Focus 3, Bj. 2014 mit 7.000 km, kaufen oder problematisch
Hallo,
ein Rentner bietet mir einen Focus Turnier Baujahr 2014 mit 7.000 km (!) Laufleistung an. Fahrzeug stand in der Garage und wurde wohl hauptsächlich zur Fordwartung gefahren, das letzte Mal 09/2019. 125 PS EcoBoost, keine spannende Ausstattung (Trend mit ein paar wenigen Extras), aber als Zweitwagen Familie ggf. interessant. Sieht aus wie neu. EU-Reimport Tschechien.
Was ist von der sehr niedrigen Laufleistung in Verbindung mit der langen Standzeit zu halten? Immerhin war er jedes Jahr bei Ford im Service, der Rest Kurzstrecke. Kann man den kaufen und dann am besten direkt nochmal in die Inspektion? Und was darf sowas kosten?
Vielen Dank für Eure Einschätzung!
20 Antworten
Zitat:
@Peter-Sch schrieb am 22. Mai 2021 um 17:13:31 Uhr:
Hallo fordfuchs,
ich fahre einen 1,5 Ecoboost und bin der Meinung, das der Zahnriemen hier sehr wohl im Ölbad läuft.
Könnte allerdings auch am Baujahr liegen, weis ich nicht genau.
Der 1.0 EB bis zum Focus MK4 ist der einzige Benziner bei Ford mit Zahnriemen im Ölbad. Ab Focus MK4 hat der 1.0 EcoBoost eine Steuerkette
gelöscht
Zitat:
@Frischluftfahrer2019 schrieb am 5. Mai 2021 um 15:59:34 Uhr:
Ok, danke schon mal für die Hinweise. Bin auch gespalten. Wenn er jetzt Bj 18 wäre weniger ein Problem.Was wäre Eurer Meinung nach ein realistischer Preis für das Teil?
Zum Vergleich. Habe letztes Jahr im Mai nen Focus 1.5 tdci Turnier Titanium mit 92tkm ez 2018 für 9200€ vom Händler gekauft. Das war ein sehr guter Preis, vergleichsweise gehen solche Modelle bis 13000€. Habe nach dem Kauf erst mal service selber gemacht und zweiten Satz alufelgen und war beim smart repair paar Kratzer und eine Beule für 50€ entfernen lassen.
Der 2014er mit 7tkm wäre für mich etwa 6000€ Wert. Alle 2,5 Jahre halbiert sich der Kaufpreis und 2014 ist schon 7 Jahre her. Neupreis ist 2014 ca 28000€ gewesen, demnach 2016 14000€, 2019 7000€ und heute vielleicht 6000€.
Bei dem Alter würde ich auch direkt alle Öle, Filter, Bremsflüssigkeit und eventuell Zahnriemen machen um eine saubere Basis herzustellen.
Das mit dem Kaufpreis halbieren haut nicht ganz hin da man nicht nach 10 Jahren Geld raus bekommt wenn man das Auto kauft.
Ähnliche Themen
Zitat:
@ThomasRe schrieb am 23. Mai 2021 um 10:01:16 Uhr:
Das mit dem Kaufpreis halbieren haut nicht ganz hin da man nicht nach 10 Jahren Geld raus bekommt wenn man das Auto kauft.
Ok, der Auto Wirtschafts Super Guide an alle Interessierten Privatleute.
Beim Auto bekommt man als Konsument generell kein Geld raus, Außer bei sammlerstücken etc. An Autos verdient nur der Hersteller, die Leasingbank, Garantie und Versicherungsfirmen die Tankstelle, Transportunternehmen, Teilehandel und Händler.
Das heißt die richtige Frage ist bei welchem Fahrzeug muss man welchen der Parteien wieviel von seinem versteuerten Einkommen geben und wo kann man Kosten reduzieren. Am offensichtlichsten können Hersteller, Garantie, Transportunternehmen und Leasingbank gestrichen werden wenn man ein Auto gebraucht von Privat kauft. Das heißt auch ein Privat Verkäufer kann nicht einen Händlerpreis fordern, weil er gar keine Haftung übernimmt. Tankstellen Kosten können mit www.spritmonitor.de gut geprüft werden und Teilekosten lassen sich an Modell Beliebtheit, Klasse und Menge der verkauften Exemplare ermitteln. Wartungskosten können abgeschätzt werden durch Recherche der Schwachstellen vom Modell und den Teilekosten. Reparaturen an Elektronik, Motor und Getriebe fallen am höchsten aus, daher bei Recherchen gut prüfen. Z. B. Die Focus Automatikgetriebe können ordentlich Wartungskosten verursachen. Hier nur manuelles Getriebe ratsam. Probleme mit Elektronik sind am Focus bis 2014 in Zusammenhang mit der Wischwasserpumpe bekannt weil an dieser wegen Undichtigkeiten Wasser Richtung Sicherungskasten fließen kann.
