Für VW ist CNG/Erdgas das 2. strategische Standbein neben Elektromobilität
Das es zwischen Worten und Taten teilweise eklatante Timelags gibt ist mir bekannt. Dennoch finde ich das Interview mit Dr. Jens Andersen, das ich vor einigen Tagen geführt habe, immer noch sehr erstaunlich und vielversprechend. Während sein oberster Chef nur noch "Elektro" in den Mund nimmt und damit die Erwartungshaltung der Medien bedient, stellt sich der VW-Konzern scheinbar breiter auf.
Ich will euch die Aussagen nicht vorenthalten und verlinke daher dasInterview zur Erdgasmobilität im VW-Konzern mal.
Ja, ich finde es auch komisch, dass man die Fahrzeuge VW Up, VW Polo, VW Golf, VW Caddy, Audi A3, Audi A4, Audi A5, Seat Mii, Seat Leon, Skoda Citigo und Skoda Oktavia sowie eine ganze Menge schwere LKW von Scania und Busse von MAN auf den Markt bringt und dafür weder Werbung macht, noch die Autoverkäufer dazu bringt, die Autos auch zu verkaufen. Und mit dem Wegfall von Touran und Passat hat sich VW zum Beispiel auf dem Taxen-Markt auch keinen Gefallen getan. Schauen wir mal, wie es weiter geht.
Jens
Beste Antwort im Thema
In der Tat , es ist seltsam daß VW nicht mehr für die CNG-Modelle wirbt. Allerdings hat VW bei den Erdgas-Flaschen und deren Rost sowie den mechanischen GASDRUCK-Reglern gepfuscht, die Rückrufaktionen zum Flaschentausch und 2 Explosionen/Bersten von Erdgasflaschen beim Touran waren ein gewaltiger Dämpfer. VW könnte sich in diesem Bereich neu aufstellen mit CFK-Gasflaschen und einer zuverlässigen Installation von Ventilen, Einspritzdüsen und Gasdruckreglern. Während die anderen Konzern Modelle (s.o.) ja noch da sind, fehlen Massenmodelle wie der Touran und Passat , die leider am heftigsten von den Rückrufaktionen betroffen waren. Ob und wieweit VW diese Kosten allein tragen mußte oder abgesichert war (Hersteller der rostanfälligen Gasflaschen) weiß ich nicht! Allerdings wäre es schade diesen Markt zu vernachlässigen, denn Bio_Gas und Erdgas gibt es genug und die Leitungsnetze sind ja vorhanden. Schaun wir mal ob CNG bei VW eine Nische bleibt. Der Golf 7 TGI ist ein Lichtblick weil er auch einen brauchbaren Benzintank hat wenn man mal in eine Erdgas-Wüste (England u.a.m. ) fahren muß!
66 Antworten
CNG wird in der BRD erst interessant, wenn die Diesel mittels blauer Plakette aus den Innenstädten ausgesperrt werden sollten. Also nie.
So sehr ich persönlich es mir auch wünsche, dass die dank Abschaltvorrichtungen (egal ob legal oder illegal) nur auf dem Prüfstand der aktuellen Abgasgesetzgebung entsprechenden FZGe verboten werden: Ich vermute stark, dass Bosch und die dt. OEM der Bundesregierung schon sagen, wie es mit ihrer Lieblingscashcow weitergeht.
Wieso Bosch? Guck dir VW an. Gehört zum teil dem Land Niedersachesen (SPD) und hat im Aufsichtsrat auch noch Gewerkschaften sitzen. Also nochmal überwiegend SPD Parteibuch. Und ein Siegmar Gabriel (der nie ne Wahl gewonnen hat) ist Wirtschaftsminister ...
PS: Es hat schon ein Geschmäckle wenn ausgerechnet durch Gabriels Wahlkreis statt einer HGÜ Trasse nen Erdkabel gelegt wird. Und dass dieser Typ bei der Braunkohle (RWE u.a.) pusht weil RWE zu guten Teilen quasi insolventen NRW Kommunen (SPD Parteibuch) gehört. Dem ist die Umwelt sowas von Scheißegal.....
