FERTAN... so gut wie sein Ruf?
Servus zusammen.
Habt Ihr Erfahrung mit FERTAN, diesem Rostumwandler. Was empfehlt Ihr als Nachbehandlung vor dem Lackieren bzw. Grundieren?
Muss ein nicht so altes Kfz teils entrosten u nachlackieren.
Danke im voraus.
Felix
Beste Antwort im Thema
Zitat:
FĂŒr die Freaks: Habe gerade hier ein Bericht ĂŒber Fertan von Oldtimer Markt rumliegen: Es besteht demzufolge aus Wasser um die chemischen Bestandteile an die rostigen Ritzen zu transportieren, aus Tannin (pflanzl. SĂ€ure) um die korrodierte OberflĂ€che vom gesunden Material abzulösen, und zu guter letzt aus O-Ton "metallischen Verbindungen" die ebenfalls mit der korrodierten OberflĂ€che reagieren und genau an diesen Stellen dann die spĂ€tere mattschwarze Schutzschicht bilden.
Da hÀtte der Schreiberling vom "Oldtimer Markt" mal besser im Chemieunterricht aufpassen sollen oder beim Hersteller nachfragen. Deshalb jetzt die durch einen Chemiker etwas angepasste Freak-Info:
Tannine sind die Salze der GallussĂ€ure. Salze sind chem. gesehen "Tote Hunde", d.h. die machen gar nichts mehr. Fertan enthĂ€lt GallussĂ€ure, die mit Eisen-III (=Rost) das sehr stabile Eisengallat bildet, das wiederum ein sog. Tannin ist. Je "stabiler" eine Substanz ist, umso weniger regiert sie mit was anderem, also bildet z.B. sehr ungern wieder Rost. Tannine sind sehr stabile Verbindungen. Weitere Beispiel fĂŒr stabile Verbindungen sind Wasser und CO2. Die gehen nicht mal mehr durch Feuer kaputt. Klaro ?
Die GallussÀure regiert nicht mit Eisen sondern wie o.a. nur mit dem Eisen-III, weshalb sich nicht umgesetztes Fertan wieder ganz leicht abwischen lÀsst.
Andere Rostumwandler verwenden dafĂŒr die deutlich billigere PhosphorsĂ€ure, die auch weniger stabile Salze, nĂ€mlich die Phosphate bildet.
28 Antworten
hm,... đ ... da ist was dran.
đ
*mal den MC.Lux Böse anguckt*
*hĂŒstel* Das studiert man, weil einem das SpaĂ macht und weil man die Welt verĂ€ndern will. etc.pp.
Nebenbei wird man noch ordentlich bezahlt *g*
Wie Ich schon gesagt habe ... Das Wasser verdunstet eben nicht KOMPLETT, weil es in die Struktur der Komplexe mit eingebaut wird. Ohne das zu "brennen" wird man das Wasser nicht KOMPLETT entfernen.
Solche Tests in Medien etc.pp. arbeiten nach Musterbedingungen. Diese sind deutlich schÀrfer, als Dinge die in der RealitÀt auftreten. HÀlt ein Blech im Test 6 Monate, hÀlt es in RealitÀt deutlich lÀnger. Oder stehen eure Fahrzeuge laufend in einer AtmosphÀre von 75% Luftfeuchte und werden mit Salz getrÀnkt ??? *G*
MFG Kester
hallo,
ich habe einen verrosteten Motorradtank restauriert.
Zuerst mit Lauge, dann nach dem Auswaschen zur Restneutralisierung und mittelfristigen Lagerung im Trockenen mit Fertan RU ausgeschwenkt.
Ich habe gelesen dass wenn keine Endversiegelung stattfindet, Fertan nicht abgewaschen werden muss.
Ich wĂŒrde gerne wissen wie sich Fertan ohne Abwaschen verhĂ€lt.
Ich bin nÀmlich etwas in Sorge weil ich letztens Bilder eines mumifizierten Auspuffs gesehen habe der regelmÀssig mit Ferten nass gehalten wurde.
Der war nach dem Entfernen des Thermobands völlig vom Rost zerfressen. Also nicht nur ganzflÀchig Rost, sondern richtig zernarbt
Hatte das Fertan schuld daran?
Sollte ich den Tank jetzt besser mit heiĂem Wasser auswaschen?
Bin gerade etwas verunsichert
Fertan ist organische Chemie (die angesprochenen Komplexbildner). Bei den Temperaturen eines Auspuffs gehen die kaputt, verbrennen regelrecht --> schlechte Idee, Fertan bei HeiĂgehenden Teilen einzusetzen.
Tank: auswaschen mit Benzin muĂ sein. Wobei Tank besser so geht:
- Tank entrosten mit PhosphorsÀure
- gut auswaschen und trocknen
- sofort anschlieĂend Weichbleigehacktes (am besten gehen die Diablos aus dem Kugelfang des SchĂŒtzenvereines) einfĂŒllen, ca. 20% des Volumens
- Tank mit Decke in der Trommel eines Betonmischers festklemmen und das Ganze einige Stunden vor sich hin rattern lassen, dabei Neigung Trommel ab und zu verstellen.
