Geld bei Seite legen oder in die Finanzierung stecken?

Kann mich nicht entscheiden und stelle hier mal mein Anliegen rein.

Habe mir ein Auto bestellt, mache Anzahlung und finanziere den Rest durch bis fertig. Aufgrund der guten Konditionen zur Zeit für mich eine Prima Lösung. Zum Schluss kein Ballon und meiner ist's.

Jetzt habe ich ungeplant ein größeres Aktienpaket verkauft, weil der Kurs so gut steht und nun ein paar Tausender übrig.
Was mich nun umtreibt, ist die Frage ob ich nun besser dieses Geld mit zum Auto reinschießen soll oder nicht? Klar, der Kredit wird um ca. 2teu billiger und ich bin 24 Monate eher durch, aber gefühlt ist das schöne Aktengeld einfach weg! Die Alternative ist es einfach auf dem Konto zu parken, wo es eh keine Zinsen gibt. Aber dann könnte ich mich wenigstens des schönen Anblicks freuen.
Gibt's jemanden der ein ähnliches (Luxus-) Problem hatte und eine Lösung fand?

LG Andraxxx

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Zitat:

@Deloman schrieb am 9. Mai 2017 um 17:30:26 Uhr:


Spekulieren lohnt nicht, da Kursgewinne und Dividenden versteuert werden müssen! Dann lieber den Kredit tilgen.

Gehalt muss auch versteuert werden, Sozialangaben kommen auch noch dazu. Lohnt Arbeiten folglich auch nicht?😕

@Jupp78: Deiner letzten Aussage stimme ich 100% zu.

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... mir ging es nur darum, dass nicht alles was hinkt ein Vergleich ist 😉, weil das mit dem Arbeiten nicht gepaßt hat

Aus den Angaben des TE und seinem Profil läßt sich ja leicht erkennen, dass es nicht um 50 k€ geht.

In seinem Profil steht, ab 06/2017 ein BMW 440i Gran Coupe, ferner wissen wir, dass er durch die höhere Anzahlung 2.000 € spart und zwei Jahre früher mit der Tilgung fertig ist. Was wird er wohl im Jahr tilgen? Sicher keine 20.000 € oder mehr. Ich denke mal das begrenzt den Betrag auf 10 - 15 k€.

Da Automobilkredite in der Regel Annuitätendarlehen sind (Raten bleiben gleich, enthaltener Zins sinkt) ist die Zinsersparnis durch eine höhere Anzahlung überproportional hoch.

Wenn der Dax in den letzten Jahren deutlich reduziert hätte, würde ich auch sagen, kauf Dir einen guten Fonds oder BlueChips und agiere nach der "Buy and hold-Strategie".

Aber das hat er nicht. Der Dax stand Anfang 2009 bei 4.000 Punkten und steht aktuell bei 12.700 Punkten, hat sich also mehr als verdreifacht. Da kann eine Buy and Hold Strategie auch über einen längeren Zeitraum in die Hose gehen.

Zum Vergleich Anfang 2000 stand der DAX über 6900 Punkten, hat sich also auf 17 Jahre nicht mal verdoppelt, sich aber in den letzten 8 Jahren mehr als verdreifacht. Wer 2000 gekauft hätte, wäre 2009 dick in den Miesen gewesen.

Und hier liegt das Problem. Diejenigen, die in den letzten Jahren mit Aktien gute Renditen erwirtschaftet haben, glauben, dass dies immer so weitergeht. Das ist aber keinesfalls in Stein gemeißelt und je höher die Aktien stehen, umso höher die Gefahr eines Rücksetzers. Aktuell bewegen wir uns auf Allzeithoch-Niveau.

Ich denke, der TE hat es richtig gemacht, dass er Gewinne mitgenommen hat. Wieso sollte er das jetzt in derselben Anlageklasse reinvestieren, da hätte er auch in seiner Anlage bleiben können.

Natürlich sind 75% von etwas besser als 100% von nix, da stimme ich Dir vollkommen zu.

Aber die Frage hier lautet 2000 € sicher sparen, oder darauf zu hoffen mit Spekulation mindestens 2.700 € zu verdienen, um dieselben 2000 € in der Tasche zu haben. Wobei die Spekulation auch das Risiko birgt, deutlich weniger zu verdienen als die 2.700 oder gar Verluste zu generieren.

Und da lautet mein Motto "Wieso sollte ich Geld, das ich schon habe riskieren, um damit Gewinne zu generieren, die ich nicht unbedingt brauche?". Ein wesentliches Entscheidungs-Kriterium, ist hier auch das Chance-Risiko-Verhältnis und das erscheint mir am Allzeithoch nicht so prickelnd.

