Frage für Kaufentscheidung: "junger 211" oder "alter 212"?
Hallo zusammen,
an anderer Stelle habe ich folgenden Beitrag eingestellt, den ich auch hier zur Diskussion stelle und zu dem ich um Meinungen bitte:
Bis vor wenigen Tagen war ich hochzufriedener Fahrer eines S211 (320 CDI). Leider aber hat mich ein Geländewagen samt Pferdeanhänger von der Straße geschossen. Ich bin unverletzt geblieben; mein treues Fahrzeug aber hat nun den bitteren Weg in den Autohimmel angetreten.
Damit ist meine ursprüngliche Planung, den S211 noch einige Jahre zu fahren, um dann auf den S212 umzusteigen, dahin. Denn trotz Schadensregulierung der unfallverursachenden Halterin (bzw. deren Versicherung) reicht das Geld nicht aus, um einen schicken S212 zu erwerben.
Die Sichtung bei mobile, autoscout, etc., führt jetzt zu folgender Entscheidungssituation:
-> Entweder hole ich mir einen der letzten S211, die vom Band gelaufen sind; diese gibt es mit mehr als satter Ausstattung zu Preisen von knapp über 20.000 Euro.
-> Oder ich nehme locker 5.000 Euro mehr in die Hand und hole mir einen der ersten S212, die vom Band liefen (mit teils geringerer Ausstattung).
Meine bisherige MB-Erfahrung (die jetzt gestorbene E-Klasse war meine insgesamt dritte; ich fahre also seit vielen Jahren den Stern) hat mich lernen lassen: Eigentlich sind die letzten "alten" Modelle stets zuverlässiger als die ersten "neuen"; diese nämlich sind erst nach einiger Zeit, manchmal erst nach der ersten kleinen Modellpflege, so richtig zuverlässige Sterne. Eigentlich neige ich deshalb zum Kauf eines topausgestatteten S211 der allerletzten Serie.
Vielleicht seht ihr das genau so. Oder aber völlig anders. Mir jedenfalls wäre nach einem Feedback zu dieser Frage sehr gelegen. Besten Dank dafür!
Beste Grüße
cui-bono
Beste Antwort im Thema
Man kann dies sicher nicht verallgemeinern:
Als schwer geschädigter EX 212 Fahrer (02/2010) kann ich Dir aus eigenen, sehr schmerzhaften und langwierigen Erfahrungen sagen:
KAUFE DIR EINEN DER LETZTEN 211er.
Ich würde heute, wenn ich die Wahl hätte niemals einen der ersten 212 kaufen. Meiner war ja als er gebaut wurde schon ein Jahr auf dem Markt.
-Automatikgetriebe zig mal zerlegt.
-Neuer Wandler
-WÜK-Kupplungsventil Nr. 3 war dann vernünftig
-Kardanwelle komplett getauscht, da unwuchtig
-LED kaputt
-Tankdeckel auf Garantie, da Tankdeckel bei Minusgraden extrem verzieht und sich nach aussen wölbt
-Änderungen in der Ladesteuerungen waren nötig, da die Autobatterie nur sehr wenig geladen wurde
-Sitzheizung Fahrerseite mit lächerlicher Wärme, ein Monat vor Garantieablauf rep. (bekanntes Problem)
-knarzgeräusche von Türe
-Turbolader nach ca. 50 000 km kaputt. Hat Öl verbrannt beim Starten (bekanntes Problem, siehe Forum)
-Zum Schluß kam auf höchsten Druck der Technische Aussendienst
-Wenn Zündschlüssel im Schloß auf Stellung 1 und lange gewartet (Telefoniert), dann kein Motorstart möglich.
-Fahren fast immer unter ruckeln und Fahrgefühl synthetisch
-und, und, und
Ich möchte sagen, daß ich eine hervorragende, fähige MB-Werkstatt habe. Wenn Daimler aber die Arschbacken zusammenkneift in der Garantie, dann...kommt nichts gutes heraus. So gefrustete Kunden wie mich gibt es dann. Und ich erzähle es jedem, der es nicht hören möchte:D
Lies mal, nur einen Teil der Dinge, die waren.
