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Gefahr durch Akkus bei Unfall?

Brauche bald ein neues Auto, bin sehr beeindruckt von der "dritten Generation" z.B. BMW i4.
Was mir Sorgen macht ist, dass man in den Autos auf einer Tonne Akkus sitzt, und wenn z.B. mir ein anderes Auto in die Seite reinfährt, es einen Kurzschluss gibt und man wie in einer Pfanne geröstet wird...
Gibt es schon Unfallstatistiken, wie oft sowas evtl. passiert?

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64 Antworten

Zitat:

@pulsedriver75 schrieb am 14. Juli 2022 um 09:09:13 Uhr:


Zu Tesla findet man sehr schnell Resultate: [...]
Suche ich nach ähnlichen Vorfällen mit einem Leaf oder Zoe, dann finde ich nichts. Kann natürlich sein, dass die presse nur über Brände berichtet, wenn es ein Tesla ist. Glaube ich aber eher nicht.

Ich denke da täuschst du dich tatsächlich. Lange Zeit war Tesla das Synonym für moderne Elektroautos und allein das "T"-Wort garantiert der Presse entsprechend viele Klicks, weshalb sie auch mehr im Fokus der Berichterstattung liegen als andere Hersteller - dadurch kommt es zu einer überproportionalen Vertretung in den Medien.

Wenn man etwas genauer sucht findet man auch durchaus andere Fahrzeuge:

https://www.maz-online.de/.../...nfall-K7WY3SJKNO46UZWQQF2FAGLDO4.htmlhttps://presse-augsburg.de/.../https://www.nrk.no/.../batteribrann-i-elbil-pa-e39-i-alver-1.15585202

Bei deutschen Herstellern auch gerne PHEV:

https://www.merkur.de/.../...n-zwei-autos-in-flammen-auf-91621173.html

Edit: Richtig ist aber sicher auch, dass gerade Teslas stückzahlenmäßig und häufiger auf Langstrecke und bei höheren Geschwindigkeiten bewegt werden als kleinere E-Autos, wonach ein harter Aufprall auch zu entsprechenden Bränden führen kann - aber wie du sagst passiert das häufig sowieso in Geschwindigkeitsbereichen, in denen die Insassen schon durch den Aufprall sterben, nicht durch ein eventuell anschließendes Feuer, das im Übrigen bei Verbrennern ja nicht selten nach schweren Unfällen ebenso auftritt (

Suchergebnis

).

Und bei den üblichen Chrashtests, auch den härteren in den USA (small overlap/Pick-Up), schneiden Teslas immer mit Bestnoten ab, da hat danach noch nie ein Fahrzeug Feuer gefangen.

Nebenbei bemerkt: Auch bei einem Thermal Runaway der Zellen nach einem schwereren Unfall mit Beschädigung des Akkupakets ist dieses so konstruiert, dass es zunächst zu einem gezielten Druckablassen kommt, das gibt dann Stichflammen am Unterboden weg vom Fahrzeug - in dieser Zeit hat man selbst oder Helfer idR noch Zeit ggf. überlebende Insassen zu befreien. Aber irgendwo sind eben die Grenzen der Physik erreicht - unabhängig von der Antriebsart.

Wenn du die aktuell sicherste Akkutechnik auf dem Markt suchst, die zudem noch sehr langlebig ist, dann musst du zu einem Fahrzeug mit LFP-Akkus greifen - die fangen selbst nach Perforation nicht an durchzugehen/zu brennen (

Videovergleich

). Die Tesla Model 3 RWD Einstiegsvariante hat bspw. einen solchen LFP-Akku.

Abschließend mal noch eine Statistik von einem US-Versicherer, der die Brandhäufigkeit pro 100k Fahrzeuge in Relation setzt. Sicher, BEV sind in der Regel aktuell noch neuer als Verbrenner und mit Zunahme des Alters nimmt normalerweise die Defekthäufigkeit zu, aber die Tendenz ist trotzdem eindeutig:

Car fires by vehicle type statistic

Bei solch heftigen Unfällen ist es einfach nur Glück oder Pech, ob man im Auto abfackelt oder nicht - völlig egal welches Fahrzeug.
Egal ob Verbrenner oder Elektro, beide haben genug Brandbeschleuniger an Bord.
Es muss auch nicht unbedingt der Akku sein, der mit dem Brand beginnt. Es gibt auch noch Kältemittel, Öl und so weiter.

Zitat:

@Xentres schrieb am 14. Juli 2022 um 09:18:33 Uhr:



Es muss auch nicht unbedingt der Akku sein, der mit dem Brand beginnt. Es gibt auch noch Kältemittel, Öl und so weiter.

Bei dem Tesla aus der Schweiz damals, der wochenlang durch die Presse getrieben wurde, war es das Kältemittel. Hätte also bei jedem anderen Auto mit diesem Kältemittel auch gebrannt.

