Geisterfahrer Göttingen A7 30.04.2017 - knapp ausgewichen
Hallo Forum,
ich hatte gestern Abend eine Horrorerfahrung mit einem Geisterfahrer auf der Autobahn A7 bei Göttingen, die ich mal loswerden muss. Ich fahre jetzt seit 25 Jahren Auto und bilde mir ein, sehr vorausschauend zu fahren, insbesondere was mögliche kritische Verkehrssituationen vor mir betrifft. Ich habe auf der Autobahn oft schon einen Fuß auf der Bremse, wenn ich auch nur ahne, das ein langsameres Auto auf der rechten Spur vielleicht doch noch zum Überholen des LKW ansetzen könnte. Und so bin ich bislang ohne Unfall durchgekommen und hatte auch noch nie eine wirklich brenzlige Situation, obwohl ich auch gerne mal etwas flotter unterwegs bin.
Die Situation gestern Abend hat mich allerdings nachhaltig erschüttert, denn sie kam total unerwartet und erschien mir völlig surreal. Der Ort des Geschehens war die A7 bei Göttingen, Richtung Süden. Die AB ist dort relativ neu ausgebaut, absolut glatter Asphalt, dreispurig, schnurgerade und man hat eine kilometerweite Sicht nach vorne. Es war kurz nach 20:00 Uhr und es waren nur ganz wenige Autos um mich herum unterwegs, die Abendsonne schien noch, die Sicht war ausgezeichnet. Ich fuhr tiefenentspannt auf der ganz rechten Spur, hatte den Tempomaten auf 160 km/h eingestellt und wir hörten Musik.
Wir kamen langsam einem Civic näher, der auch auf der rechten Spur unterwegs war. Vor dem Civic der einzige LKW weit und breit. Der Honda setzt zum Überholen auf der mittleren Spur an und ich zog ganz langsam ganz nach links rüber auf die dritte Spur, um beide Fahrzeuge zu überholen. Als ich den Civic gerade passiert hatte, fragte mich meine Tochter auf dem Beifahrersitz etwas und ich schaute sie kurz an. Als ich wieder nach vorne blickte, sah ich die Front eines älteren Dreier BMWs, wie aus dem Nichts, auf meiner Spur auf mich zurasen. Mit einer reinen Reflexhandlung riss ich das Lenkrad nach rechts und der Falschfahrer flog ein oder zwei Sekunden später an uns vorbei. Der hatte sicherlich mindestens 100 km/h drauf, ich habe dem Fahrer noch ins Gesicht sehen können: ein älterer Herr. Bei mir setze nun der Schock ein, leider war kein Parkplatz in der Nähe, also schlich ich wie die wenigen anderen Autos auch, ganz langsam auf der rechten Spur weiter. Ich rief die Polizei an, die bereits schon weitere Meldungen bekommen hatten. Dann kam endlich ein Parkplatz, wo ich erstmal tief Luft holen musste. Ich hielt neben einem geparkten A6, dessen Fahrer auch etwas blaß um die Nase vor seinem Auto auf und ab ging. Er sprach mich gleich an, ob ich das eben miterlebt hätte. Er war genau wie ich auf der Spur des Falschfahrers unterwegs und hatte nur knapp ausweichen können. Im Auto seine Frau und zwei kleine Kinder auf der Rückbank.
Als ich eine halbe Stunde später zuhause war, meldete sich die Autobahnpolizei nochmal. Die riefen alle Anrufer des Notrufes an, um Zeugenaussagen aufzunehmen. Gottseidank stellte sich raus, dass die Geisterfahrt ohne Unfall ausging, dem Fahrer war noch auf der Autobahn der Sprit ausgegangen. Er sei 90 Jahre alt gewesen und war wohl einfach nicht mehr Herr seiner Sinne...