Nachdem ich die Schnautze gestrichen voll hatte, habe ich das Fahrzeug 03/2013 verkauft an einen Autohändler nach Moskau. War ein schönes Gefühl die Scheißkarre vom Hof fahren zu sehen. Meine Erwartungen hoch und der Griff ins Klo ganz tief.
Mein Tip: Schau ob Du für eine kurze Zeit einen Mietwagen bekommst von der Versicherung. Notfalls miete Dir einen günstigen für zwei bis vier Wochen. Dann hast Du den Rücken frei.
Keinen Schnellschuss machen, lass Dir Zeit und kaufe nur, was 100 % passt.
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24 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von BMW_03
Nur mal so nebei bei zur Interesse..
Habe am Montag einen s211 gesehen, der von einem Geländewagen mitgenommen wurde. War auf der A9 ca . 150km von Berlin entfernt. War es dem deiner? War ein Schwarzer Mopf, wenn ich es so richtig gesehen habe.
War das gegen 15.30 Uhr ? Das kam auch überall in den Nachrichten. Eine schwarze E - Klasse auf dem
Hänger von einem Polackenhändler in Richtung Berlin.
Wie klein doch die Welt ist ?
Genau müsste so um den Dreh zwischen 15-16 Uhr gewesen sein. Wieso kam des in den Nachrichten?
Der Unfall passierte aber von Berlin kommend, also nicht in Richtung Berlin :)...keine Ahnung wohin sie wie das Auto geschleppt haben.
Viele Grüße
Gnarf : Du warst doch der erste hier im Forum , der sein Fahrzeug als Neuwagen hatte gleich bei Carblast konservieren
lassen . Wie stand es eigentlich um den Roststatus deines 212ers , als du dich von ihm getrennt hattest ?
Hallo dsd: Das Fahrzeug hatte beim Verkauf nach 37 Monaten ca. 68 000 km.
Unterboden und sonstiger Blechzustand: Wie neu, so wie ich das erwarte:).
Händler hat sich gefreut über die Konservierung: "In Moskau wird viel Salz gestreut!". Leider hat die Konservierung für mich nichts gebracht (ausser Verkaufsvorteil)...war anders geplant, Wagen sollte lange behalten werden.
Es tut mir sehr leid , dass du mit deinem neuen Auto so ein Pech gehabt hast . Als ich damals deinen Konservierungsbeitrag gelesen hatte , dachte ich : Endlich mal einer , der aus seinen Erfahrungen gelernt hat und sich nicht blind auf die Werksvorsorge verlässt .Ähnlich hatte ich nach den Erfahrungen mit den durchgescheuerten Sitzwangen im 124er auch gedacht und mir bei der Abholung meines 210ers in Sindelfingen gleich hochwertige Sitzbezüge
im Original - Dessin montieren lassen , da ich Leder nicht mochte und mein Auto auch lange fahren wollte ( die halten übrigens nach 15 Jahren und 352 000 km immer noch...).
Leider scheint ja jetzt jede E - Klasse ihre Mucken zu haben , von den Qualitätsproblemen der ersten 124er über das Rost - Desaster der Mopf2 124er und 210er , die Elektronikmacken der Vormopf - 211er bis hin zu Motorproblemen einiger Mopf -211er und 212er . Es ist leider nicht mehr möglich , im Vertrauen auf die vorhandene Mercedes - Qualität unbesehen einen Neuwagen zu ordern -traurig , traurig !
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffsdiesel
Desaster der Mopf2 124er und 210er , die Elektronikmacken der Vormopf - 211er bis hin zu Motorproblemen einiger Mopf -211er und 212er . Es ist leider nicht mehr möglich , im Vertrauen auf die vorhandene Mercedes - Qualität unbesehen einen Neuwagen zu ordern -traurig , traurig !