Und hier ist der entscheidende Unterschied zur Arbeit. Mit Arbeit läßt sich immer Geld generieren, ohne dass man etwas riskieren muss.

Wobei mich auch hier immer mehr die Frage beschäftigt, ob es Sinn macht Lebenszeit mit Arbeit zu vergeuden um damit Geld zu verdienen, das man nicht wirklich braucht ... 🙄 aber das ist eine Frage des Lebensabschnitts.

XF-Coupe

Du hast doch jetzt mit dem guten Kurs beim Verkauf Glück gehabt, sagst selber, dass du nicht der große Spekulant bist, pass auf, falls wieder an der Börse investiert wird, dass du nicht diesmal Pech hast.

Ich kann den Gedanken absolut nachvollziehen, geht mir auch öfter so. Geparktes Geld sieht schöner aus, als ein niedrigerer Saldo. Aber bisher habe ich dann doch immer sondergetilgt und DANN ist man sehr, sehr zufrieden und fragt sich, warum man vorher überhaupt darüber nachgedacht hat.

Du kannst ja auch erstmal einen Kompromiss machen und die Hälfte oder 2/3 Drittel auf den Kredit zahlen.

Stelle dir die gesparten 2.000 Euro mal als schönes gemischtes Geldscheinbündel vor und dem ggü. die paar lächerlichen Münzen, die ein Tagesgeldkonto erwirtschaftet...

Stimme in allen Punkten überein. Da ich mich mit dem Thema Auto-Finanzierung nicht auskenne (bisher nur barkauf), kann/konnte ich Betrag und Laufzeit schlecht schätzen.

Gut, dass man an der Börse auch an fallenden Kursen partizipieren kann. Wir sind uns aber denke ich einig, dass das Thema nicht in ein paar Worten abgefrühstückt ist. Börse KANN erträglich sein, aber wie überall gilt auch hier: Zeit ist Geld. Man muss sich mit dem Thema auseinander setzen und selbst dann gibt es keine Garantie. Buy&Hold kann klappen, muss nicht. Anlagezeitraum, Kapital, Risikobereitschaft entscheiden welche Wege beschritten werden sollten. (Auf mehrere Pferde setzen)

Ich würde an Stelle des TE den Kredit abzahlen (komplett) und mich Dagobert-mäßig am durch die eingesparten Raten wachsenden Konto erfreuen.

LG Ravi

So ist es auch Börsengewinne fliegen einem nicht zu, sondern müssen, gerade in schwierigem Umfeld erarbeitet werden und zudem benötigt man ein gewisses "Gespür", das nicht jedem gegeben ist (mir nur bedingt). Daher halte ich mich da sehr zurück. Allerdings habe ich einen DAX-Short auf dem Plan und warte nur noch auf den richtigen Einstieg. Ob er mir gelingt, wird sich zeigen, ich werde ihm aber nicht hinterherlaufen, wenn ich ihn verpasse.

XF-Coupe

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Gelegenheiten kommen und gehen, kein Grund sich zu verbiegen. Börse ist Marathon kein Sprint. Und Leichtverdient ist da weißgott gar nix. :-D

Mal sehen ob wir noch die 13000 sehen vor dem Rücksetzer. Und der geht dann hoffentlich min. bis 11500 für einen guten Wiedereinstieg. ;-)

Danke euch. XF-Coupe hat meine Situation perfekt analysiert. Opelkult hat den Hausaspekt reingebracht. Passt auch. Bei dem ganzen fällt mir noch eine andere Möglichkeit ein. Da es bei mir kein normaler Autokredit wird, sondern eher sowas wie ein Immobilienkredit (Brief behalte ich) besteht die Möglichkeit des Zwischentilgens. Ich könnte also erstmal mein Geld parken, auf mein Held schauen und später reinschießen. Mal sehen.
LG Andraxxx

Geld auf der Bank verliert an Wert (Inflation). Noch mehr wenn parallel Kreditzinsen bezahlt werden. Geld parken wäre meiner Meinung nach, und wie schon vermehrt angesprochen, teuerste Lösung. Entweder man denkt wirtschaftlich (Kredit bezahlen) oder hat keine Geldsorgen, dann wäre die ganze Frage aber sinnlos gewesen....

Ich habe meinen Octavia auch nach 12 Monaten schon ausgelöst. Angezahlt waren 50 %, der Rest auf 36 Monate ohne Restrate finanziert. Warum hätte ich damals das Geld auf dem Konto liegen lassen sollen (auf Tagegeld gab es noch gut 1% Zins), wenn ich damit den "teuren" 3,9er-Kredit ablösen kann?

Es war ein gutes Gefühl, daß das Auto daheim in der Garage stand, der Brief dazu bei mir in der Schublade und nicht bei der Bank in Verwahrung bei den Sicherheiten.