Dass was mich so beschäftigt, ist dass ein Geisterfahrerszenario völlig surreal ist, der Verstand kann es nicht einordnen, wenn einem auf der Autobahn ein Auto entgegenkommt. Mit meiner vergleichsweise langen Fahrererfahrung, glaubte ich, Verkehrssituationen gut einschätzen zu können und zu wissen, wann ich mit größter Aufmerksamkeit und beiden Händen fest am Lenkrad zu fahren habe oder wann ich auch mal in einen "Relaxfahrmodus" schalten kann. Aber so eine Situation ist wohl vergleichbar mit einem plötzlichen Reifenplatzer (den ich auch noch nicht hatte). Man hat die Situation einfach nicht mehr in der Hand, der Ausweichreflex war unsere Rettung und das neben mir kein Fahrzeug war, war reines Glück. Die Situation hatte etwas sehr schicksalhaftes, was ich bisher noch nicht erleben musste. Ich bin heilfroh, dass diese Geisterfahrt für alle Beteiligten ohne Schaden ausging.
Aber ein Resultat ist, dass ich ich jetzt eine Meinung zum Thema Fahrtauglichkeitprüfung im fortgeschrittenen Alter habe.
Danke fürs Zuhören,
Grüße Volker
Beste Antwort im Thema
Hallo Forum,
ich hatte gestern Abend eine Horrorerfahrung mit einem Geisterfahrer auf der Autobahn A7 bei Göttingen, die ich mal loswerden muss. Ich fahre jetzt seit 25 Jahren Auto und bilde mir ein, sehr vorausschauend zu fahren, insbesondere was mögliche kritische Verkehrssituationen vor mir betrifft. Ich habe auf der Autobahn oft schon einen Fuß auf der Bremse, wenn ich auch nur ahne, das ein langsameres Auto auf der rechten Spur vielleicht doch noch zum Überholen des LKW ansetzen könnte. Und so bin ich bislang ohne Unfall durchgekommen und hatte auch noch nie eine wirklich brenzlige Situation, obwohl ich auch gerne mal etwas flotter unterwegs bin.
Die Situation gestern Abend hat mich allerdings nachhaltig erschüttert, denn sie kam total unerwartet und erschien mir völlig surreal. Der Ort des Geschehens war die A7 bei Göttingen, Richtung Süden. Die AB ist dort relativ neu ausgebaut, absolut glatter Asphalt, dreispurig, schnurgerade und man hat eine kilometerweite Sicht nach vorne. Es war kurz nach 20:00 Uhr und es waren nur ganz wenige Autos um mich herum unterwegs, die Abendsonne schien noch, die Sicht war ausgezeichnet. Ich fuhr tiefenentspannt auf der ganz rechten Spur, hatte den Tempomaten auf 160 km/h eingestellt und wir hörten Musik.
Wir kamen langsam einem Civic näher, der auch auf der rechten Spur unterwegs war. Vor dem Civic der einzige LKW weit und breit. Der Honda setzt zum Überholen auf der mittleren Spur an und ich zog ganz langsam ganz nach links rüber auf die dritte Spur, um beide Fahrzeuge zu überholen. Als ich den Civic gerade passiert hatte, fragte mich meine Tochter auf dem Beifahrersitz etwas und ich schaute sie kurz an. Als ich wieder nach vorne blickte, sah ich die Front eines älteren Dreier BMWs, wie aus dem Nichts, auf meiner Spur auf mich zurasen. Mit einer reinen Reflexhandlung riss ich das Lenkrad nach rechts und der Falschfahrer flog ein oder zwei Sekunden später an uns vorbei. Der hatte sicherlich mindestens 100 km/h drauf, ich habe dem Fahrer noch ins Gesicht sehen können: ein älterer Herr. Bei mir setze nun der Schock ein, leider war kein Parkplatz in der Nähe, also schlich ich wie die wenigen anderen Autos auch, ganz langsam auf der rechten Spur weiter. Ich rief die Polizei an, die bereits schon weitere Meldungen bekommen hatten. Dann kam endlich ein Parkplatz, wo ich erstmal tief Luft holen musste. Ich hielt neben einem geparkten A6, dessen Fahrer auch etwas blaß um die Nase vor seinem Auto auf und ab ging. Er sprach mich gleich an, ob ich das eben miterlebt hätte. Er war genau wie ich auf der Spur des Falschfahrers unterwegs und hatte nur knapp ausweichen können. Im Auto seine Frau und zwei kleine Kinder auf der Rückbank.
