G500 neu oder gebraucht?
Liebe G-Freunde,
gerne möchte ich euch um eure Meinungen zu einer im anstehenden Kaufentscheidung bitten. Es geht einfach um die Frage, ob ich mir im nächsten Jahr einen neuen G500 oder einen gebrauchten anschaffen soll. Da diese Entscheidung natürlich sehr subjektiv ist und von vielen persönlichen Faktoren abhängt, erlaube ich mir, mich erst einmal kurz vorzustellen.
### OffTopic ###
Vor ein paar Jahren war als S212 Fahrer ne Zeit lang recht aktiv auf MT, was sich dann ein wenig verloren hatte, da ich trotz eigentlich sehr attraktiver Neufahrzeuge ziemlich viel Ärger mit den Autos hatte und meine Passion ziemlich getrübt wurde. Je größer und toller das Auto war, desto langweiliger wurde es. Deswegen habe ich vermutlich auch nur noch wenig auf MT geschrieben, dafür aber immer mitgelesen. ??
Kurze Auto-Historie, damit ihr mich etwas besser einschätzen könnt:
2000 mit 18 das erste Auto:
/8 280 CE, Bj. 74, ... tolles Auto aber wurde beim Kauf übers Ohr gehauen, war ne Bastelbude und konnte ihn mir nicht lange leisten. 🙂
kurz danach
/8 220D Automatik 1. Serie, Bj. 69, in einem sehr guten Zustand mit H-Kennzeichen, ein Traum aber für den Alltag zu langsam und laut und auch irgendwie zu schade.
Danach kamen diverse emotionslose Gebrauchtwagen wie Citroen Xantia (Hydractiv-Fahrwerk), ein geschenkter Volvo 440, Volvo 850 Kombi (unkaputtbar), BMW 120D Automatik (Yuppi-Flitzer, der echt Spaß gemacht hat), BMW 320D Schalter E90 (Neuwagen, Perfekt aber emotionslos).
Dann gings wieder zu Mercedes, der erste Sechszylinder war im Budget (zumindest grad so).
E 300 CDI T-Modell mit 231 PS als Neuwagen, schwarz, Avantgard, braunes Leder, ... Der Wechsel vom 3er BMW war tatsächlich ein Abstieg in Sachen Geräusch- und Federungskomfort, Verarbeitungsqualität, Zuverlässigkeit und Servicequalität, ... Meine seit jüngster Kindheit intensive Liebe zu Mercedes wurde schwer auf die Probe gestellt. ... Okay, Montagsfahrzeug und vermutlich viel Pech gehabt. Die Hoffnung auf den perfekten Benz blieb.
Nach 2 Jahren dann ML 400 (Benziner) mit 333PS, kurz vorm Facelift, weil ich da das neue aufgesetzte Comand-Display innen so hässlich fand. Ein cooles Auto, nicht ganz so anfällig wie die E-Klasse, jedoch hatte er ab Werk massive Getriebe- und Technikprobleme. Der Service in der Niederlassung wieder katastrophal. Dennoch war das Auto für sich einfach cool und ich merkte, das ich einfach gerne hoch sitze und den SUV- oder Geländestil mehr mag als flache sportliche Autos. Auch im Geländepark habe ich mich ausgiebig ausgetobt, was mir echt riesig Spaß gemacht hat. Und es war einfach toll, keinen Diesel mehr nageln zu hören und eine gleichmäßige Kraftentfaltung zu haben. Wobei der M-Klasse ein V8 einfach besser gestanden hätte. Die Technikprobleme und die miese Fertigungsqualität nahmen kein Ende, Wandlung nach einem Jahr.
Meine Emotion zu Autos war nun echt angeknackst. Je mehr Geld ich investiert hatte, desto mehr Ärger hatte ich und enttäuscht war ich natürlich.
Dann bin ich nach zahlreichen Probefahrten bei diversen Marken wieder bei BMW gelandet. Aufgrund der Wandlung der M-Klasse musste es schnell gehen und ich musste auf Lagerfahrzeuge zugreifen. Deswegen war ich in Sachen SUV wieder beim Diesel angekommen. Ich hatte dann 1 Monat einen X3 35d, 313 PS mit Vollausstattung und M-Sport. Wahnsinn was der eine Kurvenlage hatte aber mir fehlte das souveräne "Große" und "Erhabene". Unabhängig davon kam mein Rücken mit den Sitzen überhaupt nicht klar und ich habe das Auto nach 1 Monat gegen mein jetziges eingetauscht.
