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Als Anfänger mit Kurven-ABS am besten gleich lernen in der Kurve voll zu ankern?

Themenstarteram 15. Oktober 2017 um 7:18

Ich mache gerade meinen A-Schein und will mir ein Bike mit Kurven-ABS holen. (auf jeden Fall das Bosch 9.1 MP, das als bestes System gilt) Nur für das richtige Bike habe ich mich noch nicht entschieden.

Leider lernt man in keiner Fahrschule eine Vollbremsung in der Kurve zu machen, also wäre es doch am besten das direkt mit der neuen Maschine auszuprobieren, z.B. in einem Sicherheitstraining und das dann auch regelmäßig zu verinnerlichen?

Hintergrund ist ganz einfach folgender: Ich habe mit einigen Motorradfahrern gesprochen, die meinten dass selbst wenn sie ein Kurven-ABS hätten, sie niemals in der Kurve voll bremsen würden. Der Grund ist einfach, dass sie es im Kopf nicht können, weil sie immer gelernt haben "in der Kurve nicht bremsen" und das ist ihnen so in Fleisch und Blut über gegangen, dass sie im Notfall nicht daran denken würden, dass sie ja jetzt voll bremsen könnten.

Nach dieser Logik macht es doch für einen Anfänger am meisten Sinn, wenn er von seinem ersten Motorrad an konsequent lernt, in Schrecksituationen in der Kurve voll bremsen zu können, z.B. Auto rollt aus Einfahrt, gestürzter Biker liegt auf Strasse, Entgegenkommendes Auto schneidet die Kurve, etc. Also Situationen die vorher nicht vorhersehbar sind. Dass man in vorhersehbaren Situationen natürlich rechtzeitig VOR der Kurve bremst versteht sich ja von selbst.

Was denkt ihr?

Beste Antwort im Thema

Ich möchte mich mal von der Grundsatzdiskussion entfernen und mal auf den TE eingehen

Zitat:

@Spacemarine schrieb am 15. Oktober 2017 um 09:18:24 Uhr:

Leider lernt man in keiner Fahrschule eine Vollbremsung in der Kurve zu machen, also wäre es doch am besten das direkt mit der neuen Maschine auszuprobieren, z.B. in einem Sicherheitstraining und das dann auch regelmäßig zu verinnerlichen?

Mach das Sicherheitstraining auf jeden Fall. Die optimale Bremsung ist immer die, bei der das ABS gerade eben nicht eingreift. Dies erfordert sehr viel Übung. Ein bewusstes Bremsen in den ABS-Bereich hinein ist sicher auch zu üben - aber bitte IMMER unter KONTROLLIERTEN Bedingungen. In der freien Wildbahn bitte nicht - man bewegt sich auf sehr dünnem Eis und die Ass-Systeme sind nicht unfehlbar.

 

Zitat:

Hintergrund ist ganz einfach folgender: Ich habe mit einigen Motorradfahrern gesprochen, die meinten dass selbst wenn sie ein Kurven-ABS hätten, sie niemals in der Kurve voll bremsen würden. Der Grund ist einfach, dass sie es im Kopf nicht können, weil sie immer gelernt haben "in der Kurve nicht bremsen" und das ist ihnen so in Fleisch und Blut über gegangen, dass sie im Notfall nicht daran denken würden, dass sie ja jetzt voll bremsen könnten.

In die Kurve hineinzubremsen ist gar nicht schwierig und sollte wirklich geübt werden. Ich persönlich mache das eigentlich regelhaft. Man bekommt mit der Zeit ein echt gutes Gespür, wie stark man eigentlich gefahrlos in Schräglage bremsen kann. Auch das Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage muss man einschätzen und beherrschen lernen (das "Ablegmoment) beim Lösen der Bremse in Schräglage aber auch :D). Üben, üben und immer wieder üben. Aber wie gesagt - in der freien Wildbahn bitt enicht an das Limit gehen.

Zitat:

Nach dieser Logik macht es doch für einen Anfänger am meisten Sinn, wenn er von seinem ersten Motorrad an konsequent lernt, in Schrecksituationen in der Kurve voll bremsen zu können, z.B. Auto rollt aus Einfahrt, gestürzter Biker liegt auf Strasse, Entgegenkommendes Auto schneidet die Kurve, etc. Also Situationen die vorher nicht vorhersehbar sind. Dass man in vorhersehbaren Situationen natürlich rechtzeitig VOR der Kurve bremst versteht sich ja von selbst.

Was denkt ihr?

