Gasverbrauch auf Gefällestrecken

Hallo mich beschäftigt folgende Frage.
(Ich habe dieses in einem anderen Beitrag schon einmal dargestellt, aber keine antwort erhalten. Daher hier noch einmal...)
Über die Kasseler Berge und zurück hat unser T4 sehr viel verbraucht. Allerdings auch mit 1300 kg WoWa dahinter. Nun die Frage: Fahre ich lange Gefällestrecken ohne Gas zu geben verbraucht mein Auto angeblich auf Benzin 0,0 l, da die Versorgung komplett unterbrochen wird (so meine ich gelesen zu haben...). Was passiert denn eigentlich im Gasbetrieb? Der Gasstrom darf doch nicht abreissen - oder? Steigt dadutrch der Verbrauch gegenüber Benzinbetrieb auch an? Sollte man bergab lieber mit Benzin rollen?

Gruß Tobi

54 Antworten

Mein umrüster meinte, dass der wagen beim heizen mehr sprit braucht, da dass gemisch dann fetter läuft ( warum das gemacht wird wissen wahrscheinlich eher die profis hier). Im teillastbetrieb dagegen fährt der wagen relativ mager, was dann einen geringeren verbrauch bedeutet.

Gruß
BB

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


@TC579
33% ist völlig normal, nur10% würde mich stutzig machen.

Heizwert Propangas: 48 MJ/kg
Heizwert Benzin: 42 MJ/kg

Dichte Autogas: etwa 0.51 kg/l
Dichte Benzin: etwa 0,75 kg/l

Macht also 31 MJ/l bei Benzin und 24 MJ bei Autogas. Bzw. eben 33% Mehrverbrauch. Du kannst keine energetischen Wunder vollbringen ;-)

Nur 10% Mehrverbrauch würde mich sehr wundern, weil du bei der gleichen Fahrleistung gut 20% weniger Energie einsetzt. Damit wäre der Ottomotor auf einmal ähnlich effizient wie ein moderner Turbodiesel und das ist nicht möglich. So ein Wirkungsgradwunder ist Autogas auch wieder nicht.

/GaryK

Hi,

die Tankstelle ist immer die Gleiche, der Einzige Unterschied, den ich feststellen konnte, sind meist unterschiedliche Tankdrücke. Manchmal ist im Tank (der Tankstelle) das Autogas mit 10 bar bis hin zu 15 bar. Könnte das evtl. noch eine Ursache sein? Dachte aber immer, der Druck würde im Auto nochmals geregelt.

MfG

@GaryK,

Zitat:

Macht also 31 MJ/l bei Benzin und 24 MJ bei Autogas. Bzw. eben 33% Mehrverbrauch. Du kannst keine energetischen Wunder vollbringen ;-)

Dafür gleicht aber die höhere Oktanzahl einiges aus und in den durchaus meisten Fällen kommt es zu dem bekannten Mehrverbrauch zwischen 10% bis 25% zu den vorherigen Benzinverbräuchen bei guten Gasmischungen (bei normalen Heizgas sind auch 35% Mehrverbrauch drin).

@Black Biturbo

ab einer bestimmten Motordrehzahl (heut zutage wohl auch in Verbindung mit der Fahrzeuggeschwindigkeit) wird von jeher im Motorenbau das Gemisch überfettet (auch zur Kühlung und um eben ausreichend zündfähiges Gemisch bereitzustellen). Das war bei Vergasermotoren schon so und ist auch bei heutigen Lambdageregelten Motoren so.
Die Lambdaregelung wird dazu dann schlicht nicht mehr ausgewertet bei der Vollastanreicherung.
Das Auto ist dann schlicht eine Dreckschleuder wie welche ohne Kat (aber das wissen die wenigsten).

Wieviel das im Einzelnen ist, hängt vom jeweiligen Konstrukt ab. Das ist neben der höheren Leistungsabforderung, höherem Luftwiderstand und höherem Rollwiderstand auch ein Anteil des höheren Verbrauchs gerade bei höheren Geschwindigkeiten.

