Getriebeschaden
Vor rund einer Woche geschah es:
Im Berliner Stadtverkehr schnurrte mein Elch plötzlich so, als ob er vorn ein platten, vorderen Latschen hätte. Also ran an den Straßenrand und Check up: Reifendruck, Radmuttern und Ölstand der Servolenkung. Alles paletti - damit vorsichtige Weiterfahrt bis in den Berliner Zweitstall. Am nächsten Morgen der Entschluss zur Visite in der VOLVO-Ambulanz. Ein Kilometer vor dem Ziel die Lösung des Problems: Automatikgetriebe im A....... 😰 Nichts ging mehr - nicht einmal die Parkstellung.
Anruf bei VOLVO: Notfall!!!🙁 Von da an lief alles ransant: der Elch-Ambulanzwagen rauschte aus dem 160 km entfernten Hoyerswerda nach Berlin. Eins zwei fix stand ein noch unberittener Elch im Stall. Und ständige Anrufe aus der Münchner Notfallzentrale, ob mein Lieblingstier schon behandelt werde und ob der Besitzer schon einen kostenlosen Ersatzelch reite. Alles bestens. Die Mobilitäts-Garantie funktioniert.
Doch dann die nächste Hürde: VOLVO kann ein Austauschgetriebe erst Mitte November liefern. Daraufhin schrieb ich eine liebe, nette Schwedenpost an die Elch-Geburtsklinik. Nach zwei Stunden die Antwort an einem Sonntag (!!): die Ärzte aus der Zentrale baten um einige Zusatzangaben und kurz danach ging das Ersatzgetriebe auf die Reise. 24 Stunden später wartete mein inzwischen geheiltes Sorgenkind auf mich zur Abholung. Nebenbei gab es wieder die bekannten, umsorgenden Anrufe aus der zentralen VOLVO-Geburtsklinik, ob der knapp dreijährige Spross wieder wohlauf sei.
Die Zuzahlung zur Behandlung hielt sich trotz fast dreijähriger Nutzung und 165 Tsd. km in Grenzen. Wir verhandelten auf dem Volvo-Basar einen für den Halter sehr guten Rabatt auf Material und Arbeitsleistung heraus. Alle waren am Ende zufrieden und wenn der Schwedenspross nicht streikt (😉) , dann fährt er auch heute wieder mindestens 300 km.....
Kurz und gut: VOLVO und Service gehören offensichtlich zusammen.
Die Gurke.
21 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von bildeve
nein, eine sichere quelle habe ich nicht, es ist mir jedoch glaubhaft zugetragen worden. und sieht man sich die ganzen getriebekatastrophen beim T6 an zweifelt man nicht länger dran.
wie gesagt kann ich das nicht belegen.
es ist jedoch verwunderlich wieso andere hersteller das gleiche automatikgetriebe mit deutlich mehr öl betrieben .... 😰
Nun ist aber die T6-Automatik doch wohl eben nicht von Aisin, sondern von GM.
Was den Rest angeht: Hast Du denn wenigstens dafür einen Beleg, dass andere Hersteller das Getriebe mit mehr Öl betreiben, denn das wäre ja nun tatsächlich zumindest ein Indiz? Ansonsten habe ich bei der Aussage zur Ölmenge die gleichen Bedenken , wie sie S60BEMY04 in seinen Beiträgen schon zum Ausdruck gebracht hat.
Gruß
Jörg
Hallo Leute!
Als ehemaliger S80T6 Fahrer kann ich auch noch ein kleines bisschen was zu der Getriebethematik bei VOLVO beitragen...
Zunächst einmal gilt es, festzuhalten, dass VOLVO die GeneralMotors 4T Getriebe (4-Gang für T6) zwar mit weniger Öl betreibt als das GM z.B. selbst tut. Aber VOLVO bewegt sich hier innerhalb der Herstellertoleranzen.
Was man beachten muss: wenn VOLVO von einer 'Lebensdauerfüllung' spricht, so geht man dabei von 100.000 bis 120.000km aus. Wird das Öl nicht spätestens dann gewechselt, wenn seine Farbe von zartrosa nach dunkelbraun umschlägt, läuft man Gefahr, das Getriebe zu überhitzen!
VOLVO erwähnt in seinen Wartungsplänen nichts von einem Getriebeölwechsel.
Als ich seinerzeit an meinem T6 den Wechsel bei 100.000km durchführen liess, hat mein Werkstattmeister auch gemeint, dass dies sehr ratsam wäre....
Das Getriebe hat aber trotzdem nicht mehr als 180.000km geschafft.
Was die 5-Gang Automaten von Aisin/Warner angeht, so liegt die Sache in etwa gleich. Einziger Nachteil: die AW Getriebe haben keinen Ölpeilstab. Man muss das Öl also auf Verdacht wechseln. Empfohlenes Intervall: 80.000km.
VOLVO hat aufgrund der quer verbauten Frontmotoren einfach das generelle Problem, alle Komponenten im Motorraum mit ausreichend Kühlung zu versorgen. Vor allem die zum Fahrgastraum hingerichtete Motorseite und das Getriebe befinden sich praktisch in einem nicht durchlüftbaren Bereich.
Abhilfe schafft lediglich der Verzicht auf eine Motorkapsel bzw. Schutzhaube unterhalb des Motorraums, die bei manchen Fahrzeugen der Baujahre 1999 bis 2001 werkseitig verbaut war.
Wenn VOLVO im Falle eines Getriebeaustausches kulant mit dem Kunden umgeht, so handelt es sich hierbei um einen Glücksfall, den man gebührend feiern sollte....