Als ich eine halbe Stunde später zuhause war, meldete sich die Autobahnpolizei nochmal. Die riefen alle Anrufer des Notrufes an, um Zeugenaussagen aufzunehmen. Gottseidank stellte sich raus, dass die Geisterfahrt ohne Unfall ausging, dem Fahrer war noch auf der Autobahn der Sprit ausgegangen. Er sei 90 Jahre alt gewesen und war wohl einfach nicht mehr Herr seiner Sinne...
Dass was mich so beschäftigt, ist dass ein Geisterfahrerszenario völlig surreal ist, der Verstand kann es nicht einordnen, wenn einem auf der Autobahn ein Auto entgegenkommt. Mit meiner vergleichsweise langen Fahrererfahrung, glaubte ich, Verkehrssituationen gut einschätzen zu können und zu wissen, wann ich mit größter Aufmerksamkeit und beiden Händen fest am Lenkrad zu fahren habe oder wann ich auch mal in einen "Relaxfahrmodus" schalten kann. Aber so eine Situation ist wohl vergleichbar mit einem plötzlichen Reifenplatzer (den ich auch noch nicht hatte). Man hat die Situation einfach nicht mehr in der Hand, der Ausweichreflex war unsere Rettung und das neben mir kein Fahrzeug war, war reines Glück. Die Situation hatte etwas sehr schicksalhaftes, was ich bisher noch nicht erleben musste. Ich bin heilfroh, dass diese Geisterfahrt für alle Beteiligten ohne Schaden ausging.
Aber ein Resultat ist, dass ich ich jetzt eine Meinung zum Thema Fahrtauglichkeitprüfung im fortgeschrittenen Alter habe.
Danke fürs Zuhören,
Grüße Volker
80 Antworten
@ Rainer, gut beschrieben und genau das macht defensive und vorausschauende Fahrweise aus.
Viele grade auch Fahranfänger haben noch nicht die Erfahrung und es ist immer besser für die Fahrzeugführer um einen herum mitzudenken.
Bei Geisterfahrern kann so etwas das Ausweichen einfacher machen, wenn man sich auch ohne den nochmaligen Blick zur Seite sicher ist das die Spur nebenan für meine Fahrzeuglänge noch Platz bietet.
Ich muss ja ehrlich gestehen.
Ich fahre schon auch vorausschauend.
Aber ich glaube ich würde lügen, wenn ich zu jeder Zeit genau im Blick hätte was 500 Meter vor mir passiert.
Meistens schon. Ab und an aber sicher nicht.
Wenn ich schnell fahren würde hätte ich das sicher eher.
Bei meinem Reistempo hingegen kommt üblicherweise nix schnell näher außer Stauenden. 😁
Und für Stauenden guck ich dann schon noch weit genug. Keine Sorge.
Aber bei nem Geisterfahrer würde es vermutlich auch eng.
Vielleicht sollte man da doch etwas mehr drauf achten.
Zumal gestern so rund um 20 Uhr war es auch nicht so sonderlich hell gewesen (zumindest da wo ich um 20 Uhr auf der Autobahn war), dass man ein Auto ohne Licht sofort erkannt hätte.
Zitat:
Bei Geisterfahrern kann so etwas das Ausweichen einfacher machen, wenn man sich auch ohne den nochmaligen Blick zur Seite sicher ist das die Spur nebenan für meine Fahrzeuglänge noch Platz bietet.
