Frage zu Automatikschaltung im Winter...
Guten morgen,
Laut Chef muß man unsere Firmenautos (VW Kaddy u.s.w.) im Winter,also bei Glatteis immer nur auf der Position "D"
fahren und niemals auf "S" aber...auf D liegt man doch ständig auf der Bremse,oder liege ich falsch? Hält doch gar
nicht zurück bei bergabfahrten...?
Wer kennt sich aus?
Vielen Dank für Hilfe 🙂
Beste Antwort im Thema
Ja, bei Glätte und rutschigen Straßenverhältnissen lieber das "sanfte" D, da sind die Rucker beim Schaltvorgang nicht so stark (daß die Räder ausbrechen können).
Bremswirkung wäre in S zwar besser, aber im Winter lieber mit allen 4 Rädern per Fuß-Bremse bremsen als nur mit den 2 angetriebenen, die dann wegen der doppelten Belastung nämlich leichter außer Kontrolle geraten (können). Bremsbeläge sind meist billiger als verbeulte Blechteile ;-)
Hatte mal einen Opel Senator, der hatte so eine Schneeflocken-Taste, da ist er dann im 2. Gang angefahren, drehen die Räder nicht so leicht durch.
Und immer darauf gefaßt sein, daß die Automatik runterschaltet, also nicht ständig an der Haftgrenze fahren ;-)
Ist mir mal mit 'nem alten 3er BMW (E21 Bj. '78) mit 3-Gang-Automatik passiert, ich wollte eigentlich im höchsten Gang sanft um die Kurve fahren, aber die Automatik hat entschieden, in den 2. zu schalten . . . Heckantrieb . . . schneeglatte Fahrbahn . . . Arsch weg . . . ist aber grad noch gutgegangen.
Weiß ja nicht, welche elektronischen Helferlein dein Auto so alles hat, aber trotzdem lieber so fahren, als wär da nix davon drin und nicht sich voll drauf verlassen, daß die einem in jedem Fall den Arsch retten (werden).
33 Antworten
Hier werden mal wieder Automaten und automatisierte Schaltgetriebe fröhlich durcheinandergewürfelt.
Neu ist nur, dass es schon mit dem Startbeitrag losgeht.
Richtig... Hätte das konkretisieren sollen... Ich habe eine Wandlerautomatik. Ohne ZMS.
Der angesprochene Iveco hatte einen Diesel mit einem automatisieren Getriebe ohne Wandler. Ob mit ZMS weiß ich nicht.
Gruß
Zitat:
@MrBerni schrieb am 8. Dezember 2017 um 09:31:05 Uhr:
Naja zu Niedertouriges fahren schadet sehr stark dem ZMS. Daher versuche ich das zu vermeiden... Bei einem Automatikgetriebe ist das natürlich nicht immer ganz so einfach... Zum Glück hat mein wagen kein ZMS...
Die System-Eigenfrequenz liegt mit ZMS unterhalb der Leerlaufdrehzahl, d.h. im normalen Fahrbetrieb nicht erreichbar. Für das ZMS ist das Abwürgen des Motors oder Anrollenlassen weitaus kritischer als Fahrbetrieb mit niedrigen Drehzahlen (genau dafür ist es gebaut).
Mit einem reinen Torsionsdämpfer (kein ZMS) liegt die Eigenfrequenz z.B. bei 1.500 U/min, es kommt dabei zu sehr hohen Beschleunigungsamplituden - nicht fahrbar.
Um die Thematik Automatik noch zu ergänzen: auch Wandlerautomaten haben mittlerweile aus Verbrauchsgründen anspruchsvollere Komponenten zur Schwingungsentkopplung - die Wandlerüberbrückungskupplung kann damit nach dem Anfahrvorgang nahezu immer geschlossen bleiben.
Zitat:
@sigma_H schrieb am 8. Dezember 2017 um 19:40:18 Uhr:
.......
Um die Thematik Automatik noch zu ergänzen: auch Wandlerautomaten haben mittlerweile aus Verbrauchsgründen anspruchsvollere Komponenten zur Schwingungsentkopplung - die Wandlerüberbrückungskupplung kann damit nach dem Anfahrvorgang nahezu immer geschlossen bleiben.