Viele Grüße
Steve
Zitat:
Original geschrieben von SteveT6
(...) Zunächst einmal gilt es, festzuhalten, dass VOLVO die GeneralMotors 4T Getriebe (4-Gang für T6) zwar mit weniger Öl betreibt als das GM z.B. selbst tut. Aber VOLVO bewegt sich hier innerhalb der Herstellertoleranzen.(...)
Alles andere waere finanziell/vertraglich vermutlich nicht sinnvoll.
Zitat:
(...) Was die 5-Gang Automaten von Aisin/Warner angeht, so liegt die Sache in etwa gleich. Einziger Nachteil: die AW Getriebe haben keinen Ölpeilstab. (...)
Ein gelber Oelpeilstab ist bei meinem S60 vorhanden, allerdings kaum sichtbar/zugaenglich vor dem Motorblock auf der rechten Seite (wenn man davor steht). Ich habe erst garnicht versucht den mal raus zu bekommen...
Zitat:
(...) VOLVO hat aufgrund der quer verbauten Frontmotoren einfach das generelle Problem, alle Komponenten im Motorraum mit ausreichend Kühlung zu versorgen. Vor allem die zum Fahrgastraum hingerichtete Motorseite und das Getriebe befinden sich praktisch in einem nicht durchlüftbaren Bereich. (...)
Steve
So etwas in dieser Preislage habe ich auch schon vermutet. Bin zwar kein Autokonstrukteur, lese aber seit Jahren diverse Foren und kann als Informatiker manchmal den ein oder anderen (Trug)schluss ziehen 😁 ...
Ein thermisches Problem koennte auch die Ursache fuer das Phaenomen in diesem thread sein: http://motor-talk.de/.../gestank-wie-verbrannte-kupplung-t1619776.html
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Will hier jemand behaupten, dass ich mit meinen 8L nur mit der halben Füllmenge herumfahre? Was sollte jetzt an 16L besser sein? Ausser dass es schwerer ist und doppelt soviel kostet.
Ausserdem ist es doch so, dass der Zulieferer des Getriebes selbst, wer auch immer das ist, das Getriebe selbst baut. Ok, als OEM natürlich aber Volvo baut schließlich kein Getriebe auf halbe Ölmenge um. Also ist klar, dass es schon genau so vom OEM kommt. Wieso baut der sowas, wenn es nichts taugt?
Kai <-- traut den glaubwürdigen Quellen nicht so recht.
Zitat:
Original geschrieben von 123kai
Will hier jemand behaupten, dass ich mit meinen 8L nur mit der halben Füllmenge herumfahre? Was sollte jetzt an 16L besser sein? Ausser dass es schwerer ist und doppelt soviel kostet.
Ausserdem ist es doch so, dass der Zulieferer des Getriebes selbst, wer auch immer das ist, das Getriebe selbst baut. Ok, als OEM natürlich aber Volvo baut schließlich kein Getriebe auf halbe Ölmenge um. Also ist klar, dass es schon genau so vom OEM kommt. Wieso baut der sowas, wenn es nichts taugt?Kai <-- traut den glaubwürdigen Quellen nicht so recht.
Nein, sondern mit einer kleineren Ausfuehrung eines Grossseriengetriebes. Die Getriebe gibt es sicherlich in verschiedenen Ausfuehrungen fuer unterschiedlich starke Beanspruchungen.
Fuer den Getriebehersteller ist es sicherlich wirtschaftlicher, wenn sich die Konstruktionen seiner Getriebe moeglichst gleichen. Die kleinere Ausfuehrung koennte sich daher hauptsaechlich durch ihre Oelkapazitaet unterscheiden. Die Oelmenge ist mitentscheidend fuer die Belastbarkeit, da das Oel gleichzeitig das Getriebe kuehlt (Anhaenger -> Getriebeoelkuehler). Und je mehr Oel, desto groesser baut das Getriebe.
Der PKW Hersteller hat sich in diesem Preissegment vermutlich kein massgeschneidertes Getriebe entwickeln lassen, sondern auf vorhandene Grossserientechnik zurueckgegriffen. Bedingt durch die beengten Platzverhaeltnisse bei den quer eingebauten 5 Zylindern, musste man vermutlich Kompromisse eingehen, um preislich im Ramen zu bleiben. Man kann also vermuten, dass ein etwas kleineres Getriebe verbaut wird, als bei dieser Leistung/Beanspruchung optimal waere. Das wuerde auch erklaeren, warum die Automatikversionen der R-Modelle urspruenglich im Drehmoment um ca. 10% gedrosselt waren.
Also ist es nicht so, dass der Getriebehersteller etwas baut was nichts taugt. Sondern der PKW Hersteller verbaut aus mehreren Gruenden ein Zulieferteil, das fuer die Aufgabe nicht optimal dimensioniert ist. Dadurch ist das Konstruktions- und Herstellungskostendilemma des PKW Herstellers geloest, wird aber ggf. durch kuerzere Lebensdauer erkauft.
jetzt mal butter bei die fische:
hat schonmal jemand so ein getriebeölwechsel gemacht (incl. spülung)? wo landen wir denn da preislich? ok - sicher allemal weniger als ca. 4-5000€ für ein neues getriebe. aber einfach mal so eine summe xxx€ aus dem fenster hauen - ich muß arbeiten für mein geld. warum werde ich denn nicht darauf hingewiesen beim 80.000 km service? gibt es unterschiede in der haltbarkeit der getriebe zwischen handschalter und automaten (mit und ohne gt)? neben dem fahrkomfort eines automaten bin ich auch von einer höheren lebensdauer eines automaten ausgegangen - liege ich da falsch?
mfg volker d5