Siehe meine Vorausführungen. Die "Limitbremsungen" bitte nur auf abgesperrtem Territorium üben, im alltäglichen Leben immer mit Hirn und ganz bewusst agieren. Ich habe viele Jahre und mehrere hunderttausen Kilometer auf 2 Rädern abgearbeitet und dennoch sehe ich jede einzelne Fahrt als Training und Lerneinheit an.

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Sicherheitstraining machen. Da lernst das ohnehin. Auch ohne Kurven abs

Voll in eine Kurve reinbremsen? Ich dachte immer, das ABS ist dafür da, das volle reinbremsen zu verhindern...

ich sag nur soviel: Lass es. Fahr so, wie Du das in der Fahrschule lernst. Und später, fahre Kurven schön flüssig durch und heb' die Bremserei für den Notfall auf. Im Notfall wacht dann das tolle 9.1 über Dich...

...hab ich jemanden vor mir, der "voll in die Kurve reinbremst" und ich schiess den mit etwas Glück nicht ab, dann kriegt der was zu hören!

Ich glaube du hast ihn falsch verstanden. Es geht (nach meinem Verständnis) nicht um einen extremen fahrstil mit sehr spät bremsen, sondern um das Wissen im Kopf, dass man auch in kurven ganz vorzüglich und sehr hart bremsen kann. Tatsächlich trifft man bei fst immer wieder Teilnehmer, die der festen Überzeugung (anerzogen durch schlechte Fahrlehrer?) sind, dass bremsen in kurven unmöglich sei und man unweigerlich sofort auf der fresse liegen würde. Die würden dann tatsächlich lieber verzweifelt ins Hindernis ballern, als einfach satt zu bremsen.

Ah, so. OK. Klar kann man auch in Kurven ordentlich reinbremsen, auch ganz ohne ABS, wenn es denn sein muss.

Dann ist es eine Notsituation, weil man sich verschätzt hat oder etwas unvorgesehenes passiert.

Über das Kurven-ABS kann ich nicht viel sagen, habe das nur auf Video gesehen, trau' dem Braten erst mal nicht.

Der Grat ist schmal zwischen Grip und rutschen, das würde ich keinem System überlassen, das mach ich lieber mit meinem Gehirn.

am 15. Oktober 2017 um 16:46

Hatte schon mal jemand eine Situation, wo er ein Kurven-ABS gebraucht hätte?

Da glaubt mal wieder einer er kauft mit einem "Kurven-ABS" ein rundum-sorglos-Paket.

Die Dinger mögen gut entwickelt sein. Die Physik (Kammscher Kreis) können sie trotzdem nicht überlisten. Und der Asphalt ist oft ein Abschnitt in der Gleichung mit vielen Unbekannten.

Das heißt.......in den meisten Fällen wird einem ein (normales) ABS den Arsch retten. In manchen Fällen aber auch nicht, weil man durch den Straßenzustand in Bereiche kommt, in denen das ABS (auch das Kurven-ABS) an seine Grenzen kommt. Und dann fällt man....aufs Maul.

Wenn einem das in einem wirklichen Notfall passiert, dann solls so sein. Hauptsache man überlebt (und im besten Fall noch ohne größere Blessuren).

Dies aber aus reiner Vorsichtsmaßnahme zu üben und sich dann wenns blöd läuft den sündteuren Hobel zu schrotten, das sollte man sich sehr genau überlegen.

Meine Meinung zu ABS allgemein...

Tolle Sache am Motorrad. Bremsübungen werden oft vernachlässigt. Im Regen, auf Sand auch schwer zu üben.

Meine Meinung zu Kurven-ABS....

Hab den Sinn noch nicht erkannt. Mußte nie in meiner 22jährigen Karriere auf Zweirädern IN Kurven derart ankern, daß das Vorderrad blockiert hätte.

Man bremst einen Großteil der nötigen Verzögerung VOR der Kurve, wers kann mit vermindertem Bremsdruck bis zum Scheitelpunkt.

Für mich ist das Kurven-ABS wie die Traktionskontrolle am Motorrad..... Leuten, die nicht fahren können und auch kein Gefühl für Grenzbereiche haben, eine subjektive Sicherheit zu geben, daß da was ist, was einem u.U. den Arsch retten kann. Auch wenn mir der Nutzen eines Kurven-ABS nur bei absolutem Totalversagen des Fahrers ansatzweise einleuchtet.

:confused: Dann sind die Testfahrer zb bei Motorrad Unfähig weil sie ABS und teilweise eine Traktionskontrolle als Positiv betrachten?

Bei einem Test pro oder contra ABS haben sie sogar einen eingestaubten Motorradliebhaber aus einer Schwesterzeitschrift angeheuert um zu sehen was ABS bei Fahrern taugt die Jahrelang nicht mehr auf einem Motorrad saßen.

