Frage zu Überholvorgang auf Landstraße

Hi,

hätte mal eine Frage: Auf Landstraße gibt es ja genug Feldwege die senkrecht zur Straße verlaufen. Wenn jetzt ein Fahrzeug vom Feldweg in die Landstraße einbiegen will muss derjenige links und rechts schauen ob sich auch ein Überholender auf der Straße befindet.

Wenn es dort mal kracht und man hat sich soweit an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten, fällt die Schuld dann eindeutig auf denjenigen der auf die Landstraße einbiegen wollte? Ist mir zwar bisher nicht passiert, aber auf den Gedanken bin ich demletzt gekommen. Die miesen Feldwege habe ich immer unter Beobachtung sofern er nicht durch Bäume etc. verdeckt ist.

Wie verhaltet ihr euch wenn ihr überholt und genau in diesem Moment fährt ein Fahrzeug aus einem unübersichtlichen Feldweg hervor, biegt aber nicht in die Straße ein sondern er wartet was man ja nicht wirklich riechen kann in diesen paar Bruchteilen von Sekunden? Besonders wenn ihr mit dem Motorrad unterwegs seid?

Manche gehen dann vom Gas oder gar in die Eisen weil man meint derjenige biegt in die Landstraße ein. Wäre eigentlich die sicherste Methode oder was meint ihr? Natürlich sofort wieder hinter dem Vordermann einscheren.

Klingt jetzt eventuell für manche komisch, aber würde mich mal interessieren 😎

Beste Antwort im Thema

Ja, juristisch ist die Sache klar.
Aber grad mit den Motorrad nützt es nichts, wenn man Recht hatte, aber der Trecker trotzdem rausgefahren ist. Gibt u.U. nur einen Spruch für den Grabstein.
Wachsam wie ein Fuchs sein und im Zweifel abbrechen!

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Zitat:

Original geschrieben von Wimbowambo



Zitat:

Original geschrieben von Gleiterfahrer


Ich glaub, den können wir unberücksichtigt lassen. Eine Kehrmaschine ist wesentlich lauter als ein PKW.

Ich fühle mich obwohl ich Motorsport begeistert bin täglich durch aufheulende Autos bzw. deren Motoren belästigt. Kehrmaschine oder Rasenmäher können halt nicht leiser sein, aber ein Auto kann quasi geräuschlos hier vorbeirollen.

Aber nicht, wenn wie hier der Asphalt dermaßen mies ist, dass man in der Nachtruhe aufschreckt. Zu einem leisen Auto gehört mehr als nur aufheulende Motoren. Auch der Fahrer sollte dazu beitragen.

Zitat:

Original geschrieben von kerberos



Zitat:

Original geschrieben von Wimbowambo


Ich fühle mich obwohl ich Motorsport begeistert bin täglich durch aufheulende Autos bzw. deren Motoren belästigt. Kehrmaschine oder Rasenmäher können halt nicht leiser sein, aber ein Auto kann quasi geräuschlos hier vorbeirollen.

Aber nicht, wenn wie hier der Asphalt dermaßen mies ist, dass man in der Nachtruhe aufschreckt. Zu einem leisen Auto gehört mehr als nur aufheulende Motoren. Auch der Fahrer sollte dazu beitragen.

Und weil bei dir die Fahrbahn laut ist, darf ich auch nicht in Ruhe schlafen?

Zitat:

Original geschrieben von Wimbowambo



Zitat:

Original geschrieben von kerberos


Aber nicht, wenn wie hier der Asphalt dermaßen mies ist, dass man in der Nachtruhe aufschreckt. Zu einem leisen Auto gehört mehr als nur aufheulende Motoren. Auch der Fahrer sollte dazu beitragen.

Und weil bei dir die Fahrbahn laut ist, darf ich auch nicht in Ruhe schlafen?

genau 😁

Vor einigen Wochen hat man übrigens hier eine Tempo 30 Zone eingerichtet, die an einem starken Anstieg endet. Was meinste wohl, wie sich da jetzt die Anwohner fühlen, wenn alle hochbeschleunigen?

Die Gemeinden tun mit solchen Aktionen ihr Übriges am Straßenlärm.

Wer von euch hat denn schon mal darauf geachtet, wie laut sein Fahrzeug werden könnte, wenn er zum Überholen ansetzt ?