So ist es und nicht nur dass, sondern moderne Wandlerautomaten haben sogr eine sog. "Segelfunktion", d.h. das Fahrzeug rollt bei Nichtbetätigung des Gaspedals während der Fahrt wie ausgekuppelt einfach so mit Leerlaufdrehzahl dahin, ohne dass dabei der Motor abstirbt; egal ob auf trockener, nasser oder schneebedeckter Fahrbahn 😁
Dazu kann ich bei modernen Getriebeautomaten auch noch die Schaltkennlinie auf Knopfdruck verändern (Eco, Sport, Normal, Comfort usw.) oder einfach in den manuellen Modus gehen.
Die moderne Antriebstechnik macht vieles möglich😉.
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Nur das solches Segeln meist nicht von Vorteil ist. Auch nicht beim NEFZ oder WLTP.
Es bringt nur was für Fahrer die nicht vorausschauend fahren, oder manchmal bergab.
Also mein BMW F31 "segelt" aus 100 km/h auf ebener Strecke locker über 1 km und hat dann noch immer ca. 70 km/h an Tempo. Wenn ich die Segelfunktion deaktiviere und den Gasfuß ab dem gleichen Startpunkt bei 100 km/h vollkommen hebe, also nur rollen lasse, komme ich gerade 1 km weit und liege dann bei 40 - 50 km/h. Die Segelfunktion bringt gerade auf Land- und Bundesstraßen einige Einsparungen beim Verbrauch, zumal die Koppelung mit den Navidaten beim BMW noch Hinweise im Display bringt, ab wajnn man den Fuß vom Gaspedal wegnehmen und "segeln" soll.
Ich Verbrauche auf derselben Fahrtstrecke mit demselben Fahrtstil im ECO-Modus, bei dem das "Segeln" aktiv ist, aber auch eine andere Schaltkennlinie zur Anwendung kommt, auf 100 km ca. 0,5 l/100 weniger Dieseltreibstoff als in Normal-Modus ohne Segelfunktion.
Und was passiert, wenn die 70km/h erreicht sind? Warum wird der gleiche Startpunkt als Referenz genommen?
Na, da rollt er beim "Segeln" bis ca. 40 km/h weiter und dann kuppelt er wieder ein und verhält sich dann so wie ein im "normal"-Modus dahin rollender Bimmer mit der ZF-8-Gangautomatik 😉
Gleicher Startpunkt als Referenz diente nur dazu, vernünftig vergleichen zu können, weil es sich dann um dieselbe Straße handelt. Schon ein wenig Gefälle oder Steigung auf einer anderen Straße würde das Vergleichsergebnis verfälschen.
Ich frag nur nach der Alltagsrelevanz, denn wenn man zb nach dem Segeln bremsen muss, wäre im Gang rollen lassen besser gewesen. Wenn man danach wieder Gas geben muss, nachdem man 30km/h langsamer geworden ist, frage ich mich auch, was der Verkehr hinter einem sagt(falls der da gewesen ist). Klar ist auch, wenn ich statt segeln auf einem Punkt zufahre, an dem ich eh langsamer werden muss, gehe ich statt segeln am Referenzpunkt etwas später vom Gas.
Aber die Eco-Anzeige zeigt mir doch auch an, wann das "Segeln" sich verbrauchsmäßig lohnt und wann nicht mehr. Die Fahrtstrecke wird mit den Navidaten incl. Real Time Traffic Info abgeglichen. Will ich nicht mehr "segeln", genügt ein Knopfdruck und ich bin sofort im Normal-Modus. Im Stadtverkehr bringt das "Segeln" higegen kaum etwas.
Selbst wenn man wegen eines plötzlichen Ereignisses das "Segeln" abrupt abbrechen muss, geht die Energie bei dem dann möglicherweise etwas stärkeren Bremsen nicht ganz verloren, da dr Bimmer dann rekuperiert und durch das Bremsen seine AGM Batterie aufläd (nennt sich bei BMW: Efficiency Dynamics).
Das hat VW ja auch, aber der zusätzliche Bremsenverschleiß bleibt. Wobei VW wohl auch bei der Schubabschaltung rekuperiert. Das fehlt beim Segeln.