Habe mir jetzt nicht jede Antwort hier durchgelesen und fahre noch immer Verbrenner :), aber da stellt sich ja auch noch eine andere Frage.
Vor 2 Wochen bin ich am Wochenende an eine Unfallstelle gekommen, wo sich ein Tesla nur in den Seitengraben gelegt hat, sonst nichts, trotzdem standen da sage und schreibe 5 Feuerwehrautos, 1 Polizeiwagen und 1 THW LKW an der Stelle, zusatzlich kamen mir noch zwei weitere Feuerwehrfahrzeuge beim weiterfahren entgegen.
Es standen ca. 30 Personen auf der Straße rum, wenn das bei mir passiert, würde ich sagen, da kommt nur der Abschleppwagen neben der Polizei. Das ist schon heftig ... und nun die eigentliche Frage:
Was passiert, wenn wir einen Massenunfall (mit >3 E-Autos) haben? Da brauchen die Rettungskräfte Tage bis die das aufgeräumt haben und es werden viele benötigt, wenn ich das so naiv (aber logisch) sehe. Auf dem kargen Land gibt es nicht soviele Fehrwehrleute und Fahrzeuge ...
Wie seht ihr das?

Da wurden halt zu viele Feuerwehren alarmiert, weil man eine schlimmere Gefahrenlage vermutete.

Das ist ein völlig normaler Vorgang, hier rücken auch ständig Feuerwehren aus und werden am Ende nicht gebraucht, ziehen unverrichteter Dinge wieder ab.

Wir hatten auch schon fast 20 Feuerwehrleute und zwei Fahrzeuge hier, um den Keller auszupumpen. Gebraucht hätten wir zwei Mann mit der Tauchpumpe.

Zitat:

@Cromada schrieb am 21. August 2022 um 17:46:48 Uhr:


Habe mir jetzt nicht jede Antwort hier durchgelesen und fahre noch immer Verbrenner :), aber da stellt sich ja auch noch eine andere Frage.
Vor 2 Wochen bin ich am Wochenende an eine Unfallstelle gekommen, wo sich ein Tesla nur in den Seitengraben gelegt hat, sonst nichts, trotzdem standen da sage und schreibe 5 Feuerwehrautos, 1 Polizeiwagen und 1 THW LKW an der Stelle, zusatzlich kamen mir noch zwei weitere Feuerwehrfahrzeuge beim weiterfahren entgegen.
Es standen ca. 30 Personen auf der Straße rum, wenn das bei mir passiert, würde ich sagen, da kommt nur der Abschleppwagen neben der Polizei. Das ist schon heftig ... und nun die eigentliche Frage:

Ist das anders, wenn ein Ferrari oder ein Lambo auf die Art verunglückt? Oder waren nur Familienmitglieder des Fahrers vor Ort, für alle Fälle? ;-)

Und ich dachte außer für ganz kleine Sachen sind 4 Feuerwehrautos eh Mindeststandard.

Zitat:

Was passiert, wenn wir einen Massenunfall (mit >3 E-Autos) haben? Da brauchen die Rettungskräfte Tage bis die das aufgeräumt haben und es werden viele benötigt, wenn ich das so naiv (aber logisch) sehe. Auf dem kargen Land gibt es nicht soviele Fehrwehrleute und Fahrzeuge ...

Immer mehr Feuerwehren haben mobile Badewannen für E-Autos, die man einfach um das Auto herumlegt. Wird mit Gurten oben gehalten, damit das Wasser nicht wegläuft. Ist eigentl. für Garagen gedacht, wo man ein brennendes E-Auto nicht mal eben rausbekommt zum Löschen.

D.h. Transport in der Metallwanne und am Abstellort werden salopp gesagt Auto und Wasser in die mobile Badewanne "gekippt" (die man sich evtl. von einer Nachbar-Feuerwehr ausleiht).

IMHO dürfte man nicht mal mehr Leute vor Ort brauchen, wenn man eh nur eine Metallwanne für den Transport hat. Die Feuerwehr-Leute an der Unfallstelle müssen nur warten bis die nächste Metallwanne kommt bzw. können das nächste Auto schon vorbereiten.

notting

Ich zitiere mal aus:

www.wiwo.de/.../24457024-3.html

:

Zitat:

"Besonders viel mediale Aufmerksamkeit erregen brennende E-Autos, die nicht bei einem Unfall, sondern beim Laden oder gar nachts beim Parken scheinbar von selbst anfangen zu brennen. Doch diese Fälle sind extrem selten. „Häufig stellt sich nach einer scheinbar spontanen Selbstentzündung bei den Ermittlungen heraus, dass der Akku eben doch irgendwann zuvor mechanisch beschädigt wurde“, sagt Batterieforscher Winter. Von 21 Brandfällen, die von US-Feuerweheren und Staatsanwälten seit 2013 genauer untersucht wurden, waren elf die direkte Folge eines Verkehrsunfalles. Bei sechs weiteren stellte sich heraus, dass der Akku doch zuvor beschädigt wurde, meist ohne, dass der Besitzer dies merkte – oder es zugeben wollte.
„Es gibt, wenn auch sehr selten, auch Spontanbrände“, sagt Winter. Die gibt es auch bei Benzinern und Dieseln. Fast immer sind sie auf Produktionsfehler der Hersteller zurückzuführen, wenn eine Ursache ermittelt werden kann."

