Gehts noch? - Ohne Gurt?
Da höre ich gerade bei AMS dass in einer Internetstudie nur 36% angaben immer angeschnallt zu fahren. Ein Drittel aller Verkehrstoten waren nicht angeschnallt.
Was motiviert jemanden, sich nicht anzuschnallen?
Ich fahre immer angeschnallt, ausser ich fahre die 50 Meter vom Bäcker zum Firmengelände wenn ich morgens doch mal Brötchen haben wollte.
137 Antworten
Wieso Rückwärtsfahren? Wer sich umdreht und nach hinten schaut, der fährt doch dann wieder vorwärts, oder? 😁 😁 😁
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Und was nutzen die "wertvollen und nachhaltigen" Dinge, wenn sie niemand kauft?
Wieso sollte sie niemand kaufen?
Zitat:
Wenn sie hingegen jemand kauft, dann hat jener auch wieder einen (finanziellen) "Schaden".
Nein, denn er bekommt ein Produkt dafür.
Zitat:
Somit kann es die von dir offenbar erträumte "Win-win economy" nicht geben.
Aber sicher gibt es sie. Wir alle leben in ihr. Manche verstehen sie, andere verstehen sie nicht.
Das ganze kannst Du an einem ganz einfach Beispiel nachvollziehen:
Stell Dir vor, jemand wirft bei Dir eine Fensterscheibe ein, und Du musst 500 EUR für die Reparatur bezahlen. Du hast 500 EUR ausgegeben, um den Zustand von vorher wiederherzustellen. Schaden bei Dir: 500 EUR. Nutzen: 0.
Jemand anders hat diese 500 EUR eingenommen und damit z.B. einen Gewinn von 100 EUR erzielt, außerdem haben ein paar Leute daraus ein wenig Lohn bekommen, und am Ende werden die 500 EUR auf eine Gruppe von Leuten verteilt. Diese Leute haben dafür aber arbeiten müssen! In Summe hat die Volkswirtschaft also nichts verdient (denn die 500 EUR sind nur im Kreis gegangen), aber jeder hat ein wenig arbeiten müssen. Und das alles, um den Zustand von vorher wiederherzustellen.
Stell Dir nun alternativ vor, die Fensterscheibe ist nicht kaputt, und Du kaufst dir für die 500 EUR stattdessen ein neues Autoradio. Auch in diesem Falle müssen einige Leute dafür arbeiten, auch in diesem Falle werden 500 EUR verteilt, und auch in diesem Falle bist Du um 500 EUR ärmer - aber Du bekommst dafür ein Radio.
Fall 2 ist besser als Fall 1.
Im Fall 1 hast Du einen Schaden, im Fall 2 nicht.
Zitat:
Original geschrieben von patti106
Auch beim Bund. Der Einweiser MUSS sogar ne Warnweste tragen damt der Fahrer ihn nicht uU vor einer Hecke wegen dem Tarnfleck übersieht. Desweiteren darf der Einweiser NIE rückwärts gehen und die Handflächen müssen immer zum Fahrer zeigen.
Idiotensicher.
Da hatte ich vor 24 Jahren mal so einen lustigen Fall beim Bund. Fahrzeug (VW-Bus) mußte rückwärts zwischen anderen Fahrzeugen gegen eine Hallenwand geparkt werden. Ich war der Einweiser und gab dem Fahrer Handzeichen. Was macht der Kerl? Dreht sich während dem Rückwärtfahren um und knallt den Wagen gegen die Hallenwand...😁
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Aber sicher gibt es sie. Wir alle leben in ihr.
"Win-win economy" würde ja bedeuten, daß alle Beteiligten nur profitieren --- und so ein Wirtschaftssystem gibt es nicht.
Zitat:
Stell Dir vor, jemand wirft bei Dir eine Fensterscheibe ein, und Du musst 500 EUR für die Reparatur bezahlen. Du hast 500 EUR ausgegeben, um den Zustand von vorher wiederherzustellen. Schaden bei Dir: 500 EUR. Nutzen: 0.
Jemand anders hat diese 500 EUR eingenommen und damit z.B. einen Gewinn von 100 EUR erzielt, außerdem haben ein paar Leute daraus ein wenig Lohn bekommen, und am Ende werden die 500 EUR auf eine Gruppe von Leuten verteilt. Diese Leute haben dafür aber arbeiten müssen! In Summe hat die Volkswirtschaft also nichts verdient (denn die 500 EUR sind nur im Kreis gegangen), aber jeder hat ein wenig arbeiten müssen. Und das alles, um den Zustand von vorher wiederherzustellen.