Zitat:

@andraxxx schrieb am 10. Mai 2017 um 07:17:41 Uhr:


Danke euch. XF-Coupe hat meine Situation perfekt analysiert. Opelkult hat den Hausaspekt reingebracht. Passt auch. Bei dem ganzen fällt mir noch eine andere Möglichkeit ein. Da es bei mir kein normaler Autokredit wird, sondern eher sowas wie ein Immobilienkredit (Brief behalte ich) besteht die Möglichkeit des Zwischentilgens. Ich könnte also erstmal mein Geld parken, auf mein Held schauen und später reinschießen. Mal sehen.
LG Andraxxx

... ich kann Dich schon verstehen, dass man ein bisschen was als Reserve in der Hinterhand halten möchte, auch wenn es ein bisschen was kostet.

Ich persönlich brauche das auch, einen Betrag X als Sicherheit zur sofortigen Verfügbarkeit zu haben. Man schläft einfach besser, wenn man unvorhergesehene größere Ausgaben cash bezahlen kann.

Daher würde ich mal, über die hier schon angesprochene Möglichkeit, einen Teil des Geldes zu halten (1/3 bis die Hälfte) und den Rest ins Auto zu stecken, nachdenken.

Wenn Du dann siehst, wie es mit der Autofinanzierung läuft und was im Monat so übrig bleibt, hast Du immer noch die Möglichkeit Sondertilgungen zu leisten.

XF-Coupe

Eine Rücklage auf Tagesgeld/Giro von ein paar Netto-Gehältern sollte unabhängig von allem (jedweder Anlagestrategie, Kauf von Konsumgütern, etc.) vorhanden sein. Und definitiv auch VOR und vor allem auch NACH dem Kauf eines Autos.

Schade, dabei ist es so einfach, an der Börse ein kleines Vermögen zu machen - vorausgesetzt, man fängt mit einem große Vermögen an.

Mal im Ernst, gewinnen oder verlieren an der Börse ist für uns Kleinanleger doch reine Glücksache. Und Glückwunsch, wenn man mit einem anständigen Gewinn aussteigt. Denn im Normalfall glaubt man, die Kurssteigerungen wären unendlich und wartet und wartet. Dann der kleine Rücksetzer, besser jetzt nicht verkaufen, die erholen sich wieder. Den optimalen Zeitpunkt erwischen wir nicht, weder fürs Kaufen noch fürs Verkaufen.

Die Entscheidung ist doch eigentlich einfach: Bringt die sichere Geldanlage mehr an Rendite, als mich der Kredit kostet? Kann ich aus der sicheren Geldanlage jederzeit ohne Verlust aussteigen? Beide Male nein = Geld direkt zu BMW. Ist übrigens der eigentliche Zweck von Geld, das Ausgeben, das Genießen des damit Gekauften. Gewisser Grundstock fürs Alter und schlechte Zeiten ok, aber darüber hinaus?

Deinem letzten Absatz stimme ich zu, wobei sich da für mich mit u30 die Frage nach der Höhe des Grundstocks für das Alter stellt. Je mehr desto besser ohne an der Lebensqualität zu sparen ist im Moment meine Devise.

Glück gehört bei der Börse dazu, ist aber gewiss nicht alleinig ausschlaggebend. Risiko- und Geldmanagement sowie sinnvolle Verlustbegrenzungs-Technik und gutes CRV bei Einstieg sind hier nur einige der Schlagworte.

Gruß Ravi

Ein Freund von mir ist - in Hinblick auf seine Altersabsicherung - ziemlich sparsam (positiv ausgedrückt). Ist, wie ich auch, Ü60. Vor einigen Wochen hatte er einen Herzinfarkt, den er nur mit viel Glück überlebte (lt. Arzt überleben diese Art nur 2% der Patienten).

Da finde ich deine Einschränkung "ohne an der Lebensqualität zu sparen" goldrichtig. Hilft auch der Wirtschaft 😛.

Wenn du auf das Geld verzichten kannst, leg es wieder an. Oder nur einen Teil davon.
Den Rest kannst du ja zB zur Sondertilgung während der Finanzierung benutzen.
Es gibt da doch viele Möglichkeiten.

Dazu muss aber erst mal genug an Einkommen reinkommen, dass man sich Lebensqualität und/oder Vorsorge leisten kann. Bei Manchem reicht es für beides, Andere sind schon froh, wenn am Monatsende der Kühlschrank nicht leer ist und die Altersarmut ist vorprogrammiert.

Was ich damit sagen will; das sind "Luxusprobleme" ... seien wir glücklich und dankbar, dass wir sie haben.

XF-Coupe

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