Aktuell: X5 40d M-Sport, 313 Diesel-PS, 630Nm, 3-Liter V6, fast Vollausstattung für über 100k. Naja, klingt nach einem Traumauto und ich muss schon sagen, er fährt nahezu perfekt. Sowohl schnell und sportlich und dabei unglaublich komfortabel. Ausgewogene Fahrwerke kann BMW nun wirklich. Und es klappert nichts, es fällt nichts aus, die Technik ist zuverlässig. Eigentlich alles perfekt und ich weiß, dass ganz viele super glücklich wären, wenn sie so ein Auto fahren könnten. Übrigens hätte ich mir diese Zuverlässigkeit von Mercedes gewünscht.
Aber: Das Auto ist emotional gesprochen (für mich!) unfassbar langweilig. Der Motor klingt relativ sportlich, hatte tolle Beschleunigungswerte, ist und bleibt aber ein Diesel. Es entsteht (gerade beim gediegenen entspannten) Fahren keine Emotion. An den Komfort und die Technik habe ich mich gewöhnt, nun ist es ein sehr sehr teurer Alltagsgegenstand (mit einem mir etwas zu aggressiven M-Sportpaket), den ich zwar sehr schätze zu haben aber der mir kein Lebensgefühl vermittelt. ... Vielleicht ist hier der eine oder andere dabei, der weiß, was ich damit meine. 😉
### OffTopic Ende ###
So, nun zurück zur G-Klasse.
Eigentlich möchte ich mich von der Schnelllebigkeit und dem ständigen Upgrade-Wahn bei den Autos gerne verabschieden und überlege mir, etwas Zeitloses anzuschaffen, dass ich dann auch länger als 3 Jahre fahren kann, ohne das Gefühl zu haben, ich fahre ein unattraktives veraltetes Auto. Und diese Zeitlosigkeit vermittelt mir die G-Klasse unfassbar stark. Dieser Wagen ist nicht angepasst, es fahren nur wenige damit rum und man wird ihn sicherlich in 10 Jahren immer noch fahren können.
Wenn ich den neuen G500 konfiguriere, schaffe ich es ehrlich gesagt nicht unter 130k, was mein Budget für Leasing oder Finanzierung (über die Firma) schon sehr fordert. Bei einem modernen Auto möchte ich auch die entsprechende Technik drin haben. So ein teures Auto in der Grundaustattung zu nehmen fühlt sich komisch an und macht wenig Sinn finde ich. Zumindest tu ich mir damit total schwer. Einige Details sind in der Basis auch nicht sonderlich attraktiv wie z.B. der analoge Tacho, die Standardfelgen oder nicht getönte Scheiben.
Dennoch bin ich vor allem bei der G-Klasse kein wirklicher Freund der AMG-Ausführungen oder zumindest sehr stark hin- und hergerissen. Für sich betrachtet ist die AMG-Line und der G63 AMG schon sehr gelungen aber das Image von AMG finde ich mittlerweile nur noch peinlich. Mercedes hat das AMG-Image total verheizt, jede A- oder C-Klasse hat irgendeine AMG-Plastik-Deko und dann haben Sie die AMG Fahrzeuge wie gerade C-Klassen mit so heftigen Nachlässen auf die Strasse gedrückt, dass jeder Prolet damit rumfährt und sich dabei unglaublich geil findet. Das mag arrogant klingen aber irgendwie habe ich das Bedürfnis mich mit einem teuren Fahrzeug davon zu distanzieren. (Auch das M-Paket an meinem X5 finde ich schön aber gleichzeitig ist es mir unangenehm.)
Der einzige Punkt ist, ob die AMG-Line bei der G-Klasse nicht für ein besseres Fahrverhalten sorgt, da man größere Felgen bekommt?! Blöd ist, dass man mit den Felgen gleich AMG-Paket und das für mich sinnfreie Edelstahl-Paket nehmen muss. Wenn ich das nicht will, nehm ich dazu noch das Night-Paket, damit der Chrom wieder verschwindet. Das finde ich seitens Mercedes total daneben und wirklich Abzocke.