Erdgas war damals, als Schröder Kanzler war hochaktuell - aber auch nur in D.....viele Komunen haben heute noch CNG Zapfen und CNG Fahrzeuge im Fuhrpark.
Und wo is Schröder hin, als er abgedankt hat? Ohne Umwege zu Gasprom :-) Die Weichen dazu hatte er schon wärend der Amtszeit klar gemacht
GaryK - das Gleiche in Grün tät ich sagen - heut halt mit Strom. Die Obrigkeit verdient dran, dem Volk wird es für toll verkauft und es MUSS es annehmen - obs nun sinnvoll ist oder eher nicht - die Umwelt interessiert doch keinen.
Wer mir erzählen möcht, das E Mobilität Ökologisch sinnvoll wäre, der hat irgendwie nicht aufgepasst und sollte daheim mal schauen, was hinter der Steckdose kommt. Da geht es nämlich noch weiter.....
Tatsächlich werden schon gaaanz leiste Stimmen hörbar, das die Stromerzeugung mittels Windkraft (ausser den üblichen Nebenwirkungen) auch durch den Entzug von eben Energie aus dem Wind, das Klima beeinträchtigen könnten -hab ich vor Jahren schon gesagt und wurde schallend ausgelacht.
Solarkraft ähnliches nur eben Wärmeentzug.....und nu?
Irgend wo her sollte der Strom - und zwar nicht wenig - ja kommen.....
Alles - Gezeitenkraftwerke zB - entzieht der Umwelt Energie. Und die braucht die Erde selber um zu funktionieren.
E-Mobilität ist an sich ist nicht verkehrt. Den Wirkungsgrad eines E-Motors schlägt so schnell niemand. Nochmal: 17 kWh/100km Strom sind bei 12.000 km p.a. gerade mal 2000 kWh je Fahrzeug. Unsere 70 TWh Windstrom reichen für den kompletten deutschen Fahrzeugsbestand der Privathaushalte locker aus.
Selbst wenn du Braunkohle nehmen würdest - 1 kg CO2 je kWh macht bei 17 kWh "nur" 170 g CO2 je km. Alles was als Benziner mehr als 7.3 Liter braucht bzw. als Diesel 6.3 ist CO2 seitig drüber. In der Stadt schaffen das nur wenige Fahrzeuge, wo der typische Stromer noch satt unter 17 kWh/100km liegt. Die Kombination aus Verbrenner und Akku machts.
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Alles rechnerisch schön und gut, aber was nie jemand bei der Geschichte bedenkt - der Strom muss von da wo er produziert wird, da hin, wo er gebraucht wird. Für das Häusle am Land ganz nett, auch wenn das Auto, das Tags von der Photovoltaik geladen werden sollte, dann auf dem Parkplatz in der Arbeit steht....
Aber was machst zB mitten in München - Wohnblock mit 30 Parteien. 15 haben ne E Kiste, kommen von der Arbeit heim und stöpseln an zum laden...dann wirds finster im Haus weil das Stromnetz das nicht ansatzweise hergibt.
Die Infrastruktur ist nicht im entferntesten vorhanden. Du müsstest tausende von Kilometern Kabel durch Großstädte ziehen.
Es hilft nix wenn der Strom 10fach da wäre - wo ihn keiner braucht, und wenn ihn keiner braucht..... Und das ist kein kleines Problem, das "mal eben" beseitigt ist. Siehe Hickhack um die Stromtrassen - und dann Starkstromleitungen durch die Innenstädte.....jaja, ganz sicher :-)
Ich fahr in der Arbeit elektrisch und weiß um die Reichweiten bzw den Ladeaufwand :-) Das sollte man erst mal live gesehen haben um sich ein Bild machen zu können. Da fließen Ströme, mit denen hat der normale Haushalt nix zu tun. Möcht mal nen 6 Parteienblock sehen, der plötzlich ne Schnelladestation für 4 Teslas etc braucht....da kommt der Vermieter ins schwitzen.
Die Kombi Strom/Verbrenner.....einmal muss der Verbrenner den Akku rumschleppen. Dann - in dem Moment, wo er den laden muss wird das ne miese Geschichte. Rekuperieren - OK, aber viel gewinnst du da nicht. Hört sich immer toll an, nur sind die Ladezeiten extrem kurz da die Bremswirkung sehr stark ist.
