Focus-Interview mit "Motorenpapst" Indra

Mercedes E-Klasse W213

http://www.focus.de/.../...et-mit-elektromobilitaet-ab_id_6512817.html

Vielleicht etwas überzogen, aber wohl war !

Beste Antwort im Thema

Ich lehne mich mal etwas aus dem Fenster.
Es ist nicht zu verstehen, dass es immer noch Leute gibt, die so vehement gegen die Zukunft argumentieren.
Der Artikel ist weder geeignet, um das Thema auch nur annähernd zu beleuchten noch ist er objektiv. Der Herr Professor hat eine klare Rolle. Guckst du hier (Wikipedia): [...] Neben seinem Lehrauftrag übt er seit seiner Pensionierung beratende Tätigkeiten aus, so ist er bei AVL List „Executive Advisor to the Chairman and CEO“.[7] [...] Der Link zu AVL: https://de.wikipedia.org/wiki/AVL_List, Umsatz 1,27 Milliarden

Bitte, liebe Leute, was soll der Mann denn anderes sagen???

Meine Sicht der Dinge:
1. Wenn wir nicht beginnen, von fossiler Verbrennung wegzukommen, dann wir das nie was werden. Die Industrie schiebt es auf den Verkehr, der Verkehr auf die Haushalte, alle auf die Politik. Ach ja, Merkel ist natürlich schuld... Selbst wenn der Energiemix aktuell nicht stimmt, so ist es doch ein erster Schritt und der Druck wird wachsen. Das, was man immer wieder versucht, ist, den Druck klein zu halten. Schön den Status Quo halten. Dort muss man ansetzen.
2. Biodiesel ist keine Option, weil nicht durchsetzbar und ökologisch höchst fragwürdig. Alleine nur die tatsächliche Nutzung von E10 spricht da Bände.
3. Mobilität wird immer Energie kosten. E-Autos, aber möglicherweise auch die Wasserstofftechnik sind der einzige Weg, diese umweltverträglich herzustellen (weitere Technologien kenne ich nicht ...). Wer von einem sauberen Verbrennungsmotor spricht, verdreht die (physikalische) Realität. Auch eine kontinuierliche Verbesserung der Verbrauchswerte bei Benzinern und Diesel ist unrealistisch. Wer schon mal mit Produktivitätsmaßnahmen zu tun hatte, weiß, dass die Erfolge mit zunehmender Zeit immer kleiner und aufwändiger werden. Irgendwann ist das auch eine Kostenfrage.
4. Zu Beginn werden die Kosten hoch sein, ja. Das darf einen aber nicht daran hindern, den Weg zu gehen und zu investieren, das mache ich gerade mit meinem KfW40+ Haus. Kaufmännisch lohnt sich das nicht, aber ich kann doch nicht immer nur sagen, die anderen müssen machen, die Politik muss was machen, die Industrie muss was machen.

Dass viele Menschen das Besondere am Verbrennungsmotor vermissen würden, steht außer Frage. Eine Zukunft hat er meiner Meinung nach trotzdem nicht.

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Für die Infrastruktur sind ja nur mittelfristig die Konzepte klar - schnellladende Akkus und viele Stromtankstellen. Schlauer wäre es, das höchstfrequentierte 1% des Streckennetzes zu elektrifizieren und Fahrzeuge während der Fahrt/des Stehens induktiv zu laden. Damit könnte der Akku viel kleiner werden, das Auto damit leichter als ein Verbrenner und sämtliche Stromtankstellen wie auch die Ladestation zuhause wären nicht mehr erforderlich. Welche Straßen zu den 1% zählen müssten, sind aus Verkehrszählungen bekannt.

Da laden während der Fahrt für den Abrechnungsvorgang eine Kommunikation mit der Infrastruktur voraussetzt, bedeutet es gleichzeitig autonomes Fahren. Dadurch würde selbst in Städten wie Stuttgart die Stauproblematik im wesentlichen entfallen. Denn wie viele Autos eine Straße pro Stunde verkraften kann, hängt von der Fahrweise ab. Bei kurzen Abständen, synchroner Beschleunigung, interaktiver Geschwindigkeit und sauber getaktetem Einscheren erhöht sich die Aufnahmekapazität deutlich. Zudem benötigt man keine Ampelanlagen mehr, die mit ihren Sicherheitszuschlägen Zeit fressen.

Damit wäre auch klar, Verbrenner und Fahrzeuge ohne autonome Fahrfunktionen Level 3 dürften die Innenstädte nicht mehr befahren.

Moin sestiphatis,
moin Forenten,

das führt ein wenig vom Thema weg, ist aber ein interessantes Konzept. Kommunikation bedeutet für mich nicht automatisch autonomes Fahren, aber das wäre eine sinnvolle Erweiterung, keine Frage.

Die induktive Aufladung dann in der Fahrbahn? Kann man dann als Fußgänger bedenkenlos darauf herumlaufen? Mit Herzschrittmacher auch? Oder werden dann Netze über die Straßen gespannt, wie man das vom Auto-Scooter vom Rummel kennt? Und wenn ein Schwerlasttransport kommt wird das auch mal für ein paar Tage abgebaut?

Ich könnte mir gut vorstellen, dass es starke Vorbehalte gegen Dein Konzept gibt. Die Idee, wenigstens innerstädtisch auf den Hauptverkehrsstraßen irgendwie mit Oberleitung zu fahren, hatte ich aber auch schon.

Zum Thema: Indra sagt, dass der Verbrennungsmotor das Wettrennen mit dem Elektromotor gewinnen wird. Also mit allem, was darumherum erforderlich wird, damit beides emissionsfrei funktioniert. Der Elektromotor mit über grünen Strom geladene Batterien und der Verbrennungsmotor mit über grüne Energie erzeugten künstlichen Kraftstoff, egal ob nun Wasserstoff, benzinähnlich oder was auch immer. Da bin ich wirklich gespannt und wage -- ganz ehrlich -- keine Prognose. Es ist mir -- ebenso ehrlich -- auch wurscht. "Wer heilt hat recht" heißt es so schön: das Konzept, das wirklich funktioniert, soll das Rennen machen, wenn es vor allen anderen Konzepten fertig ist.

Möge es nützen

Peter

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