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Fertan - Brauchbar oder nutzlos?

Themenstarteram 19. September 2005 um 12:04

Hallo,

ich habe shcon ein paar ältere Beiträge hier gelesen, möchte aber nochmal einen aktuellen starten. Ich habe angefangen mit Fertan zu arbeiten. Dabei habe ich jetzt gute und schlechte Ergebnisse gehabt und Frage mich ob es überhaupt sinn macht das ganz zu benutzen.

Beispiel 1:

Eine Stelle am Unterboden. Mit Dremel und SChleifscheiben schön rostfrei gemacht bis auf ein paar punktuelle Narben die recht tief saßen. Die STellen jetzt doppelt entfettet, gut gespült und noch naß Fertan aufgetragen. Nach 2 Tagen das ganze vorsichtig mit einem Messer abgekratzt und siehe da der Rost war vollständig aufgelöst.

Ich habe dann nochmal gespült und wieder Fertan aufgetragen, wollte nachdem sich diese Taninverbidnung aufgebaut hat grundieren. Wieder nach 2 Tagen nachgesehen, da hatte sich unter dem Fertan an 2 Stellen Rost gebildet. Wie kann das sein???

Beispiel 2:

Rost an einem Halter. Ich habe den Rost erst gut mit einem Schraubendreher weggekratzt und entfettet. Trotz zweimaliger Fertananwendung ist der Rost noch da. Versuche es jetzt noch ein drittes mal mit anderem Entfetter, danach gebe ich auf. Der ROst ist nur oberflächig. Irgendwie löst das Fertan den Rost überhaupt nicht auf.

Dies alles genau nach Anleitung des Herstellers. Wobei man ja hier sagen muß das selbst in der Broschüre unterschiedliche Anleitungen stehen. Mal nach einer Stunde anfeuchten, mal nach 24 oder nach 48 Stunden spülen, mal der Tip, Silikonentferner als Entfetter zu nutzen, dann wieder nur einen starken Wasserstrahl als ausreichend.

Bin auf die Meinungen und Erfahrungen hier im Forum gespannt.

Gruß Christian

Beste Antwort im Thema

So wie immer in der Werbung getan wird (in der Art: losen Rost entfernen, Umwandler drauf, Hokus Pokus - Rost verschwindet von alleine) funktioniert es sicher nicht.

Wenn der komplette Rost mechanisch entfernt wird (schleifen, bürsten oder strahlen), ist Fertan sehr gut geeignet, den verbliebenen und anderweitig nicht wegzubekommenden Porenrost zu entfernen. Dazu immer wieder auftragen, nachbefeuchten, bürsten (zusätzliche Hilfe zum lösen) bis alles metallisch sauber ist. Danach alles runter und normalen Lackaufbau vornehmen.

Zum Entfernen dickerer Rostschichten ist das Produkt gänzlich ungeeignet. Es handelt sich ja um eine Sparbeize, die inert kürzester Zeit aufgebraucht ist. Die Oberfläche des Rostes wird zwar umgewandelt, der darunterliegende Rest bleibt aber und erfreut sich eines langen Lebens - außer man spült und trägt wieder auf und bürstet und spült ... bis wieder alles blank ist. (...Und wenn er nicht gestorben ist, dann spült er noch heute)

In Hohlräumen, wo man ja mechanisch nichts entfernen kann, und für Falze mit beginnender Spaltkorrosion eignet sich meinen Erfahrungen nach am besten ein Gemisch aus Graphitkriechöl (z.B. Kollossol) und Hohlraumwachs. Das unterwandert und durchtränkt Rost am besten und bekommt dann nach Tagen eine marmeladenartige Konsistenz. Darauf kann und sollte man dann noch eine Schutzschicht auftragen (gutes Hohlraumwachs oder Mike Sander).

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Hallo,

habe mich auch in die Fertan Thematik eingelesen und nehme Abstand davon. Die Handhabung ist mir zu umständlich, außerdem bin ich immer noch skeptisch ob es überhaupt dauerhaft in der Praxis am Oldie funktioniert. Die generelle Funktion der Umwandlung ist mir klar und zweifle ich auch nicht an.

