Geht euch nicht auch das Sicherheitsgelaber voll auf die Nüsse?
Gestern mal wieder die MO gekauft und was "strahlt" mich von der Rückseite an? Der neue Systemhelm... Wird vermutlich DER Trend der Tittentreiber 2011 (nix persönliches gegen Anwesende 😉 )...
Aber geht ja nicht nur um uns Motorradfahrer. Vor ein paar Tagen musste ich ja auch schon im Radio hören das es irgendwelche Experten ja toll finden das inzwischen fast jeder mit Helm Ski fährt... aber man solle doch dem Kind auch einen Helm beim Schlittenfahren aufsetzen weil das doch auch so gefährlich ist... Omg... Klar... Hätt man ja selbst drauf kommen können... Sowas aber auch...
Na dann warten wir mal mit Freude auf den Schlittenairbag, warum hat den denn noch keiner erfunden?
Nicht das ich generell was gegen etwas mehr Sicherheit habe. ABS halte ich ja an sich für nützlich. ESP hat bestimmt auch seinen Nutzen wenn nicht jeder Pappenheimer seine Karre ausreizen würde bis das ESP anschlägt weil man hats ja. Überhaupt wär mehr Hirn statt mehr Airbags vielleicht mal was. Könnte man nicht eine Gleichung aufstellen das mit erhöhter Anzahl an Sicherheitsfeatures die Hirnmasse umgekehrt Proportional abnimmt? Man hat zumindest das Gefühl... Gestern bei Eis auf der Straße mit 60 heim. Im dritten Gang dreht die Karre teilweise noch durch... Trotzdem fahren einige auf 5 Meter auf... Da müssen doch irgendwelche Denkprozesse völlig aussetzen, anders kann ich mirs nimmer erklären... Aber man hat ja ABS und ESP und hassdedichgesehn, die werdens schon richten...
Es prallen also wohl mehrere Welten aufeinander. Leute die mehr Sicherheit brauchen und dafür Gehirn tauschen, Leute die mehr Sicherheit brauchen weil andere ihr Gehirn tauschen und Leute denen der Sicherheitswahn langsam etwas auf den Senkel geht und die wegen den Leuten die das Gehirn eingetauscht haben sich nicht per Vollkörperairbag in Neongelb durch die Straßen und Pisten bewegen wollen... Hmm... Ich glaub ich kauf mir als nächstes einen Lada Niva 4x4. An die Karre kann ich dann wenigstens gleich einen Schneeräumer montieren wofür andere extra ein ATV kaufen...
So... sorry... musste mir mal etwas Luft machen bevor ich einen Schreikrampf bekomm... Winter hängt mir jetzt schon zum Hals raus...
Beste Antwort im Thema
Gestern mal wieder die MO gekauft und was "strahlt" mich von der Rückseite an? Der neue Systemhelm... Wird vermutlich DER Trend der Tittentreiber 2011 (nix persönliches gegen Anwesende 😉 )...
Aber geht ja nicht nur um uns Motorradfahrer. Vor ein paar Tagen musste ich ja auch schon im Radio hören das es irgendwelche Experten ja toll finden das inzwischen fast jeder mit Helm Ski fährt... aber man solle doch dem Kind auch einen Helm beim Schlittenfahren aufsetzen weil das doch auch so gefährlich ist... Omg... Klar... Hätt man ja selbst drauf kommen können... Sowas aber auch...
Na dann warten wir mal mit Freude auf den Schlittenairbag, warum hat den denn noch keiner erfunden?
Nicht das ich generell was gegen etwas mehr Sicherheit habe. ABS halte ich ja an sich für nützlich. ESP hat bestimmt auch seinen Nutzen wenn nicht jeder Pappenheimer seine Karre ausreizen würde bis das ESP anschlägt weil man hats ja. Überhaupt wär mehr Hirn statt mehr Airbags vielleicht mal was. Könnte man nicht eine Gleichung aufstellen das mit erhöhter Anzahl an Sicherheitsfeatures die Hirnmasse umgekehrt Proportional abnimmt? Man hat zumindest das Gefühl... Gestern bei Eis auf der Straße mit 60 heim. Im dritten Gang dreht die Karre teilweise noch durch... Trotzdem fahren einige auf 5 Meter auf... Da müssen doch irgendwelche Denkprozesse völlig aussetzen, anders kann ich mirs nimmer erklären... Aber man hat ja ABS und ESP und hassdedichgesehn, die werdens schon richten...