:D Und noch ein Kommentar rein zur Traktionskontrolle. Nur gut das in der Motor GP nur Luschen fahren, denn dort fahren sie Ausnahmslos mit Traktionskontrolle.

Ob Sie bei einem Tourer mit 300kg und 100PS Sinn macht ist fraglich, aber bei 2xxPS und unter 200kg Fahrfertig sicherlich.

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 15. Oktober 2017 um 20:30:50 Uhr:

:confused: Dann sind die Testfahrer zb bei Motorrad Unfähig weil sie ABS und teilweise eine Traktionskontrolle als Positiv betrachten?

Bei einem Test pro oder contra ABS haben sie sogar einen eingestaubten Motorradliebhaber aus einer Schwesterzeitschrift angeheuert um zu sehen was ABS bei Fahrern taugt die Jahrelang nicht mehr auf einem Motorrad saßen.

:D Und noch ein Kommentar rein zur Traktionskontrolle. Nur gut das in der Motor GP nur Luschen fahren, denn dort fahren sie Ausnahmslos mit Traktionskontrolle.

Ob Sie bei einem Tourer mit 300kg und 100PS Sinn macht ist fraglich, aber bei 2xxPS und unter 200kg Fahrfertig sicherlich.

Was willst du jetzt? Hab ich irgendwo geschrieben, daß ABS schlecht ist? Ganz im Gegenteil.

Und immer die herrlichen Vergleiche mit der Rennstrecke. Trifft ja auf uns alle zu. MotoGP Bike ind er Garage oder zumindest 2xxPS, unter 200kg, Immer am Limit, immer auf der Suche nach der letzten hundertstel Sekunde. Ja, da macht das schon Sinn.

Wer auf der Landstraße seine "2xxPS und unter 200kg fahrfertig" fährt, sollte sich halt überlegen, wie viel davon er im öffentlichen Straßenverkehr auch wirklich an die Kette läßt.

Ich fahr mit meinen popeligen 172PS und etwas über 200kg halt so, daß ich das TC ausschalten kann. Und wenns hinten rutscht, dann rutschts halt mal. Deshalb liegt man noch lange nicht gleich auf der Schnauze.

Ich glaube, in ein paar Jahren wird, auch hier im Forum, die Meinung vorherrschen, das man auf jeden Fall Kurven ABS braucht und alles andere Lebensgefählich ist.

Meine Meinung zu den ganzen Helferlein:

Sie könnten ein Sicherheitsplus sein, sind es aber nicht.

Warum?

Würden alle Fahren lernen ganz ohne Helfer, auch später so fahren als wären sie eben nicht an Bord, dann wären sie das Zünglein an der Waage, das durchaus den Unterschied zwischen Ups und Crash ausmachen kann.

Sie vermitteln ein Gefühl von Sicherheit, tatsächlich verschieben sie aber nur den Grenzbereich der wiederum kleiner wird. Man gewöhnt sich dran und vergisst, das sie eins nicht können, die Physik außer kraft setzen.

Dann werden Dinge, die gar nicht schlimm sind, dramatisiert. Bei meinem etwas größerem Moped wird das Hinterrad recht leicht, wenn ich mal etwas kräftiger den Anker werfe. Und dann bleibt das Rad auch schon mal stehen. Katastrophe! Was passiert? Nix.

Beim Vorderrad sieht das natürlich anders aus. Wenn das stehen bliebe, wäre das schon blöde. Hab ich aber noch nicht geschafft. Das faltet einem auf trockener Straße schon ganz ordentlich zusammen. Nasses Laub, Rollsplit oä? Dann fahre ich grundsätzlich nicht besonders schnell, würde ich aber auch mit ABS nicht.

Wie gesagt, in dem Fall wäre ABS ein Sicherheitsplus, wenn man doch mal doller bremsen muss. Ignoriert man nasses Laub weil man ja ABS hat, geht die Nummer schief

am 15. Oktober 2017 um 20:04

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 15. Oktober 2017 um 20:30:50 Uhr:

:D Und noch ein Kommentar rein zur Traktionskontrolle. Nur gut das in der Motor GP nur Luschen fahren, denn dort fahren sie Ausnahmslos mit Traktionskontrolle.

Eher schlechtes Beispiel, da eine Vielzahl der Fahrer diese eher abschaffen will. Die Firmen wollen aber auch Otto-Normal-Verbraucher ein 200 PS Geschoss hinstellen, ohne dass dieser sich im nächsten Graben versenkt. Und fürs Marketing macht sich MotoGP-Technologie immer gut.

In der Formel 1 wurde TC beispielsweise wieder abgeschafft.

