Gestatten, Phaetosoph

VW Phaeton 3D

Liebe Phaetonistinnen und Phaetonisten,

zuerst Dank an alle hier, die durch ihre Beiträge, ihr Wissen und ihr Engagement meinem 'Projekt Phaeton' eine sichere Grundlage gaben!

Ich bin nämlich seit 5/09 hier Intensivleser, zurück bis – ungelogen – Seite 84, das heißt: Ich habe alle (!) Threads bis zu dieser Seite zumindest angelesen. Die meisten Threads habe ich mir komplett einverleibt, und mir durch Kopieren einzelner Passagen ein Kompendium geschaffen, das sich auszahlte.

Man mag nun sagen, was ist denn das für ein Irrer, hat der sonst nichts zu tun? Ich kam mir selber manchmal irre vor, wenn ich monatelang einen Gutteil meiner Freizeit hier zubrachte. Doch am Ende sah ich: Der Zeitaufwand war eine gute Investition. Die harten Facts: die Informationen über Gebrauchtwagenzustände, über die Allüren der Diva und die freundlicherseits bestehenden Abgründe, Fallen und Pampigkeiten waren und sind Gold wert. Hinzu kam, gerade durch mein fanatisches Lesen, das tiefe Eintauchen in den Phaeton-Kosmos, der auch viele subjektive und emotionale Facetten hat, die als solche eben auch zur objektiven Beschaffenheit dieses Kosmos gehören.

Seit ich den Phaeton das erste mal auf der Straße sah, gefiel mir dieses Zusammenspiel aus Understatement und designerischer Klassik, wobei das Klassische jedoch auf ingeniöse Weise modern und fernab jedweder Retro-Imitatorik interpretiert wird.
Zu dieser Zeit fuhr ich meinen zweiten Nissan Maxima V6 (200 PS), ein Automobil, auf das ich nach wie vor nichts kommen lasse: 400.000 Kilometer mit Null (!) Pannen und kaum Reparaturen; solide, robust, zuverlässig, einfach nicht umzubringen, Optik allerdings nicht so inspiriert. Über dieses Auto werde ich (mit Ausnahme des Karosseriedesigns) nie etwas Schlechtes sagen – würde ich, umgekehrt, einer Frau trauen, die alle ihre vorherigen Liebhaber verächtlich macht? Wohl kaum, denn bei ihrem nächsten Typ macht sie auch mich verächtlich. Deshalb stehe ich zu meinem verflossenen Nissan, denn nur so kann ich zu meinem aktuellen Phaeton stehen, ethisch betrachtet.

Das kroch dann so in mir hoch; diese Emotion, den Maxima zu toppen. Und immer mal wieder sah ich den Phaeton. Ich guckte auch nach Benz, da wurde meine Frau fuchtig: „Langweiler-Protz und alle 2 Jahre ein neuer Desigerkäse, weil sie nix hinkriegen, was hält.“ 7er BMW: „Vorne geht so, hinten versaut, total verhauen, da setze ich mich nicht rein!“ Ja, sie hat schon ihre eigene Meinung, aber ich selbst hatte mich da schon für den Phaeton entschieden, und mit der Benz- und BMW-Bewertung rannte sie offene Türen ein.

Für heute laß ich es mal gutsein mit meiner Bleiwüste. Balb mehr.

Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn Sie den Phaetosophen sagen hören wollen:
„Lunablau und 12er Soundsystem/DSP, und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“

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Liebe Phaetonistinnen und Phaetonisten,

zuerst Dank an alle hier, die durch ihre Beiträge, ihr Wissen und ihr Engagement meinem 'Projekt Phaeton' eine sichere Grundlage gaben!

Ich bin nämlich seit 5/09 hier Intensivleser, zurück bis – ungelogen – Seite 84, das heißt: Ich habe alle (!) Threads bis zu dieser Seite zumindest angelesen. Die meisten Threads habe ich mir komplett einverleibt, und mir durch Kopieren einzelner Passagen ein Kompendium geschaffen, das sich auszahlte.