Es prallen also wohl mehrere Welten aufeinander. Leute die mehr Sicherheit brauchen und dafür Gehirn tauschen, Leute die mehr Sicherheit brauchen weil andere ihr Gehirn tauschen und Leute denen der Sicherheitswahn langsam etwas auf den Senkel geht und die wegen den Leuten die das Gehirn eingetauscht haben sich nicht per Vollkörperairbag in Neongelb durch die Straßen und Pisten bewegen wollen... Hmm... Ich glaub ich kauf mir als nächstes einen Lada Niva 4x4. An die Karre kann ich dann wenigstens gleich einen Schneeräumer montieren wofür andere extra ein ATV kaufen...
So... sorry... musste mir mal etwas Luft machen bevor ich einen Schreikrampf bekomm... Winter hängt mir jetzt schon zum Hals raus...
304 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von gamsrockl
Und da sag mir doch Einer, Trolle hätten keinen Spürsinn für Schabernack!!!😁Findet Ihr diese Antwort hilfreich? 😉
Ja, mein Schatz!
Zitat:
Original geschrieben von twindance
Vorschlag: das Pimmelchen wird allgemein ignoriert, wenn keiner mit dem Schmuddelkind spielt, wird es wieder heim zur Mama oder den anderen Hirnamputierten tröllern.
Das sang schon Franz-Josef Degenhardt Ende der 60er:
"
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder!"
Übrigens twindance, setz doch mal bei dem Nickname "pnesi" die beiden Vokale jeweils eine Stelle vor die Konsonanten. Wie Du siehst, ergibt das die richtige Wortdeutung, die Du ja oben schon ausformuliert hast.😁
Gruß.
Das Thema "Pnesi" hat sich erledigt: http://www.motor-talk.de/.../dringend-user-pnesi-bannen-t3075952.html
Ich hoffe, dass bei seiner nächsten Attacke (und die wird vermutlich kommen) deutlich schneller reagiert wird.
Gruß
Frank
Ich hab den Purchen gestern auf ignore gesetzt. Nachdem er offensichtlich nicht an einem normalen Gespräch interessiert war, wurde es mir zu blöd.
Der Fred ist aber jetzt wohl hin 😕
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Zitat:
Original geschrieben von twindance
Nach meinem Verständnis liegt genau hier das Problem. Die kleinen Helferlein sollen regulierend eingreifen, wenn der Fahrer versehentlich und ausnahmsweise in prekäre Situationen gerät. Aber inzwischen ist es doch soweit gediehen, dass die exorbitante Ansammlung der Assistenzsysteme und passiven Sicherheitsfeatures dem Faher vorgaukelt, jede Situation zu jeder Zeit völlig im Griff zu haben, die Elektronik wird es schon richten.
Nach meinem Verständnis ist dies ein von dir behaupteter Wirkungszusammenhang (das Prinzip nennt sich "Überkompensation"😉, den du nicht belegen kannst. Wenn doch, dann tue es bitte mit validen Zahlen.
Von Fahrsicherheitstrainings (PKW) weiß ich, dass sogar viele Autofahrer Hemmungen haben, einmal richtig heftig in die (ABS-)Bremsen reinzutreten, weil sie Angst davor haben, dass sie dann die Kontrolle über das Auto verlieren oder etwas kaputtgeht. Und weil dieses Verhalten sehr weit verbreitet ist, wurde der Bremsassistent entwickelt, der im Falle einer hektischen Bremsung die Bremse zuknallt.
Beim Motorrad ist das noch schlimmer, denn man ist tatsächlich aus ABS-losen Zeiten darauf geeicht: Bloß nicht zu fest reinhauen, sonst liegst du flach. Während also das möglichst kurze Bremsen bei einem modernen Auto ganz einfach ist (immer feste druff, so hart wie möglich), muss man bei einem ABS-losen Motorrad genau den Punkt treffen, wo die maximale Verzögerung da ist, ohne dass das Vorderrad rutscht. Und das schafft so gut wie niemand reproduzierbar unter allen Praxisbedingungen.
