Feinstaub
Plötzlich ist sie da, die Feinstaub-Diskussion, obwohl die nun geltenden Grenzwerte für Feinstaub seit 1999 bekannt sind.
Vor ein paar Wochen war das Ganze noch kein Thema ...
Bei Mercedes und VW funktionieren angeblich die Partikelfilter nicht, bei Peugeot und Citroên dagegen wohl.
Die Grünen fordern ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in den Städten, die Vertreter der Industrie und des Handels halten die gesamte Debatte für geschäftsschädigend und wollen gegen die Brüsseler Verordnung vorgehen.
Was meint Ihr?
Ist das ganze nur eine neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird, um von anderen, wichtigeren Problemen abzulenken?
Oder ist da was dran, an der Belastung mit Feinstaub?
Bin selbst nicht so betroffen, weil KA-Fahrer mit Euro-4-Norm und wohne im Grünen.
134 Antworten
Ob marginal oder nicht, ich hab Respekt vor den Bemühungen von ichtier.
Leider kommt es für viele nicht in Frage auf´s Auto zu verzichten, gute Anbindung an ÖPNV hat leider nicht der grösste Teil der Bevölkerung.
Für mich ist der auch keine Alternative, den Weg zur Uni schaff ich mit dem Rad in 20-25min, mit dem Auto in 15, mit dem Bus schaff ich es nicht unter 50!! Also fahr ich sooft wie möglich mit dem Rad. Längere Strecken oder falls ich was zu transportieren hab mit dem Auto. (zugegeben, auch schon mal bei schlechtem Wetter 😉)
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
...gute Anbindung an ÖPNV hat leider nicht der grösste Teil der Bevölkerung.
Das ist wohl das Haupthindernis bei der Vermeidung unnötiger Autofahrten.
Eine beliebte Seminaraufgabe war früher im Studium die Planung eines Fuhrbetriebs mit der Zielstellung, daß die vorhandenen LKWs möglichst nicht leer fahren.
Heute „lohnt“ es sich für eine Spedition, mit dem LKW leer von Köln nach Dortmund, von dort mit Ladung nach Oberhausen und dann wieder leer nach Köln zurück zu fahren.
An opaboris & Bleifußindianer:
Gerade die unsinnigen LKW-Fahrten müssen verhindert werden!
Wenn tatsächlich in jedem Joghurtbecher 2.000 LKW-Kilometer „stecken“, dann ist das eine Fehlentwicklung, die korrigiert werden muß und nicht hinnehmbarer Schwachsinn.
Ich bin ja auch dagegen, daß unser heißgeliebter Finanzminister seinen Bundeshaushalt mit wöchentlich einer Milliarde neue Schulden versucht ins Lot zu bringen.
Zitat:
Gerade die unsinnigen LKW-Fahrten müssen verhindert werden!
Das unterschreibe ich doch gerne. Mit meinem Post wollte ich ichtier nur ein wenig daran erinnern, daß seine Welt nicht so schön ist wie er sie gerne hätte.
Ein wesentlicher Grund für die Transport-Wut sind die europäischen Kostenunterschiede. Man kauft die Rohstoffe dort wein, wo sie am billigsten sind, macht jeden Produktionsschritt dort, wo er am billigsten ist und karrt die fertige Ware dann dahin (zurück?) wo sie am teuersten ist.
Wenn die Transportkosten steigen, wird dieses Spiel irgendwann unrentabel. Vielleicht entstehen Arbeitsplätze sogar in Deutschland und nicht woanders - nur so zur Abwechslung.
Gruß
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Diesel war bis weit in die 60er hinein genauso teuer wie Benzin.
Würde man Diesel und Benzin in der Mineralölsteuer gleichziehen so wäre Diesel der teurere Treibstoff.
Die ganzen hochgezüchteten TDIs würden sehr schnell von der Straße verschwinden und der Diesel würde aufgrund seiner Vorteile wieder auschleißlich im Schwerlastbereich eingesetzt.
Solange in Europa dermaßen starke Preis- und Steuerunterschiede herrschen (der Fehler bei der Schaffung des Wirtschaftsraumes), die Subventionitismus ganze Märkte bestimmt und verschiebt und unsinnige Verwaltungsvorschriften herrschen, wird das mit den Transporten so fröhlich weitergehen.
Extrembeispiele sind die belgischen Schweine, die zum Schlachten nach Italien gefahren werden und als original Tiroler Schinkenspeck zurückkehren, genauso wie das Metallteil, das für kleines Geld von D nach Litauen gekarrt wird, um dort poliert zu werden und als teures Zulieferteil (Gewinn- und Umsatzsteuerabschöpfung somit in der Pampa) in ein KFZ "Made in Germany" verbaut zu werden.