So, jetzt kann ich mich also quälen und so einen schicken Neuwagen konfigurieren und mich über Komfort und Technik freuen oder stelle mir die Frage, ob es nicht auch ein gebrauchter G500 tut? Oder sind da die Unterhalts und Wartungskosten so hoch, dass sich der Gebrauchte in der Summe garnicht lohnt? Wenn dann müsste es auch einer sein, der nicht das hässliche aufgesetzte Tablet hat, am besten gleich ohne das alte Comand, das kann man ja heute zu nichts mehr gebrauchen.
-- Hier meine Fragen:
- Auf welche Baujahre muss man beim G500 setzen, wenn man nicht das hässliche aufgesetzte Tablet und schon ein einigermaßen zuverlässiges Fahrzeug haben will?
- Bis zu welchen km-Leistungen bin ich noch im grünen Bereich und wie schließe ich aus, dass das Auto im Gelände oder mit Anhänger zu stark verbraucht wurde?
- Welchen Kaufpreis muss man realistisch ansetzen, um erst einmal Ruhe von Reparaturen zu haben? Kommen freie Werkstätten mit einer gebrauchten G-Klasse zurecht oder muss man dauernd zur Niederlassung?
- Würdet ihr eher privat oder beim Händler kaufen?
- Gibt es kritische Baujahre oder besonders kritische Bauteile, die man prüfen muss?
- Wer ist sowohl schon den neuen G500 als auch den alten G500 gefahren oder grundsätzlich alte gegen neue G-Klasse und kann dazu ein bisschen sagen, was die Straßentauglichkeit und den Komfort angeht?
- Wie findet ihr den neuen in der Farbe Wüstensand uni ohne AMG-Paket? (siehe Foto)
-- Mein Anforderungen:
- Hauptsächlich Straße, kurze Überlandfahrten, ab und zu lange Autobahn, ja ich weiß, ich brauche eigentlich keine G-Klasse. Ganz selten mal zum Spielen in den Geländepark und selten mal einen Anhänger ziehen.
- Einigermaßen gute Stereoanlage sollte drin oder verbaubar sein. (Bitte nicht lachen.)
- Ich bin kein Schrauber und habe keinen Zweitwagen. Ich brauche also etwas zuverlässiges oder einen gewissen Service drumrum.
Also, was meint ihr? Neu oder alt und falls alt, welche Tipps habt ihr für mich?
Ich hoffe, meine Ausführungen waren nicht zu lang und ich sag schon mal Danke für eure Rückmeldungen...
Gruß
George
Beste Antwort im Thema
Die Autoschmierer sind bekanntermassen der verlängerte Arm einer jeden Automobilen Marketingabteilung. „Wissen“ tun die alle gar nichts. Es wird der Info Eingang abgewartet und diese Vorgaben/Informationen werden dann so aufbereitet, dass es den Anschein einer ehrlichen, kompetenten Meinung erweckt.
Schaun’n mer mal was so los ist:
Wenn man dies liest
(ist folgendes gemeint)
testet AUTO BILD auf einer Offroad-Strecke in Südfrankreich
(Der Hersteller hat eingeladen, alles gratis, inclusive mehrmaligem Leeräumen der Minibar mit Beutel voller Präsente, die man später auf ebay verscherbeln kann. Würde man selber zahlen, wäre eine Kiesgrube ausserhalb Stuttgart genauso ok aber da fehlt das Flair)
In Sachen Assistenzsysteme kommt die neue G-Klasse endlich im Hier und Jetzt an
(früher musste der Fahrer DENKEN, jetzt ist sie auch für Vollpfosten geeignet)
Muss es mal durch einen Fluss gehen, hilft die größere Wattiefe von 70 Zentimeter (Vorgänger: 60 cm)
(Ganz wichtig in der Theorie, dazu siehe später)
"G-Mode", Lenkübersetzung und Gaspedalkennlinie verändern sich und ermöglichen nun präzises Manövrieren im Gelände.
(früher musste der Fahrer schauen+denken, jetzt ist sie auch für Vollpfosten geeignet)
Im alten G hatte man in unwegsamen Gelände das Gefühl "auf dem Auto zu sitzen", das hat sich enorm verbessert, jetzt sitzt man auch gefühlt "wirklich im Fahrzeug".