Die Idee ein kleiner Verbrenner, unterstützt von einem E Motor......ich schätz da ist ruckzuck der Akku leer und die Unterstützung ist weg.
Das hört sich momentan toll an, aber realistisch gesehen kann es nicht so funktionieren wie es verkauft wird.
Der Witz ist doch, dass 90% keinen Schnelllader brauchen. 17 kWh/100km sind 10h Ladedauer. Also von abends um 8 bis morgens um 6. Mit "intelligenten" Netzen wärs gar kein Thema. Mehr Strom da als benötigt? Ein paar Einheiten schalten hoch und sind halt schneller fertig.
Ein 100km Akku eines Range Extender wiegt mit 20 kWh und 200 Wh/kg gerade 100 Kilo. Müsste für etwa 80-100kW Antriebsleistung (Peak) gut sein. Dafür kann der Verbrenner ganz ohne Nockenwellensteuerungen, Turbo/Kompressor/Hochdrucktechnik bei DI arbeiten, was Gewicht senkt. 60-65 Kilo ist bei 35-40kW elektrisch incl. Generator eine realistische Größe, die Dauertempo 150 gestattet. Und Sprints mit 120 kW Systemleistung sind nicht gerade lahm. Das Systemgewicht liegt incl. Antrieb sicher unter 250-300 Kilo. Was ei Tesla bereits bei Akkus überschreitet.
Und 30% elektrischer Wirkungsgrad sind bei 1 kg Benzin mit 11kWh Brennwert bereits über 3kW elektrisch. Die Speicherdichte von Benzin bzw. Flüssigtreibstoffen allgemein ist halt etwa 10 x höher als die eines guten Akkus. Somit ist es Dreisatz auszurechnen, ab welcher Strecke der reine Akku, ein Hybrid oder gar (bei Langstrecke) ein quasi reiner Verbrenner von wirtschaftlichem Vorteil ist. Für den Motor sind sichere 50 km elektrisch kein Nachteil, senkt die Zahl der Kaltstarts samt Kurzstrecke enorm.
Was - wenn schon elektrisch -interessant wäre, sind Flusszellen. Hier könnte man den irgendwo erzeugten Strom problemlos dahin transportieren wo man ihn braucht, quasi ruckzuck tanken und weiterfahren. Die nötige Infrastruktur wäre großteils vorhanden, müsste nur angepasst werden.
Aber da verdienen halt die falschen Leute dran.....
Ist zZ wie Betamax, Video2000 und VHS - und auch da hat sich nicht unbedingt das beste, aber anwenderfreundlichste System durchgesetzt.
Gabs schon mal - Dampf, Elektro und Benzin. (wobei mit dem Diesel übrigens eigentlich der Dampf erhalten blieb :-) Rudi hat das System nur verbessert)
Wenn jemand die bestehenden Probleme gelöst hat, ist´s mir eigentlich egal wie ich wohin komme. Aber momentan ist da außer planlosem Gerede und schnellem Geld machen nicht viel in Aussicht.
@MrFleetwood, das klingt super spannend. Danke. Das wäre ein toller Weg. Was spricht dagegen? Poliitsch, lobbymäßig, technisch? Technisch ist so wie ich es mitbekommen habe, immer das kleinste Problem ;-).
Wer mag schaue sich "Redox Flow Cells" an. Etabliert ist das Vanadium-System, Elektrolyt ist konzentrierte Schwefelsäure. Die Speicherdichte ist nicht prall, weit mehr Gewicht und Volumen je kWh als ein Li-Akku, aber eben deutlich billiger wenns "groß" wird. Du hast halt Membranfläche für die Kilowatt an Leistung und Volumen für die Kilowattstunden. Mal eben Kapazität verdreifachen kostet dich zwei neue Tanks, Leistung verdoppeln ist halt mehr Membranfläche und das wars im Wesentlichen. Jenabatteries hat einen interessanten Ansatz mit wässrigen und billigen organischen Polymeren, aber das steckt noch in den Kinderschuhen. Die Speicherdichte ist aber nicht besonders.
