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Feuerwehrwagen -> Wann sollte man wie ausweichen?

Themenstarteram 11. Mai 2014 um 8:54

Hallo!

Ich habe in letzter Zeit immer mal wieder ein paar Einsätze der Feuerwehr miterleben dürfen. Die riesen Feuerwehrtrucks können sich grade in der ziemlich eng gebauten Stadt, in der ich arbeite, oft nur mit Schrittgeschwindigkeit bewegen.

Meist liegt es aber nicht nur an der Straßenbreite, sondern teilweise auch an unaufmerksamen Autofahrern.

Und genau dazu habe ich ein paar Fragen...

Zuerst mal frage ich mich, ob die Feuerwehr, wenn es um Menschenleben geht, das Recht hat parkende Autos einfach aus dem weg zu rammen? Ich habe das noch nie gesehen aber würd es nur für logisch halten. Wen interessiert schon ein kaputtes Auto, wenn dadurch vielleicht jemandem das Leben gerettet wurde?

Eine andere frage habe ich zu einer Situation, in der ich selbst mal steckte. Ich war innerorts (4 Spurig) im Berufsverkehr. Die Feuerwehr kam mit einem dieser großen Trucks angerauscht und links von mir war alles verstopft. Rechts war ein großer Bordstein und ich war das einzige Auto auf der rechten Spur.

Ich bin dann mit Karacho über den Bordstein gepoltert, da ich den Wagen sonst ausgebremst hätte :D

Dabei habe ich mir eine Felge richtig zerdeppert. Da die Felgen sowieso auf den Müll sollten habe ich mich anschließend gar nicht darüber informiert, ob einem in so einem Fall irgendwie Schadensersatz zustehen würde. Wenn man z.b. wissentlich in den Straßengraben "rutscht", um den Weg freizumachen -> Könnte einem der Schaden irgendwie bezahlt werden?

Noch eine Frage ist, wie es mit Ampelblitzern usw. aussieht. Ein mal wurde ich nämlich geblitzt, als ich für einen Polizeiwagen eine rote Ampel überfahren hab. Ich hab zwar schon gelesen, dass man dann Einspruch einlegen kann. In meinem Fall ist damals aber nie Post gekommen. Ist es üblich, dass man trotzdem noch Post bekommt und bei mir z.b. der Blitzer einfach voll war?

Liebe Grüße!

Alles in allem finde ich übrigens, dass die Geschichte mit dem Platz machen für Rettungswagen usw. bei uns in der Gegend echt super klappt. Nur selten pennt jemand so richtig und ich hab es bis jetzt eigentlich nie erlebt, wie ein Rettungswagen so richtig extrem aufgehalten wurde (oft trotz dichtem Verkehr )

FUnktioniert das überall so gut?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von samthepspuser

Was kann man eigentlich als Einsatzfahrer so alles falsch machen?

- zu dich auffahren und den Leuten Panik machen

- Nicht richtig gucken

- Viel zu schnell über kreuzungen fahren

Würde mir jetzt so spontan einfallen.

- das Horn wird zu spät eingeschaltet, zu wenig Vorwarnzeit für die anderen Verkehrsteilnehmer

- zu schnelles Auffahren auf vorausfahrende Kolonnen

- kein sinniges Ausnutzen von Überholstellen

- keine rechtzeitige Warnung des Gegenverkehrs durch Lichthupe oder "fahren auf dem Mittelstrich"

- zu schnelles Einfahren in Kreuzungsbereiche

- kein rechtzeitiges Blinken

Weiterhin probieren es manche Einsatzfahrer einfach mit der Brechstange obwohl man durch etwas Umsicht viel schneller zu Ziel kommen würde. Eine doppelspurige Autobahnbaustelle ohne Standstreifen ist ein Paradebeispiel. Wenn der Verkehr da gut fliesst, schalte ich das Blaulicht in der Baustelle ab und schwimme einfach mit - geht absolut cremig. Andere hauen das Presslufthorn rein und wundern sich, dass plötzlich gar nichts mehr geht. Oh Wunder, wo sollen die anderen Fahrzeuge denn auch hin...