Und gerade wenn hochgewichtige "Scheunentore" bei höheren Tempi herumgefahren werden, gibt es halt je nach Motor gewaltige Verbrauchsunterschiede.

@tc,

der Druck beim Tanken an der Säule hat überhaupt nichts mit dem Druck beim Betrieb der Gasanlage zu tun.
Es ist nunmal ein Überdruck seitens der Tank erforderlich, um das flüssige Gas in den Tank zu befördern - anders geht es nicht. Hierzu sind bestimmte Überdruckbereiche spezifiziert und manche Tanken liegen eher an der Obergrenze, andere an der unteren Grenze - was aber auch mit Aufstellort des Tanks an sich und auch mit der Mischung zusammenhängt.

(1) Ein oberirdischer Tank unter Sonneneinstrahlung mit höherem Propananteil wird immer (unabhängig von der Pumpe) einen höheren Druck liefern als (2) z.B. ein unterirdischer Tank ((3) und noch weniger, wenn es sich um eine butanreichere Mischung handelt).
Übrigens bei vielen Tankstellen zumindest ein Hinweis auf die dort verkaufte Mischung.

Im Fall (1) bekommt man also viel Volumen, aber wenig Energie fürs Geld - was auch einen Mehrverbrauch bedeutet.
Im Fall (2) gibt es schon mehr Energie fürs Geld trotz gleicher Mischung, aber erst Fall (3) ist optimal.

Vielfach verändern sich die Verhältnisse auch beim Tanken frühmorgens zum späten nachmittag (gerade bei freistehenden Tanks).

@Videomartin

Die höhere Oktanzahl sagt exakt gar nichts über den Verbrauch aus. Ist die Oktanzahl höher als die bei der Motorauslegung berücksichtigte Oktanzahl, so gewinnst du exakt nichts.

Wenn du es nicht glauben willst, kauf dir ein Fass MTBE (Methyl-Tertbutylether) und fahre damit. Die Oktanzahl ist mit AFAIK 120 sehr hoch, der Heizwert niedrig. Rate was passiert.

Die Verbrauchsreduktion bei Autogas kommt durch eine etwas höhere Abgastemperatur und einen dadurch höheren Carnot'schen Wirkungsgrad zustande. Zudem füllt sich der Zylinder gleichförmiger, da Gas und Luft beliebig mischbar sind.

/GaryK

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@Videomartin

Die höhere Oktanzahl sagt exakt gar nichts über den Verbrauch aus. Ist die Oktanzahl höher als die bei der Motorauslegung berücksichtigte Oktanzahl, so gewinnst du exakt nichts.

Wenn du es nicht glauben willst, kauf dir ein Fass MTBE (Methyl-Tertbutylether) und fahre damit. Die Oktanzahl ist mit AFAIK 120 sehr hoch, der Heizwert niedrig. Rate was passiert.

Deine These über die Oktanzahl widerlegst du übrigens in deinem eigenen Posting. Dein "Heizgas" ist im wesentlichen Propan, was aber etwa 115 Oktan hat. Das bessere, butanhaltige Autogas 40/60 hat "nur" noch 105 Oktan, aber den höheren Heizwert je Liter.

Die Verbrauchsreduktion bei Autogas kommt durch eine etwas höhere Abgastemperatur und einen dadurch höheren Carnot'schen Wirkungsgrad zustande. Zudem füllt sich der Zylinder gleichförmiger, da Gas und Luft beliebig mischbar sind.

/GaryK

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Nur 10% Mehrverbrauch würde mich sehr wundern, weil du bei der gleichen Fahrleistung gut 20% weniger Energie einsetzt. Damit wäre der Ottomotor auf einmal ähnlich effizient wie ein moderner Turbodiesel und das ist nicht möglich. So ein Wirkungsgradwunder ist Autogas auch wieder nicht.

Wenn 10% Deiner Meinung unwahrscheinlich sein soll, dann diskutiere das auch nochmal mit meinem Auto aus, das ist da nämlich anderer Meinung.