Ich seh das wie Sentenced. In den mittlerweile 31 Jahren mit durchaus manchmal nicht unflotter Fahrweise hatte ich nie die Situation, in der Kurve eine Notbremse machen zu müssen. Vor der Kurve scharf an oder auch über dem Einlenkpunkt hinaus reinbremsen, kommt schon mal vor.

Aber in der Kurve? In voller Schräglage? Was soll da aus dem Boden wachsen oder vom Himmel fallen?

Und selbst wenn, die Blickführung ist am Kurvenausgang. Ich sehe eh nicht, was vor meinem Vorderreifen aufploppt.

Und wenn ich drüber fahre und deswegen stürze, dann tue ich das. Das passiert mit dem Kurven-ABS übrigens genauso. Weil Bremsen ist das eine, Linie ändern, während man den Bremsgrund fixiert, neverever. Und wer vor sein Vorderrad in der Kurve guckt, fährt sowieso über alles drüber, was er sieht.

Möglicherweise kommt man mit Kurven-ABS in wenigen Situationen, in denen man sich mit normalem ABS hingelegt hätte, aufrecht aus der Kurve.

Das Verlangen nach so einem System hatte ich noch in keiner Situation.

Normalerweise sollte man sich auch mit einer Korrektur der Kurvenlinie retten können.

Wenn man natürlich auf den Rasten schleifend um eine nicht einsehbare Kurve geballert kommt, und die sich weiter zuzieht, hat man nicht mehr viel zu korrigieren. Das ist die Situation, in der ich mir vorstelle, wo einem Kurven-ABS wirklich was bringt.

Dann hat man aber vorher schon was falsch gemacht.

Wenn man es hat, bin ich der Meinung, dass man es in einer geeigneten Umgebung auch mal ausprobieren sollte.

Das tollste Assistenzsystem bringt rein garnichts, wenn man sich nicht traut, es einzusetzen. Das gilt aber für alle Systeme.

Zumindest nach allen Berichten, die ich bisher gelesen habe, kann das Kurven-ABS mehr als 99% aller Fahrer. Gerade in Schrecksituationen bin ich geneigt, das zu glauben.

Wie oft diese Situationen eintreten, lasse ich mal dahingestellt.

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 15. Oktober 2017 um 20:30:50 Uhr:

 

:confused: Dann sind die Testfahrer zb bei Motorrad Unfähig weil sie ABS und teilweise eine Traktionskontrolle als Positiv betrachten?

Die sind gar nicht unfähig. Aber wenn sie das was Bosch, KTM und BMW oder die anderen Grossen

mit Millioneneinsatz entwickeln für unnütz abtun, dann sind sie die längste Zeit Testfahrer gewesen, bzw. deren Meinung bleibt intern und der Verbraucher bekommt etwas "nuancierteres" zu lesen.

Ich weiss nicht...wenn da in der Kurve plötzlich etwas so Schreckliches ist, dass ich da in Schräglage voll reinlangen will, dann ist das vielleicht besser, dass die Bremse blockiert bleibt und nicht aufmacht...lieber ein Lowsider als ein Highsider. Korrigieren ist da eh nicht mehr.

Kürzlich noch im BMW - Forum:

"Normales" ABS, Kurve wird angebremst, Bodenwelle, Hinterrad verliert kurz den Bodenkontakt, ABS macht auf, Herz hört eine Sekunde auf zu ticken...bevor die Bremse wieder greift.

Ist noch mal gut gegangen, aber bei grenzwertigerer Fahrweise kann so etwas zum Unfall führen.

Ich war ja früher mal Prüf-Ing. bei einer großen Prüforganisation... Ich habe auch immer jedes Motorrad was ne Plakette wollte ne Runde um den Block gefahren- eine beherzte Bremsung aus ca. 70 - 110km/h gehörte auch immer dazu....

Aus den vielen Bremsungen über die Zeit kann ich zumindest zusammen fassen, dass man mit ABS "vor Schreck" nichts verreißen kann - da steht die Kiste einfach schnell und mit geringem Risiko... Ohne ABS bremst man genau so schnell und sicher - aber nur wenn man die Bremsung plant und darauf vorbereitet ist, am besten auch die Strecke kennt.

Wenn man so wie ich mit 2 Trommelbremsen unterwegs ist, lernt man aber auch das Risiko in riskante Situationen zu kommen zu reduzieren ;-)

Zur Frage vom TE: Ich würde schauen ob der Hersteller Trainings anbietet, wo Maschinen gestellt werden- da bekommt man alles aus erste Hand erklärt und hat den (potentiellen) Schaden nicht an der eigenen Maschine.

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