Das ist bei jeder Marke/Modell so. Ich könnte Dir X Sachen auch von BMW und Audi erzählen. Ich finde die Autos sind im vergleich zu früher deutlich wartungsarmer geworden und von besserer Qualität. Jedoch ist auch der Preis stetig gestiegen und somit auch unsere Ansprüche. Wenn man bedenkt was ein Auto heute alles verbaut hat ist es erstaunlich wie wenig Probleme wir haben.
Und wenn ich z. Bsp. Sachen resp. Vergleiche höre wie: "die alten 300er Diesel liefen ewig" dann mag das stimmen aber schon mal überlegt wie? Fast keine Leistung dafür aber ein riesen Verbrauch. Laufruhe brauchen wir auch nicht zu erwähnen. Wenn heute jemand mit seinem Fahrzeug diese Leistung und Verbrauch hätte würde er ihn sofort zurück geben. Und die alten Mercedes hatten eigentlich auch alle Rost Probleme. Schaut mal wieviele W211 (und auch andere Autos) deutlich über 300'000km mit erstem Motor und Getriebe haben! So schlimm ist es also nicht und beim W212 wird es auch nicht so schlecht sein.
Nun , wenn du die "alten 300er Diesel" ansprichst , bist du bei mir genau an den Richtigen geraten ! :):D:cool: Ich nehme aber an , dass du die verschiedenen Abarten des OM 603 meinst und nicht den OM 606 . Da gebe ich dir gerne recht , während ich meinen Motor nicht mit seinen Nachfolgern tauschen würde . Natürlich leben wir auch nicht mehr in den
Fifties , als man noch vom VW - Werk eine goldene Uhr bekam , wenn man 100 000 km geschafft hatte . Man sollte also
annehmen , daß 300 000 km heutzutage kein Problem seien - aber weit gefehlt ! Steuerketten und Ausgleichswellen sowie ihre Antriebsräder , durchgebrannte Kolben bei verkokten Injektoren , Turboladerschäden schon bei jungfräulichen Laufleistungen findet man heute schon zwischen 60 000 und 160 000 km .
Neulich stand bei Mobile ein W210 300 TD mit 1,67 Mio km mit erstem Motor , zweitem Getriebe und aus erster Hand zum Verkauf . Der einzig angegebene technische Defekt war ein nicht funktionierender Klimakompressor . Das Fahrzeug war binnen 1 Wo verkauft .
Ich bleibe auch bei meiner Aussage:):
Die W 212, 200 CDI (also Diesel) haben auffällig oft Motorschäden, schon vor 200 000 km.
Die W 212 mit Valeo Lichtmaschinen haben extrem auffällig oft Generatoren, die vor 200 000 km die Grätsche machen. War vor wenigen Jahren nicht so! (Wassergekühlte Siemens Lima im 210er CDI mal aussen vor).
Die Simplexkette in den Vierzylinderdieseln ist problembehaftet, schaut Euch mal im 212 Forum um.
Wir haben einen Firmensprinter 316 CDI, vor zwei Wochen war der Registerturbolader kaputt mit 107 000 km (Garantieleistung). Der gleiche Fahrer hat unseren Firmensprinter 315 CDI (ebenfalls Registeraufladung) bis 293 000 km gefahren. Dann kam ein neuer Motor mit Anbauteilen rein.
Die Zulieferer werden abgepresst. Kosten sparen. Die meisten Erst und Zweitbesitzer kommen nicht in den "Genuss" so viele Kilometer zu fahren.
Die Fahrzeuge werden heute mehr als Verbrauchsgut vom Hersteller angesehen, als als Gebrauchsgut.
Wie gesagt, ich bin mit meinem 211er 220 CDI sehr zufrieden. Nach diversen "Rostkrücken" angefangen vom 202 über 203 und natürlich 210er ist der 211er MOPF endlich wieder ein Mercedes, so wie ich ihn mir vorstelle.
Elegantes Design und robuste und zuverlässige Technik (ausgenommen die Traggelenke beim 211er; auch das Automatikgetriebeöl müsste m.E. nicht bei 60000 km gewechselt werden).
Zitat:
Original geschrieben von alf100
auch das Automatikgetriebeöl müsste m.E. nicht bei 60000 km gewechselt werden
Gewechselt nicht, aber gespült ;)