So weit korrekt.
Zitat:
Stell Dir nun alternativ vor, die Fensterscheibe ist nicht kaputt, und Du kaufst dir für die 500 EUR stattdessen ein neues Autoradio. Auch in diesem Falle müssen einige Leute dafür arbeiten, auch in diesem Falle werden 500 EUR verteilt, und auch in diesem Falle bist Du um 500 EUR ärmer - aber Du bekommst dafür ein Radio.
Ist das Geld hier etwa nicht im Kreis gegangen?
Und inwiefern ist ein neues Radio "wertvoller" ale eine neue Fensterscheibe?
Zitat:
Fall 2 ist besser als Fall 1.
Im Fall 1 hast Du einen Schaden, im Fall 2 nicht.
Warum werde ich mir im Fall 2 ein Radio kaufen?
Entweder war mein altes Radio kaputt oder gestohlen, oder ich hatte bislang gar keines --- dies alles stellt ebenso einen "Schaden" dar wie die kaputte Fensterscheibe.
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Zitat:
Original geschrieben von ubc
"Win-win economy" würde ja bedeuten, daß alle Beteiligten nur profitieren --- und so ein Wirtschaftssystem gibt es nicht.
Im Prinzip schon. In der Praxis gibt es einzelne Menschen, die aus irgend einem Grund nicht vernünftig am System teilnehmen können (Krankheit, Invalidität, fehlende Ausbildung etc.). Deine Aussage "der eine gewinnt, der andere verliert" ist aber nicht korrekt.
Zitat:
So weit korrekt.Ist das Geld hier etwa nicht im Kreis gegangen?
Das Geld ist im Kreis gegangen, natürlich. Es ist aber in Summe kein neues Gut dafür entstanden, das man benutzen kann.
Mein Beispiel soll zeigen, dass die Tatsache, dass Geld fließt, noch lange kein Zeichen dafür ist, dass die Menschen reicher geworden sind. Wenn jemand Geld in den Kreislauf schicken muss, nur um sich den Status Quo zu erhalten (z.B. durch die Reparatur eines Schadens), dann wird er dadurch nicht reicher.
Zitat:
Und inwiefern ist ein neues Radio "wertvoller" ale eine neue Fensterscheibe?Warum werde ich mir im Fall 2 ein Radio kaufen?
Das Radio ist ein Beispiel. Du kannst Dir irgend etwas kaufen. Je nachdem, was Dir gerade den besten Mehrwert bringt. (Kannst z.B. auch schön essen gehen, auch eine Form der Wertschöpfung.) Das Radio könnte z.B. ein besseres sein als vorher.
Die Fensterscheibe muss repariert werden, d.h. Du musst Geld dafür ausgeben, damit Dein Status Quo erhalten bleibt. Das ist keine schöne Situation verglichen mit dem Fall, in dem die Fensterscheibe von vornherein nicht zerstört wurde.
Das ganze kannst Du auch auf den Straßenverkehr übertragen. Es ist prinzipiell wünschenswert, dass die Leute so wenige Unfälle bauen wie möglich, denn ein Unfall zerstört einen Wert (z.B. Auto, Straßenlaterne etc.), der durch das Ausgeben von Geld wieder hergestellt werden muss. In Summe sind hinterher genauso viel Güter vorhanden wie vorher.
Zitat:
Entweder war mein altes Radio kaputt oder gestohlen, oder ich hatte bislang gar keines --- dies alles stellt ebenso einen "Schaden" dar wie die kaputte Fensterscheibe.
Nein, denn die Fensterscheibe wird in den alten Zustand zurückversetzt, während das Radio z.B. einen Zusatznutzen ggü dem alten darstellen könnte.
Fakt ist einfach: Wenn etwas kaputt gemacht wird, ist es ein Schaden, der die Menschen zunächst einmal ärmer macht, denn der Schaden muss ja ersetzt werden. Es ist wie mit dem Bauern, der durch einen Sturm seine Ernte verliert. Der hat nichts gewonnen, nur verloren.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Das Geld ist im Kreis gegangen, natürlich. Es ist aber in Summe kein neues Gut dafür entstanden, das man benutzen kann.
Doch --- die Fensterscheibe.
Zitat:
Mein Beispiel soll zeigen, dass die Tatsache, dass Geld fließt, noch lange kein Zeichen dafür ist, dass die Menschen reicher geworden sind. Wenn jemand Geld in den Kreislauf schicken muss, nur um sich den Status Quo zu erhalten (z.B. durch die Reparatur eines Schadens), dann wird er dadurch nicht reicher.