Ich habe mich für das Sandstrahlen aller zugänglichen Teile entschieden (Ausrüstung habe ich). Diese Art der Entrostung halte ich für wesentlich gründlicher und einfacher als Topfbürsten und Sandpapier. Zumal sich mein Thermoplastlack (1967er Lincoln) nur schwer abschleifen läßt. Auf diesen entrosteten Flächen ist sowieso kein Fertan notwendig.

Innen und in zugänglichen Hohlräumen/Falzen wird Leinölbleimennige verwendet. Diese hat angeblich ein sehr gutes Kriechvermögen. Nach der 4 wöchigen Trockungszeit dann Mike Sanders Hohlraumwachs in die nicht mit Mennige zugänglichen Bereiche und auch über die Mennige drüber.

Mit dem Sandstrahlen habe ich bereits begonnen. Die Teile werden auf allen späteren Sichtflächen in Absprache mit meinem Lackierer mit Standox 2k rotbraun Grundierung lackiert. Hauben und eine Tür sind so bereits probeweise behandelt. Die Originalgrundierung war ebenfalls rotbraun, das passt seht gut.

Morgen wird die Bleimennige in der Tür aufgetragen (Verdünnt mit Pinsel in die Ecken). Einige Bereiche konnte ich Sandstrahlen aber nicht mit der Spritzpistole Grundieren. Nach frühestens 4 Wochen geht es zum Lackierer.

Keine der zu lackierenden Flächen ist mit Mennige behandelt. Beim Zusammenbau dann die Mike Sanders Orgie.

Mennige und MS Fett werden hoffentlich auch in die Falze kriechen.

Genau dort bin ich mit Fertan nicht glücklich. Da ich es mit Wasser herausspülen muß, ist die Trocknung sehr aufwendig. Wasserreste / Pfützen bleiben evtl. in Hohlräumen/Haubenfalzen stehen. Das Sandstrahlmittel ist schon hartnäckig genug. Auch weiß ich nicht wie schnell mein blankes Blech Rost ansetzt während es mit Fertan behandelt wird. In der jetzt kommenden kalten und feuchten Jahreszeit kann ich keine nassen Teile ausreichend trocknen. Die Karosserie kann ich nicht drehen und schütteln um Wasser darin zu entfernen.

Auch schreckt mich generell die Panscherei mit Wasser ab, das gibt eine Sauerei in der Halle und trocknet einfach nicht.

Selbst wenn meine Methode nicht perfekt ist, so ist es in jedem Fall ausreichend. Der Wagen wird nicht wegrosten. Eine trockene Aufbewahrung ist sowieso das A und O. Er ist mit weniger Pflege und Vorbehandlung schon fast 40 Jahre alt geworden. Würde es sich um einen wertvollen Wagen handeln und wäre mein Portmonnaie dicker gefüllt, würde ich ihn komplett zerlegen und die Karosse chemisch entlacken und im Tauchbad anti-korrosiv behandeln lassen.

Themenstarteram 20. September 2005 um 5:25

Hallo,

was du beschreibst ist schon richtige Profiarbeit. Dafür fehlt mir leider die Ausrüstung bzw.das Geld. Ein Sandstrahlgeräte habe ich auch(Saugpistole mit Kermaikrohr, sehr simpel) und es funktioniert.

Ich hatte gehofft das Fertan auch tieferen Rost entfernt, woran ich aber immer mehr zweifel. Auch wundert es mich das man oft hört "fertan ist bei Oldtimerfreunden beliebt" und "Testsieger". Erstaunlicherweise bekomme ich in verschiedenen Foren sagen wir mal 75% negative Erfahrungen und 25% positive.

Ich glaube auch das die meisten nicht nachsehen ob der Rost gestoppt wurde oder nicht, also ob Fertan alles "abgebröckelt" hat oder unter der Schicht noch Rost ist.

Gruß Christian

Ich benutze auch keine Rostwandler mehr. Wo ich rankomme, schleife ich den Rost so gut es geht ab und mache POR15-Lack drauf. (Bleimenigge ginge auch, aber das wär mir zu giftig). Danach rasch überlackieren im Sichtbereich.

