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Gefährliche Situation - ohne es zu merken?

Themenstarteram 2. Januar 2018 um 23:40

Manchmal komme sogar ich ins Grübeln. Nein, sogar öfter, man soll ja nix als gegeben hinnehmen und sich nicht für perfekt halten. Aber ein Erlebnis vom Sonnabend würde ich gern hier darlegen und die Meinung der geschätzten Foristen hören.

Ich bitte nur darum, dass die Kommentatoren sich den Text vollständig und gründlich durchlesen, ich hoffe, ich habe die Situation gut genug beschrieben. Wenn nicht, fragt nach.

Also: Kreuz Stuttgart am Sonnabend gegen 20:30 Uhr, ich komme von Norden (Dreieck Leonberg) und biege rechts auf die A81 ab. Zweispurige Abbiegefahrbahn, auf 100 begrenzt, aber enge Kurve und Fahrbahn feucht. Im Bogen rollt es rechts mit ca. 70, links mit 80 km/h, relativ wenige Fahrzeuge mit gut Platz dazwischen. Ich bin erst rechts, ordne mich gegen Ende des Bogens links ein, beschleunige auf 100 und überhole dabei noch ein Fahrzeug. Vor diesem ist die rechte Spur dann leer (denn sie endet sowieso demnächst). Ich selber laufe nun auf einen Camper auf, der ca. 90 fährt. Ich weiß, dass unsere Spur der Abbiegefahrbahn weitergeht, da die A81 bis Sindelfingen-Ost dreispurig läuft, und der Camper weiterfahren kann. Links neben mir kommen die zwei Hauptfahrbahnen ran, bequeme Lücke ist da, ich setze Blinker links und beginne mit dem Spurwechsel unmittelbar nach Ende der duchgezogenen Linie. Der Camper ist jetzt relativ dicht vor mir.

Im selben Augenblick werde ich rechts(!) überholt - oder viel mehr fast, denn das Fahrzeug (BMW X5 mit Böblinger Kennzeichen) bremst auf meiner Höhe scharf, ordnet sich sehr knapp hinter mir ein und gibt Dauerlichthupe. Ca. 50 m weiter ist die rechte Spur zu Ende (meiner Erinnerung nach sogar mit Betonwand ...). Ich überhole nun den Camper und weitere Fahrzeuge, der X5 klebt bis Si-Ost (wo er abfährt) hinter mir, inklusive Lichthupe und 3-5 m Abstand.

Das Merkwürdige: Der X5 war nicht das Fahrzeug, das ich im Abbiegebogen zuletzt überholt hatte. Er war auch auf der linken Fahrbahn des Bogens nicht hinter mir. Was da vorher passiert ist, kann ich nur mutmaßen:

An dieser Stelle (siehe https://www.google.de/maps/@48.7227603,9.0617211,375m/data=!3m1!1e3, die Fahrtrichtung ist von oben nach links unten) müssen sich alle Abbiegenden links einordnen, da wie gesagt die rechte Fahrbahn des Abbiegebogens endet. Die meisten tun das schon frühzeitig. Damit hat man rechts für ein paar hundert Meter freie Bahn - was der X5 wohl für sich ausnutzen wollte, um noch ein paar Fahrzeuge zu überholen. Und dann wurde der Platz knapp ...

Nun gut, solche Aktionen sind falsch und gefährlich, aber darum geht's mir nicht.

Was mich ins Grübeln bringt, ist die Frage: Aus Sicht des BMW-Fahrers muss ich etwas falsch gemacht haben, er hat sich offenbar geärgert. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, was. Noch mal, während des ganzen Vorgangs bin ich konstant 100 km/h gefahren und habe die Spur nach links(!) gewechselt.

Nicht falsch verstehen - hätte ich das Manöver des X5 vorher wahrgenommen, hätte ich ihn garantiert nicht daran gehindert, mich zu überholen und zwischen mir und dem Camper einzuscheren. Dazu hätte ich wenn nötig gebremst - kein Mensch, der bei Verstand ist, lässt einen anderen vorsätzlich mit einer Mauer kollidieren. Nur hab ich mich vor und während des Spurwechsels nach vorn und nach links konzentriert und nicht nach rechts hinten. Wie gesagt, der X5 tauchte völlig überraschend rechts neben mir auf.

Bitte jetzt keine Klischees über BMW-Fahrer bringen. Mir geht es nur um die Frage: Hätte ich an der Stelle anders reagieren können/müssen, oder bin ich einfach nur - tja, einem Verkehrsidioten begegnet?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Erwachsener schrieb am 03. Jan. 2018 um 00:40:47 Uhr:

Aus Sicht des BMW-Fahrers muss ich etwas falsch gemacht haben, er hat sich offenbar geärgert.