Flow Cells haben eine Chance sich als Stromspeicher im Keller des Eigenheims zu etablieren, sofern diese billig genug werden mit 2nd Life Autoakkus mitzuhalten. Diese sind im ersten Leben vollständig bis auf einen marginalen Restwert abgeschrieben und damit recht günstig gebraucht zu bekommen. Eine andere Alternative Nutzung wäre als lokaler Speicher für Solarparks oder Windfarmen - die Kapazität hängt nur am Speichervolumen und Volumen in Form zweier Tanks ist billig. Damit gewinnen diese beim Scale-Up gegen Akkus.
Um noch mal zum Thema zurück zu kommen: Ich hatte in der letzten Zeit noch ein paar Gespräche rund um VW. Dabei verdichtete sich für mich die Erkenntnis, dass der Volkswagen-Konzern wirklich an Erdgas (CNG) interessiert ist. Viele kleine Stückchen ergeben für mich dieses Bild. Zum Beispiel wird Erdgas auf der Website sehr prominent Platz eingeräumt - direkt nach den Stromern. Der Polo TGI ist schon angekündigt. Und im Passat und Touren soll's im nächsten Modell auch wieder Erdgas geben.
VW steht mit neuen Modellen nicht allein: Opel hat den Astra und Adam(!) mit CNG-Motor angekündigt.
Was fehlt ist, dass die Vertriebsorganisationen endlich mitziehen und die Politik statt Sonntagsreden zu halten, endlich die Verlängerung der Steuerverminderung und die Preisauszeichnung mit Äquivalenz-Werten beschließt.
Für die Flüssiggaser unter euch: Aus Umwelt- und Klimagesichtspunkten ist CNG besser als LPG. Als Kraftstoff ist CNG hochwertiger. Und durch die Möglichkeit, statt Erdgas Bio-Methan (E-Gas aus überschüssigen Ökostrom; Methan aus abfallstämmiger Biomasse wie Stroh) zu nutzen, hat CNG eben eine ganz andere Zukunftsperspektive als dass mit der Rohöl-Raffinerie zusammenhängende Flüssiggas.
Ich bin gespannt, was kommt und ob der VW-Konzern den Worten Taten folgen lässt.
Zitat:
@unpaved schrieb am 10. Dezember 2016 um 14:49:18 Uhr:
Schauen wir post decem annos, was denn faktisch=real überprüfbar wirklich von den vollmundigen Versprechungen der Manager unseres "Volks"-Konzerns und vom CNG Boom in Deutschland und der Welt übergeblieben sein wird und was nur den postfaktischen Vorstellungen und Träumen Einzelner zugeordnet werden muss.
Wir werden sehen. :-) Freu mich schon auf 2017. Es wird auf jeden Fall spannend, wenn das Messverfahren geändert wird, dass die Werte nächer an der Realitat sind und die Städte sich ohne blaue Plakette unabgestimmt was einfallen lassen müssen, um keine Strafen zahlen zu müssen. Der Diesel wird dann auf dem Papier dreckiger, der Benziner auch, und CNG? Wo wenig dreck reinkommt, kommt auch wenig Dreck raus. Wieviel Feinstaum soll aus dem CH4 (CNG=Methan) entstehen? Die C Bausteine des Diesel und Benzinkraftstoffs sind komplexer.
Faktisch ist CNG klar im Vorteil.
Welches Alkan CH4 oder C2H6 oder C3H8 oder C4H10 ist völlig egal, was den Feinstaub angeht. Und auch die Alkanole wären ok. Und alles kann auch aus Bioreaktoren kommen. Problematisch ist dabei nur, wieviel Öl oder andere, nicht regenerative Energieträger für die Produktion der Biomasse benötigt wird, aus der das Biogas oder der Bio-Alkohol dann später entstehen soll, als Dünger, zum Betrieb der Maschinen, zur Erzeugung und Verteilung der Pflanzen- und Insektengifte, für die Lagerung und natürlich auch für den Umwandlungsprozess, dann wieder Lagerung, Verteilung, .........
