gewindeeinsätze genommen. Diese sind außen 8x1,5 mm oder 10x1,5 mm Gewinde. Und Innen nur 6x1 mm Gewinde.
Diese habe ich mit Loctite in den Zylinderkopf eingedreht.
Danach konnte ich neue Injektoren einsetzen. Und wieder ganz normal mit den neuen Spannbacken und mit der original 6mm Dehnschraube und Drehmoment festziehen.
Dieses hält nun schon mehr als 30.000 Km.
Ich hoffe, hiermit dem einen oder andern zu helfen, da dieses Problem mit dem Ausreißen der Gewinde doch häufiger Auftritt. Die Gewindeeinsätze findet man im großen internationalen Internet Kaufhaus. ;-)
30 Antworten
Lieber "Sternen-wanderer" .
Ich möchte mich nicht auf dein Niveau begeben. Denn dann würde ich meinen Kopf permanent an den Baumwurzeln über mir anstoßen.
Ich denke, bald stehen die Motorentwickler von Mercedes bei dir vor der Tür, um sich bei Problemen fachlichen Rat zu holen.
Wie heißt es doch so schön: Der klügere gibt nach, aber der klügste gibt auf. ;-)