Ich weiß nicht, ob du schon mal eine Vollbremsung mit einem ABS-Mopped hingelegt hast, aber ich kann dir sagen: Es ist eine ziemliche Überwindung, mit Absicht so reinzulangen, dass es rattert. Ich fahre manchmal mit dem Auto auf Schnee so, dass ich bei einigen Bremsungen den Einsatz des ABS fest einkalkuliere, das gibt mir dann auch immer ein gutes Gefühl für den aktuellen Straßenzustand. Aber auf dem Mopped würde ich mich das nie trauen. Zumindest nicht mit Absicht. Im Fall der Fälle ist es dann was anderes, da übernehmen die Reflexe die Regie, und da langt man dann eben aus Schreck oder Panik voll rein. Und dann liegt man auf der Fresse - oder eben nicht.
Man kann jetzt die Frage stellen, wieso auch 20 Jahre nach Einführung von ABS am Motorrad die Zahl der getöteten Motorradfahrer noch nicht drastisch zurückgegangen ist. Ich vermute dafür einen einfachen Grund: Bislang ist ABS vorwiegend von Motorradfahrern gekauft worden, die ein relativ hohes Sicherheitsbedürfnis haben - das hatten sie auch vorher schon und sind vermutlich eher vorsichtig gefahren. Und zwei große Risikogruppen, nämlich Einsteiger ohne viel Kohle und Speed Junkies auf Superspochtlern, sind bislang zu nahezu 100% ABS-los unterwegs. Wenn durch eine zwangsweise ABS-Einführung (geplant ab 2017) sich auch in diesen Fahrerschichten der Grad der ABS-Verbreitung erhöhen wird, dann werden sich vermutlich auch hier positive Effekte einstellen. Das wird allerdings einige Zeit dauern, bis man die Effekte auch an der Statistik ablesen kann, denn anders als beim Helm, dessen Benutzung man von einem Tag auf den anderen vorschreiben konnte, wird es noch lange Leute geben, die Moppeds ohne ABS fahren. Es gibt ja auch heute noch jede Menge Autos ohne ABS.
So ist die Welt, nerviges Sicherheitsgelaber aber wenn ich mal sage, dass ich gegen Helm- und GurtPFLICHT bin werd ich von allen Seiten für bekloppt erklärt.
Die Sache mit dem ABS auf'm Motorrad ist sogar dann ne Überwindung wenn man nur die ersten 2 Jahre ohne und danach 7 Jahre fast nur mit gefahren ist. Es geht ja schon damit los, dass ein Moped auch mit ABS noch instabiler ist als ein Auto und man schon sehr rein langen muss.
Auf'm Hinterrad meiner CBF 600 kam es immer sehr zeitig, da hab ich oft kurz bevor ich von der Bremse ging noch das Vibrieren im Fußhebel gespürt. Auf'm Vorderrad hingegen hab ich's auf allen Motorrädern zusammen vielleicht nur zwo oder drei mal ausgereizt, mit ganz bewusstem Vorsatz. Aber wenn man's mal gemacht hat, dann kann man sich überhaupt nicht mehr erklären warum manche Dosentreiber ein Problem damit haben, so viel bequemer wie das da geht.
Was mich bei meiner jetzigen VFR 800 stört, ist die Kombibremse. Auf's ABS will ich nicht verzichten, grade weil ich auch im Winter und bei Regen fahre, aber selber entscheiden ob ich vorn oder hinten bremse oder beides würde ich schon gern selbst. Und wenn's nur wäre um nen aufgebrauchten Reifen auch mal stilvoll zu töten aber die Bremse nicht gleich mit.
Ich bin schon ein Fan der meisten Sicherheitssysteme, vor allem der elektronischen Fahrhilfen, aber einiges davon nimmt einem schon manchmal etwas Spaß und ich wünschte mir nen Ausschalter.
Muss zugeben das ich bisher 1 Jahr lang ein Motorrad mit ABS hatte aber da nie voll reingelangt hab weils halt nicht nötig war. Rein als Training hab ichs jedenfalls nicht gemacht und allzu lange hatte ich die Maschine ja eh nicht. Hinten hab ich schonmal durchgetreten aber da hat der Reifen dann blockiert und nix gerattert. Das hat mein Vertrauen in ein ABS auch nicht grad gefördert.