Oder anderes Beispiel: Man fährt auf der Landstrasse mit ca. 130-140 Km/h auf eine Kolonne auf. Vorne kommt eine uneinsehbare Kurve. Dann reduziere ich persönlich schon lange vorher das Tempo so, dass ich erst NACH der Kurve an der Kolonne bin um dann auf gerader Strecke wieder anzuziehen. Warum? Weil die anderen Fahrer sonst direkt in der Kurve stehen bleiben und ich aus Mangel an Sicht trotzdem nicht vorbeifahren kann. Dann heisst es runterbremsen auf Schrittgeschwindigkeit - nichts gewonnen, nur Zeit verloren.

Mit Hirn und weniger Adrenalin gehts in der Regel besser :)

Gruss

Jürgen

47 weitere Antworten
47 Antworten
am 11. Mai 2014 um 9:02

Zu deiner letzten Frage: NÖ!!! Ich habe hier 2 Jahre an einer Straße gewohnt an dem fast stündlich die Feuerwehr einzeln, in Zugstärke (bis zu 4 Fahrzeuge), die Werkfeuerwehr oder ein Rettungswagen rauf oder runter fuhr. Gerade in der Stoßzeit war es teils katastrophal für die Leute durch zu kommen, weil die Straße von Anfang bis Ende auf beiden Seiten vollgestopft war.

Von einem Ex-Kollegen, seines Zeichens Brandmeister und Feuerwehrautofahrer, weiß ich, dass die Feuerwehr leider kein Auto beschädigen darf. Den Schaden zahlt der Fahrer. Ob diese Info (noch) stimmt, können dir sicherlich die Feuerwehrleute hier beantworten.

Themenstarteram 11. Mai 2014 um 9:38

Auf der einen Seite würde ich als Feuerwehrwagenfahrer auch denken "Dann bezahl ich den Schaden eben, wenn ich dafür jemandem früher helfen kann."

Aber auf der anderen Seite ist bei neuen Autos der Monatslohn mit einem einzigen "Anschupser" dann auch schon wieder weg....

 

Meiner Meinung nach müssten Feuerwehrleute selbst entscheiden dürfen, ob sie Autos usw. "wegschieben" dürfen. Wer beruflich Menschenleben rettet müsste ja eigentlich vernünftig genug sein nicht aus Spaß irgendetwas kaputt zu fahren.

am 11. Mai 2014 um 9:44

DAS ist ja das paradoxe. Teils geht es um Menschenleben und die Retter werden aufgehalten. Selbstjustiz dürfen sie aber nicht ausüben. Diejenigen, die die Retter, wie auch immer, behindern sind dann meist diejenigen, die sich aufregen wenn die Retter länger benötigen um anzukommen.

Eben, deshalb wird der Fahrer i. d. R. auch anhalten, die Kollegen absitzen und das Fahrzeug von Hand beiseite heben lassen (mit 4-6 Mann klappt das meist).

Darüber, dass der Zeitverlust Menschenleben kosten kann, machen sich die Falschparker meist keine Gedanken ...

 

Vielfach halten Fahrzeuge an, wenn Einsatzfahrzeuge von hinten kommen, obwohl zügiges Weiterfahren möglich und für die Einsatzfahrzeuge weniger behindernd wäre. Das liegt m. E. daran, dass in vielen Fahrschulen immer noch Müll zu diesem Thema erzählt wird (anhalten, wenn Blaulicht von hinten), statt den gesunden Menschenverstand zu unterstützen.