Und das ist nun mal, egal welche Situation das Ausweichen verursacht, genau jener Aspekt, der auch im Reflex hilft. Weil das Gehirn kennt just in diesem Moment die genaue Positionierung der Fahrzeuge um dich herum,. inkl. ihrer Geschw.-Differenz und weiß, wohin man ausweichen kann.
Im Gegensatz zum rein bewussten Handeln, wird die Information beim Reflex sofort abgerufen, ohne erst die berühmte Gedenkssekunde zu bemühen.
Diesbezüglich liegt da @Bahnfrei mit seinem Widerspruch falsch. 😉
Ab einem gewissen Alter sinkt die Denkfähigkeit und die Einschätzung der Umwelt. Dafür sinkt auch der Wille durch dumme Aktionen sein Umfeld zu beeindrucken. Es hat alles sein Für und Wider. Ich weiß nicht, was man dagegen tun könnte... ; fällt wahrscheinlich unter Lebensrisiko.
Ähnliche Themen
Gut das in den Userprofilen nicht das Alter steht.
Ich jedenfalls gleiche meine 60 Jahre durch 2 To Fahrzeuggewicht mit Höchstbewertung im Ncap Test aus ;-)
Und natürlich 1 Million *Erfahrene* Kilometer und nicht zuletzt durch einen 6 Zylinder der mich das ganze entspannt geniessen lässt.
Die Konstellation von Fahranfänger und einem 2 To Fahrzeug was auch noch 225 km/h schafft möchte ich mir jedenfalls nicht vorstellen. Ich hatte schon Bedenken meinem Stiefsohn und Fahranfänger mein Altauto mit 130 PS zu vermachen. Ich weiss ja selbst was ich in meiner Jugend so angestellt habe.
Zitat:
@downforze84 schrieb am 2. Mai 2017 um 18:59:57 Uhr:
Ab einem gewissen Alter sinkt die Denkfähigkeit und die Einschätzung der Umwelt. Dafür sinkt auch der Wille durch dumme Aktionen sein Umfeld zu beeindrucken. Es hat alles sein Für und Wider. Ich weiß nicht, was man dagegen tun könnte... ; fällt wahrscheinlich unter Lebensrisiko.
Hier ist es heute weniger gut ausgegangen. Auf der Landstraße kann man nichts mehr machen, wenn ein Entgegenkommender "spontan" in den Gegenverkehr lenkt.
Ich sag mal so. Rein subjektiv lese ich mehr Schlagzeilen in der Klatschpresse à "Fahranfänger in BMW/VW/Mercedes baut Unfall durch Raserei/Posen/Rennen." Der Grad der Tieferlegung verhält sich in gewissen Kreisen antiproportional zum IQ.
Mit heutigen Navis könnte man ohne Probleme eine Abfrage programmieren, die dem Geisterfahrer eine Warnung ausgibt, wenn er in die verkehrte Richtung fährt.
Zitat:
Aber ich glaube ich würde lügen, wenn ich zu jeder Zeit genau im Blick hätte was 500 Meter vor mir passiert.
Es geht garnicht darum, es genau zu wissen, bzw. sie genau im Blick zu haben, es ist viel mehr, sie im erweiterten Blickfeld zu haben.
Die Referenz gilt jenen Fahrzeugen unmittelbar vor und hinter mir. Die weiter entfernten werden mehr oder weniger intuitiv wahrgenommen, ohne das man sich gezielt darauf konzentriert. So wie es zwischendurch den kurzen Blick in den Rückspiegel gibt, genauso werden auch mal kurzzeitig die Fahrzeuge weiter vorne ins engere Blickfeld gerückt.