Wohl wahr, grade die Motorrad-ABS sind was die Feinfühligkeit angeht noch den Auto-ABS hinterher und greifen dadurch je nach Hersteller gern mal zu spät oder zu früh. Ducati hatte da doch auch einige Tests bei denen sich die Maschine trotz ABS überschlagen hat, wenn ich mich richtig erinnere. Mir würde eigentlich auch vollkommen reichen wenn das Vorderrad ABS hätte und das Hinterrad nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Wraithrider
Was mich bei meiner jetzigen VFR 800 stört, ist die Kombibremse. Auf's ABS will ich nicht verzichten, grade weil ich auch im Winter und bei Regen fahre, aber selber entscheiden ob ich vorn oder hinten bremse oder beides würde ich schon gern selbst. Und wenn's nur wäre um nen aufgebrauchten Reifen auch mal stilvoll zu töten aber die Bremse nicht gleich mit.
Also, ob ich 'ne Kombibremse haben möchte, das kann ich dir jetzt auch nicht sagen. Es gibt allerdings durchaus Möglichkeiten, das Kombibremsthema noch etwas eleganter zu machen: Bei der neuen 1200er Supertenere hat man die Kombibremse nur, wenn man mit der Hand bremst. Bremst man mit dem Fuß, dann ist die Kombi-Funktion abgeschaltet.
Ich bin mir nicht sicher, ob mich eine Kombibremse in der Praxis stören würde. Man sagt ja vielen Automatikgetrieben nach, dass die manuelle Schaltoption eigentlich eine Spielerei sei, die man dann doch nie benutzt. Das trifft für mich nicht zu, ich schalte im gebirge häufig manuell. Aber bei der Bremse? Ich weiß es nicht.
Sampleman
Naja, ich bremse trotz Kombibremse immer mit Hand und Fuß, einfach aus Gewohnheit und für den Fall dass ich mal wieder mit nem Motorrad ohne fahre (drum hab ich auch immer bei dem schnell ansprechenden Hinterrad-ABS der CBF versucht selber rechtzeitig vom Hebel zu gehen und es hat eigentlich auch immer geklappt, quasi gleichzeitig mit dem ABS). Außerdem mag ich's über Gullideckeln selber zu steuern, dass das Rad auf'm Metall grade nicht gebremst wird, aber mit ABS ist das wirklich nur Spielerei.
Bei der Automatik kann ich aus Erfahrung sagen, dass ich definitiv das selber "schalten" in Form des Blockierens des höheren Gangs nutze, sowohl als Motorbremse als auch um frühzeitiges "Runterschalten" vor'm Beschleunigen zu erzwingen. Bei der neuen VFR 1200 DCT ist das besonders schön, da hat man die Option auf Automatik und Schaltung per Knopfdruck und so sie im Frühjahr wahr wird werde ich den übergroßen Teil der Zeit im manuellen Modus fahren, einfach weil die Automatik weniger gut weiß welchen Gang ich grade möchte - nicht nur im Gebirge.
Man muss natürlich ne gewisse Affinität zum Fahrzeug haben, aber das sollte doch bei Bikern eigentlich gegeben sein.
Zitat:
Original geschrieben von sampleman
Nach meinem Verständnis ist dies ein von dir behaupteter Wirkungszusammenhang (das Prinzip nennt sich "Überkompensation"😉, den du nicht belegen kannst. Wenn doch, dann tue es bitte mit validen Zahlen.Zitat:
Original geschrieben von twindance
Nach meinem Verständnis liegt genau hier das Problem. Die kleinen Helferlein sollen regulierend eingreifen, wenn der Fahrer versehentlich und ausnahmsweise in prekäre Situationen gerät. Aber inzwischen ist es doch soweit gediehen, dass die exorbitante Ansammlung der Assistenzsysteme und passiven Sicherheitsfeatures dem Faher vorgaukelt, jede Situation zu jeder Zeit völlig im Griff zu haben, die Elektronik wird es schon richten.Da ich zu dusselig bin, ein Zitat in mehrere Blöcke zu zerlegen, versuche ich es auf diese Art
sampleman, ich weiss nicht, wie Du Deine Brötchen verdienst, ich persönlich habe sehr viel mit Menschen und häufig mit Statistik zu tun und kann Dir versichern, der Spruch mit den gefälschten Statistiken stimmt noch immer. Und gerade, wenn menschliches VERHLATEN in´s Spiel kommt, ist es mit validen Zahlen nicht weit her. Denn der Mensch ist ein biologisches System, dass sich durch mathematische Modelle unmöglich abbilden lässt. Dennoch bleibe ich bei meiner Behauptung - viele Verkehrsteilnehmer, ob auf 2 oder 4 Rädern unterwegs vertrauen nach meinem Gusto zu sehr auf die elektronischen Assistenzsysteme und es wird zu wenig Augenmerk auf die AKTIVE Sicherheit - Verkehrsbeobachtung/-wertung, Fahrzeugbeherrschung (auch durch Sicherheitstrainings) gelegt. Immer nach dem Motto -"ich geb Gas, wenn es brenzlig wird, übernimmt das Fahrzeug das Denken für mich".
