Gebrauchtwagenhändler, Wirtschaftlichkeit
Hallo liebe Händler,
Ich frage mich wie das Handeln von Gebrauchtwagen wirtschaftlich ist?
Leuft es wirklich so ab: Recherche, Anschauen+Probefahrt, Verhandeln, Überführen, Aufarbeiten, Inserieren, Verkaufen. All das ist doch sehr Zeitintensiv, zusätzlich gibt es für den Stellplatz etc. fixkosten, sowie variable Kosten für jedes einzelne Auto. Wie kann da noch ein Gewinn erziehlt werden ?
Oder laufen die Geschäfte anders ab?
Zusätzlich würde mich interessiern wo die gebrauchtwagen aufgekauft werden, von Privat oder von Autohäuser... ?
Würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen 😉
19 Antworten
Mein Gebrauchtwagenhändler hat primär Autos von Leasingfirmen aufgekauft. Einen A4 beispielsweise für 15.000 € und den dann aufbereitet und an einen Privatmann für 19.000 € verkauft. Ich glaube, dass die wenigstens Gebrauchtwagenhändler aktiv nach Autos Ausschau halten.
Leasingfirmen und Privatleute fahren hin, lassen den Wert schätzen und verkaufen dann ggf.
Ich kenne nur einen Händler, der wirklich aktiv Autos aufkauft, aber die führen ihre Geschäfte auch nicht wirklich auf legale Weise ...
Das ist mein Eindruck, ich kenne nicht viele Gebrauchtwagenhändler 😉
Moin,
und was glaubt Ihr, wo die Autos bleiben, die die Vertragshändler zwar - für wenig Geld - in Zahlung nehmen, aber nicht mehr auf den eigenen Hof stellen wollen ?
Oder wer morgens um 6.00 Uhr anruft, wen ihr eine mobile Anzeige eingestellt habt ?
Oder wer die ganzen Gebrauchten auf den GW Versteigerungen ankauft ?
Man kann auch als reiner Gebrauchtwagenhandel mit Sicherheit seinen Schnitt machen.....
Grüße
Uwe
Kommt wohl ein bisschen drauf an, von welcher Art von Händler Du sprichst.
Der Türke an der Ecke fährt sicher kein Auto Probe, ich denke mal, der sucht sich die Autos aus dem raus, was sonst in den Export gehen würde. Alternativ gibts doch auf jedem Parkplatz diese bunten Kärtchen, da werden sicher auch viele Leute abgezockt.
Beim Verkauf gehen die meisten Autos dann wohl ohne Rechnung und Kaufvertrag weg, dann fallen weder Steuern noch Garantieleistungen an.
Und ich denke bei den seriöseren Händlern sind das überwiegend Leasingrückläufer oder Inzahlungnahmen. Kauft man einen Neuwagen und gibt den alten in Zahlung, gibts doch immer weniger Rabatt auf den Listenpreis, als wenn man das Auto so kauft. Dadurch kann der Händler den geringeren Preis für den Gebrauchtwagen etwas "kaschieren". Man schiebt also etwas vom Preisnachlass beim Neuwagen auf den Gebrauchten.
Mafia arbeitet immer wirtschaftlich.
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Und wie machen dass dann diejenigen, die vom z.B. Audi Vertragspartner die Inzahlung genommenen Autos bekommen. Gehen die einfach zum Audi- Autohaus und fragen "Jungs, was habt ihr denn gerade so rumstehn?" oder leuft das über Beziehungen, dass nicht jeder an die Autos dort rankommt.
Sry für meine "dumme" Frage, aber ich finds echt interessant mal hinter die Fassaden zu blicken 😉
Also ich glaube zu wissen, dass dort regelmäßig ein Transporter hält. Der packt drauf was der deutsche Markt nicht mehr haben möchte. Da gibts dann Paketpreise oder so. Die ganze Ladung für den Betrag X! Die guten die hier bleiben haben natürlich ihren Preis, aber ich glaube auch hier sind es nicht nur die Autopreise, sondern die Folgekosten. Service, Reparatur u.s.w.! Somit ist wohl das Gesamtpaket zu betrachten und dann rechnet sich der Spaß, vorausgesetzt man kommt wieder und geht nicht woanders hin. Die Fachleute können da wohl mehr zu sagen.
Edit: Ja wenn Du jemanden kennst, dann bekommst Du natürlich schnell Bescheid, wenn potentieller Kandidat rein kommt. Das ist überall so und völlig i.O.!
müßte sich auf jeden Fall rechnen die ganze Sache, grad bei den "Fähnchenhändlern". Wenn ich so durch manche Straßen Bielefeld's dahre da haste die ja "Tür" an "Tür" (mehr ehemalige Tankstelle an ehemalige Tankstelle, hehe). Von den bunten Kärtchen ganz zu schweigen ...
Zitat:
Original geschrieben von J4b6
Und wie machen dass dann diejenigen, die vom z.B. Audi Vertragspartner die Inzahlung genommenen Autos bekommen. Gehen die einfach zum Audi- Autohaus und fragen "Jungs, was habt ihr denn gerade so rumstehn?" oder leuft das über Beziehungen, dass nicht jeder an die Autos dort rankommt.Sry für meine "dumme" Frage, aber ich finds echt interessant mal hinter die Fassaden zu blicken 😉
Moin,
jeder (oder fast jeder) Verkäufer im Autohaus (nicht nur bei AUDI) hat Kontakte zu Händlern, denen er Fahrzeuge anbietet, die er in Zahlung nehmen soll, von denen er aber weiss, dass er sie z.B. auf Grund des Alters nicht mehr auf dem eigenen Hof verkaufen will.