Man muss sie nicht gezielt beobachten, es reicht, das Gehirn mit den Veränderungen bei diesem Wahrnehmungsrythmus zu füttern, man registriert es also mehr. Das Unterbewusstsein kann auf dieser Basis sehr gut Entwicklungen interpolieren und sie entsprechend vorausberechnen. So zum Beispiel, wann die zwei, drei Fahrzeuge unmittelbar vor mir, bremsen müssen/bremsen werden.
Meistens habe ich schon zwei, drei Sekunden vorher das Gas weggenommen und rolle den sich, anfänglich größer werdenden Abstand, wieder auf seine ursprüngliche Große zu.
Der vor mir bremst, weil das Fahrzeug vor ihm rechts abbiegt, ich rolle nur, zwei drei Sekunden früher beginnend, 10 bis 15km/h langsamer werdend aus. Und das, obwohl der Abstand zw. den anderen beiden Fahrzeugen deutlich größer ist, als der zu dem mir Vorausfahrenden. Und wenn ich auf den Vorausfahrenden, immer noch ausrollend, aufgeschlossen habe, habe ich genau das selbe Tempo wie der drauf, ohne auch nur für nen Tick das Brems- oder Gaspedal genutzt zu haben.
Hat mein Gehirnkasten im Unterbewusstsein perfekt so berechnet und ich handele nur rein intuitiv danach. 😉
Letztlich ist das wohl ähnlich wie wenn einem ein Wildschwein auf der Landstraße bei 120 km/h vors Auto läuft oder nachts bei 200 km/h auf der leeren Autobahn plötzlich ein Unfall- oder Pannenfahrzeug steht. Das sind Situationen, die nicht häufig vorkommen, bei den meisten Autofahrern im Autofahrerleben zum Glück nie, aber so wird gefahren, mit der Erfahrung, dass es eben die letzten 100.000 oder 500.000 km nicht passiert ist.
Ein Überholmanöver auf der Autobahn ist letztlich nichts anderes als eines auf der Landstraße, zumindest nicht großartig: Die Strecke muss frei sein.
Das heißt nicht, dass ich nicht auch schon richtig Mist gebaut habe und wahrlich Glück hatte, aber diese Gewohnheit ist eben ein Problem.
Bezüglich des offenbar faruntauglichen Greises:
Es hat noch dazu gereicht, dass er am rechten Fahrbahnrand fuhr. Das hatte er noch verinnerlicht, Gewohnheit eben. Wenn man das im Hinterkopf behält, dann sind die Greise schonmal das "kleinere" Problem, wenn es um Geisterfahrer geht. Viel schlimmer sind doch die, die das in (Selbst-)Tötungsabsicht machen.
Eine offenbar fahruntüchtige Greisin ist mir einmal auf der Autobahn davon gefahren. Sie fuhr rund 200 m vor mir, erst ist sie über eine durchgezogene Linie auf der Bundestraße abgebogen (quasi gewendet), dann bei rot über die Ampel auf die Autobahn, dann war sie weg. Offenbar fuhr sie "ganz normales" Autobahntempo. Das wollen die Leute doch: Ausbremsen soll sie der Greis / die Greisin nicht!
Vielleicht mal mit einer anderen Erwartungshaltung an die Sache rangehen und wenn ich sehe wie sich Senioren mit > 70 noch SUVs mit Fahrleistungen eines (Super-)Sportwagens holen. Altersarmut und (teil-)autonome Autos werden´s schon richten.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 2. Mai 2017 um 19:41:24 Uhr:
Zitat:
Aber ich glaube ich würde lügen, wenn ich zu jeder Zeit genau im Blick hätte was 500 Meter vor mir passiert.
Es geht garnicht darum, es genau zu wissen, bzw. sie genau im Blick zu haben, es ist viel mehr, sie im erweiterten Blickfeld zu haben.
Die Referenz gilt jenen Fahrzeugen unmittelbar vor und hinter mir. Die weiter entfernten werden mehr oder weniger intuitiv wahrgenommen, ohne das man sich gezielt darauf konzentriert. So wie es zwischendurch den kurzen Blick in den Rückspiegel gibt, genauso werden auch mal kurzzeitig die Fahrzeuge weiter vorne ins engere Blickfeld gerückt.