So ist mein Kumpel (zwar schon vor 30 Jahren) bei der Prüfug durchgefallen, weil er in einem Wohngebiet dem Notarzt zügig Platz gemacht hatte, indem er einen Mini-Kreisverkehr falschrum befuhr, da der Einsatzwagen dorthin wollte, von wo der Fahrschüler kam. Durch parkende Fahrzeuge war in den drei Straßen, die am Kreisel aufeiandertrafen je nur eine Fahrspur frei und es war die einzige Möglichkeit, den Notarzt ohne Stop durchzulassen. Fahrlehrer und Prüfer hatten anschließend lange diskutiert, die Prüfung musste aber wiederholt werden.

Themenstarteram 11. Mai 2014 um 9:55

Beschädigt man ein Auto nicht auch, wenn man es auf dem Weg hebt?

Wo will man anfassen? An den Kotflügeln? Danach ist das Auto garantiert beschädigt...

Und ja es stimmt! Fahrschulen können wirklich nicht gut mit Rettungswagen umegehen. In einer Fahrstunde fuhr von hinten ein Rettungswagen mit Blaulicht von hinten auf einer graden Straße mit wenig Gegenverkehr auf uns zu.

Ich wollte langsam abbremsen und zwischen 2 Begrenzungspfählen mit 2 Rädern im Match halten. Mein Fahrlehrer legte, wie ein bekloppter, eine Vollbremsung hin (die ich mit dem Lenkrad unter Schock als blutiger Anfänger kontrollieren musste) und riss nach wenigen Sekunden wie ein Wilder an dem selben Lenkrad rum.

Die Situation war (vor seiner Aktion) überhaupt kein Stück knapp und hat mir damals eine riesen Angst vor allem was blaues Licht auf dem Dach hat beschehrt :D

Inzwischen hab ich diese Angst zwar verloren aber so ganz hilfreich war die Situation nun wirklich nicht.

am 11. Mai 2014 um 10:00

@ nordlicht

Zum Thema "gesunder Menschenverstand" könntest du an der von mir erwähnten Straße Studien machen und eine Doktorarbeit schreiben. 90% der Fahrzeuglenker sind mit der Situation überfordert und reagieren hektisch und damit falsch. Ja, ich gebe zu auch manchmal falsch zu reagieren. Bei einer Einsatzfahrt eines Rettungswagen bei verstopfter Straße, ist eine Fahrerin stur stehen geblieben, obwohl 1m vor fahren die Situation entschärft hätte.

Vielleicht sollte ich noch dazu schreiben, dass die Hauptfeuerwache von meinem damaligen Wohnung ca. 800m entfernt liegt.

Im Falle deines Kollegen hätte ich mir überlegt die Fahrschule zu wechseln ... auch wenn es nur noch eine Wiederholung der Prüfung war. Es zeigt aber doch wieder deutlich die Unfähigkeit mancher Fahrlehrer (und in dem Falle der Prüfer). Gehört es nicht zur Fahrausbildung wie man sich im Falle einer "Blaulichtfahrt" verhalten soll. Zweite Frage ist: Wieso dürfen Fahranfänger an das Steuer eines Einsatzfahrzeuges?

am 11. Mai 2014 um 10:22

Zitat:

Original geschrieben von samthepspuser

Und genau dazu habe ich ein paar Fragen...

1) Zuerst mal frage ich mich, ob die Feuerwehr, wenn es um Menschenleben geht, das Recht hat parkende Autos einfach aus dem weg zu rammen?

Eine andere frage habe ich zu einer Situation, in der ich selbst mal steckte. Ich war innerorts (4 Spurig) im Berufsverkehr. Die Feuerwehr kam mit einem dieser großen Trucks angerauscht und links von mir war alles verstopft. Rechts war ein großer Bordstein und ich war das einzige Auto auf der rechten Spur.

2) Ich bin dann mit Karacho über den Bordstein gepoltert, da ich den Wagen sonst ausgebremst hätte :D

Könnte einem der Schaden irgendwie bezahlt werden?