Unter gleichen Voraussetzungen - gleiches Auto, gleicher Reifendruck, gleiche Wetter, gleiche Strecke, identische Verkehrslage - brauche ich minimal 8,8 Liter Benzin bzw. 9,5 Liter Gas (+8%) und maximal (Dauerfeuer) 11,1 Liter Benzin bzw. 12,5 Liter Gas (+12%). Alles mehrfach durchgetestet.

Ich würde sagen, wenn die Gasanlage optimal eingebaut und eingestellt ist, dürfte das kein Problem darstellen. Ich weiß aber von zahlreichen umgebauten Xedos 6 V6, dass es schon reicht, die Injektoren wenige Millimeter anders zu platzieren und schon läuft sie nicht mehr so effizient, wie meine Anlage.

Gruß,
Christian

Ich könnte meinen Hintern drauf verwetten, daß entweder deine Benzinanlage nicht optimal läuft (z.B. ne Einspritzdüse teilverstopft) oder deine Gasanlage zu mager läuft. 10% Mehrverbrauch ist ein energetisches Wunder und ich glaube nicht an Wunder, ich glaube an die Thermodynamik.

Kann das sein, dass man nicht nur den Heizwert betrachten sollte, sondern auch die Effiziens?!

Soweit ich weiß haben die Motoren nur eine effiziens von 30-40% (der Wert kann auch heute anders sein, ist ausm Gedächtnis, bitte korrigiert ihn). Nun könnte es doch sein, dass das Gas besser und effizienter verbrennt und somit auch prozentual mehr vom Heizwert umgesetzt wird. Dadurch reduziert sich ja wiederum der Mehrverbrauch der bei gleicher Energieausbeute bei 33% bei jedem Fahrzeug liegen müsste.

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Ich könnte meinen Hintern drauf verwetten, daß entweder deine Benzinanlage nicht optimal läuft (z.B. ne Einspritzdüse teilverstopft) oder deine Gasanlage zu mager läuft. 10% Mehrverbrauch ist ein energetisches Wunder und ich glaube nicht an Wunder, ich glaube an die Thermodynamik.

Ich möchte behaupten, dass sowohl meine Benzin- wie auch meine Gasanlage optimal arbeiten. Würden sie das nicht tun, hätte ich einen unruhigen Motorlauf (und mein Motor macht gerne und deutlich auf jedes kleine Wehwehchen aufmerksam), einen erhöhten (!) Verbrauch wegen Leistungsverlust und unvorteilhafte Abgaswerte.

Aber die Abgaswerte sind (gemessen zuletzt vergangenen Dienstag) traumhaft (Lambda 1,000), kein Ruckeln, volle Leistung, alles top. Und die Verbrauchswerte (auf Benzin) sind in anbetracht der sechs Zylinder und der breiten Reifen unterm Auto exakt in dem Bereich, in dem sie bei diesem Auto unter diesen Bedingungen zu sein haben.

Übrigens: zwei Bekannte von mir mit dem gleichen Auto (nur einer davon auch mit der gleichen Gasanlage) haben ebenfalls vergleichbare Mehrverbräuche.

Gruß,
Christian

@Crow

Woher soll das Wunder kommen? Weniger Reibung? Weniger Drosselverluste? Unmöglich. Am Verbrennungsprinzip ändert sich auch nicht. Einzig eine bessere Zylinderfüllung ist denkbar, aber dann muss unter Benzin bei der Gemischaufbereitung was faul sein.

Oder der Motor läuft zu mager, erzeugt daher sehr hohe Abgastemperaturen und unnötig viel NOx. Die hohen Temperaturen erhöhen den Wirkungsgrad und senken den Spritverbrauch (deshalb sind Magermixmotoren auch sparsamer als normale), aber die hohen Temperaturen greifen die Ventile an. Und das wird man je nach Robustheit des Bauteils nach etwa 40.000 km an einem zu hohen Ventilspiel oder gar verbrannten Auslassventilen merken.

