Fragen zum Druckverlusttest in eigenregie.

VW Jetta 2 (19E)

Hallo,

Nachdem der Jetta II einer Freundin seit geraumer Zeit hin und wieder eine blaue Wolke hinten raushaut, dabei der ölverbrauch nur minimal ist (nichtmal 3/4l auf 1000km) hab ich heute mal kompression messen lassen.
Druckverlusttest konnten/wollten die nicht machen.

1 -> 10,2 bar
2 -> 9 bar
3 -> 6,4 bar 😰
4 -> 9.8 bar

Ist ein RP mit gerade mal 170 tkm, ehemaliges Rentnerfahrzeug und laut ihrer aussage seit dem Kauf aus 1. Hand auch nicht groß getreten. Klang vom Motor und Leistung ist auch im Rahmen.

Da die Motoren ja eig. recht unverwüstlich sind, vermute ich mal verkokung von Ventielen und/oder Kolbenringe.
Möchte jetzt selber einen Drucktest machen, Druckluft ist vorhanden.
Wie geh ich dabei am besten vor?
Ventildeckel ab und schauen wann die Ventile geschlossen sind oder 1. Zyl auf OT und dann immer ne halbe umdrehung weiter?

Wie könnt ich sonst noch verkokungen entfernen ohne den ganzen Motor zu zerlegen?
Die Zylinder mit Caramba oder solchen Öladditiven dierekt durchs Zündkerzenloch bischen einweichen?
oder geb ich Ihm damit den rest? Ist ein Alltagsauto für die Arbeit und sie kann sich keine standzeiten damit erlauben.

gruß Alex

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Florian333 schrieb am 16. Juni 2017 um 20:10:52 Uhr:


Ich habe den Tipp mit der Bremsflüssigkeit zwar schon oft gehört und gelesen, aber funktioniert das wirklich? Die Leute behaupten immer, der Qualm aus dem Auspuff seien die gelösten Ablagerungen. Ich bin der Meinung, dass das nur die unvollständig verbrannte Bremsflüssigkeit ist. Hat es schon mal jemand mit einem vorher-nachher-Vergleich ausprobiert, ob diese Methode wirklich funktioniert?

Und dass Verkokungen an Ventilen "von alleine", also nur durch die Luftfeuchtigkeit, beseitigt werden, kann ich auch nicht ganz glauben.

Ich kann dir mit Gewissheit sagen, dass Bremsflüssigkeit, die in den Ansaugtrakt gegeben wird, ABSOLUT KEINE reinigende Wirkung auf irgendwelche Motorteile hat.

Um diesen Mythos zu bestätigen oder zu widerlegen habe ich einem Motor kurz vor dem Zerlegen mehrere Liter Bremsflüssigkeit zugeführt..und zwar in EINE der vier Ansaugleitungen. In die anderen drei NICHT.
Es war an dem mit Bremsflüssigkeit behandelten Teilen KEINERLEI Effekt erkennbar.

DoMi

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Ich habe den Tipp mit der Bremsflüssigkeit zwar schon oft gehört und gelesen, aber funktioniert das wirklich? Die Leute behaupten immer, der Qualm aus dem Auspuff seien die gelösten Ablagerungen. Ich bin der Meinung, dass das nur die unvollständig verbrannte Bremsflüssigkeit ist. Hat es schon mal jemand mit einem vorher-nachher-Vergleich ausprobiert, ob diese Methode wirklich funktioniert?

Und dass Verkokungen an Ventilen "von alleine", also nur durch die Luftfeuchtigkeit, beseitigt werden, kann ich auch nicht ganz glauben.

Zitat:

@Florian333 schrieb am 16. Juni 2017 um 20:10:52 Uhr:


Ich habe den Tipp mit der Bremsflüssigkeit zwar schon oft gehört und gelesen, aber funktioniert das wirklich? Die Leute behaupten immer, der Qualm aus dem Auspuff seien die gelösten Ablagerungen. Ich bin der Meinung, dass das nur die unvollständig verbrannte Bremsflüssigkeit ist. Hat es schon mal jemand mit einem vorher-nachher-Vergleich ausprobiert, ob diese Methode wirklich funktioniert?

Und dass Verkokungen an Ventilen "von alleine", also nur durch die Luftfeuchtigkeit, beseitigt werden, kann ich auch nicht ganz glauben.

Ich kann dir mit Gewissheit sagen, dass Bremsflüssigkeit, die in den Ansaugtrakt gegeben wird, ABSOLUT KEINE reinigende Wirkung auf irgendwelche Motorteile hat.