Von Fahrsicherheitstrainings (PKW) weiß ich, dass sogar viele Autofahrer Hemmungen haben, einmal richtig heftig in die (ABS-)Bremsen reinzutreten, weil sie Angst davor haben, dass sie dann die Kontrolle über das Auto verlieren oder etwas kaputtgeht. Und weil dieses Verhalten sehr weit verbreitet ist, wurde der Bremsassistent entwickelt, der im Falle einer hektischen Bremsung die Bremse zuknallt.
Beim Motorrad ist das noch schlimmer, denn man ist tatsächlich aus ABS-losen Zeiten darauf geeicht: Bloß nicht zu fest reinhauen, sonst liegst du flach. Während also das möglichst kurze Bremsen bei einem modernen Auto ganz einfach ist (immer feste druff, so hart wie möglich), muss man bei einem ABS-losen Motorrad genau den Punkt treffen, wo die maximale Verzögerung da ist, ohne dass das Vorderrad rutscht. Und das schafft so gut wie niemand reproduzierbar unter allen Praxisbedingungen.
Ich weiß nicht, ob du schon mal eine Vollbremsung mit einem ABS-Mopped hingelegt hast, aber ich kann dir sagen: Es ist eine ziemliche Überwindung, mit Absicht so reinzulangen, dass es rattert. Ich fahre manchmal mit dem Auto auf Schnee so, dass ich bei einigen Bremsungen den Einsatz des ABS fest einkalkuliere, das gibt mir dann auch immer ein gutes Gefühl für den aktuellen Straßenzustand. Aber auf dem Mopped würde ich mich das nie trauen. Zumindest nicht mit Absicht. Im Fall der Fälle ist es dann was anderes, da übernehmen die Reflexe die Regie, und da langt man dann eben aus Schreck oder Panik voll rein. Und dann liegt man auf der Fresse - oder eben nicht.
Ich überbremse sogar immer mal wieder absichtlich das Vorderrad zum Blockieren - weil ich nunmal genau DAS unter aktiver Sicherheit verstehe - mein Bike in Notsituationen zu beherrschen, da ich es in Ruhe geübt habe. Ich sage nichts gegen ABS, hätte es dieses zur Erschaffung meiner SVen gegeben, hätten sie es - ich weigere mich nur, im ABS das Allheilmittel zu sehen. Und auch ein ABS kommt unter Umständen an die Grenze der Rechen- und Regelkapazität, so dass abgebrühte Tester schwitzen - wenn nun der übermotivierte Gelegenheitsfahrer im Glauben an das ABS auf Gefällestück zu engagiert in die Bremse langt (klappt sonst ja auch immer) und das Möpp elegant das Heck hebt....nun ja, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt....
Man kann jetzt die Frage stellen, wieso auch 20 Jahre nach Einführung von ABS am Motorrad die Zahl der getöteten Motorradfahrer noch nicht drastisch zurückgegangen ist. Ich vermute dafür einen einfachen Grund: Bislang ist ABS vorwiegend von Motorradfahrern gekauft worden, die ein relativ hohes Sicherheitsbedürfnis haben - das hatten sie auch vorher schon und sind vermutlich eher vorsichtig gefahren. Und zwei große Risikogruppen, nämlich Einsteiger ohne viel Kohle und Speed Junkies auf Superspochtlern, sind bislang zu nahezu 100% ABS-los unterwegs. Wenn durch eine zwangsweise ABS-Einführung (geplant ab 2017) sich auch in diesen Fahrerschichten der Grad der ABS-Verbreitung erhöhen wird, dann werden sich vermutlich auch hier positive Effekte einstellen. Das wird allerdings einige Zeit dauern, bis man die Effekte auch an der Statistik ablesen kann, denn anders als beim Helm, dessen Benutzung man von einem Tag auf den anderen vorschreiben konnte, wird es noch lange Leute geben, die Moppeds ohne ABS fahren. Es gibt ja auch heute noch jede Menge Autos ohne ABS.