Der die Fensterscheibe kauft (und bezahlt), ist nicht reicher geworden, klar --- aber die die Fensterscheibe produzieren, verkaufen, einbauen, haben dadurch Geld verdient.
Zitat:
Das Radio ist ein Beispiel. Du kannst Dir irgend etwas kaufen. Je nachdem, was Dir gerade den besten Mehrwert bringt. (Kannst z.B. auch schön essen gehen, auch eine Form der Wertschöpfung.)
Für diesen Mehrwert muß ich aber auch mehr bezahlen.
Zitat:
Das Radio könnte z.B. ein besseres sein als vorher.
Die Fensterscheibe kann auch eine bessere sein als vorher.
Zitat:
Die Fensterscheibe muss repariert werden, d.h. Du musst Geld dafür ausgeben, damit Dein Status Quo erhalten bleibt. Das ist keine schöne Situation verglichen mit dem Fall, in dem die Fensterscheibe von vornherein nicht zerstört wurde.
Klar: Für mich wäre es besser, meine Fensterscheibe bliebe heil --- für den Glaser ist es umgekehrt.
Zitat:
Das ganze kannst Du auch auf den Straßenverkehr übertragen. Es ist prinzipiell wünschenswert, dass die Leute so wenige Unfälle bauen wie möglich, denn ein Unfall zerstört einen Wert (z.B. Auto, Straßenlaterne etc.), der durch das Ausgeben von Geld wieder hergestellt werden muss. In Summe sind hinterher genauso viel Güter vorhanden wie vorher.
Ja. Aber es haben halt soundosviele an den Unfällen (und deren Folgen) verdient.
Zitat:
Nein, denn die Fensterscheibe wird in den alten Zustand zurückversetzt, während das Radio z.B. einen Zusatznutzen ggü dem alten darstellen könnte.
Wie gesagt, in beiden Fällen ist sowohl eine bloße Wiederherstellung des Status quo ante als auch eine Verbesserung denkbar --- letztere ist i.d.R. mit höheren Kosten verbunden.
Wirklich interessant wird die Sache erst, wenn ich z.B. mein altes Radio noch verkaufen kann o.ä. --- was freilich nur geht, wenn es nicht kaputt ist.
Zitat:
Wenn etwas kaputt gemacht wird, ist es ein Schaden, der die Menschen zunächst einmal ärmer macht, denn der Schaden muss ja ersetzt werden.
Er macht die einen ärmer --- die anderen reicher.
Zitat:
Es ist wie mit dem Bauern, der durch einen Sturm seine Ernte verliert. Der hat nichts gewonnen, nur verloren.
Wenn der Bauer (wie in alten Zeiten) Selbstversorger ist, dann profitieren davon die, bei denen er dann seine Lebensmittel einkaufen muß.
Produziert der Bauer für den Markt, dann profitieren davon alle anderen Anbieter (Angebotsverknappung -> höhere Preise).
Dann sieh' die Sache doch mal so:
Du kaufst etwas, was du bislang nicht nicht besitzt: Vielleicht einen Digi-Camcorder, ein Rennrad, eine Posaune, ein Notebook, eine Reise nach Kanada, eine Rolex.
Da wird in jedem Fall ein neues Gut geschaffen, das bislang nicht da war. Da verdienen der Hersteller dran, die Leute, die es produziert haben, der Händler und auch du (!).
Denn wenn du nicht daran verdienen würdest - in der Hinsicht, dass es dir einen Vorteil bringt -, hättest du es nicht gekauft. Du sagst ganz bewusst, dass dir 1200 Euro weniger wert sind als ein Rennrad. Deshalb kaufst du es. Wenn es dir weniger wert wäre, kaufst du ein preiswerteres. Wenn dir ein Rennrad nichts bedeutet, kaufst du es nicht. Dafür ist dir vielleicht die Reise nach Kanada mehr wert.
Auch der Kauf eines neuen Autoradios o.Ä. kann darunter fallen. Schließlich wissen wir alle, dass die wenigsten Dinge eine unbegrenzte Haltbarkeit haben und kalkulieren das ein.
Daher ist die Fensterscheibe ein sehr gutes Beispiel: Sie kann bei normalem Gebrauch ewig halten - so lange, wie das Haus alt wird -, da sie keinem Verschleiß unterworfen ist.