Bunte Kärtchen suchen in der Regel tatsächlich Exportfahrzeuge, die hier keiner mehr haben will, die aber z.B. in Afrika gern genommen werden.
Und für alle Gebrauchtwagenhändler gilt wahrscheinlich: der Gewinn liegt im Einkauf...es gibt mit Sicherheit genug Menschen, die ihr altes Auto zu billig weggeben...
Grüße
Uwe
Servus,
ich persönlich würde es mich aufgrund dem Deutschen Gewährleistungsrecht gar nicht trauen, gebrauchte Autos (bzw. allgemein gebrauchte Waren) gewerblich zu verkaufen.
Aber es scheint zu funktionieren, und Geld damit verdienen zu können. Mit zum Teil welchen Machenschaften sei mal dahingestellt.
Die "bunten Kärtchen" werden übrigens meist wahllos verteilt, sowohl am 20 Jahre alten Fiat Uno, wie auch am 3 Tage alten Audi A8. In ner TV-Reportage hat ein Händler mal von ner Rücklaufquote von ca. 0,2-0,3 % berichtet, d.h. von 1000 verteilten Kärtchen melden sich im Schnitt 2-3 Interessenten.
Grüße
Jeder, der sein Auto in Zahlung gibt, gibt es zu billig weg. Gesetz der Marktwirtschaft.
Da ich aktiv an der Marktwirtschaft teilnehme, gebe ich NIE ein Auto in Zahlung. Erst das neue kaufen, dann kann man ganz entspannt den alten zu einem guten Kurs loswerden. Selbst wenn es ein paar Monate dauert.
Noch besser: Den neuen nicht zulassen und mit heftigem Aufschlag parallel anbieten und solange den alten fahren, bis dann einer von beiden weg geht. Das macht am meisten Spaß, weil es auch noch spannend ist. 😛
Arbeit macht das eigentlich keine, aber da 99% der Leute mein Vorgehen als ach wie furchtbar aufwendig ansehen, überleben die GW-Verkäufer bestens.
Zitat:
Original geschrieben von 3dition
Jeder, der sein Auto in Zahlung gibt, gibt es zu billig weg. Gesetz der Marktwirtschaft.Da ich aktiv an der Marktwirtschaft teilnehme, gebe ich NIE ein Auto in Zahlung. Erst das neue kaufen, dann kann man ganz entspannt den alten zu einem guten Kurs loswerden. Selbst wenn es ein paar Monate dauert.
Volle Zustimmung, ich machs nach Möglichkeit nicht anders.
Aber es gibt garantiert auch mehr als genug Leute, die auf die Machenschaften der Kärtchenhändler reinfallen. Das Auto wir vor ahnungslosen Verkäufern (im Idealfall im Beisein mehrerer "Kollegen"😉 bis zum Geht-Nicht-Mehr schlechtgeredet, und dann zu nem Schnäppchenpreis mitgenommen. Klar lassen sich so "Geschäfte" machen........
Leider ist nicht jeder so semi-professionell unterwegs, um den exakten Marktwert des geliebten Vehikels zu kennen. Sobald da einer ein paar Euro mehr bietet als das erste vorschnelle Ankauf-Angebot des Vertragshändlers lautet, gibt er den Wagen doch voller guten Gewissens einen guten Preis erzielt zu haben her.
Grüße
Zitat:
Original geschrieben von 3dition
Jeder, der sein Auto in Zahlung gibt, gibt es zu billig weg. Gesetz der Marktwirtschaft.
Jein.....na klar bekommt man i.d.R. mehr für's alte Gefährt, wenn man es selbst vermarktet...
Ob man den Aufwand treiben möchte oder die Bequemlichkeit der Inzahlungnahme den geringeren Erlös aufwiegt, muß jeder selbst entscheiden. Wenn ich mich entscheide, den alten in Zahlung zu geben, dann war es - für mich - nicht zu billig :-)
BTT
Grüße
Uwe
Der "geringere Erlös" dürfte bei min. 1000EUR liegen. Der Händler wird das Auto mit min. +2000EUR anbieten, +1000 sind dann MINDESTENS beim Privatverkauf drin.
Für 1000EUR mache ich durchaus schon mal einen Finger krumm, zumindest für ne gute Stunde (länger dauert es nicht, ein Fzg am Markt privat zu platzieren). Im normalen Job bekomme ich nicht mal 500EUR/Stunde. 😁 😁
Wenn man natürlich ein unverkäufliches Auto hat, ist das was anderes. Ein A4 wird sich aber immer besser verkaufen lassen, als wenn man ihn in Zahlung gibt.
Oft verschleiern die Händler natürlich den Neukauf-Rabatt mit dem Inzahlungsnahmepreis.
Zitat:
Original geschrieben von 3dition
Noch besser: Den neuen nicht zulassen und mit heftigem Aufschlag parallel anbieten und solange den alten fahren, bis dann einer von beiden weg geht. Das macht am meisten Spaß, weil es auch noch spannend ist. 😛
Interessanter Gedanke... aber was tun wenn nun der potentielle Käufer das "neue" Auto (nicht Zugelassen) probefahren möchte ? Rotes Kennzeichen kaufen ?
Außerdem, verpflichte ich mich nicht beim Kauf eines Gebrauchtwagens diesen in einem bestimmten Zeitraum auf mich umzumelden ?
Deine "Idee" finde ich echt interessant, danke 😉 vorallem wenn man einen Neukauf plant und genug liquide Mittel zur verfügung hat.
@ All: Danke für die vielen Antworten!! 🙂 gerne weiter so!