Gewährleistung im Ausland

Wir hatten im Bekanntenkreis folgende Diskussion:

Man kauft sich hier in D bei einem Mehrmarkenhändler ein gebrauchtes Auto (Leasingrückläufer). Da man beruflich sehr oft im Ausland (Spanien) ist, bleibt das Auto auch länger dort aber mit deutschem Kennzeichen und Versicherung.

Mal angenommen, es ist was mit dem Auto im Rahmen der 1-jährigen Gewährleistung. Wie handhaben das die Händler in Deutschland dann? Schicken die dich in Spanien in eine Werkstatt?

38 Antworten

Geht am eigentlichen Thema vorbei.

Zitat:

@2fat4u schrieb am 6. August 2024 um 14:58:43 Uhr:


Es ist der Wohnsitz des Käufers zum Zeitpunkt des Erwerbs (laut Kaufvertrag) gemeint, und nicht irgendein Wohnsitz x Monate später und 1500 km weiter in Bukarest oder so.

Wenn ich die Ausgangsbemerkungen des TE richtig verstanden habe, geht er von einem Wohnsitz in D zumindest bei der Zulassung des gekauften Leasingrückläufer-PKW aus, denn sonst dürfte das Fahrzeug nach Kauf keine deutsche Zulassung erhalten haben. Ihn interessiert also, wie die Gewährleistung abläuft, wenn das Fahrzeug danach länger im Ausland länger unterwegs ist, was mit deutscher Zulassung normalerweise innerhalb der EU bis zu 6 Monate möglich ist, wenn kein neuer Wohnsitz im EU-Ausland begründet wird.

Du bist lustig 🙂 Ich bezog mich extra auf dein "kleines Beispiel", mit welchem du einen neuen Wohnort vorgebracht hast.

Kleines Beispiel von mir:
Damals in Frankreich (bei Mulhouse) wohnhaft und in Deutschland (Rostock) ein Auto gekauft. Bei der Rückkehr mit dem Wagen aus Rostock festgestellt, dass die Handbremse nicht korrekt funktionierte. Zugesicherte Eigenschaft: Alle Bremsen neu. Handbremse war eben nicht gemacht worden.
Händler wollte den Wagen in Rostock zur Reparatur haben. Wurde von mir abgelehnt, da er entweder auf eigener Achse transportiert werden sollte (Händler schickt MA, der fährt mit dem Wagen zurück), wären hin und zurück über 2'000km gewesen oder Autotransporter, allerdings dann ca 4 Wochen Wartezeit... Ausserdem hätte ich keinen Ersatzwagen gehabt in der Zeit.
Mit dem Händler via Anwalt verhandelt, dann Wagen in der Nähe beim Boschdienst prüfen und reparieren lassen, auf Kosten des Händlers.
Geht also auch so ohne Wohnsitz in Deutschland.

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Zitat:

@dobifan schrieb am 8. August 2024 um 08:00:14 Uhr:


...
Mit dem Händler via Anwalt verhandelt, dann Wagen in der Nähe beim Boschdienst prüfen und reparieren lassen, auf Kosten des Händlers.
Geht also auch so ohne Wohnsitz in Deutschland.

Das ist ein Einzelfall, wo du mit Hilfe deines Anwalts eine Lösung gefunden hast. Das kann man nicht verallgemeinern.

Würde ich auch erst mal so sagen.

Kosten für den Händler sind/wären eh entstanden und hat wahrscheinlich eingesehen das es auch eine Werkstatt im Ausland machen könnte.

Aber rechtlich sehe ich hier für die Lösung immer noch keine Grundlage.

Mein Beispiel sollte aufzeigen, dass es sinnvoll ist, im Fall der Fälle eine vernünftige Lösung zu suchen. Ist ja schlussendlich auch gelungen, auch wenn der Anwalt genau einen Brief schreiben musste... Der beauftragte Bosch-Service war dann übrigens in DE...

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 8. August 2024 um 10:08:25 Uhr:


Aber rechtlich sehe ich hier für die Lösung immer noch keine Grundlage.

Wie der BGH ja schon sagte. Es gibt keine Lösungsschablone. Jeder Einzelfall muss für sich betrachtet werden.

Zitat:

@ktown schrieb am 8. August 2024 um 13:54:44 Uhr:


Jeder Einzelfall muss für sich betrachtet werden.

Das Problem bei den Einzelfällen ist, dass es auf das Problem und das Verhalten des Händlers ankommt. Wenn der Händler einen Sammeltransport (z.B. über den ADAC) organisiert, hat der Käufer ein paar Tage oder Wochen kein Auto. Der Käufer wird sich dann überlegen, ob er den Mangel aus eigner Tasche finanziert...

Bei Kleinigkeiten wird man den Wagen wohl in eine nahegelegene Werkstatt reparieren lassen. Bei was größerem, wo eine Werkstatt auf Verdacht erstmal ein paar Teile tauschen will, kann das schon ganz anders aussehen. Dann holt man den Wagen zu sich, macht nach der Reparatur einige "Testfahrten", und transportiert einen funktionierenden Wagen zurück. Eventuel erstellt der Käufer dann wegen den "Testfahrten" hier ein Thema, warum der Wagen 800KM mehr auf dem Tacho hat, obwohl er auf einem Transporter geladen wurde...

Wir wrden es nicht schaffen, eine allgemeine Antwort zu finden, die für die unterschiedlichsten Dinge angewendet werden kann... Aber wie ich Motor-Talk kenne, wird man noch viele weitere Seiten darüber diskutieren...

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