Das Fenster kann undicht (oder eingeschmissen) werden. Dann ist es ein Schaden und ein Austausch bringt keinen zusätzlichen Nutzen. Anders sieht es aus, wenn jemand z.B. bessere Scheiben einbaut, um die Heizkosten zu senken. Aber der gewinnt ja durch den Austausch, sonst würde er das nicht machen.
Die von dir angesprochene Kombination aus Schaden und Verbesserung kann natürlich dazu führen, dass eine Verbesserung nur aufgrund eines Schadens wirtschaftlich ist (bessere Scheibe lohnt nur, weil Fenster ohnehin kaputt). Trotzdem ist das sicher keine Siuation, die einer als Gewinn empfindet...
*Leute schnallt euch nicht an, damit die Wirtschaft und der Organhandel boomt* … vielleicht noch, dass in 3te Welt Ländern auch hier und da mal ein Organ auf unfreiwillige Weise seinen Weg in einen unserer „ich brauch mich nicht (An)Schnaller“ findet
… AUA, was´n das nun wieder für ´ne menschenverachtende Logik ….
Zitat:
Original geschrieben von ubc
Doch --- die Fensterscheibe
Die hattest Du vorher schon. Wenn ich bei Dir etwas kaputt mache und den Schaden dann behebe, dann hast Du dabei nichts gewonnen.
Zitat:
Der die Fensterscheibe kauft (und bezahlt), ist nicht reicher geworden, klar ---
Gut, dass wir uns darauf schon mal geeinigt haben!
Zitat:
...aber die die Fensterscheibe produzieren, verkaufen, einbauen, haben dadurch Geld verdient.
Das ist aus individueller Sicht der einzelnen Person natürlich nachvollziehbar. Nun musst Du den Schritt von der Einzelsicht auf die Gesamtsicht der Volkswirtschaft gehen. Der einzelne mag davon profitieren, dass notleidende Menschen bei ihm die Reparatur von Schäden beauftragen (und teuer bezahlen). Für die Volkswirtschaft als ganzes sind Schäden und ihre Reparatur allerdings ein Nullsummenspiel.
Du musst Du das Wirtschaftssystem wie eine große geschlossene Kiste vorstellen, in der sich Menschen (Du, ich, der Glaser etc.) und Gegenstände befinden (z.B. Deine Fensterscheibe). Wenn nun ein Mensch einen Schaden hat (Scheibe kaputt) und ein anderer sie repariert, sind hinterher nicht mehr Güter in der Kiste als vorher. Das Volk als ganzes ist also nicht reicher geworden.
Wenn hingegen neue, bessere Produkte geschaffen und gehandelt werden als vorher, dann hat das Volk in Gesamtsumme einen Zuwachs an Lebensqualität / Reichtum / Wohlstand. Und das ist natürlich gut für alle (wenn auch im Einzelfall nicht jeder über diesen Wohlstand verfügen kann).
Zitat:
Für diesen Mehrwert muß ich aber auch mehr bezahlen.Die Fensterscheibe kann auch eine bessere sein als vorher.
Dann vermischst Du aber zwei Effekte - Wiederherstellung des vorigen Status' sowie "Upgrade" auf einen höheren Lebensstandard. Das sind zwei getrennte Positionen.
Zitat:
Klar: Für mich wäre es besser, meine Fensterscheibe bliebe heil --- für den Glaser ist es umgekehrt.
Der Glaser hätte dann Zeit, etwas anderes zu produzieren, und Du hättest Geld übrig, um es ihm abzukaufen. Etwas, das nicht einen Schaden behebt, sondern einen Zuwachs darstellt.
Ähhh...
Könnt ihr eure Volkswirtschaftlehre per PN weiterführen?
Ich habe übrigens ein Radio. Vom Hersteller. Hätte aber gerne ein wesentlich besseres. Ich würde lieber 500€ in ein neues Radio stecken als in eine fremdbeschädigte Scheibe.
Zitat:
Dinge die Erlaubt sind ... muss man nicht gut finden, aber man muss sie auch nicht kritisieren.
Ein bischen Kritik an erlaubten Dingen ist erlaubt. Evtl stellt man dann in einer Diskussion fest, dass ein Verbot/Reglementierung besser wäre oder dass es beim Alten bleiben kann.
Zitat:
Original geschrieben von patti106
Wer braucht schon Hosenträgergurte? Ich habe mein Fahrzeug bis jetzt noch nicht über eine Rennstrecke geprügelt und im normalen Straßenverkehr hat mein Gurt bis jetzt mehr als gereicht. Mehr Seitenhalt vom Sitz wäre nicht schlecht.