Nach einigen Stunden ist der Tank innen leicht verbleit und vor Korrosion auf Jahrzehnte geschĂŒtzt.
GruĂ SRAM
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Und spart Dir auch gleich den Bleizusatz im Sprit. đ
@makkaroni......
ich seh das so.... auf die idee gekommen, den auspuff in fertan zu "baden", sind sie jawohl nur, weil der schon angerostet war.
wenn da also rost war und der eingewickelt wurde, dann scheuert das band, sowieso jeden schutz wieder weg.
zumal das fertan, nach dem wiedererhitzen, sowie so keinen schutz mehr bietet....
das immer wieder von aussen, ( durch das band ) befeuchten, hat dann wohl auch noch das band, so umgewandelt ( verbrant ) das es danach wohl, das beim abkĂŒhlen angezogene kondenzwasser, viel besser halten konnte.
meine tests verliefen so....
einfach nen 1mm. blech was verrostet war, ( weil es nicht lackiert/ geschĂŒtzt war ) drahtbĂŒrstenmĂ€ssig, vorentrostet.....
dann in 3 felder eingeteilt.
2/3 der flÀche, 48 Std. in fertan, feucht gehalten.
dann 1/3 der flÀche, wie zur nachbehandlung, das fertan abgewischt.
so entstand dann ein blech ..... nichtbehandelt/ behandelt und so belassen/ behandelt und abgewischt.
so wurde das blech dann, an einen baum gehÀngt, so das sonne/ regen/ schnee usw. immer freien weg zu dem blech hatten.
dieses blech hing dann neben einer auspuffschelle, die vorher auch völlig verrosten war und wo ohne vorher rost wegzuschleifen, einfach nur die hĂ€lfte, 48 Std., in fertan getrĂ€nkt wurde, ohne das es danach mit wasser abgespĂŒhlt wurde.
das ergebniss war ( auch fĂŒr mich, der schon seit vielen jahren fertan benutzt ) umwerfend.!!
obwohl bei dem blech, die nichtbehandelte seite nur noch fetzenmĂ€ssig vorhanden war.... und sich der rost natĂŒrlich, unter das mit wasser nachbehandelte untergefressen hatte.... war selbst das wasser-nachbehandelte, nur mit flugrost benetzt.
das letzte drittel und die behandelte seite der schelle, waren nahezu immer noch so, wie sie aufgehÀngt wurden.!!!
und das, obwohl ich zum zeigen fĂŒr andere leute, immer mal wieder, an stĂŒcken der nichtwasserbehandelten stellen, mit dem finger rĂŒbergestrichen habe, um den leuten zu zeigen, das selbst der "schwarze-fertanruss", noch immer vorhanden ist.!đ°đ°đ
( zusatz.... der baum stand ca. 20 meter, von einem " nicht so ganz legalem" strassensalzlagerplatz.
wind und regenmÀssig, wurde das ganze also auch, mit diesem umweht.
der gasammte test, verlief ĂŒber ca. 3 jahre. aber da sich selbst der baum in nichts aufgelöst hat ( im wahrstem sinne des wortes ) sind auch die teile irgendwann verschwunden.!
zusatz 2...
die winterdienstfirma is nu weg und das salzlager ist schon aufgelösst wurden.
der gesammte boden, musste abgetragen werden..... )
ergo, meine erfahrung,
an stellen, wo nichts das fertan wegwischen kann.... bzw. nichts die fertanschicht beschĂ€digen kann, kann es völlig ungeschĂŒtzt/ unnachbehandelt so verbleiben, ohne das da irgendwann wieder rost auftritt.
also kann deinem tank, solanger er "nur"gelagert wird, auch nichts passieren.!!!!!
-a-
vielen Dank fĂŒr eure Antworten !!
Hi
also soweit wie ich das gelesn hab seit ihr ja zimlich prositif auf fertan zu sprechen ich habe meinen ramen von meinem dodge pickup gestrahlt und mit der flex und drahtbĂŒrste nochmals sauber gemacht inen durch war noch flugrost den hab ich kommplet mit fertan behandelt hoffe das fertan zeug wirklich so gut ist wie ich hier gelesen hab đ
Auch ich suche noch das Wundermittel gegen Restrost..(wer nicht?)
Bei meinem neuen Projekt hieĂ das Wundermittel Rost raustrennen! Immerhin musste ich so schon 3qm Blech verbraten um die gröbsten Rostlöcher zu beseitigen und SchweiĂnĂ€hte wurden mit Zink anstatt Spachtel geglĂ€ttet. Mehr geht nicht. Aber es bleiben halt noch viele Stellen die zumindest Restrost haben. Jetzt mĂŒsste man strahlen oder vllt. sogar eine Tauchbadentlackung machen.