An nicht erreichbaren Stellen verwende ich nur Fette (erst Fluid Film, dann Mike Sanders) zum Stoppen von Roststellen. Bisher wesentlich erfolgreicher als in meiner Anfangszeit, wo ich noch Rostwandler probiert hab (inkl. fertan). Da kam immer wieder Rost hoch.

Also ich habe mir Fertanprodukten gute Erfahrung gemacht.Opel Ascona B vollaufbau alle Hohlraüme vorher mit Essigsäure und anschließend mit wasserverdüntem Silikonentferner aus gespült das löst losen Rost das ganze zwei Tage trocknen lassen gut mit Pressluft ausblsen und mit einer Sonde Fertan gleichmäßig verteilen so das sich ein dichter Film bildet.als endgültigen Hohlraumschutz habe ich Mike Sander Korossionsschutzfett erwärmt und auf das Fertan in die Hohlraüme eingespritzt.Am Unterboden empfehle ich eines alten UB runter (Schweinearbeit)Alle Roststellen mit Sandstrahlen reinigen(Kunstoffgranulat 25 KG Sack 20 Euro danach auch wenn noch so Giftig mit Gummihandschuhen und Maske Bleimenige 2x auftragen anschliessend Chassilack aufspritzen und zum Scluss guten UB.danach ist unten rum sowie in den Hohlraümen für sehr sehr lange Zeit kein Rostbefall mehr zu erwarten.Für Hohlraüme ist Fertan ein Traumprodukt aber nicht für offene Stellen!!

Zitat:

Original geschrieben von Bärchendriver

...Für Hohlraüme ist Fertan ein Traumprodukt aber nicht für offene Stellen!!

Dabei wird doch oft gesagt, dass Fertan gerade für Hohlräume ungeeignet ist, da das Abwaschen meist nicht vernünftig möglich ist.

Nunja, jedem sein Erfahrung.

So wie immer in der Werbung getan wird (in der Art: losen Rost entfernen, Umwandler drauf, Hokus Pokus - Rost verschwindet von alleine) funktioniert es sicher nicht.

Wenn der komplette Rost mechanisch entfernt wird (schleifen, bürsten oder strahlen), ist Fertan sehr gut geeignet, den verbliebenen und anderweitig nicht wegzubekommenden Porenrost zu entfernen. Dazu immer wieder auftragen, nachbefeuchten, bürsten (zusätzliche Hilfe zum lösen) bis alles metallisch sauber ist. Danach alles runter und normalen Lackaufbau vornehmen.

Zum Entfernen dickerer Rostschichten ist das Produkt gänzlich ungeeignet. Es handelt sich ja um eine Sparbeize, die inert kürzester Zeit aufgebraucht ist. Die Oberfläche des Rostes wird zwar umgewandelt, der darunterliegende Rest bleibt aber und erfreut sich eines langen Lebens - außer man spült und trägt wieder auf und bürstet und spült ... bis wieder alles blank ist. (...Und wenn er nicht gestorben ist, dann spült er noch heute)

In Hohlräumen, wo man ja mechanisch nichts entfernen kann, und für Falze mit beginnender Spaltkorrosion eignet sich meinen Erfahrungen nach am besten ein Gemisch aus Graphitkriechöl (z.B. Kollossol) und Hohlraumwachs. Das unterwandert und durchtränkt Rost am besten und bekommt dann nach Tagen eine marmeladenartige Konsistenz. Darauf kann und sollte man dann noch eine Schutzschicht auftragen (gutes Hohlraumwachs oder Mike Sander).

am 8. Juli 2012 um 16:49

hallo,

schwer zugängliche, rissige oder größere Stellen kann man sehr gut mit Fertan bearbeiten. Dabei pinsele ich alle 24 Std eine Schicht auf, insg. drei Schichten, wasche nach 24 Std. alles mit etwas Wasser u Schwammreibung ab, laß es weitere 24 Std trocknen und mache mir dann Gedanken über die nächste Schicht wie beispielsweise Unterbodenschutz, Wachs, etc. .

Der Rost wird umgewandelt, bildet nach 2-3 Schichten eine dunkle Kruste und wird oben versiegelt. Das hält mindestens 7 Jahre, auch länger, der Rost darf jedoch NICHT von hinten durch das Blech kommen, muß also obenflächennah und anschließend versiegelt sein.