Wenn BMW so gut mit dem Navi das regelt, dürfte man ja nie auf einen Kreisel zusegeln, richtig? Ebenso vor jeder roten Ampel nicht. Kann das die Real-Time Sache abschätzen?
Nö, so genau ist die RTTI nicht. Aber wie ich erwähnte, ist das ZF-Getriebe so intelligent, dass es bei ca. 40 km/h ohnehin in den Normal-Modus schaltet. Ich fahre normalerweise nicht mit mehr als 40 km/h in einen Kreisel ein und bei Ampeln in der Stadt liegt das "Segeln" halt nur im Bereich von Tacho 50-60, weil ich dort bei dem Stadt-Tempolimit von 50 nicht schneller fahre. Das Abremsen - falls nötig auf 40 km/h -> dann ohnehin Normal-Modus - sehe ich vom Bremsverschleiß als nicht wirklich problematisch an.
Das beantwortet nicht die Frage, was jetzt passiert, wenn man 100 fährt und ein Kreisel auftaucht. Hier kann nur Motorbremse mit Schubabschaltung die beste Alternative sein.
Also, wenn nicht alle 100 -200 m ein Kreisel auftaucht (da wird ja ohnehin bei Tempo 40 -50 nicht gesegelt), sondern dieser z.B. auf Landstraßen irgendwann u. irgendwo auftaucht, dann fordert dich die Eco-Modus Anzeige rechtzeitig vor dem Kreisel durch Abgleich mit den Navidaten auf, bereits keine 100 mehr zu fahren, also den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Es liegt dann an einem selbst, ob man den Spareffekt ausnutzen und mit 90 -> 80 -> 70 -> usw. bis 40-50 weiter Richtung Kreisel segeln will oder stattdessen lieber stärker Bremsen oder durch Knopfdruck in den Normal-Modus mit stärkerer Motorbremse gehen will.
Konkretes Beispiel aus meinem Wohnort:
Ich fahre von meiner Garage in einem Dorf ca. 350 m ganz normal mit 30-40 km/h (Tempolimit ist im Ort flächendeckend 30 km/h) bis zur Bundesstraße. Dort gilt für die nächsten 500 m Tempo 80. Danach ist Tempo 100 erlaubt. Nach ca. 4 km erreiche ich dann unsere Kleinstadt. Dort steht 200 m vor einem Kreisel das Ortsschild, also gilt ab Schild Tempo 50. Wenn ich mit Tacho 110 "anrausche", sagt mir die Eco-Anzeige gut 2 km vor dem Ortsschild, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Mache ich das, segele ich dann mit nachlassender Geschwindigkeit bis ca. 100 m vor das Ortsschild und habe dann noch etwa 60 - 70 km/h drauf. Ich habe mir dann angewöhnt leicht zu bremsen und das Schild dann mit 60 zu passieren bis kurz vor dem Kreisel bin ich dann bei 40 automatisch im Normalmodus mit Motorbremse. Ich könnte den "Normal"-Modus aber jederzeit auch durch Knopfdruck aktivieren oder durch bewegen des Gear-Shift nach links direkt aus "Eco" in den "Sport"-Modus mit der höchsten Motorbremswirkung wechseln.
So läuft das jedenfalls bei meinem BMW ab. Wie ich schon sagte, "Segeln" in der Stadt bringt kaum Dieselersparnis, kostet aber auch nicht wesentlich mehr Bremsenergie als im Normalmodus, da man ja selten schneller als 60 in der Stadt unterwegs ist und bei spätestens 40 km/h ohnehin die automatische Aufhebung der Segelfunktion erfolgt.
Ich schalte ja auch nicht vom Normalmodus in den Sport-Modus, um dort die stärkere Motorbremswirkung auszunutzen. "Sport" nehme ich um schneller zu beschleunigen. Den Mehrverbrauch von "Sport" spare ich dann mit dem "Segeln" wieder ein. Wenn mich der "Sport"-Teufel allerdings reitet, klappt das mit dem Sparen aber nicht so wirklich 😉
Jetzt ausreichend erklärt oder sind immer noch Fragen offen?
Bei den neuen VWs kannst bei deren Segelfunktion schon mal Steuerketten und dergleichen zuhause lagern... Die schalten beim segeln nämlich gleich den ganzen Motor ab. Start&Stop 2.0...
Gruß