3) Noch eine Frage ist, wie es mit Ampelblitzern usw. aussieht. Ich hab zwar schon gelesen, dass man dann Einspruch einlegen kann. In meinem Fall ist damals aber nie Post gekommen. Ist es üblich, dass man trotzdem noch Post bekommt und bei mir z.b. der Blitzer einfach voll war?

4) FUnktioniert das überall so gut?

1) Geht es denn überhaupt um ein Menschenleben? Gibt es überhaupt eine Statistik, die besagt wie oft ein Mensch hätte gerettet werden können, wenn man 15 Sekunden eher vor Ort gewesen wäre? Wie oft kommt ein Notarzt daher und sagt "Wären wir nur 15 Sekunden früher da gewesen, würde der Patient noch Leben" - ich glaube das kommt viel seltener vor als man so annimmt. Auch wenn es ein emotinales Thema ist wage ich mal die Behauptung das noch nie ein parkendes Auto oder ein langsames Ausweichen einen Menschen auf dem Gewissen hat. Einsatzkräfte neigen bei diesem Thema gerne mal dazu sich selber zu wichtig zu nehmen.

2) Wieso fährt man sich die Karre an einem hohen Bordstein kaputt? Wenn du doch der einzige auf der rechten Spur warst, dann fahr einfach so lange vor den Einsatzwagen her, bis du eine Möglichkeit hast sicher Platz zu machen. So ein blinder Aktionismus nach dem Motte "Oh jeh, da kommt Blaulicht, ich muss mich schnell in Luft auflösen" ist absolut kontarproduktiv. Und wegen Dummheit beim Ausweichen zahlt höchstens deine Vollkasko, aber mit Sicherheit nicht der Steuerzahler.

3) Wie du schon erkannt hast, Einspruch einlegen mit der Begründung dass du einem Einsatzfahrzeug Platz schaffen musstest und gut ist das.

4) Das wird die keiner beantworten können, weil keine "Überall" wohnt.

am 11. Mai 2014 um 10:25

Hallo,

Also man sollte sich bei diesen Gelegenheiten vor Augen führen das es nur bei wenigen Einsätzen tatsächlich auf "Sekunden" ankommt. Zügig natürlich aber gleichzeitig sicher, weil wenn du auf der Anfahrt einen Unfall hast,nützt das keinem was. Und es bringt einen Haufen Papierkram mit sich wenn man als Maschinist was beschädigt, zahlen muss man aber nicht selber, wäre ja noch schöner. :)

Was ich mal erlebt habe ,neben dem ein oder anderen abgefahrenen Spiegel, war das eine Drehleiter in einer engen Straße die Stützen beim Ausfahren gegen eine parkendes Auto gedrückt hat und dabei ziemlich lädiert hat, da kams aber auch wirklich drauf an, fackelte schon ganz gut ;-).

Und am meisten hilft man dem Fahrer dadurch dass man nicht überreagiert und wie ein aufgescheuchtes Hunh von links nach rechts rast ;) Einfach schön rechts halten und vom Gas gehen bzw. bei Stau oder bei Ampeln ne Gasse bilden, dann findet man schon seinen Weg.

Und deine Felge würdest du leider mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht ersetzt bekommen, wenn du nicht von dem Fahrzeug massiv "genötigt" wurdest den Bordstein hochzufahren...

M.F.G

Der altemetallfanatiker

Themenstarteram 11. Mai 2014 um 10:44

Zitat:

Original geschrieben von altmetallfanatiker

Hallo,

Also man sollte sich bei diesen Gelegenheiten vor Augen führen das es nur bei wenigen Einsätzen tatsächlich auf "Sekunden" ankommt. Zügig natürlich aber gleichzeitig sicher, weil wenn du auf der Anfahrt einen Unfall hast,nützt das keinem was. Und es bringt einen Haufen Papierkram mit sich wenn man als Maschinist was beschädigt, zahlen muss man aber nicht selber, wäre ja noch schöner. :)

Was ich mal erlebt habe ,neben dem ein oder anderen abgefahrenen Spiegel, war das eine Drehleiter in einer engen Straße die Stützen beim Ausfahren gegen eine parkendes Auto gedrückt hat und dabei ziemlich lädiert hat, da kams aber auch wirklich drauf an, fackelte schon ganz gut ;-).