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Zitat:

Original geschrieben von Gleiterfahrer


Mein Gott, muss man hier eigentlich jede noch so kleine Situation durchkauen ? Da werden wir ja niemals fertig.
Fakt ist, bei unklarer Verkehrslage überholt man einfach nicht. Ob die Verkehrslage unklar ist oder nicht, entscheidet immer der betroffene Fahrer. Es gibt dafür einfach keine universell passende Schablone.

Sorry, diese zwischen den Zeilen stehende Behauptung kann man so nicht unkommentiert lassen, weil es einfach falsch und keinesfalls FAKT ist! Genauso wie niemand damit rechnen und darum auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen muss, wenn er auf einer Vorfahrtsstrasse die Kreuzung passiert, weil ihm ja jemand die Vorfahrt nehmen könnte, ist die in diesem Thread diskutierte Situation unklar.

Der Überholende hat Vorfahrt - damit ist alles grundsätzliche gesagt.

Ja, natürlich ist man bremsbereit wenn man jemanden seitlich auf die Kreuzung zurollen sieht, und wenn er nicht stoppt steigt man in die Eisen (oder reagiert sonstwie entsprechend) und ja, ich verkneife mir auch oft in solchen Situationen das Überholen, weil mir mein Leben lieber als mein Recht ist und dieser Thread beweisst, wie schlecht das Fahrschulwissen vieler Autofaherer ist.

Nichtsdestotrotz noch mal zur Wiederholung, gibt es hier keine Teilschuld, keine unklare Verkehrslage oder sonstiges, der Einbiegende hat aufzupassen und hat Schuld - genauso als ob er hier einem von links kommenden Auto die Vorfahrt nehmen würde - wie man auch im oben verlinkten Urteil nachlesen kann.

Nur wenn der Einbiegende schon eingefahren ist, und erst dann zum Überholen angesetzt wird, hat man Schuld.

Zitat:

Original geschrieben von Psio


Nur wenn der Einbiegende schon eingefahren ist, und erst dann zum Überholen angesetzt wird, hat man Schuld.

Und schon haben Wir das Problem. Angenommen der Überholer erwischt den Einbiegenden seitlich, beweis dann mal das Er nicht schon beim Einbiegen war als der Überholvorgang begann.

Wie auch immer, das genannte Urteil ist schön und gut, aber nur für den verhandelten Fall. Ein anderer Unfall kann zu einem anderen Urteil führen und selbst das Urteil des OLG könnte bei einem anderen Richter dieses Gerichts anderst ausfallen, bei einem anderen Gericht eh.

Da in Deutschland Urteile nicht wie in anderen Ländern dazu führen das alle anderen Gerichte sich daran orientieren müssen bleibt jedes Urteil eine Einzelfallentscheidung, mit allen Vor-und Nachteilen für die Beteiligten.

Ja, und wieder haben wir die nächste Spezialsituation. Uneindeutige Unfallsituation die vor Gericht landet.

Und? Was ändert das an der grundsätzlichen Fragestellung?

Das im Falle eines Unfalls Indizien uneindeutig sein können und Richter falsche Urteile fällen können gilt für praktisch

jede

Situation im Straßenverkehr.

Wenn das zur Normativen des eigenen Verhaltens wird, sollte man das Auto besser gleich stehen lassen, oder erst gar nicht das Haus verlassen.

Vertrauen ins System muss man schon mitbringen, wenn man teilnehmen will. Daher der

Vertrauensgrundsatz

.

Ich zitiere mal aus

http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrauensgrundsatz:

Zitat:

In der Bundesrepublik Deutschland steht der Vertrauensgrundsatz im öffentlichen Straßenverkehr im Gegensatz zu § 1 Abs. 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO):
"Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht."
Diese Regel findet im Vertrauensgrundsatz ihre Schranken. Denn ein Gebot, jedes mögliche verkehrswidrige fremde Verhalten zu berücksichtigen, würde den Verkehr lahmlegen. Daher hat die Rechtsprechung den Vertrauensgrundsatz geschaffen: Es ist nur mit solchen Fehlern zu rechnen, die erfahrungsgemäß bzw. in der vorliegenden Situation vorkommen können.
[...]
Der Vertrauensgrundsatz gilt nicht, wenn der andere einen erkennbaren Fehler begeht, wenn erfahrungsgemäß mit Fehlern zu rechnen ist, sowie gegenüber Kindern, Behinderten, älteren Leuten und anderen Schutzbedürftigen

Und nein, dass aus Feldwegen Einfahrende die Vorfahrtregeln verletzen gehört eben nicht zu "erfahrungsgemäßen Fehlern".