(Früher war er übersichtlich, jetzt sieht man nichts mehr)
Dank eines Sensors verschließt der G die Ansaugung automatisch bei einer Wasserdurchfahrt, Luft bekommt der Motor jetzt aus einem Bereich hinter den Scheinwerfern.
(Früher völlig egal, wie hoch die Bugwelle war, jetzt 1x Wasserschwall hinter dem Scheinwerfer und das Thema ist zu Ende)
Wer Wert auf eine ausgefeilte Raumakustik legt, ordert das optionale "Burmester-Surround-Soundsystem" mit 16 Boxen und einem 590 Watt-Verstärker
(Früher fuhr der Fahrer, heute das kultivierte Ohr)
Aus der S-Klasse wandert das neunstufige "9G-Tronic"-Automatikgetriebe in die Gelände-Ikone (für den G wurde die Software aber individuell abgestimmt)
(Weniger Gänge bedeutet stabiler, heute bleibt’s billig und wird elektronisch heruntergeregelt)
Bei hartem Geländeeinsatz leiden die Stoßdämpfer sehr stark
(Das ist immer so, da ein Stoßdämpfer zum Verschleiss bestimmt ist, eine Einzelradaufhängung geht insgesamt kaputt)
33 Antworten
„ Der 100 L Tank ist natürlich ein Muss. Diese Blödsinn mit den Kleinen Tanks ist mal wieder so eine Aktion von Mercedes, wo ich mir als Kunde vollkommen verar***t vorkomme. Ist meines Wissen auch nur in Deutschland so.“
Meines Wissens wird der CO2 Ausstoß mit vollem Tank gemessen......daher werden die Tanks jetzt überall kleiner.....!
So wurde es mir zumindest vom Freundlichen erklärt! Hat jemand andere Informationen?
Das hat nichts damit zu tun. Auch bei WLTP wird der CO2 Ausstoss auf dem Prüfstand gefahren. Dort spielt das Gewicht (praktisch) keine Rolle. Könnte evtl. bei der RDE (Real Driving Emissions)-Prüffahrt eine Rolle spielen.
Jedoch ist diese Modeerscheinung bereits seit Längerem, und nicht erst seit WLTP/RDE zu beobachten. Es geht schlicht und einfach darum zu sagen "die neue (A, B, C, E, etc.)-Klasse wurde mit dem Modellwechsel um X kg leichter" - dies bezieht sich nämlich immer auf die Grundausstattung.
MPS12
Zitat:
@Charles75 schrieb am 6. August 2018 um 07:20:07 Uhr:
... Mein G geht die Woche weg.
Und was kommt dafür?
Ich hoffe, Du bleibst der G-emeinschaft trotzdem noch treu?
G-russ,
DerNeuste
Zitat:
@MPS12 schrieb am 6. August 2018 um 17:29:17 Uhr:
Das hat nichts damit zu tun. Auch bei WLTP wird der CO2 Ausstoss auf dem Prüfstand gefahren. Dort spielt das Gewicht (praktisch) keine Rolle. Könnte evtl. bei der RDE (Real Driving Emissions)-Prüffahrt eine Rolle spielen.Jedoch ist diese Modeerscheinung bereits seit Längerem, und nicht erst seit WLTP/RDE zu beobachten. Es geht schlicht und einfach darum zu sagen "die neue (A, B, C, E, etc.)-Klasse wurde mit dem Modellwechsel um X kg leichter" - dies bezieht sich nämlich immer auf die Grundausstattung.
MPS12
Also, mir hat der Mercedes-Verkäufer damals das gleiche von wegen CO2 erzählt. Wobei das auf dem Prüfstand tatsächlich wenig Sinn ergibt. Ist es im Gegenteil nicht sogar so, dass die Schadstoff-Klassifizierung (A, B, C, ...) besser ausfällt, wenn das Gesamtgewicht höher im Verhältnis zum CO2-Ausstoß ist? Dann macht der leichtere Tank wieder keinen Sinn.
Und die Sache mit der Gewichtsersparnis funktioniert ja irgendwie auch nur einmal. Viel kleiner können die Tanks ja nicht werden... Naja, obwohl, ... wer weiß...?!