Geeignete Mobilitätslösung zum Pendeln gesucht
Hallo in die Community,
ich bin auf der Suche nach einer geeigneten Mobilitätslösung für eine Pendelstrecke von insgesamt 32 km (zur Arbeit und zurück nach Hause) in der regulären Arbeitswoche. Derzeit bin ich in Chemnitz wohnhaft und meine Arbeitsstelle befindet sich in Limbach-Oberfrohna, wo ich in der IT-Branche angestellt bin.
Momentan benutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel (Straßenbahnen und Busse der Chemnitzer Verkehrs-Aktiengesellschaft, kurz CVAG, sowie ein Bus des Regionalverkehrs Westsachsen, kurz RVW, der zum französischen Transdev-Konzern gehört) und habe dazu monatliche Fahrtkosten von rund 85 Euro. Diese werden voraussichtlich im Jahr 2022 auf ca. 90 Euro im Monat steigen.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln benötige ich morgens etwa 45 Minuten zur Arbeit, wovon ca. 17 Minuten Fußläufe und Wartezeit (für Umstieg) sind. Nachmittags kann die Fahrt verkehrsbedingt (Rush Hour) etwas länger dauern. Bisher kam eine Gesamtfahrtzeit von rund 52 Minuten zusammen.
Einen Umzug nach Limbach-Oberfrohna (zählt zum Ballungsraum von Chemnitz) habe ich auf Grund des begrenzten Wohnraumangebotes und des fehlenden sozialen Umfeldes erstmal ausgeschlossen.
Mit einem eigenen Pkw würden sich die Fahrtzeiten (bei optimalen Verkehrsbedingungen) pro Strecke halbieren. Deshalb möchte ich für eine Mobilitätslösung schauen, welcher Pkw-Typ für diese Pendelstrecke geeignet ist, also wirtschaftlich vertretbar ist.
Zur Fahrtstrecke zählen Stadtverkehr (in Chemnitz und Limbach-Oberfrohna), eine Bundesstraße (ca. 7 Minuten) und die Autobahn 72 (ca. 5 Minuten), wenn ich mit einem eigenen Auto fahren würde. Der Bus fährt eine identische Strecke, fährt allerdings über die Autobahn 4 nach Limbach-Oberfrohna und zurück nach Chemnitz.
Ein eigener Pkw kam deshalb in Betracht, weil es bei der CVAG immer wieder mal zu "betriebsbedingten Fahrtausfällen" (mangels Personal, technische Defekte an den Verkehrsmitteln, technische Störungen im Betriebsablauf usw.) kommen kann. Der Bus zwischen den beiden Städten verkehrt in einem 30-Minuten-Takt, ab dem frühen Vormittag bis frühen Nachmittag nur im 60-Minuten-Takt; es ist ein sogenannter "PlusBus". Ein anderer Bus (ebenfalls mit vorheriger Anfahrt mittels Straßenbahn) fährt nur im 60-Minuten-Takt.
Für ein Elektroauto ist die Situation wie folgt:
Eine Ladestation von "eins" (eins energie in sachsen GmbH & Co. KG) befindet sich ca. 2 Minuten fußläufig von meiner Mietwohnung entfernt. Dieser hat jeweils zwei Ladeanschlüsse für den Typ 2 (max. 22 kW) und Schuko (max. 3 kW). Zwei weitere Ladestationen desselben Anbieters mit derselben technischen Ausstattung sind fußläufig in ca. 15 und 18 Minuten erreichbar. Eine weitere Ladestation von eins, die neben den genannten Anschlüssen auch jeweils einen Anschluss für CHAdeMO (max. 75 kW) und CCS Typ 2 (max. 75 kW) anbietet, ist fußläufig in ca. 23 Minuten erreichbar. Eine Comfort Charge-Station (Telekom) ist von meiner Arbeitsstelle fußläufig in ca. 16 Minuten, eine adhoc-Ladestation (Betreiber ist die Dorn+Partner GmbH) wiederum in ca. 20 Minuten erreichbar. In ca. 550 Meter Entfernung befindet sich eine Ladestation von chargecloud, allerdings ist dies eine B2B-Infrastruktur. Mein Arbeitgeber ist dort kein Kunde.
Ich stehe dem Verbrennungsmotor, egal ob Benzin oder Diesel, nicht kritisch gegenüber. Für diese Distanz frage ich mich allerdings, welcher Antrieb wirtschaftlich vertretbar ist. Ein Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos befindet sich erst im Aufbau, aber auch die Gebrauchtwagen mit klassischem Verbrennungsmotor sind derzeit nicht erschwinglich.