Kaufpreis halbieren alle 2,5 Jahre ist eine Faustregel. Der Wert eines Autos läuft asymptotisch gegen Null und ist meistens irgend wann bei paar Hundert Euro am Ende der Nutzungsdauer. Die meisten Schotterplatz Händler sind irgendwo im Bereich von 100tkm und fünf Jahre aufwärts, weil hier die ersten Wartungskosten und größere Services bei den ersten Besitzern zum Abstoß des Kfz führen und die Händler diese Wartungen günstig selber durchführen können und somit Ihre Gewinne machen.
Je nach Modell ist der Wertverlust Natürlich in Realität höher als bei der Faustregel. Beispielsweise verliert eine e Klasse oder s Klasse deutlich schneller an Wert als ein Toyota Corolla oder Honda Civic, weil die Reparaturkosten sehr hoch sind und im Gebrauchtwagenmarkt Wartungskosten ein wichtiges Kaufkriterium darstellen.
Meiner Meinung nach ist je nach Halter eine andere Kaufstrategie am wirtschaftlichsten, weil je nach Modell der Kaufpreis und die Wartungskosten meistens negativ miteinander korrelieren. Das heißt ein höherer Gebrauchtwagenpreis bei gewissen Modellreihen geht mit längeren Intervallen bei den Wartungskosten einher. Man kann sich also entscheiden ob man zu Beginn mehr ausgibt oder über die Haltedauer.
Der Focus mk3 ist ein Massenprodukt (meistverkauftes Auto der Welt in 2013?) mit einigermaßen moderaten Wartungskosten. Das heißt günstig in Anschaffung. Wartung dafür etwas höher als bei Toyota, Honda. Verarbeitung ist natürlich auch nicht die beste der Klasse (Audi a3 ist besser verarbeitet in der Kompaktklasse, dafür sehr hohe Anschaffungskosten).
Für mich war der Focus 1.5 tdci das wirtschaftlichste Auto in der Kompaktklasse, weil Anschaffung niedrig, Ersatzteile Verfügbarkeit hoch und viele Drittanbieter Nachbauten, effizienter und wartungsfreundlicher Motor mit 4-6L auf 100km (Turbo sitzt direkt vorne, agr Ventil muss man sich nur vorbeugen um dranzukommen, Zahnriemen ohne Öl und leicht zu wechseln). Der Ecoboost hat hier wirtschaftlich ein paar Nachteile in Verbrauch, Wartungskosten und Wartungsfreundlichkeit wegen dem Zahnriemen im Öl und der Öl Vorbesitzer Problematik.
Offensichtlich mache ich eine ganze Wissenschaft draus, weil ich nicht gerne für das unterhalten eines Autos zur Arbeit fahre. Für mich funktioniert es am besten ein ex Leasing oder Firmenwagen günstig einzukaufen über Auktion (Gewerbe notwendig) oder Händler ohne Haftung (verkauf an Gewerbe, Händler geben gut Nachlass, weil Haftung bei Verkauf an Gewerbe entfällt).
Nur Sprit, Versicherung und Teile kaufen. Services und Reparaturen in Eigenleistung. Kein Wiederverkauf, da Anmeldung neuer Autos weitere Kosten verursacht. Wenn das Auto Weg muss entweder Schlachtfest und Schrotti oder wenns schnell gehen soll Kärtchenkäufer für 100€ ohne Fragen. Auf keinen Fall Verkauf an Privat, wegen Problematik mit Anwälten und sonstigen zwischenmenschlichen Problemen. Schlachtfest und Schrotti ist besser wegen Umweltaspekten, da andere noch die Ersatzteile in Ihrem Auto weiterbenutzen können.
Also ich glaube nicht, das du solch ein Auto für 6.000 € bekommen würdest. Nicht mit einer Laufleistung von 7.000 km.
Zitat:
@OttoBrutal schrieb am 22. Mai 2021 um 21:59:48 Uhr:
Zitat:
@Frischluftfahrer2019 schrieb am 5. Mai 2021 um 15:59:34 Uhr:
Ok, danke schon mal für die Hinweise. Bin auch gespalten. Wenn er jetzt Bj 18 wäre weniger ein Problem.Was wäre Eurer Meinung nach ein realistischer Preis für das Teil?
Zum Vergleich. Habe letztes Jahr im Mai nen Focus 1.5 tdci Turnier Titanium mit 92tkm ez 2018 für 9200€ vom Händler gekauft. Das war ein sehr guter Preis, vergleichsweise gehen solche Modelle bis 13000€. Habe nach dem Kauf erst mal service selber gemacht und zweiten Satz alufelgen und war beim smart repair paar Kratzer und eine Beule für 50€ entfernen lassen.
Der 2014er mit 7tkm wäre für mich etwa 6000€ Wert. Alle 2,5 Jahre halbiert sich der Kaufpreis und 2014 ist schon 7 Jahre her. Neupreis ist 2014 ca 28000€ gewesen, demnach 2016 14000€, 2019 7000€ und heute vielleicht 6000€.
Bei dem Alter würde ich auch direkt alle Öle, Filter, Bremsflüssigkeit und eventuell Zahnriemen machen um eine saubere Basis herzustellen.