Man muss sie nicht gezielt beobachten, es reicht, das Gehirn mit den Veränderungen bei diesem Wahrnehmungsrythmus zu füttern, man registriert es also mehr. Das Unterbewusstsein kann auf dieser Basis sehr gut Entwicklungen interpolieren und sie entsprechend vorausberechnen. So zum Beispiel, wann die zwei, drei Fahrzeuge unmittelbar vor mir, bremsen müssen/bremsen werden.
Meistens habe ich schon zwei, drei Sekunden vorher das Gas weggenommen und rolle den sich, anfänglich größer werdenden Abstand, wieder auf seine ursprüngliche Große zu.Der vor mir bremst, weil das Fahrzeug vor ihm rechts abbiegt, ich rolle nur, zwei drei Sekunden früher beginnend, 10 bis 15km/h langsamer werdend aus. Und das, obwohl der Abstand zw. den anderen beiden Fahrzeugen deutlich größer ist, als der zu dem mir Vorausfahrenden. Und wenn ich auf den Vorausfahrenden, immer noch ausrollend, aufgeschlossen habe, habe ich genau das selbe Tempo wie der drauf, ohne auch nur für nen Tick das Brems- oder Gaspedal genutzt zu haben.
Hat mein Gehirnkasten im Unterbewusstsein perfekt so berechnet und ich handele nur rein intuitiv danach. 😉
Klar, so funktioniert das bei mir auch.
Aber das Szenario "Geisterfahrer" ist im Gehirn jedoch nicht vorhanden.
Ich glaube da kannst du noch so viel im Unterbewusstsein wahrnehmen.
Wenn du es realisierst ist es trotzdem ein Schlag wie vor den Kopf und viel Platz ist da wahrscheinlich auch nicht mehr.
Daher meiner Meinung nach Hut ab vor all denen, die so gut reagiert haben.
Sodass jetzt in diesem Fall alles ohne Personenschaden von Statten ging.
Zitat:
Aber das Szenario "Geisterfahrer" ist im Gehirn jedoch nicht vorhanden.
Das ist schon klar. Aber wenn man halt generell auch Fahrzeuge nen Kilometer voraus in seinen Umgang mit dem Verkehrsgescheen berücksichtigt, hat man sicherlich die Chance, diese Ungewöhnlichkeit eventuell entscheidend früher wahrzunehmen.
Irgendwie wundert man sich nach wenigen Sekunden, wieso sich der Abstand so schnell verringert, mehr so als eine Vorahnung.
"Häh, der wird doch nicht etwa? Tatsächlich, aber schnell rechts rüber und Tempo raus."
Bei höherem Verkehrsaufkommen registriert man, wie da, nen knappen Kilometer weiter vorne, alles bremst und sich nach rechts verkrümelt. Das Aufmerksamkeitslevel wird parrallel dazu automatisch vorgespannt. 😉
Zitat:
@jojo1956 schrieb am 2. Mai 2017 um 19:32:00 Uhr:
Gut das in den Userprofilen nicht das Alter steht.
Ich jedenfalls gleiche meine 60 Jahre durch 2 To Fahrzeuggewicht mit Höchstbewertung im Ncap Test aus ;-)
Und natürlich 1 Million *Erfahrene* Kilometer und nicht zuletzt durch einen 6 Zylinder der mich das ganze entspannt geniessen lässt.
Die Konstellation von Fahranfänger und einem 2 To Fahrzeug was auch noch 225 km/h schafft möchte ich mir jedenfalls nicht vorstellen. Ich hatte schon Bedenken meinem Stiefsohn und Fahranfänger mein Altauto mit 130 PS zu vermachen. Ich weiss ja selbst was ich in meiner Jugend so angestellt habe.
Passt eigentlich nicht zum Thema.