Man mag nun sagen, was ist denn das für ein Irrer, hat der sonst nichts zu tun? Ich kam mir selber manchmal irre vor, wenn ich monatelang einen Gutteil meiner Freizeit hier zubrachte. Doch am Ende sah ich: Der Zeitaufwand war eine gute Investition. Die harten Facts: die Informationen über Gebrauchtwagenzustände, über die Allüren der Diva und die freundlicherseits bestehenden Abgründe, Fallen und Pampigkeiten waren und sind Gold wert. Hinzu kam, gerade durch mein fanatisches Lesen, das tiefe Eintauchen in den Phaeton-Kosmos, der auch viele subjektive und emotionale Facetten hat, die als solche eben auch zur objektiven Beschaffenheit dieses Kosmos gehören.

Seit ich den Phaeton das erste mal auf der Straße sah, gefiel mir dieses Zusammenspiel aus Understatement und designerischer Klassik, wobei das Klassische jedoch auf ingeniöse Weise modern und fernab jedweder Retro-Imitatorik interpretiert wird.
Zu dieser Zeit fuhr ich meinen zweiten Nissan Maxima V6 (200 PS), ein Automobil, auf das ich nach wie vor nichts kommen lasse: 400.000 Kilometer mit Null (!) Pannen und kaum Reparaturen; solide, robust, zuverlässig, einfach nicht umzubringen, Optik allerdings nicht so inspiriert. Über dieses Auto werde ich (mit Ausnahme des Karosseriedesigns) nie etwas Schlechtes sagen – würde ich, umgekehrt, einer Frau trauen, die alle ihre vorherigen Liebhaber verächtlich macht? Wohl kaum, denn bei ihrem nächsten Typ macht sie auch mich verächtlich. Deshalb stehe ich zu meinem verflossenen Nissan, denn nur so kann ich zu meinem aktuellen Phaeton stehen, ethisch betrachtet.

Das kroch dann so in mir hoch; diese Emotion, den Maxima zu toppen. Und immer mal wieder sah ich den Phaeton. Ich guckte auch nach Benz, da wurde meine Frau fuchtig: „Langweiler-Protz und alle 2 Jahre ein neuer Desigerkäse, weil sie nix hinkriegen, was hält.“ 7er BMW: „Vorne geht so, hinten versaut, total verhauen, da setze ich mich nicht rein!“ Ja, sie hat schon ihre eigene Meinung, aber ich selbst hatte mich da schon für den Phaeton entschieden, und mit der Benz- und BMW-Bewertung rannte sie offene Türen ein.

Für heute laß ich es mal gutsein mit meiner Bleiwüste. Balb mehr.

Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn Sie den Phaetosophen sagen hören wollen:
„Lunablau und 12er Soundsystem/DSP, und wenn es das Letzte ist, was ich tue!“

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Herzlich willkommen, Phaetosoph,
ich war nun schon längere Zeit nicht mehr im Forum und bin (leider) oft nur auf der Suche nach technischer Hilfe,
aber wenn die Zeit es zu läßt, lese ich gerne auch etwas anspruchsvolleres und etwas,
bei dem man erkennen kann, dass der Autor wirklich mit der deutschen Sprache umgehen kann und will,
und nicht nur etwas frustiges herunterschludert, wie es ja wohl leider immer mehr üblich wird
(ich wollte erst "Usus" schreiben, habe es mir dann aber wegen eventueller Fremdleser verkniffen).

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Beitrag!

kreftilein

Lieber Phaetosoph,

auch in meiner psychischen Konstitution manifestiert sich eine Dominanz positiver Effekte, auf die Individualität deiner Person.😉

Schön dich zu lesen...

MFG
...Bobby

Mich hauts und hat es umgehauen 😁😁 !!!

Zitat:

Original geschrieben von Phaetosoph


Penis-Piercing aus der Hose gerissen hätte.

Soo sehr Wortgewitzt hätte ich dich nun auch wieder nicht eingeschätzt 😁😁 !!! Klasse!

Lockert den ganzen Text zu einer optimalen, informativen, aber auch gleichzeitig lustigem Lesespaß auf.