Zitat:

Original geschrieben von martins42


Und nein, dass aus Feldwegen Einfahrende die Vorfahrtregeln verletzen gehört eben nicht zu "erfahrungsgemäßen Fehlern".

Sicher?

Ich würde aber davon ausgehen das a) Viele nicht wissen das auch ein Überholer auf der "falschen" Straßenseite Vorfahrt hat und b) das die Meisten nicht damit rechnen das da Einer Überholen wird/könnte oder was auch immer.

Wenn Ich ein Fahrzeug in einer Einmündung stehen sehe Überhol Ich nicht da nicht vorhersehbar was diese Person tun wird. Schon mehr als genug Situationen erlebt die nicht wirklich vorhersehbar waren und Das wo meine Vorfahrt unzweifelhaft war und die Sicht bestens.

Niemand sagt, dass es nicht klüger ist, in einer Situation die nach Problem "riecht" eine weitere Erhöhung des Risikos zu vermeiden. Darum geht es nicht.

Und ja, ich habe durchaus Grundvertrauen in die fahrerische Qualifikation der Damen und Herren von der Forst- und Landwirtschaft.

Zitat:

Original geschrieben von martins42


Und ja, ich habe durchaus Grundvertrauen in die fahrerische Qualifikation der Damen und Herren von der Forst- und Landwirtschaft.

Seit ich vor fünf Jahren hierher gezogen bin, habe ich das Grundvertrauen eher verloren.

Zitat:

Original geschrieben von kerberos



Zitat:

Original geschrieben von martins42


Und ja, ich habe durchaus Grundvertrauen in die fahrerische Qualifikation der Damen und Herren von der Forst- und Landwirtschaft.

Seit ich vor fünf Jahren hierher gezogen bin, habe ich das Grundvertrauen eher verloren.

Wo ist "hier"?

Und was machst du jetzt? Schreckstarre angesichts jedes Treckers?

Zitat:

Original geschrieben von martins42



Zitat:

Original geschrieben von kerberos


Seit ich vor fünf Jahren hierher gezogen bin, habe ich das Grundvertrauen eher verloren.
Wo ist "hier"?
Und was machst du jetzt? Schreckstarre angesichts jedes Treckers?

Hier ist die Rheinhessische Ebene mit all seinen Weinbergen und Gemüsefeldern.

Nein, in Starre verfalle ich nicht, aber ich versuche, das Verhalten der Lenker landwirtschaftlicher Fahrzeuge noch etwas besser vorauszuahnen.

Zitat:

Original geschrieben von kerberos



Zitat:

Original geschrieben von martins42


Wo ist "hier"?
Und was machst du jetzt? Schreckstarre angesichts jedes Treckers?

Hier ist die Rheinhessische Ebene mit all seinen Weinbergen und Gemüsefeldern.

Liegt vielleicht an der Wein-Selbstverkostung der Landwirte. 😉

Zitat:

Nein, in Starre verfalle ich nicht, aber ich versuche, das Verhalten der Lenker landwirtschaftlicher Fahrzeuge noch etwas besser vorauszuahnen.

Sagt ja niemand was anderes. Nur dass mein Mißtrauensniveau da nicht grundsätzlich höher ist als bei allen anderen Verkehrsteilnehmern. Sind eh alles Idioten da draußen. 😉

Für mich stechen die Landwirte in Sachen Situationsversagen nicht groß hervor. Da habe ich in 32 Jahren auf der Straße bei anderen Verkehrsteilnehmern eigentlich viel haarsträubendere Dinge erlebt, auch was die "Quote" angeht,

Ja, stimmt schon. Das liegt aber wohl überwiegend an der sehr gering begrenzten Geschwindigkeit und der Tatsache, dass man die Landwirte eher selten mit Ihren Gefährten auf Autobahnen antrifft.

Meine Aufmerksamkeit im Besonderen gilt übrigens auch erkennbar unsicheren Autofahrer(inne)n, bei manchen scheint der Einfallsreichtum grenzenlos, anderen Verkehrsteilnehmern das Leben schwer zu machen.

Interessant den Thread hier zu verfolgen.

Aber meine Fragestellung ist nicht so einfach zu beantworten wie man hier jetzt am besten reagiert 😛
Man muss schnell vorbeikommen, andererseits bremst man eventuell aus Reflex. Es stimmt schon das man praktisch nicht mehr überholen könnte wenn man auf jeden Feldweg rücksicht nimmt. Soll nicht heißen, das man ihn außer Acht lassen sollte aber eben mehr als 100% aufmerksam.

Grundsätzlich gilt: Man muss mit allem rechnen 🙂

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