Mein persönlicher Vorschlag (erst lesen, dann Schlagen). KFZ-Steuer für Diesel und Benzin sowie PKW und LKW gleichmachen, und zwar so niedrig, dass die beste Schadstoffklasse vollkommen Steuerbefreit sind.
Dafür die Steuern auf den Sprit ebenfalls gleichmachen und anheben (so dass unser lieber Staat keine Verluste macht).
Folge: Es lohnt sich kaum noch alte, qualmende Diesel zu fahren. Grundsätzlich werden dadurch regionale, mittelständische Unternehmen gefördert (von den Speditionen mal abgesehen), Wenigfahrer (somit auch Benutzer von Fahrrädern und Öffis) werden entlastet, Vielfahrer werden ermutigt sparsame Fahrzeuge anzuschaffen...
Zitat:
Original geschrieben von HDAP4477
Mein persönlicher Vorschlag (erst lesen, dann Schlagen). KFZ-Steuer für Diesel und Benzin sowie PKW und LKW gleichmachen, und zwar so niedrig, dass die beste Schadstoffklasse vollkommen Steuerbefreit sind.
Dafür die Steuern auf den Sprit ebenfalls gleichmachen und anheben (so dass unser lieber Staat keine Verluste macht).
Folge: Es lohnt sich kaum noch alte, qualmende Diesel zu fahren. Grundsätzlich werden dadurch regionale, mittelständische Unternehmen gefördert (von den Speditionen mal abgesehen), Wenigfahrer (somit auch Benutzer von Fahrrädern und Öffis) werden entlastet, Vielfahrer werden ermutigt sparsame Fahrzeuge anzuschaffen...
Das Problem ist aber, das gerade die alten, 'stinkenden' DIesel eher unbedenklich ist, die Gefahr kommt von den Modernen, direkteinspritzenden Dieseln, deren Rußpartikel so klein sind, das der Körper sie nicht rausfiltern kann...
Zitat:
Original geschrieben von HDAP4477
Dafür die Steuern auf den Sprit ebenfalls gleichmachen und anheben (so dass unser lieber Staat keine Verluste macht).
Folge: Es lohnt sich kaum noch alte, qualmende Diesel zu fahren. Grundsätzlich werden dadurch regionale, mittelständische Unternehmen gefördert (von den Speditionen mal abgesehen)
oder zum Beispiel die Tankstelle die das Pech hat im falschen Land in einer Grenzregion zu sein. Viel Sprit wird nur dafür verbraucht um anderswo billiger tanken zu können.
Zu den alten stinkenden Dieselmotoren: Direkteinspritzer werden sogar bei der Euro 2 bevorzugt behandelt.
noch mal:
Grenzwerte seit 1999 bekannt
in diversen Städten bereits mehrfach überschritten
Klagen laufen
was machen die Behörden ?
Ob und wann irgendwelche Filter Pflicht werden order nie, mag tangentiell von Interesse sein, in ferner Zukunft.
Frage: Was ist heute, am 05. April 2005 ?
Warum darf das Personal des Staates ungestraft dermaßen schlampen?
Wenn ich meine UST-Voranmeldung 1 Tag zu spät abgebe ... dann werden sofort Verzugszinsen fällig!
in Düsseldorf sollen jetzt unnötige Fahrten mit Diesel-Fahrzeugen durch die Innenstandt unterbunden werden ... die armen Polizisten ...
in Dortmund sollen die Ampeln an den Ausfallstraßen (Brakestraße oder so) so geschaltet werden, daß eine grüne Welle möglich ist
das haben heute die Verkehrsminsiter der Länder und des Bundes und die Staatssekretäre (100 Mann?) beschlossen und jetzt gehen sie alle lecker fressen ... auf Staatskosten
TOLL
Zitat:
Original geschrieben von J.Ripper
in Dortmund sollen die Ampeln an den Ausfallstraßen (Brakestraße oder so) so geschaltet werden, daß eine grüne Welle möglich ist
Die sollte man glatt verklagen wg. vorsätzlicher Verkehrsbehinderung. Wenn das machbar ist eine Unverschämtheit das dem nicht immer schon so war.
Viel Spass die Diesel aus der Stadt fernzuhalten, Paketdienste, Lieferanten, Kunden,... frag mich ernsthaft wie das funktionieren soll.