Aber Fahranfänger und PS
Wichtiger als die Leistung ist einfach die Reife. Will ich einfach nochmal gesagt haben.
Er fahren weiß Gott viele unvernünftig in dem Alter.
Aber auch längst nicht alle.
Bin ja nunmal auch noch in einem ähnlichen Alter.
Und sehe es daher vor allem auch in meinem Umfeld.
Gibt viele Leute, wo ich mich nicht ins Auto setzten würde.
Aber es gibt auch die (man mag es nicht für möglich halten!) die mit dem dicken Auto von Papi so dermaßen vorbildlich fahren
Der Unterschied zwischen vorsätzlich unvernünftig fahrenden Jugendlichen und fahruntüchtigen Greisen ist, dass man Letztere mit Tauglichkeitstests herausfiltern könnte. Von mir aus könnten auch alle KFZ-Fahrer alle 10 Jahre oder so geprüft werden. Es fahren garantiert Viele mit zu schlechten Augen, bzw. ohne Sehhilfe rum.
Ich wäre dabei auch bereit, die Daumsche Haarprobe abzugeben, um auf Drogenkonsum zu testen. Es fahren viele Berauschte aller Art.
Zitat:
@birscherl schrieb am 2. Mai 2017 um 11:20:17 Uhr:
Wie ich weiter vorne schon schrieb: Es gibt außer den Extremen "tiefentspannt musikhörend mit Tempomat an und sich zu den Mitfahrern wendend" und "völlig verkrampft mit dem Puls eines Kleinkindes auf Kaffee" ein breites Feld. Du wirst mir sicher nicht widersprechen, dass eine höhere Aufmerksamkeit im Straßenverkehr sinnvoller ist als "tiefentspannt Musik hören". Die höhere Aufmerksamkeit heißt sicher nicht "völlig verkrampft mit dem Puls eines Kleinkindes auf Kaffee". Verkrampft hinter dem Steuer zu sitzen hat mit Konzentration und Aufmerksamkeit auch nichts zu tun sondern ist eher kontraproduktiv.
Wenn man in den Spiegel schaut, sieht man in dem Moment natürlich nicht nach vorne. Aber eben in allen anderen Momenten, sofern man denn aufmerksam und nicht abgelenkt ist.
Ist nur die Frage wie man "tiefenentspannt" interpretiert.
Ich bin auch meist "tiefenentspannt" unterwegs, was aber keineswegs heisst unaufmerksam zu sein. Im Gegenteil! Es bedeutet, dass man nicht aufgeregt und mit feuchten Händen, hohem Puls und Blutdruck, ängstlich hinterm Steuer sitzt.
So kann man im tiefenentspannten Modus sehr aufmerksam sein und vorausschauend fahren.
Was der Tempomat damit zu tun hat erschliesst sich mir nicht. Fahre sehr viel mit Tempomat (ACC) und habe nicht das Gefühl dadurch unsicherer oder weniger Aufmerksam zu sein.
Ist ein ziemlicher Quark den Du hier über den nun leider verängstigten TE ausschüttest!
Das man hier auch nur auf die Idee kommt, dem TE in irgendeiner Form Vorwürfe zu machen, kann ich nicht verstehen.....
Geisterfahrer sind in der Regel in 2 Kategorien einzuteilen:
-Bekloppte / Lebensmüde, die das vorsätzlich machen: diese gehören für lange Zeit hinter Gitter, das ist versuchter (Massen)Mord
keine Bewährung, nicht unter 10 Jahren!
-Fahrer, die im Straßenverkehr aufgrund des Alters nichts mehr zu suchen haben: Führerschein einziehen, Fahrzeug beschlagnahmen, prüfen ob Person noch im Stande ist, ohne Fremde Hilfe den Alltag zu bestreiten
Klingt hart oder übertrieben?
Eine Massenkarambolage mit Toten und Verletzen auch......