Und am meisten hilft man dem Fahrer dadurch dass man nicht überreagiert und wie ein aufgescheuchtes Hunh von links nach rechts rast ;) Einfach schön rechts halten und vom Gas gehen bzw. bei Stau oder bei Ampeln ne Gasse bilden, dann findet man schon seinen Weg.

Und deine Felge würdest du leider mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht ersetzt bekommen, wenn du nicht von dem Fahrzeug massiv "genötigt" wurdest den Bordstein hochzufahren...

M.F.G

Der altemetallfanatiker

Hi :) Ich denke ihr stellt euch meine Beispielsituation alle etwas zu "Actionreich" vor!

Ich hatte zu dem Zeitpunkt ein total kaputtes Auto, dass in den nächsten Tagen sowieso an einen Kärtchenhändler verkauft werden sollte. Die Felgen waren mir völlig egal, da die noch schlimmer als der Rest des Autos aussahen.

Mir war das Auto völlig egal, da es eh eine der letzten Fahrten mit dem Wagen war. Der Wagen kam von hinten angefahren und ich dachte halte "naja wat solls, kommt eh weg" und habe in der Situation weder aufgeregt, noch uncool, noch unkontrolliert, noch sonst irgendwie "dumm" reagiert. Wie gesagt stellt euch die Situation jetzt einfach nicht so spektakulär vor, war alles ruhig und gelassen ;)

Und naja kann schon sein, dass Einsatzkräfte sich teilweise für zu wichtig halten. Und wenn alle ruhig bleiben, gehts em Ende wahrscheinlich doch schneller ;)

Aber wenn von 25 Einsatzfahrten vielleicht nur eine dabei ist, bei der es sich wirklich um Sekunden handelt, rechtfertigt das denn nicht den Papierkram usw. in kauf zu nehmen? Klar wenn man z.b. hört, dass irgendwo auf dem Land im Hochsommer irgendwelches Heu angefangen hat zu brennen muss man ja nicht unbedingt alles auf dem Weg zur nichte fahren. (ich denke da grade an dieses Rammsteinmusikvideo :D )

Aber wenn wirklich mal ein Wohnhaus in Flammen steht und davor alles zugeparkt ist, würde ich die Situation als rechtfertigung gelten lassen statt eines Menschen das Ego eines Autofahrers zu verletzten.

Ich spreche übrigens NUR von parkenden Autos. Ich würde niemals von irgendjemandem verlangen eine sowieso schon hektisch handelnde Person noch mehr zu erschrecken, indem man auch noch hinten drauffährt :D

am 11. Mai 2014 um 11:33

Ich kann hier nur schildern, wie es in Hessen ist: beschädigt ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes im Rahmen einer Einsatzfahrt (also mit SoSi) ein parkendes Fahrzeug, ist der Einsatz für dieses Fahrzeug an der Stelle beendet und ein anderes muss den Einsatz übernehmen, ausserdem muss zwingend zur Unfallaufnahme die Polizei gerufen werden. Fährt der Fahrer weiter, macht er sich der Unfallflucht schuldig. Ist übrigens unerheblich, ob das geparkte Fahrzeug dort rechtmässig stand oder eben nicht.

Kann man nun drüber streiten ob das so Sinn macht oder nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ein Richter tatsächlich auf Fahrerflucht entscheiden würde, sollte einer mal Anzeige erstatten aber warum das Risiko eingehen?