Habt ihr eine Idee oder Vorschläge?
Freue mich auf ein konstruktives Gespräch.
51 Antworten
Ohne eigene Lademöglichkeit fällt alles elektrische raus. Wenn Du erst zum Auto rennen musst (vorausgesetzt, die Ladestation ist überhaupt frei (!)), kannst Du auch weiterhin mit dem ÖPNV fahren.
Bei der Fahrleistung ist ein Diesel uninteressant. Bleibt also ein Benziner. Wenn der nur für die Fahrt zur Arbeit genutzt wird, kommt im Grunde praktisch jeder Kleinwagen oder Kompakte (letztere sind nicht viel teurer, aber dafür komfortabler) mit Benzinmotor in Frage.
Wie fährst Du denn bisher in den Urlaub und erledigst Einkäufe ohne Auto?
Bei schlappen 32 km pro Tag würde ich das weniger analytisch angehen und mir einen Benziner nach persönlichem Geschmack auswählen und gut. Viel Erfolg im neuen Job.
Zitat:
@Opel-BMW schrieb am 25. Dezember 2021 um 06:50:31 Uhr:
Ohne eigene Lademöglichkeit fällt alles elektrische raus. Wenn Du erst zum Auto rennen musst (vorausgesetzt, die Ladestation ist überhaupt frei (!)), kannst Du auch weiterhin mit dem ÖPNV fahren.Bei der Fahrleistung ist ein Diesel uninteressant. Bleibt also ein Benziner. Wenn der nur für die Fahrt zur Arbeit genutzt wird, kommt im Grunde praktisch jeder Kleinwagen oder Kompakte (letztere sind nicht viel teurer, aber dafür komfortabler) mit Benzinmotor in Frage.
Wie fährst Du denn bisher in den Urlaub und erledigst Einkäufe ohne Auto?
Das stimmt, auch wenn wir als begeisterte E-Mobilisten immer noch ungebrochen sind, ohne eigene Lademöglichkeit hört der Spaß schnell auf, bei Fahrzeugen mit Mini-Reichweiten sowieso (auch wenn ein 80€/Monat all inklusive Leasing für die Pendlerstrecke locker reichen würde
https://e-flat.com/privatkunde.php)
Schau dich mal bei Kleinstfahrzeuge um Spacestar, Twingo, Smart ect. oder auch ein Sandero sollte man 3-4 Jahre alt für <5.000€ kriegen!
Wie sehen denn generell die Parkmöglichkeiten aus?
Evtl. ist das an der Straße so schlecht (sieht man erst, wenn man selber jeden Tag rumsucht), das sich generell doch ein Wohnungswechsel mit Parkmöglichkeit in Aussicht stellt...
Grüßle Mopedcruiser
Mit dem Fahrrad bist du die 16 km pro Richtung entspannt in 40 Minuten geradelt, hast dich bewegt und sogar etwas Zeit gespart. Bei Sauwetter bleibt der Bus als Backup.
Ähnliche Themen
Selber schonmal geraddelt? Ich komme bei meiner 4km leicht Bergaufgehenden Pendlerstrecke, bei ca. 15°C schon so ins schwitzen, das ich ersteinmal eine Dusche benötige...
Optimal sind 1-stellige Gradzahlen, von wärmeren Tagen (nicht heiß), möchte ich gar nicht anfangen...
Wobei es immernoch E-Bike's + Pedelec's gibt...!
Zitat:
@Mopedcruiser schrieb am 25. Dezember 2021 um 09:37:51 Uhr:
Selber schonmal geraddelt? Ich komme bei meiner 4km leicht Bergaufgehenden Pendlerstrecke, bei ca. 15°C schon so ins schwitzen, das ich ersteinmal eine Dusche benötige...
Optimal sind 1-stellige Gradzahlen, von wärmeren Tagen (nicht heiß), möchte ich gar nicht anfangen...Wobei es immernoch E-Bike's + Pedelec's gibt...!
-
Als Alternative für "sonnige" Tage sicherlich nutzbar.
Aber ich denke doch, der TE möchte eine PKW-Beratung - sonst hätte er die Frage nicht im Autoforum gestellt.
Auch gehe ich davon aus, das der TE reif genug ist - selbst Alternativen zu erkennen.
Der 2. Beitrag fasst es gut zusammen - lediglich vermisse ich hier eine Budgetvorgabe.
Auch was die Größe des Fahrzeuges angeht und die Leistung.