Du existiert und warst ihm im Weg, das war Dein Fehler. Da wollte halt jemand einige Klischees hinsichtlich Fahrzeugtyp und Kennzeichen erfüllen..

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Zitat:

@pk79 schrieb am 3. Januar 2018 um 21:25:07 Uhr:

Zitat:

@S_C_R_A_M_B_L_E_R schrieb am 3. Januar 2018 um 19:33:32 Uhr:

 

Welche Aussage soll damit transportiert werden?

Vermutlich Neid.

Ach Leute, wenn´s an Arroganz und Großspurigkeit nicht mangelt, ist doch der andere immer gern der Neider, nicht? Was auch sonst...

Stellt euch vor ihr fahrt im Klein(st)wagen (oder auch Kompakten, eigentlich egal) und dann hängt euch ein Affe mit 2,5 Tonnen und 300 PS rund 6 bis 8 m hinter dem Innenspiegel, wohlgemerkt, inkl. Lichthupe, die euch im Dunkeln (halb 9 Uhr abends) das komplette Auto ausleuchtet.

Da wären 70 km/h noch das Maximum, das ich fahren würde.

Wie der plötzlich neben dich kam, lieber TE?

Der langsamste aktuelle X5 geht in 8,2 Sekunden auf 100 km/h, der hat eben einfach das Gaspedal durchgedrückt und schon war er neben dir, meinte er könne sich da noch vor dir reinquetschen, wo´s aber plötzlich selbst für dich eng wurde und ja, weil er die Schuld bei dir sah (vermutlich: "Erst schleicht er und dann fährt er die Lücke zu, der NEIDER!"), ist er eben abgedreht. Idiot, abhaken, fertig.

Anzeige wäre vielleicht noch angebracht, wenn man´s auf Video hätte, aber dann würden sie ja doch alle nur "Neider" rufen.

Von daher... das ist doch keine Diskussion wert, aber ich lasse auch nun auch wieder allein damit. :)

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 3. Januar 2018 um 21:20:37 Uhr:

 

Eigentlich ist´s ja seltsam, dass dieser einfache Aufreger noch kein Schloss dran hat, denn mehr als ein alltägliches Erlebnis ist das nicht.

Finde ich auch.

Ich hatte ein ähnliches Erlebnis Ende letzten Jahres auf der A24 wenige Kilometer vor Hamburg.

Rechts eine endlose Schlange von LKWs mit 90 kmh, links PKWs mit ca. 120 kmh. Höhe einer Auffahrt wechselte sofort so ein Spaßvogel vor mir mit 90 kmh in meinen Sicherheitsabstand, nicht tragisch, kurz beherzt gebremst und gut war. Mein Hintermann war aber gerade wohl in dieser Sekunde nicht ganz bei der Sache und kam bedrohlich dicht ran, zog schon verzweifelt etwas schief nach rechts, fing sich aber wieder und alles war gut. Aber dann ging der Terror los, sehr dichtes auffahren mit Dauerfernlicht, versuche links oder rechts neben mich zu kommen mit Andeutungen mich von der Bahn zu schieben, das volle Programm, genug um für mehrere Leben den Schein abzugeben, ich habe ihn einfach ignoriert, ich hatte einen wichtigen Termin, da konnte ich jetzt keinen Ärger gebrauchen, aber nach ca. 5 km fuhr er von der Bahn ab und hatte wieder meine Ruhe.

Ich habe mich dann echt gefragt, welche Schuld ich auf mich geladen habe, das ich diesen Terror erleiden muss. Der Typ hatte so fest geschlafen, das er absolut nicht zuordnen konnte warum ich plötzlich bremsen musste.

Zitat:

Eine Empfehlung, die ich hier mitnehme, ist jetzt tatsächlich: Auch wenn in einer Szenerie mit einer endenden Fahrspur diese leer erscheint, sollte sie weiter beobachtet werden. Weil solche In-letzter-Sekunde-Reindrängler eine erhebliche Gefahr bedeuten können, wenn ihr "Plan" nicht aufgeht, warum auch immer.

Und bei langzogenen Rechtskurven sehe ich mitunter via rechten Rückspiegel dann eben den Schnellen weit von hinten anfliegen, den ich mittels Innen- und linken Außenspiegel noch garnicht sehen kann.

Und meine Sinne sind für ihn vorgeschärft.