Wieso "Wunder"? Für dich unerklärlich = Wunder? 😉

Woran das nun genau liegt kann ich auch nicht erklären. Jedoch verbrennt Gas nunmal anders als Benzin. Weicher und langsamer. Obs nun daran liegt oder nicht weiß ich nicht. Denke es aber. Schließlich sind das zwei verschiedene Kraftstoffe. Diesel hat doch einen noch größeren Wirkungsgrad. Oder ist dort der Heizwert nur viel höher?

Aber nur weil du es nicht weißt muss es ja nicht unmöglich sein oder? Ich lerne gerne dazu. Fakt ist jedoch, dass manche anscheinend weniger als 33% Mehrverbrauch haben. Ohne Erklärung oder Gründe dafür wäre das wirklich ein Wunder.

Denke aber auch, dass viele den Benzinverbrauch nicht in ihren Mehrverbrauch einrechnen.

Mal ein Beispiel:
Man verbraucht normal 5 Liter Benzin auf 100km

Es wird umgerüstet. Der Gasverbrauch liegt bei 6 Liter. Man rechtnet und kommt auf 20% Mehrverbrauch *freu*. Ok alles im Rahmen. Gehen wir davon aus, dass er 0.5 Liter Benzin auf 100 km noch zusätzlich verbraucht.
Nun ziehen wir die 0,5 Liter dochmal von den 5Liter-Benzin-Verbrauch ab. Und dann bleiben die 4,5 Liter-Benzin-Verbrauch übrig die durch 6 Liter Gas ersetzt werden. Rechnen wir nochmal, dann kommen plötzlich 30% Mehrverbrauch heraus...

Hi
Es ist wohl auch so eine Tücke des Gehirns: Bezinverbrauch zählt bei mir nicht mehr voll mit. Klar: Ist der Gastank alle tuts richtig weh bis zum nächsten LPG Zapfhahn. Aber ich erwische mich schon ab und zu einmal dabei auf Benzin umzuschalten, nur um einmal, ungestraft durch Mehrverbrauch, das Bodenblech mit dem Gaspedal zu testen...Aber man sollte sich vielleicht nicht mit Bruchteilen von Litern quälen. Gruß Tobi

Ich selber machs beim rechnen auch nicht besser. Gibt einem ein besseres Gefühl 😉

Zitat:

Aber man sollte sich vielleicht nicht mit Bruchteilen von Litern quälen.

Hab doch gerade aufgezeigt, dass das gerade falsch ist. Schon ein halber Liter auf 100km Benzinverbrauch jagt den Mehrverbrauch in meinem Beispiel um 10% hoch

@Nitecrow

Thermodynamik ist sowas wie mein Hobby.

Der Brennwert von Diesel liegt bei 42 MJ/kg. Benzin hat etwa den selben Brennwert je Kilo. Allerdings wiegt ein Liter Diesel etwa 0.85 Kilo, Benzin 0.72 Kilo. Daher kannst du beim Verbrauch eines Diesels erstmal 18% aufschlagen um auf die selbe verbrauchte Masse bzw. Brennenergie zu kommen.

Beim Diesel hast du ausserdem eine andere Art der Gemischbildung und ne völlig andere Verbrennung. Diesel wird _wesentlich_ höher verdichtet, entspannt daher im Arbeitstrakt stärker und hat daher einen relativ zum Benziner um ca. 20% höheren Wirkungsgrad. Außerdem wird Diesel im Luftüberschuss verbrannt, was leider zu deutlich höheren Stickoxidemissionen wie beim Benziner führt. Und die lausigere Durchmischung des Kraftstoff/Luftgemisches (interne vs. externe Gemischbildung) führt zu Rußbildung.

So in Summe hat der Diesel 18% mehr Brennwert je Liter und etwa 20% mehr Wirkungsgrad, was letztendlich in etwa 2/3 des Kraftstoffverbrauchs resultiert. Oder eben 6l Diesel gegen 9l Benzin bei einem beliebigen Mittelklassewagen.

@GaryK

Danke für deine Ausführungen. Und was meinst du wie der Unterschied bei Gas/Benzin aussieht. Besonders interessant flüssig/gaseinsrpitzung bei Gas. Der Mehrverbrauch soll ja bei flüssigeinspritzenen Gasanlagen höher sein.

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