Gewindereparatur Injektor CDI 270

Mercedes ML W163

Hallo. Hier eine kleine Anleitung, wie man das Gewinde von der Dehnschraube am Injektorhalter repariert.

Dieses reißt häufig aus, wenn vor Einsetzen der Schraube das Sackloch der Bohrung nicht gereinigt wird. Ölreste verbleiben am Ende des Sackloch. Beim Eindrehen der Schraube wird dieses dann komprimiert und das Gewinde im Alu-Kopf reißt aus.
Bei meinem, (als Bastlerauto) gekauften ML CDI 270 hatte der Vorbesitzer 3 Gewinde zerstört. Diese wurden dann mit einer (auch hier im Forum beschriebenen) für mich "stümperhaften" Methode repariert. Es wurde in den Zylinderkopf 10mm Gewindebohrungen gemacht. Die Bohrung im Injektorhalter wurde auf 8mm vergrößert. Dann wurde ein passender Stehbolzen eingedreht. Und dann alles mit einer Kupfermutter festgezogen. Dieses hat überhaupt nicht gehalten. Die Injektoren haben fleißig geblasen.
Nachziehen der Mutter war nicht problemlos möglich, da kein Werkzeug zwischen Injektor und Mutter Platz genug hatte.
Ein Motorenbauer riet mir den Zylinderkopf neu zu machen.

Ich habe dann wie folgt alles repariert.
Zuerst die Injektoren gezogen. Das war das schwerste. Denn dadurch, dass die Injektorenhalter mit einem Stehbolzen befestigt waren, konnte man diese nicht einfach entfernen um unter den Injektor das Werkzeug anzusetzen. Es blieb nichts weiter übrig, als den Injektor oben zu öffnen, um dort das Werkzeug anzusetzen. Um dann den Injektor zusammen mit dem Halter zu ziehen. Damit waren die Injektoren zerstört, und man konnte keine Tauschinjektoren bekommen. Es wurden dann gebrauchte, getestete Injektoren verbaut.

Danach die Gewindebohrungen säubern. Hierzu habe ich Wattestäbchen benutzt. Diese saugen das Öl und die evtl. vorhandenen Späne vom vorherigen Reparaturversuch auf. Hierbei kamen auch noch Reste von defekten Helicoil - Einsätzen zum Vorschein. Das wäre mit ausblasen mit Druckluft vielleicht noch drinnen geblieben.
Dann habe ich das defekte 6mm Gewinde vorsichtig auf 8mm Gewinde aufgeweitet. Und das 10mm Gewinde nachgedreht. Dann wieder das Gewindeloch sehr sorgsam säubern.
Danach habe ich Gewindeeinsätze genommen. Diese sind außen 8x1,5 mm oder 10x1,5 mm Gewinde. Und Innen nur 6x1 mm Gewinde.
Diese habe ich mit Loctite in den Zylinderkopf eingedreht.

Danach konnte ich neue Injektoren einsetzen. Und wieder ganz normal mit den neuen Spannbacken und mit der original 6mm Dehnschraube und Drehmoment festziehen.

Dieses hält nun schon mehr als 30.000 Km.

Ich hoffe, hiermit dem einen oder andern zu helfen, da dieses Problem mit dem Ausreißen der Gewinde doch häufiger Auftritt. Die Gewindeeinsätze findet man im großen internationalen Internet Kaufhaus. ;-)

20 Antworten

Ich stehe gerade vorm gleichen Problem! Mein Vorbesitzer hat ein Gewinde auf M8 aufgebohrt, dann ist mir eine Schraube abgerissen. Ich hoffe, dass ich die ausbohren kann (Werkzeug vorhanden). Die Halter waren mit gefühlten 100NM angezogen, hat gleich geknackt! Ich dachte 7NM + 2x 90Grad???? Aber nun zum Verständnis: Warum darf ich die Kappe des Injektors nicht abschrauben? Was soll daran kaputt gehen, wenn ich sauber arbeite? Man kann Injektoren komplett zerlegen, gibt genug Anleitungen.....

Zitat:

@Jörg 320Cab schrieb am 16. Juli 2024 um 12:14:22 Uhr:


Was soll daran kaputt gehen, wenn ich sauber arbeite?

Gar nichts.
Gibt auch extra Auszieher, die auf das Gewinde gehen.

LG Ro

Dnke lieber Ro, so hab ichs auch gemacht:-) Ging besser als mit dieser schwindligen Klaue, die nicht richtig gepasst hat....

Gibt auch Klauen die genau passen.
Das Problem ist, die ist im Moment, wenn das Schlaggewicht kommt nicht
auf Zug. Da fehlen immer ein paar zehntel bis mehrere mm.
Das macht schon einen Teil vom Momentum zu nichte.

Wobe bei der Gewindebefestigung ist meistens ein Kugelgelenk
dabei. Auch dort ist Spiel. Aber das läßt sich besser auf zug halten.

LG Ro

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@RalfUll Hi, ich weiß, das dieser Thread schon älter ist, aber ich habe eine Detail frage:

Es geht um einen OM646.821 (220CDI, 4Zyl. mit 170PS).

Aktueller Zustand: Zylinderkopfhaube ist demontiert. Meine Referenzhöhe ist also Oberkante Zylinderkopf.

Das Sackloch schätze ich auf 63mm tiefe, konnte es noch nicht genau messen. Mache ich heute Abend wenn ich daheim bin. Das M6 Gewinde bei den anderen Injektoren fängt bei 42mm Tiefe an und ich kann die Dehnschraube ca. 19/20 Umdrehungen herein drehen (habe mich glaube ich einmal verzählt), Bei M6 beträgt die Steigung 1mm, somit sind das ca. 19/20 mm Gewiindelänge für die Dehnschraube.
Ich habe keinen M10 Sacklochgewindebohrer in der Länge, auch nicht auf der Arbeit. Der Gewindeeinsatz müsste doch bis auf die 42mm Tiefe hereingedreht werden und sollte dann ca. 19mm Gewinde aufweisen.

Die eigentliche Frage:
Auf welche Tiefe hast du den Gewindeinsatz geschraubt, also in welcher Tiefe fängt das M6 Gewinde des Einsatzes bei dir an ?

Hi, Sorry war im Urlaub.

Also....Mach die Haube wieder drauf und hol Dir ein Reduzierungsbolzen, von M10 auf M8. Den bekommst die werden eigentlich für die Spannrolle vom VW Golf 1,6-1,8 gebraucht. Dann M10 Gewinde ca. 20mm tief in den Steg bohren. Die Spange die den Injektor hält, muss ebenfalls von M6 auf M8 gebohrt werden. Das Sackloch kannst Du komplett außer Acht lassen! Wenn Du den Reduzierungsbolzen rein schraubst, empfehle ich Dir etwas Hitzebeständige Dichtmassen um das Gewinde zu machen.wenn der Bolzen verbaut ist, vorsichtshalber unten zwischen Haube und Bolzen auch noch etwas Dichtmasse einschmieren.

Wenn Du das so machst wie ich es Dir beschreiben habe, wirst Du in Zukunft kein Ärger mehr mit der Haltbarkeit haben. Ich bin so mit meinem ML 270cdi noch rund 190tkm gefahren. Als ich ihn verkauft habe, fuhr der immer noch.

Lass Dir von anderen nix erzählen, ich habe selber meine Erfahrung gemacht, trotz Abraten, von Sachkundigen Leuten. Ich würde es immer wieder so machen.

LG

Robert

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