Nur, das ist sehr aufwĂ€ndig und auch teuer. Was tun? Fertan? Bin derweil weg davon, nehme jetzt PhosphorsĂ€ure. Die frisst den Rost und wandelt ihn nicht um. Daneben kostet das Zeug auch weniger. FĂŒr Kleinteile hab ich ein Entrosterbad angesetzt, das funktioniert super. FĂŒr Bleche einige Runden SĂ€ure, denn es dauert bis der Rost tatsĂ€chlich verschwunden ist (deshalb auch kein Fertan, das Zeug wirkt halt nur auf den obersten Schichten, um den Rost wirklich umzuwandeln braucht es wohl viele, viele Behandlungen der gleichen Stelle). Nach der SĂ€urebehandlung wische ich die Bleche mit ner Base ab - einfache Haushaltssoda. Das neutralisiert (hoffentlich!). Jetzt ne gute Grundierung und danach Lack. SpĂ€ter Fett, Fett, Fett wo es geht. Das sollte ne Weile halten. Immerhin hat das Auto ganz ohne aufwĂ€ndigen Rostschutz (z.B. OHNE Hohlraumversiegelung) an einigen Stellen 50 Jahre gehalten! Mit der jetzigen Behandlung sind bestimmt weitere 50 Jahre, oder mehr ohne Winterbetrieb und regelmĂ€Ăiger Fettauffrischung, drin. Jetzt stellt sich fĂŒr mich nur noch die Frage, ob ich in 50 Jahren noch Auto fahren darf oder kann ;-)
Fertan wandelt Rost = Eisenoxid also chemisch in etwas anderes um. Wozu eigentlich? Das Eisenoxid sitzt auf dem reinen Stahl drauf. Es ist passiv, einmal entstanden, bleibt es da sitzen. Wenn kein Wasser und kein Sauerstoff an das Eisen kommen, gibt es keine weitere Oxidation, also keinen weiteren Rost. Es reicht also, den lockeren Rost grĂŒndlich zu entfernen und dann das ganze mit guter Rostschutzfarbe von der Umwelt abzuschlieĂen. Die Lackschicht wird dann nochmal mit Wachs vor mechanischen BeschĂ€digungen geschĂŒtzt. Fertan und sonstige Wundermittel sind also ĂŒberflĂŒssig.
Ich muss den Beitrag mal aus der Versenkung holen.
Kannst du mir sagen warum man hammerit nicht auf behandelte FlÀchen mit fertan streichen kann? Wollt bei mir den achstrÀger und paar Stellen am unterboden mit fertan behandeln und dann eine Schicht Metallschutzlack drauf machen und evtl dann nochmal ne Schicht unterbodenschutz.
Zitat:
@Rotherbach schrieb am 23. April 2004 um 23:09:44 Uhr:
Moin,Ja, Fertan ist ein tolles Zeugs. Und ja, es benötigt AUCH korrodiertes Material um richtig zu funktionieren. Es ist deshalb aber NICHT geeignet um eine dicke Schicht umzuwandeln.
Groben Rost entfernen, die letzten Reste "entfernt" dann Fertan. Es ist ĂŒbrigens NICHT GUT neben mit Fertan behandelten FlĂ€chen noch Zinkspray aufzubringen. Das fĂŒhrt zu Kontaktkorrosion, weil man neben Eisen (0) auch die Eisen-(II/III)-Komplexe des Fertans, sowie in der Struktur eingelagertes Wasser (oder brĂ€tst Du dein Auto zwischendurch bei 150°C ?) und Zink da hat. Das bildet ein wunderbares Lokalelement.
Also das besser lassen đ Zuerst blĂ€ttert der Lack, spĂ€ter iss wieder ein Loch da.
An NICHT sichtbaren Bereichen des Autos kann man recht effektiv Hammerit einsetzen, um eine langfristige Rostvorsorge zu haben (Achtung, funktioniert NICHT direkt auf Fertan-behandelten Bereichen).
MFG Kester
P.S.: Warum das mit den Tanninen so gut funktioniert, liegt am sogenannten Chelateffekt đ
Ich verwende Kovermi, das muĂ man nicht abwaschen.
Das erleichtert die Sache, aber ob es besser ist als Fertan kann ich auch nicht sagen.
Zumindest riecht es nicht so ekelhaft wie Fertan.
Zitat:
@Altenholzer schrieb am 2. September 2023 um 19:39:33 Uhr:
Ich muss den Beitrag mal aus der Versenkung holen.Kannst du mir sagen warum man hammerit nicht auf behandelte FlÀchen mit fertan streichen kann? Wollt bei mir den achstrÀger und paar Stellen am unterboden mit fertan behandeln und dann eine Schicht Metallschutzlack drauf machen und evtl dann nochmal ne Schicht unterbodenschutz.
Mit Fertan behandelte OberflĂ€chen sollte man mit 1 K oder 2 K ĂŒberlackieren. Hammerite sollte auf eine rein metallische (darf auch leicht rostig dein) aufgebracht werden. Achsteile kann man mit Brantho Korrux Nitrofest spritzen und gegen Steinschlag im Anschluss noch mit 3 in 1 aus gleichem Haus. Kommt immer drauf an, was man vorhat. Ich habe z. Bsp. meine Federbeine mittels Elektrolyse entrostet, mit Fertan behandelt, mit 1 K grundiert und lackiert und zum Schluss mit 2 K matt und Carlofon Wachs vollendet.