Ich glaube nicht, dass Zwangs-ABS die Zahl der toten Biker DRASTISCH reduziert. Denn ABS ist nur im Fall überbremstes Vorderrad mit Sturz bei hohen Geschwindigkeiten todesreduzierend. Diese Art der tödlichen Motorradunfälle ist aber nicht so riesig! Doch viel häufiger heisst es - Vorfahrtsregeln missachtet, Kurve zu engagiert angegangen, übersehen und abrasiert worden, übermotivierte Überholmanöver. Natürlich - auch dafür kann ich keine Statistik aus dem Zylinder zaubern - aber vielleicht kannst Du es ja - wieviele Motorradfahrer wurden sagen wir 2005 durch einen Sturz über das überbremste Vorderrad getötet? Aber bitte - valide Zahl, den doofen Spruch"jeder vierte Biker könnte noch leben, hätte er ABS gehabt" den kenne ich auch, der ist nix wert. Aus meiner Erinnerung kann ich dem ABS eine lebensrettende Funktion zugestehen, als der BMW-Fahrer auf Bitumen wegschmierte und tödlich stürzte - Fall geht seit Jahren durch die Motorrad, da der Rechtsstreit jetzt zu Ende ging. Aber auch hier könnte man jetzt fleissig weiterstreiten - hätte er ABS gehabt, das den Sturz verhindert hätte - wäre er vielleicht gegen einen Baum gefahren? Oder einen Hang hinabgeflogen?
So viele Unwägbarkeiten, aber vonmir immer wieder die Grundaussage - ich habe nichts gegen ABS, ESP oder weiss der Fuchs für Helferlein - aber sie alle können kein funktionierendes und aufmerksames Gehirn und entsprechendes Verhalten ersetzen!
Zitat:
Original geschrieben von twindance
Da ich zu dusselig bin, ein Zitat in mehrere Blöcke zu zerlegen, versuche ich es auf diese Art
Man beginnt ein Zitat mit "Eckige Klammer auf" quote "Eckige Klammer zu". Ans Ende vom Zitat setzt man ein "Eckige Klammer auf" "Schrägstrich" quote "Eckige Klammer zu". In den Tags dürfen keine Leerzeichen sein.
Zitat:
sampleman, ich weiss nicht, wie Du Deine Brötchen verdienst, ich persönlich habe sehr viel mit Menschen und häufig mit Statistik zu tun und kann Dir versichern, der Spruch mit den gefälschten Statistiken stimmt noch immer.
Sorry, Nullaussage ohne Gehalt. Ich habe auch viel mit Menschen und Statistiken zu tun. Der Rest von dem dir Gesagten ist - sorry wenn ich das so hart sagen muss - komplett subjektive Äußerung. Ich kann jederzeit das Gegenteil behaupten. Damit ist nicht viel gewonnen.
Zitat:
Ich überbremse sogar immer mal wieder absichtlich das Vorderrad zum Blockieren - weil ich nunmal genau DAS unter aktiver Sicherheit verstehe - mein Bike in Notsituationen zu beherrschen, da ich es in Ruhe geübt habe.
Ist ja toll, dass du so ein Held bist. Ich traue mich das schlicht nicht. Ich habe es auch nicht in einem der beiden Sicherheitstrainings, die ich besucht habe, beigebracht bekommen dass man so bremst, dass das Vorderrad stehen bleibt - und wie man das beherrscht. Im Gegenteil: Uns wurde beigebracht, dies zu vermeiden. Das letzte Mal, als ich mein Vorderrad überbremst habe, geschah dies unbeabsichtigt und endete mit einem Sturz. Gut, ich hab's überlebt und auch der Schaden am Motorrad war übersichtlich. Aber der Unfall wurde von der Polizei aufgenommen, hat die Unfallstatistik hochgetrieben und wäre mit ABS schlicht nicht passiert. Übrigens, hätte es mein Motorrad mit ABS gegeben, allein für den kleinen Satz hätte sich der ABS-Aufpreis schon gelohnt.