Hallo Phaetosoph,

nach nun fast 7 Jahren Pheaton und vielen gelesenen Beiträgen im Phaeton Forum, wünsche ich Dir viel Spaß mit deinem Phaeton.

Gestatte mir allerdings zu sagen welchen Blog ich in Zukunft, nicht mehr lesen werde!!! "Gestatten, Phaetosoph
Grüße

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Der Phaeton ist ein schönes Auto, keine Frage...Aber es bleibt ein Stück Metall! Diese Tatsache verdrängen hier wohl einige.

Zitat:

Original geschrieben von Sevo-G


Der Phaeton ist ein schönes Auto, keine Frage...Aber es bleibt ein Stück Metall! Diese Tatsache verdrängen hier wohl einige.

Ein Stück Metall, klar. Für andere ist ein Stück Holz in Kreuzform die einzig wahre Weltanschauung. Beides hat auch mit Emotionen zu tun. Und da die weltweit erhältlichen Metallstücke alle die gleichen Eigenschaften haben (vier Räder die bis zum Boden reichen, motorgetrieben und Platz für mindestens eine Person), werden diese Ferro-Mobile nun mal auch nach den sie auslösenden Emotionen differenziert. ... und er sah, dass es gut war.

Danke, majestro_g! Ich schätze Menschen, die die etwas härten Sprüche schätzen.

Was, KlausMueller2, ist Dir so widerwärtig, dass Du meine Beiträge nicht mehr lesen möchtest? Was ist es, das Dich so wütend gemacht hat? Gerne darf man mich für den hinterletzten Sack halten – das ist die Freiheit des Wortes, der Kritik und der Diskussion. Aber ein Sachargument und eine Begründung hätte ich schon gerne.
Ich sag mal so: Einen Fehlschuß hat jeder bei mir frei.

Zwei kleine Fehler darf ich Deiner Aufmerksamkeit zwecks Korrektur gleichwohl anempfehlen: Mein Automobil heißt nicht „Pheaton“, und meine Einträge hier sind kein „Blog“. Ein Weblog, kurz „Blog“ genannt, ist etwas gänzlich anders. Wir befinden uns hier in einem Forum, nicht in einem Blog.

Wenn ich dieses Forum hier recht verstehe, Sevo-G, dann geht es um Genuß, um Savoir Vivre, bezogen auf einen bestimmten Gegenstand: den Phaeton. Die technischen Probleme und die uns durch den Freundl. angequälten Foltern werden darum hier verhandelt, da sie dem Genusse widerstreiten – Wir bekämpfen die Genußbekämpfer! Thema dieses Forums, so wie ich es verstehe, ist das Zurückdrängen genußwidriger Zu- und Umstände. Um da emotional gegenzuhalten findet ja auch der hedonistische Event „EPOC“ statt.

Bloßes Blech kann man nicht genießen. Wäre eine Frau bloßes Fleisch, hätte sie für mich die Faszination null. Gewiß: Die äußere Form besitzt Relevanz. Dass ich einen schönen Frauenhintern einem deformierten Kuharsch vorziehe, ist so zwingend wie die Bevorzugung der Phaeton-Rückseite gegenüber dem grottig verhauenen BMW-Arsch.

Aber darum geht es doch: Emotion, Empfindung, Beziehung. Und: Wie gestalten wir das. Vieles können wir nicht gestalten, da es uns gestaltet wird – all die Aspekte der privaten und beruflichen Zwänge. Die Familie fordert ihr Recht, und wer als Selbständiger keinen Chef über sich hat, der hat den Markt als Chef über sich. Diesen Bedingungen stellen wir uns jeden Tag, und weil wir das tun, erwerben wir dadurch ein Recht auf Genuß – ein Recht darauf, in einem Phaeton mehr zu sehen und mehr zu empfinden als nur die Summe seiner mechanischen Teile.

Wenn das Leben nur die Summe seiner mechanischen Teile wäre – wäre es dann noch ein Leben?

Zitat:

Original geschrieben von Phaetosoph



Wer, außer mir, kennt denn das: MB 200 D, 54 (in Worten: vierundfünfzig) PS, und dann Kasseler Berge?!