 

Muss man sich halt allgemein angewöhnen, auch wo scheinbar nix ist. Immer wieder den gelegentlichen Blick in die Rückspiegel. So nimmt man schon frühzeitig weit hinten fahrende Fahrzeuge war, bekommt ein Gefühl dafür, wann und wo sie für einen relevant werden könnten.

Das trainiert ja auch die Fähigkeit, schon mit nen ganz kurzen Blick in den Spiegel, maximale Informationen aufzunehmen und sie unterbewusst gut ins Voraus interpolieren zu können. Insbesondere wenn man dabei auf eine komplexere Verkehrssituation aufläuft, macht es sich dann gut, wenn man schon "lange" weiß, wie der/die da von weit hinten ankommend, mit mir zusammen in ihr involviert ist/sind.

am 3. Januar 2018 um 20:45

@einsdreivier

Ich gebe dir völlig recht, dass das Fahrmanöver des X5-Fahrers arrogant und gefährlich war. Das liegt aber nicht am X5. Diese arrogante Fahrweise kann man quer durch alle Fahrzeugschichten (von der Luxuskarosse, bis zur alten Klapperkiste) beobachten. Bei einem großen und teuren Fahrzeug fällt diese Fahrweise aber negativer auf, weil eben der Neidfaktor dazukommt. Wenn einen ein 20 Jahre alter Fiesta bedrängt, hat man eher Mitleid mit dem vermeintlichen Looser.

Bloß gut, das mein Fiesta erst 2 Jahre alt ist. :D

Und der hat auch noch Kennzeichen LOS :D :D :D

am 3. Januar 2018 um 20:55

Der Fiesta war nur ein Beispiel und nicht böse gemeint. Ich fahre selber einen Ford ;)

Zitat:

@pk79 schrieb am 3. Januar 2018 um 21:45:19 Uhr:

@einsdreivier

Ich gebe dir völlig recht, dass das Fahrmanöver des X5-Fahrers arrogant und gefährlich war. Das liegt aber nicht am X5. Diese arrogante Fahrweise kann man quer durch alle Fahrzeugschichten (von der Luxuskarosse, bis zur alten Klapperkiste) beobachten. Bei einem großen und teuren Fahrzeug fällt diese Fahrweise aber negativer auf, weil eben der Neidfaktor dazukommt. Wenn einen ein 20 Jahre alter Fiesta bedrängt, hat man eher Mitleid mit dem vermeintlichen Looser.

Finde den Denkfehler... Du gehst davon aus, dass jeder gerne in so einem Dickschiff säße, wenn er es sich leisten könnte - ist aber nicht so. Neid zu unterstellen könnte also durchaus an den Beschränkungen des eigenen Weltbildes hängen... Zudem ist es einfach bedeutend unangenehmer, wenn mir so ein Agglo-Panzer im Kofferraum hängt, als wenn ein Smart das Gleiche tut. Das Führen eines schweren, hochmotorisierten Fahrzeugs erfordert eben eigentlich noch größere Sorgfalt und Rücksicht, und deshalb fällt derartiges Proll-Verhalten dann halt umso negativer auf - auch wenn es richtig ist, dass am Schluss nie ein Auto arrogant oder gefährlich ist, sondern der Fahrer.

am 3. Januar 2018 um 21:35

Zitat:

@Machdichlocker schrieb am 3. Januar 2018 um 22:13:46 Uhr:

 

Finde den Denkfehler... Du gehst davon aus, dass jeder gerne in so einem Dickschiff säße, wenn er es sich leisten könnte...

Die Leute sind nicht auf den X5 neidisch, sondern auf den Erfolg den sie dahinter vermuten.

Wenn sich jemand aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation nur ein günstiges Fahrzeug leisten kann und dann von einem teuren Fahrzeug bedrängt wird, löst das sehr viel Emotionen aus (Ärger, Wut, Neid, Missgunst, usw...).

Zitat:

@pk79 schrieb am 3. Januar 2018 um 22:35:18 Uhr:

 

Die Leute sind nicht auf den X5 neidisch, sondern auf den Erfolg den sie dahinter vermuten.

Wenn sich jemand aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation nur ein günstiges Fahrzeug leisten kann und dann von einem teuren Fahrzeug bedrängt wird, löst das sehr viel Emotionen aus (Ärger, Wut, Neid, Missgunst, usw...).

Ja, sofern er das tatsächlich möchte - das will eben längst nicht jeder. Und sofern er nicht weiß, wieviele der teuren Fahrzeuge auf pump gefahren werden aka geleast sind. Manch einer regt sich nur (mit Recht) über das prollige Verhalten auf - das ist unabhängig von Marke oder Modell daneben bis kriminell. Wenn sich jetzt jemand mit einem "teuren" Fahrzeug so benimmt, könnte man durchaus meinen, der Betreffende müsse da irgendwas kompensieren...

am 3. Januar 2018 um 21:59

Zitat:

@Machdichlocker schrieb am 3. Januar 2018 um 22:48:21 Uhr:

 

Ja, sofern er das tatsächlich möchte - das will eben längst nicht jeder. ...