Und aus

https://www.elektroauto-news.net/.../...e-wahrnehmung-und-wirklichkeit

:

Zitat:

Ihren Angaben zufolge haben „Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor statistisch gesehen eine fünf- bis zehnmal höhere Brandgefahr„, wie Dr. Robert Hermann, Geschäftsbereichsleiter für Green Energy und Sustainability des TÜV SÜD in Österreich betont.

Hier steht noch was zu den absoluten Zahlen:

https://t3n.de/news/benziner-feuer-elektroautos-1448714/

Zitat:

Schaut man auf die Gesamtzahlen, gab es bei Benzinern und Dieselfahrzeugen zusammen 199.533 Brände. Hybride kamen auf 16.051 Brände und vollelektrische Autos auf lediglich 52.

j.

Zitat:

@jennss schrieb am 22. August 2022 um 19:56:34 Uhr:



Zitat:

Ihren Angaben zufolge haben „Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor statistisch gesehen eine fünf- bis zehnmal höhere Brandgefahr„, wie Dr. Robert Hermann, Geschäftsbereichsleiter für Green Energy und Sustainability des TÜV SÜD in Österreich betont.


Hier steht noch was zu den absoluten Zahlen:
https://t3n.de/news/benziner-feuer-elektroautos-1448714/

Solange in solchen Statistiken wo's um alle Brandursachen geht nicht ähnl. alte Autos miteinander verglichen werden (BEV und Verbrenner), sind sie nix wert. Für E-Autos gilt tendenziell:

- Sind im Schnitt eher neuer als Verbrenner, weil erst erst seit rel. kurzer Zeit populärer sind.

- Sind im Schnitt insb. wenn's um größere Reichweiten geht deutl. teurer als sonst vergleichbare Verbrenner.

- Aus "neuer" und "teurer" resultiert auch, dass tendenziell seltener z. B. korrodierte Kontakte haben und seltener an der Wartung bzw. Reparaturen gespart wird, die bei schlechter Ausführung weil gespart wird nicht so gut gemacht werden, was die Brandgefahr erhöht. IMHO sorgt im Grunde der selbe Grund dafür, dass z. B. Porsche-Fahrzeuge meist in gutem Zustand gehalten werden, wodurch sie in der HU- und Pannen-Statistik besser abschneiden.

- Wg. dem Laden zu Hause und weil sie eher von Leuten mit mehr Geld gekauft werden weil teurer, stehen sie seltener direkt am Straßenrand, Stichwort Brandstiftung (weiß nicht ob in deiner Quelle sauber rausgefiltert wurde, wobei das zugegebenermaßen an sich ein getrenntes Thema ist weil keine direkte techn. Ursache bzw. Unfalleinwirkung).

notting

Zumindest was den Akku betrifft, soll ein alter nicht eher brennen als ein neuer, soweit ich gelesen habe.
j.

Zitat:

@jennss schrieb am 22. August 2022 um 20:14:39 Uhr:


Zumindest was den Akku betrifft, soll ein alter nicht eher brennen als ein neuer, soweit ich gelesen habe.

Denke mal an die brennenden Notebook-Akkus Anfang der 2000er-Jahre. Da waren durch einen Produktionsfehler kleine Metallpartikel neben der "Trennfolie", die die Pole trennen soll. Solange der Akku nicht häufig/stark genug erschüttert wird passiert nix. Aber je häufiger/stärker er erschüttert wird (was mit zunehmenden Alter in der Praxis eben bei mobilen Geräten und Fahrzeugen passiert und bei Unfällen erst recht), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es größere und mehr Löcher gibt, bis der Kurzschluss so stark ist (wobei auch der Ladezustand eine Rolle spielt), dass er anfängt zu brennen.

notting

Ich hatte gelesen, dass wenn es Produktionsfehler gibt, sich diese eher am Anfang bemerkbar machen (> Rückruf). Bei alten Geräten dagegen ist die Wahrscheinlichkeit von noch vorhandenen Produktionsfehlern minimal.
j.

Zitat:

@jennss schrieb am 22. August 2022 um 20:28:10 Uhr:


Ich hatte gelesen, dass wenn es Produktionsfehler gibt, sich diese eher am Anfang bemerkbar machen (> Rückruf). Bei alten Geräten dagegen ist die Wahrscheinlichkeit von noch vorhandenen Produktionsfehlern minimal.

Richtig, dafür gibt's bei älteren Geräten mit den Alterserscheinungen (z. B. Korrosion) mehr Probleme, die auch je nach Qualität mal früher und mal später auftreten...

notting

Könnten wir uns darauf einigen, dass Notebooks keine Unfälle haben und das Thema nicht noch weiter gekapert wird?
Danke!

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