Verdammt richtig - ich hatte nen 220D (haha!), 60 PS, und wer in den Kasseler Bergen mal rechts von einem Holzlaster überholt wurde (man schrieb das Jahr 1988), der wird bei 240 PS nie von untermotorisiert reden. Nebenbei bemerkt, ist mein 3.0 V6TDI mit ca. 7,5l im Schnitt noch nen Liter sparsamer als besagter Strichacht. Letzterer hatte dem Phaeton zwar das elfenbeinfarbene Lenkrad voraus. Naja, vielleicht gibts das ja bei der nächsten GP.

In diesem Sinne - Grüße aus der Nähe von WOB.

Yep, tom66289, rechts vom Holzlaster überholt, das waren die alten Zeiten, die wir alten Knochen noch knackhart kennen; kein Vergleich mit diesen PS-verwöhnten Jüngelchen heute. Wir haben noch gekämpft wie Männer, wenn am Anstieg der Wassertemteraturanzeiger ins Rote ging, und das überhitzte Motoröl aus dem Auspuff giftig blaugrauschwarz abrauchte.

Vielleicht ist der Focus auf "Gestatten, Phaetosoph" in den letzten Tagen etwas zu dominant gewesen. Nur eine Vermutung von mir - aber keine Kritik.

Jedenfalls freue ich mich täglich auf die Beiträge der anderen ebenso sehr.
Ich kenne keinen persönlich und trotzdem ist mir keiner fremd.

Zitat:

Original geschrieben von Phaetosoph


.... rechts vom Holzlaster überholt,
.... haben noch gekämpft wie Männer, wenn am Anstieg der Wassertemteraturanzeiger ins Rote ging, und das überhitzte Motoröl aus dem Auspuff giftig blaugrauschwarz abrauchte.

Von wegen "Langweiliges Forum" 😉

Ich gebe zu, dass es auch Stoßstangen, Koppelstangen und wer weiß noch was für Gestänge geben muss. Der Gegenwind in der Kunst-und-Kulturabteilung stört nicht so sehr. DSU hat mit der Rubrik "Der Phaetonfahrer empfiehlt ..." die Techniker unter uns schon auf die langsam wachsende Pflanze der Genuss-Kultur eingestimmt.

Wir "Saarfranzosen" haben damals mit den Tücken des Peugeot 203 und des R4 gegen kochendes Kühlwasser gekämpft. Nachdem wir 1959 wieder "zurück ins Reich" kamen, mussten wir uns erst mal langsam an andere urdeutsche Marken gewöhnen. Demzufolge war mein erstes deutsches Auto 1977 ein VW.

Die Tage bin ich mal wieder das hervorragende Buch von Dr. Klöbener "EPOC-Treffen 2005-2009" durchgegangen. Auf den letzten Seiten sind Tafeln mit den Namen vieler Teilnehmer auch dieses Forums dargestellt. Damit das Ganze für mich etwas transparenter wird, habe ich nach einem Scan die Realnamen mit Nickname an den Rand der Bilder geschrieben. Mit Hilfe des Internet konnte ich oft die Berufe feststellen. - Es handelt sich dabei überwiegend um hoch- und höchst-karätige Industrie-Techniker.

Da der Phaeton für ruhigen Genuss und weniger für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans geschaffen worden ist, sollten wir weiter neben "sachlichen und nützlichen Handreichungen" die lustvolle Seite der Technik unterstützen.

Hasel

Ich meine, dass das Miteinander beider Aspekte den Reiz ausmacht. Um es mal ganz direkt zu sagen: Gäbe es hier nur „Phaetosophen“, wäre meine gute Vorbereitung auf den Autokauf gar nicht möglich gewesen.
Ich bin – leider! – völlig untechnisch. Wenn es mir gelingt, erfolgreich den Reifendruck zu überprüfen, komme ich mir vor, als hätte ich das Rad erfunden. Und auf Grund der Hochtechnisierung der Herstellung aller Produkte, auch der des täglichen Bedarfs, ist mir klar, dass ich ohne die Tekkies schlichtweg verhungern würde.

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