Genau das ist der entscheidende Punkt.

Derjenige, der sich kein teures Auto leisten kann, wird sich über rücksichtslose Fahrer teurer Fahrzeuge sehr aufregen, weil der Neidaspekt dazukommt.

Jemand, der zwar ein günstiges Fahrzeug fährt, sich aber ein teureres Fahrzeug leisten könnte, wird das mit mehr Gelassenheit sehen, weil er sich nur über die rücksichtslose Fahrweise ärgert, aber kein Neid als zusätzlicher Aufreger im Spiel ist.

Ich halte mal dagegen.

Leute, die sozial weniger Betuchten perse Neid unterstellen, tun dies, um davon abzulenken, das sie es beim Teufel nicht ausstehen können, wenn andere Menschen mit deutlich weniger zufrieden und glücklicher sind. :D

 

Außerdem ist Neid eigentlich keine negative Eigenschaft. Es wird immer nur die Missgunst als Motiv des Neides unterstellt und somit der Neid der Missgunst gleichgesetzt.

am 3. Januar 2018 um 22:31

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 3. Januar 2018 um 23:10:11 Uhr:

...

Leute, die sozial weniger Betuchten perse Neid unterstellen, tun dies, um davon abzulenken, das sie es beim Teufel nicht ausstehen können, wenn andere Menschen mit deutlich weniger zufrieden und glücklicher sind. :D

 

...

Und da sind wir wieder beim Thema Klischee und Pauschalisieren.

Leute, die jedem Fahrer eines teuren Fahrzeuges unterstellen, dass sie dieses Fahrzeug nur fahren, um irgendwelche Defizite zu kompensieren, sind neidisch.

Rücksichtslose Fahrer in teuren Autos wollen/müssen nicht perse Defizite kompensieren, sie sind einfach nur die gleichen Idioten, wie rücksichtslose Fahrer in alten Klapperkisten.

Zitat:

@pk79 schrieb am 3. Januar 2018 um 22:59:48 Uhr:

 

Genau das ist der entscheidende Punkt.

Derjenige, der sich kein teures Auto leisten kann, wird sich über rücksichtslose Fahrer teurer Fahrzeuge sehr aufregen, weil der Neidaspekt dazukommt.

Jemand, der zwar ein günstiges Fahrzeug fährt, sich aber ein teureres Fahrzeug leisten könnte, wird das mit mehr Gelassenheit sehen, weil er sich nur über die rücksichtslose Fahrweise ärgert, aber kein Neid als zusätzlicher Aufreger im Spiel ist.

Nochmal: Nicht jeder, der es sich nicht leisten kann, würde es sich leisten, wenn er denn könnte. Manche Menschen investieren ihr Geld (wenn sie es denn haben) auch lieber in anderes als ein teures Auto. Und mancher fährt ein Auto, das er sich eigentlich nicht leisten kann, weil er den Anschein von Wohlstand erwecken will. Gibt Leute, die mehr Geld für ihr Auto als für ihre Wohnung ausgeben - werde ich nie verstehen.

Wenn jemand mit einem hochpreisigen, hochmotorisierten Gefährt durch rücksichtslose Fahrweise auffällt, dann ist er zuerst einmal einfach ein Idiot, richtig. Aber der Verdacht liegt halt nahe, dass es da einer nötig hat, den dicken Max zu geben. Löst bei mir null Neid aus, eher Mitleid.

Vielleicht benimmt er sich hinterm Steuer auch nur genauso, wie im sonstigen Leben. Erfolg ohne Nutzung der "Ellenbogen" und eines gewissen Maßes an Rücksichtslosigkeit ist etwas heute leider selten geworden.

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 3. Januar 2018 um 23:10:11 Uhr:

Ich halte mal dagegen.

Leute, die sozial weniger Betuchten perse Neid unterstellen, tun dies, um davon abzulenken, das sie es beim Teufel nicht ausstehen können, wenn andere Menschen mit deutlich weniger zufrieden und glücklicher sind. :D

 

Außerdem ist Neid eigentlich keine negative Eigenschaft. Es wird immer nur die Missgunst als Motiv des Neides unterstellt und somit der Neid der Missgunst gleichgesetzt.

Für mich ist unterstellter Neid ganz einfach ein Zeichen für einen Mangel an Anerkennung.

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