Meiner Meinung nach spielt es übrigens überhaupt keine Rolle, ob "nur" jeder x. Einsatz lebensrettend oder nicht ist oder ob es auf "ein paar Sekunden ankommt". Fahrzeug mit SoSi bedeutet für den Kraftfahrer, er hat unverzüglich Platz zu schaffen. Steht auch keinem Verkehrsteilnehmer zu, darüber zu entscheiden, ob nun höchste Eile geboten ist um Menschenleben zu retten oder nicht ;)

am 11. Mai 2014 um 11:55

Ich gehöre zu denen, die bis vor einigen Jahren regelmäßig Feuerwehrfahrzeuge gefahren haben… Ich versuche mal paar Antworten. Zunächst – Feuerwehreinsätze sind was anderes als amerikanische Action-Filme…

}> Zuerst mal frage ich mich, ob die Feuerwehr, wenn es um Menschenleben geht, das Recht hat parkende Autos einfach aus dem weg zu rammen? Ich habe das noch nie gesehen aber würd es nur für logisch halten. Wen interessiert schon ein kaputtes Auto, wenn dadurch vielleicht jemandem das Leben gerettet wurde? {<

Ganz klares nein. Händisch zur Seite wippen oder wegziehen „ja“. Mit dem Fahrzeug zur Seite schieben geht gar nicht…

}> Da die Felgen sowieso auf den Müll sollten habe ich mich anschließend gar nicht darüber informiert, ob einem in so einem Fall irgendwie Schadensersatz zustehen würde. Wenn man z.b. wissentlich in den Straßengraben "rutscht", um den Weg freizumachen -> Könnte einem der Schaden irgendwie bezahlt werden? {<

Hier

[url=http://www.pfeifferpage.de/Dateien/STVO%20Erl.12.2006.pdf[/url]

ist in den Erläuterungen zum §38 eigentlich alles beschrieben. Wenn nicht sofort ausgewichen werden kann, ohne sich das Fahrzeug zu beschädigen oder sich zu gefährden dann muss man weiterfahren und die Fahrbahn bei der ersten sich bietenden Gelegenheit frei machen.

Entsteht beim „freiwilligen“ Ausweichen ein Schaden wie oben geschildert, gibt es auch keinen Schadenersatz. Schadenersatzpflicht gibt es nur für den „Verursacher“. Wer verursacht die Beschädigung – der Fahrer des Einsatzfahrzeuges wohl kaum.

Anders sieht es aus, wenn ein Schaden durch „rüde Fahrweise des Fahrers des Einsatzfahrzeuges“ eintritt, z.B. Abdrängen, Ausbremsen, Vorfahrt erzwingen…

Eine "rüde Fahrweise mit Blaulicht" kenne ich als ganz normaler Fahrzeugführer am ehesten von der Polizei...

}> Noch eine Frage ist, wie es mit Ampelblitzern usw. aussieht. Ein mal wurde ich nämlich geblitzt, als ich für einen Polizeiwagen eine rote Ampel überfahren hab. Ich hab zwar schon gelesen, dass man dann Einspruch einlegen kann. In meinem Fall ist damals aber nie Post gekommen. Ist es üblich, dass man trotzdem noch Post bekommt und bei mir z.b. der Blitzer einfach voll war? {<

Das ist ein richtiges Problem. An Kreuzungen mit Rotlichtblitzern hatte ich mir längst abgewöhnt, auf freie Fahrt mit dem Einsatzfahrzeug zu hoffen. Wenn auf dem Foto das Einsatzfahrzeug mit zu sehen ist, hat man vielleicht ganz gute Karten. Wenn nicht, kann man gegen den Bescheid Einspruch einlegen. Ob man da aber immer Erfolg hat? Und genau diese Unsicherheit ist es, die eine ganze Reihe Fahrzeugführer dazu veranlasst, die freie Fahrt durch einen bewussten Rotlichtverstoß eben nicht zu gewähren. (Und ein ganz kleines bisschen kann ich diese Fahrzeugführer sogar verstehen.)