Gruß Meik
Hi,
niemand kann den Zuliefererverkehr verbieten oder unterbinden, völlig unmöglich.
Daß die Bundesregierung gepennt hat, ist so nicht richtig. Es ist schlimmer, sie ist immer wieder auf die Knie gefallen vor der deutschen Autoindustrie, hat die Umsetzung von Richtlinien bewußt verzögert, um den (dieselgläubigen) Herren in den Konzernzentralen gefällig zu sein. Nun ist es aber halt so, man kann EU- Verordnungen zwar einbremsen, aber umsetzen muß man sie bis zu einem bestimmten Stichtag. Und nun ist, wie ein anderer schon sagte, der Karren vor die Wand gefahren, alle tun überrascht und niemand will Schuld sein. Und jetzt haben die Fahrer von (deutschen) Dieselautos den Schwarzen Peter in Form drohender Fahrverbote.
Wenn man seit 1999 kontinuierlich die Rußfilterausrüstung und Nachrüstung steuerlich gefördert hätte, gäbe es jetzt nicht so einen Aufstand. Langfristig geht es dem Diesel aber durch den viel zu hohen NOx- Ausstoß eh an den Kragen; anstelle Toyotas DENOx- Kat und Hybridantriebe nachzubauen (wo bleibt ein Dieselhybrid?), wird schon wieder gemauert, wie seinerzeit beim Rußfilter. Und Euro 5 kommt schon bald.
Ich persönlich würde die KfZ- Steuer komplett abschaffen und EUROPAWEIT einheitlich auf die Mineralölsteuer umlegen (von wegen gleiche Spritpreise und damit gleiche Wettbewerbschancen für alle), damit der Joghurt-becher- Unsinn aufhört (jeder zahlt das, was er halt fährt). Die Maut würde ich in Abhängigkeit vom Fahrzeuggewicht erheben, aber nicht mit willkürlichen Stufen, sondern in cent/ kg... (weil große LKW die Straßen deutlich stärker schädigen als leichte PKW).
Solange Europa so "funktioniert" wie zur Zeit, finde ich es zum K***en.
Grüße: Markus
Dieselgläubig sind wohl eher die dt. Kunden. Diesel werden oft ausschliesslich für den dt. Markt konzipiert, es gibt kaum andere Länder, wo sich diese derart verkaufen wie hier. Selbst ein Smart wurd erst häufiger verkauft als er den Diesel bekam, auch wenn das wenig sinnvoll für ein derartiges Auto ist. Von Seiten der Konzerne reagiert man damit aber auf den Markt, nicht umgekehrt, die wollen ihre Autos verkaufen, egal ob als Benziner oder Diesel.
Zusätzlich hat die Politik mit steuerbefreiten D4-Dieseln das hierzulande noch gefördert.
Diesel hat einen Vorteil beim Wirkungsgrad, in Punkto Ressourcensparen, CO2-Ausstoss wird er sicher noch lange ein Thema bleiben. Für Fahrzeuge die auf längeren Strecken eingesetzt werden gibt es noch keine Alternative.
Was dann aber die Fahrverbote bringen? Wieviele Autos lassen sich denn ausbremsen? Bei den Zulieferern, Taxen, Bussen, Handwerkern,... ist das wohl kaum durchzusetzten, was bleibt denn dann noch?
Gruß Meik
Diesel hat eher was mit der unterschiedlichen Steuerbelastung zu tun. In den Niederlanden, Frankreich und Österreich sind Diesel noch gefragter als in Deutschland. Natürlich sind diese Märkte kleiner.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von zinnenberg
Nun ist es aber halt so, man kann EU- Verordnungen zwar einbremsen, aber umsetzen muß man sie bis zu einem bestimmten Stichtag.
Das müsste man nicht, denn die EU kann einem ja nichts (Bsp. Euro-Stabilitätspakt).
Zitat:
Ich persönlich würde die KfZ- Steuer komplett abschaffen und EUROPAWEIT einheitlich auf die Mineralölsteuer umlegen
Das wäre verkehrspolitisch nicht sinnvoll, weil es die Bewohner ländlicher Regionen (mit längeren Fahrstrecken) benachteiligen würde. Die Fahrstrecke an sich ist nämlich nicht immer das Problem.
Bsp.: Eine Fahrt von Passau in den Randbereich von München ist etwa 150 km, aber dank meist freier Straßen und zügigen Verkehrsflusses recht unproblematisch. Eine Fahrt vom Münchner Randbereich in die City ist vielleicht nur 20 km, aber ansonsten sehr viel problematischer (nicht zuletzt in puncto Feinstaub).