Zitat:
Iich weigere mich nur, im ABS das Allheilmittel zu sehen.
Niemand tut das. Das ist nur eine Unterstellung von Leuten, die glauben, sie könnten besser bremsen als ein ABS-System.
Zitat:
Ich glaube nicht, dass Zwangs-ABS die Zahl der toten Biker DRASTISCH reduziert. Denn ABS ist nur im Fall überbremstes Vorderrad mit Sturz bei hohen Geschwindigkeiten todesreduzierend. Diese Art der tödlichen Motorradunfälle ist aber nicht so riesig!
Erstens hast du dafür keine Zahlen, zweitens gebe ich dir recht. Ich glaube auch nicht an eine
drastischeReduzierung von Todesopfern durch ABS. Das wird sich aber auch schwer nachweisen lassen, weil es bei dem durchschnittlichen Alter des Motorradbestandes von heute an noch mindestens zehn Jahre dauern wird, bis wenigstens die Mehrheit aller Motorräder ABS hat. Eine schlagartige Zunahme der Verbreitung wie zum Beispiel bei der Einführung der Lichtpflicht oder der Helmpflicht wird es bei ABS nicht geben.
Aber selbst wenn man den Effekt von ABS auf die Unfalltotenzahlen messen könnte: Wieviele Tote weniger müssten es denn sein, damit sich ABS lohnt? Im Moment haben wir 600 Tote im Jahr. Sind 10% weniger realistisch? Würde sich das lohnen?
Zitat:
So viele Unwägbarkeiten, aber vonmir immer wieder die Grundaussage - ich habe nichts gegen ABS, ESP oder weiss der Fuchs für Helferlein - aber sie alle können kein funktionierendes und aufmerksames Gehirn und entsprechendes Verhalten ersetzen!
Das hat auch niemand behauptet. Und ehrlich gesagt finde ich "Argumente" wie dieses komplett bescheuert. Du hast keinen Beweis oder Beleg dafür, dass Leute, die in Sicherheitstechnik investieren, deshalb riskanter, unbedachter oder schlechter fahren. Dennoch behauptest du es einfach. Das ist ärgerlich.
Sampleman
Man muss auch sehen, dass ABS nicht nur dort Unfälle verhindern kann, wo das blockierende Vorderrad weg rutscht, sondern auch da wo der Fahrer versucht genau das zu vermeiden und darum nicht die volle Bremsleistung ausnutzt.
Das kann das Stauende sein, der Abbieger der einem versehentlich die Vorfahrt nimmt oder auch die Kurve bei deren Anfahrt man sich verschätzt hat. In so fern kann man wirklich überhaupt nicht abschätzen in wie vielen Fällen es geholfen hätte.
Dass man trotzdem selber mitdenken muss und sich nicht nur auf die Technik verlassen kann, ich glaube das ist niemandem mehr bewusst als einem Motorradfahrer.
Ich will mich in diese interessante Diskussion jetzt nicht einmischen. Nur ein Aspekt:
Ich hab bei einem Sicherheitstraining (1996) tatsächlich mal geübt, das Vorderrad kontrolliert pfeifen zu lassen. Um zu lernen, was geht Erst aus 50, dann aus 70. Und aus 70km/h auf Befehl zu bremsen, dass das Vorderrad blockiert, das erfordert doch eine gewisse Überwindung (auch "Eier in der Hose genannt"😉.
Allerdings war das ein gestelltes Motorrad und einer der Teilnehmer hat die Aktion mit einem gebrochenen Schlüsselbein beendet. Ist nicht so ganz ohne...
Inwieweit es in der Kurve hilft ist die Frage. Sagen wir mal es verhindert das es wegrutscht weil man viel zu schnell in die Kurve fährt hat man dafür halt das Aufstellmoment und fährt in den Graben. Oder seh ich das falsch? 😁
Um Training um falsche Reaktionen zu vermeiden bzw. zu wissen was das Motorrad in Extremsituationen macht kommt man jedenfalls nie rum ich glaub mal da sind sich so ziemlich alle einig. Ist doch auch schon was. 😉