Vielleicht kann der TE uns hier mal erleuchten. 😉
Die Strecke Chemnitz-Limbach ist alles andere als radfahrfreundlich. Recht bergig, was aber nicht so schlimm ist. Aber sie führt über stark befahrene, sehr unübersichtliche Straßen und Kreuzungen.
Ich als begeisterter Radfahrer meide die immer. Unfälle gab es da schon am Wochenende genug. Das wird in der Dämmerung am Werktag nicht besser.
Den Vorteil des Kompakten im Fahrkomfort spielt man bei 50/70/100 km/h nicht aus. Parkplatztechnisch ist aber in der engen Chemnitzer Stadt jeder cm kürzer Gold wert...
Wenn dir die Gebrauchtwagen bei den Benzinern schon zu teuer sind, brauchst du über ein E-Fahrzeug auch nicht wirklich nachdenken. Ein Kleinwagen mit Start/Stop für 5000 € hat auch kleine Betriebskosten.
Wer das nicht weiß,in Chemnitz fängt das Erzgebirge an.Das ist dort keine norddeutsche Tiefebene,wo du von Hannover bis Hamburg mit dem Fernrohr gucken kannst.Entspanntes radeln sieht dort anders aus.Ich würde zu einem Kleinwagen raten.Selbst in der Klasse gibt es Billigheimer und noblere Boliden.Es kommt ganz darauf an,was man ausgeben will.
Wie hoch ist denn das eingeplante Budget für den Fahrzeugkauf überhaupt?
Und die Frage, ob das Fahrzeug auch für längere Fahrten praktisch nutzbar sein soll, müsste auch erst noch beantwortet werden um alle Möglichkeiten berücksichtigen zu können.
Ein Klein(st)wagen sollte für dich das Mittel der Wahl darstellen.
In welchen Preissegment du suchst, ist dabei nicht besonders erheblich. Dann wird er entweder älter, mittelalt oder neu.
Ich werfe jetzt einfach drei Modelle in den Raum, die eigentlich nur ein Modell sind:
Toyota Aygo, Citroen C1, Peugeot 107(später 108).
Die Kosten kaum Sprit, kaum Steuer, sind wirtschaftlich und grundsätzlich zuverlässig. Auch hier kann man von 2000€ bis Neufahrzeug alles auswählen, je nach Budget.
EV ist suboptimal, wenn du nicht Zuhause laden kannst. Öffentliche Ladestationen werden immer öfter besetzt (oder defekt) sein. Was machst du, wenn du nicht an der Ladestation laden kannst? Und bei dem Zeitaufwand den das Laden an Stationen verschlingt könntest du gleich weiter mit Öffis fahren. Wirkliche Zeitersparnis hast du nur, wenn du Zuhause bzw. "frei" bist, während das Auto lädt. Und davon abgesehen wird sich der höhere Kaufpreis für dich kaum rechnen.
Ohne private Lademöglichkeit empfehle ich einen Vollhybrid, da tankt man nur ganz normal Benzin. Zb Toyota Yaris Hybrid.
Hallo in die Runde. Ich danke für die zahlreichen Antworten.
Mit dem Fahrrad zu pendeln, wäre allenfalls im Frühling und Sommer eine Alternative. Aber wie schon angeklungen, beginnt hier mehr oder weniger das Erzgebirge. Fahrradfreundlich ist die Verbindung zwischen beiden Städten auch nicht, zumal Chemnitz selbst schon nicht als fahrradfreundliche Stadt gilt.
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus, bei dem die Wohnungen verschiedenen Vermieterinnen gehören. Die Installation von Ladesäulen direkt vor dem Haus wurde abgelehnt. Meine Einkäufe erledige ich bisweilen zu Fuß, allerdings auch mit teilweise steilen Bergpassagen. Im Urlaub selbst war ich noch nie.
Mein Budget für ein Pkw-Kauf liegt bei 5.000 Euro. Da beobachte ich gebrauchte Kleinstwagen.
Zitat:
@buyha219 schrieb am 25. Dezember 2021 um 15:03:51 Uhr:
Da beobachte ich gebrauchte Kleinstwagen.
Das ist auch das am wenigsten unvernünftige bzw. der einzig gangbare Weg. Ein Liter Motörchen oder kleiner, alles andere wäre Unfug bei Deinen Anforderungen.
Ein Aygo/C2 (von Peugeot gab's auch noch ein Derivat) mit dem kleinen Sauger zum Beispiel, möglichst gut erhalten bzw jung für möglichst wenig Geld wäre meine Idee.
Ja, beim Aygo/C1/107(108) bekommst du für 5 Scheine schon vernünftiges mit Gewährleistung vom Händler.