Heiß werdende Stellen bearbeite ich ebenso mit Fertan, es riecht anschließend nicht, rostet jedoch irgendwann nach 2 Jahren weiter. Dann kommt eine weitere Schicht obenauf.

 

Für große Metallteile unter dem Automobil kann man auch das bekannte Holzöl, für kleinere Noverox nutzen, sie funktionieren ebenso ohne Versiegelung.

 

Viel Erfolg

Marc Hackelbörger

am 8. Juli 2012 um 17:09

Oben ist der Sauerstoff und sind die Hydroxide gegen Schwefel und Phosphate ersetzt, unten können sie weiterhin das Eisen im Stahl zerfressen, abgesehen davon, das das Schweissen solcher verpfuschten Stellen nicht einfach ist, da Reste davon über die Zeit, wie ein Galvanielement wirken.

Das ersetzte Blech ist, trotz Versiegelung, nicht vor schneller Durchrostung sicher.

am 30. Juli 2012 um 17:45

nach eingen Restaurierungsstunden in diesem Jahr möchte ich nach Sicht nach 2 Jahren (!) zu meinem Beitrag noch hinzufügen, daß für Wasser und Dreck unzugängliche Stellen wie verkleidete, rostige Stoßstange die billigste und beste Lösung technische Vaseline in der oliven Dose darstellt, der Hersteller sollte bekannt sein... :)

Es badarf einer Temperatur von über 25°, gerne zuvor öffnen und in die Sonne stellen, dann streichen. Billiger geht es nicht,

ein weiteres Mal viel Erfolg,

 

Marc Hackelbörger

Fertan - die einen schwören drauf die anderen sagen es ist nichts...

Ich hab es hier - hab es auch mal getestet... ist allerdings erst wenige Wochen her... langzeiterfahrung kann ich nicht geben...

Die Einwirkzeit ist aber für mein Geschmack viel zu lange....

Oberflächlich wirkt es auf alle Fälle.Aber wie tief dringt es ein??

Alte Bauernregel:

Lack, Grundierung, Wachs und Fett

machen Fertan dreimal wett.

Zitat:

Original geschrieben von Handschweiß

Alte Bauernregel:

Lack, Grundierung, Wachs und Fett

machen Fertan dreimal wett.

Die kannte ich noch nicht, stimmt aber.

Fertan habe ich noch nie benutzt. Zum einen aus dem Grund, der in der "Bauernregel" durchklingt: Man kann fast immer bessere Alternativen zur Fertan-Benutzung finden. Die beste Möglichkeit von allen ist immer noch, den Rost mechanisch weitmöglichst zu entfernen. Fertan wird nach m.E. viel zu oft nur deshalb benutzt, weil man sich diese etwas aufwändige Arbeit sparen möchte. Auf chemischer Basis würde ich es an schwer zugänglichen Ecken oder für Kleinteile eher mit dem Rostentferner Pelox oder mit Essig- oder Phosporsäure probieren anstatt mit einem Rostumwandler. Unzugängliche Stellen - das sind Hohlräume. Und dort sind FF Liquid A und FF AR, PX-11 oder Mike Sanders Fett als Roststopper und zur Konservierung viel besser geeignet als ein Herumdoktorn mit Fertan.

Der zweite Grund, aus dem ich es nicht benutze: Wozu soll man eigentlich Forenbeiträge lesen und Schlüsse aus den überwiegend schlechten Erfahrungen anderer Nutzer ziehen, wenn man meint, man müsste das Zeug doch letztendlich selbst ausprobieren? Mir reicht, wenn Profi-Konservierer, Profi-Autolackierer und Forenteilnehmer, die ich seit Jahren als zuverlässige Infoquelle kenne, von dem Zeug abraten und es stichhaltig begründen. In diesem Fall möchte ich ausnahmsweise mal NICHT durch eigene Erfahrung schlau werden, sondern von den Ratschlägen anderer profitieren. Daher: Kein Fertan.

MfG, Tazio1935

Zu Fertan - und der alternative phosphorsäure - habe ich mich schonmal hier geäussert.

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