Der §38 fordert nicht von Ungefähr das unverzügliche Anhalten, sondern die freie Durchfahrt. Und freie Durchfahrt kann auch bedeuten, vorerst vor dem Einsatzfahrzeug her zu fahren, bis sich eine Möglichkeit zum gefahrlosen Freimachen der Fahrspur ergibt.

LMKS

am 11. Mai 2014 um 12:07

Zitat:

Original geschrieben von cornerbackX24

Fahrzeug mit SoSi bedeutet für den Kraftfahrer, er hat unverzüglich Platz zu schaffen. Steht auch keinem Verkehrsteilnehmer zu, darüber zu entscheiden, ob nun höchste Eile geboten ist um Menschenleben zu retten oder nicht ;)

Aber halt nicht um jeden Preis.

Erst mal kommt meine Sicherheit. Und die werde ich nicht bei irgendwelchen Kamikazeaktionen aufs Spiel setzen nur weil hinter mir ein Tatütata fährt.

Dann müssen die Jungs halt warten, bis ich irgendwo sicher Platz schaffen kann. Und wenn dann am Ort des Geschehens wirklich die Rettung 10 Sekunden zu spät kommt, dann ist das halt so. Sterben müssen wir alle irgendwann.

am 11. Mai 2014 um 12:09

Zitat:

Original geschrieben von lmks

 

}> Noch eine Frage ist, wie es mit Ampelblitzern usw. aussieht. Ein mal wurde ich nämlich geblitzt, als ich für einen Polizeiwagen eine rote Ampel überfahren hab. Ich hab zwar schon gelesen, dass man dann Einspruch einlegen kann. In meinem Fall ist damals aber nie Post gekommen. Ist es üblich, dass man trotzdem noch Post bekommt und bei mir z.b. der Blitzer einfach voll war? {<

Das ist ein richtiges Problem. An Kreuzungen mit Rotlichtblitzern hatte ich mir längst abgewöhnt, auf freie Fahrt mit dem Einsatzfahrzeug zu hoffen. Wenn auf dem Foto das Einsatzfahrzeug zu sehen ist, hat man vielleicht ganz gute Karten. Wenn nicht, kann man gegen den Bescheid Einspruch einlegen. Ob man da aber immer Erfolg hat? Und genau diese Unsicherheit ist es, die eine ganze Reihe Fahrzeugführer dazu veranlasst, die freie Fahrt durch einen bewussten Rotlichtverstoß eben nicht zu gewähren.

Der §38 fordert nicht von Ungefähr das unverzügliche Anhalten, sondern die freie Durchfahrt. Und freie Durchfahrt kann auch bedeuten, vorerst vor dem Einsatzfahrzeug her zu fahren, bis sich eine Möglichkeit zum gefahrlosen Freimachen der Fahrspur ergibt.

LMKS

Ich mache auch bei Rotlichtblitzern generell Platz, auch wenn ich dann "Post" bekomme. Wichtig ist nur, daß man sich merkt, bei mir machen das die Kameras, wem man Platz geschaffen hat. Also das Kennzeichen des Einsatzfahrzeuges merken, dem man Platz gemacht hat, auch wenn bei dem die LZA vielleicht schon wieder grün war!

Die Einsätze sind registriert und der Fahrer des Einsatzfahrzeugs kann als Zeuge gehört werden, was die Situation an der LZA betrifft. Ich würde allerdings gleich darauf beim Träger des Einsatzfahrzeugs anrufen und den informieren, daß ich die rote LZA überfahren mußte, um Platz zu machen, damit der Fahrer gleich gehört werden kann und als Zeuge zur Verfügung steht.

Autos ohne Beschädigung zur Seite wippen geht sogar schnell: Auf einer Bustour durch Frankreich war ich ein paar Mal dabei, als unser Bus in engen Altstadtgassen wegen parkenden Autos nicht durchfahren konnte. Sechs Mann aus dem Bus raus und das Auto zur Seite gewippt - hat nach einiger Zeit sogar Spaß gemacht:D

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