Um diesen Mythos zu bestätigen oder zu widerlegen habe ich einem Motor kurz vor dem Zerlegen mehrere Liter Bremsflüssigkeit zugeführt..und zwar in EINE der vier Ansaugleitungen. In die anderen drei NICHT.
Es war an dem mit Bremsflüssigkeit behandelten Teilen KEINERLEI Effekt erkennbar.

DoMi

Danke für den Erfahrungsbericht.

Zitat:

@Florian333 schrieb am 16. Juni 2017 um 20:10:52 Uhr:


Ich habe den Tipp mit der Bremsflüssigkeit zwar schon oft gehört und gelesen, aber funktioniert das wirklich? Die Leute behaupten immer, der Qualm aus dem Auspuff seien die gelösten Ablagerungen. Ich bin der Meinung, dass das nur die unvollständig verbrannte Bremsflüssigkeit ist. Hat es schon mal jemand mit einem vorher-nachher-Vergleich ausprobiert, ob diese Methode wirklich funktioniert?

Und dass Verkokungen an Ventilen "von alleine", also nur durch die Luftfeuchtigkeit, beseitigt werden, kann ich auch nicht ganz glauben.

Vorher/Nachher habe ich nicht - eventuell hatte ich bisher immer Glueck und die Kopefe waren alle schon sauber.

Zu den Verkokungen und Luftfeuchtigkeit: doch, doch, das ist wirklich so. Es dauert halt mindestens eine Woche.

Bei einem offenem Schrottmotor, der zu fett lief, kann man das schoen beobachten. Da kann man das Zeug nachher hinterher einfach nur abknippeln.

Zu deiner Signatur: Wusstest du, dass es im Technik-Jargon das Filter heisst?

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Zitat:

@SteinOnkel schrieb am 16. Juni 2017 um 23:14:45 Uhr:


Zu den Verkokungen und Luftfeuchtigkeit: doch, doch, das ist wirklich so. Es dauert halt mindestens eine Woche.

Ich werde es irgendwann mal ausprobieren, aber ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass die Rückstände alle wasserlöslich sind.

Zitat:

@SteinOnkel schrieb am 16. Juni 2017 um 23:14:45 Uhr:


Zu deiner Signatur: Wusstest du, dass es im Technik-Jargon das Filter heisst?

Jo. Bei Ingenieuren sind es manchmal auch "die Motore", nicht "die Motoren". Jetzt müssen wir noch den richtigen Artikel für "Thermostat" diskutieren. 🙂

Bremsflüsseigkeit löst nicht die Ölkohle, genauso wie Cola einen festen Motor lösen soll, oder eine Banane in ein heulendes Differential quetschen, und das dann ruhigstellt. (alles selber ausprobiert)🙂
Nimm nach paar Km Fahrt mal alle 4 Kerzen raus, wenn bei dem Zylinder mit den weniger Kompression, die Kerze schwarz verkrustet ist, zieht er da Öl. Oder bei warmgelaufenden Motor Kerzenstecker abziehen, bläut er dann nicht mehr aus dem Auspuff, sollt das der betreffende Zylinder sein.
Verkrustete Ventile mit Messer/Stecheisen abschaben, in eine Bohrmaschine spannen, Drahtbürste ranhalten, und zu guter letzt mit feinem Schmirgel. Die Kanäle im Kopf mit Schraubenzieher auskratzen, Drahtbürste und mit Bremsenreiniger/Waschbenzin reinigen, bis alles aussieht wie neu. Dichtflächen an den Ventilsitzringen und den Ventilen sollen blank sein (keine Einlaufspuren, Risse, Verkrustungen). Um zu testen ob die Ventile Dicht sind, mit dünnflüssigen Substanzen (Bremsenreiniger, Benzin, Verdünner) abgießen, dann sollte die Flüssigkeit ne Weile in der Mulde bei den Ventiltellern stehen. Läuft es sofort weg, ist da was undicht.
Übrigens das nennt sich Ölverbrauch. Mein 1. Auto `74 er Golf 1 brauchte 2 - 4 ltr Öl auf 1000 Km. Zog hinter sich ne blaue Wolke her, da hätte ein Trabi noch die Euro 6 Norm erfüllt. Da waren die Schaftdichtungen hart wie Plastik, und das Öl konnte direkt in den Brennraum durchlaufen. Nach Wechsel der Dichtungen kein Tropfen Öl mehr gefressen. War bei den 1. VW Motoren minderwertige Qualität, ab `80 wurde das Material besser, und hielt min 150 - 200.000 Km

13-verkokter-einlasskanal
14-verkoktes-ventil
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