Zwischendurch dann auch noch die Frage, wie viel Ackerfläche für Lebensmittelproduktion verloren geht, wenn Biomasse für Treibstoffe angebaut wir, statt Lebensmittel für Hungernde.
Bernhard
Zitat:
@jens voshage schrieb am 8. Januar 2017 um 21:17:28 Uhr:
Für die Flüssiggaser unter euch: Aus Umwelt- und Klimagesichtspunkten ist CNG besser als LPG. Als Kraftstoff ist CNG hochwertiger.
Das ist unbestritten. Aber es muss sich auch rechnen, und da sieht es aktuell trotz wieder gestiegener Ölpreise schlecht aus: ich tanke seit Monaten mein LPG unter 45ct/l, während CNG hier seit Jahren nicht mehr unter 1,05€/kg war. So kann sich CNG aktuell also kaum amortisieren, geschweige denn ein fettes Plus machen. Es sei denn, ein örtlicher Gasversorger subventioniert noch kräftig mit.
Und solange VW kaum CNG Modelle im Programm hat, und die verfügbaren (Golf TGI 110PS) 3600€ teuerer sind als ein vergleichbarer 110PS 6-Gang Benziner, oder gut 1000€ teuerer als ein 5PS stärkerer 5-Gang Diesel, lohnt die Geschichte schlicht nicht, egal wieviel CNG Bullshit-Bingo da im VW Topmgmt gespielt wird ("2. Standbein", "Nachhaltigkeit", ...).
Zitat:
@unpaved schrieb am 10. Januar 2017 um 18:45:11 Uhr:
Welches Alkan CH4 oder C2H6 oder C3H8 oder C4H10 ist völlig egal, was den Feinstaub angeht....
Zwischendurch dann auch noch die Frage, wie viel Ackerfläche für Lebensmittelproduktion verloren geht, wenn Biomasse für Treibstoffe angebaut wir, statt Lebensmittel für Hungernde.
Bernhard
Technisch bedingt fällt bei Erdgasmotoren praktisch kein Feinstaub an. Würde nur Methan (Erdgas/Bio-Metan/CNG) verbrennen, wäre es sogar Null Feinstaub. Da aber auch immer etwas Motoröl verbrennt, sorgt dieses bei den Emissionen für minimale Feinstaubmengen. Anders als beim Diesel und beim modernen direkteinspritzenden Benziner. Diese beiden Motorarten werden nur mit zusätzlicher Abgasreinigung die zukünftigen Grenzwerte erfüllen. Wer sich also heute einen "sauberen" TSI (so nennt VW die direkteinspritzenden Benziner) kauft, kann schon in zwei Jahren an einer blauen Plakette scheitern.
Gerade beim Bio-Methan aus Stroh gibt es keine Tank-Teller-Problematik. Denn es wird dafür das Stroh genutzt, das beim Getreideanbau am Ende als Abfall auf den Feldern bleibt. Anders als bei den Biogasen der ersten Generation, die in den Zipfelmützen-Biogas-Anlagen (häufig aus Mais oder anderen Energiepflanzen) produziert werden, geht durch Bio-Methan aus Stroh keine Ackerfläche für die Lebensmittelproduktion verloren. Ausgehend vom aktuellen Getreideanbau könnte man laut Verbio mit dem Stroh vier bis fünf Millionen Pkw mit Bio-Methan in Deutschland betreiben - derzeit haben wir circa 80.000 Erdgasfahrzeuge auf unseren Straßen. Man könnte sich also sogar zu der Aussage verleiten lassen, dass mehr Getreide für die Hungernden angebaut wird, wenn die Nachfrage nach Bio-Methan aus Stroh massiv steigt (ich bin mir bewusst, dass wir in Deutschland davon Lichtjahre entfernt sind und es schon schön wäre, wenn größere Mengen von Stroh Diesel, Benzin, Flüssiggas und Erdgas ersetzen würde).
Jens
"Landwirtschaftliche Reststoffe" ist schön formuliert...
Wo/wie werden denn diese Mengen Stroh zur Zeit entsorgt? Davon wird doch bestimmt einiges noch effektiv genutzt und würde dort dann fehlen.