Die Dinger sind aber cooool 😉
Ausserdem sind sie sicherer als normale 3-Punkt Gurte weil das berüchtigte sub-marining unterbunden wird. Mehr Seitenhalt als 3-Punkt bieten sie auch. Habe zwar selbst (noch) keine, bin aber schon öfter in Fahrzeugen mit Schrothgurten mitgefahren. Super Halt und mit Automatikrolle auch kein eingeengtes Unterfangen.
BTW: Ich schnall mich IMMER an. Bekomme auch dieses komische Gefühl wenn ich nicht angeschnallt bin. Man denkt sich im Unterbewusstsein das was passieren könnte. Ich finde es besser so.
Also wenn du Hosenträgergurte so verwendest wie sie im eigentlichen Sinne verwendet werden sollten. kannst du dich damit gar nicht mehr bewegen.
Hast du schonmal gesehen wie dicht ein Rennfahrer am Lenkrad sitzt und hast du dich schonmal gefragt warum der so sitzt?
Der braucht 90° im Ellenbogen damit er noch lenken kann, seine Schultern werden schließlich an die Lehne ran gedrückt.
Zitat:
Original geschrieben von Düsentrieb77
Da wird in jedem Fall ein neues Gut geschaffen, das bislang nicht da war. Da verdienen der Hersteller dran, die Leute, die es produziert haben, der Händler und auch du (!).
Denn wenn du nicht daran verdienen würdest - in der Hinsicht, dass es dir einen Vorteil bringt -, hättest du es nicht gekauft. Du sagst ganz bewusst, dass dir 1200 Euro weniger wert sind als ein Rennrad. Deshalb kaufst du es. Wenn es dir weniger wert wäre, kaufst du ein preiswerteres. Wenn dir ein Rennrad nichts bedeutet, kaufst du es nicht. Dafür ist dir vielleicht die Reise nach Kanada mehr wert.
Und ich kann jeweils freiwillig entscheiden, ob mir die Sache das Geld wert ist --- während ich bei der Fensterscheibe gezwungen bin.
So weit, so gut.
Nur verdienen eben an der kaputten Fensterscheibe wiederum andere --- die ansonsten nichts verdienen würden.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Das ist aus individueller Sicht der einzelnen Person natürlich nachvollziehbar. Nun musst Du den Schritt von der Einzelsicht auf die Gesamtsicht der Volkswirtschaft gehen. Der einzelne mag davon profitieren, dass notleidende Menschen bei ihm die Reparatur von Schäden beauftragen (und teuer bezahlen). Für die Volkswirtschaft als ganzes sind Schäden und ihre Reparatur allerdings ein Nullsummenspiel.Du musst Du das Wirtschaftssystem wie eine große geschlossene Kiste vorstellen, in der sich Menschen (Du, ich, der Glaser etc.) und Gegenstände befinden (z.B. Deine Fensterscheibe). Wenn nun ein Mensch einen Schaden hat (Scheibe kaputt) und ein anderer sie repariert, sind hinterher nicht mehr Güter in der Kiste als vorher. Das Volk als ganzes ist also nicht reicher geworden.
Wenn hingegen neue, bessere Produkte geschaffen und gehandelt werden als vorher, dann hat das Volk in Gesamtsumme einen Zuwachs an Lebensqualität / Reichtum / Wohlstand. Und das ist natürlich gut für alle (wenn auch im Einzelfall nicht jeder über diesen Wohlstand verfügen kann).
Das klingt plausibel, hat jedoch einen Haken: Was sollen dann alle machen, die (bisher) von Reparaturen usw. leben?
Zitat:
Dann vermischst Du aber zwei Effekte - Wiederherstellung des vorigen Status' sowie "Upgrade" auf einen höheren Lebensstandard. Das sind zwei getrennte Positionen.
Stimmt, das muß man wohl trennen.
Zitat:
Der Glaser hätte dann Zeit, etwas anderes zu produzieren, und Du hättest Geld übrig, um es ihm abzukaufen. Etwas, das nicht einen Schaden behebt, sondern einen Zuwachs darstellt.
Da stellt sich wiederum die Frage, ob überhaupt der Bedarf nach so viel "Zuwachs" vorhanden ist, damit alle davon leben können --- diese Frage ist wohl ebenso utopisch wie die Vorstellung, es würde keine Schäden oder Zerstörungen mehr geben.
Zitat:
Original geschrieben von patti106
Ähhh...
Könnt ihr eure Volkswirtschaftlehre per PN weiterführen?