Falsche Diagnose von Vertragswerkstatt KV: 6200,- Euro Rechnung von freier Werkstatt dann 400,- €
Mal wieder aus aktuellem Anlass:
Mann tankt Benzin in seinen Diesel (ich weiss passiert eher Frau, aber hier war es mal der Mann)
Auto wird zur Vertragswerkstatt geschleppt und dort untersucht:
KV: Totalschaden des Motor > neuer Motor 6200 Euro (abgezogen sind da ca. 2000 Rabatt)
zum Glück wurde eine zweite Werkstatt beauftragt mit einer Untersuchung:
Ergebniss: Reinigen des Kraftstoffsystem und Erneuern der Filter ca 400,- €
anderer Fall:
Motor wird laut, Vertragswerkstatt nach Untersuchung: Zündkerzen Gewinde ausgeschlagen,
Späne im Motor > Totalschaden. Da über 200 000 km besser das Fahrzeug verschrotten.
zweite Werkstatt: Sucht Späne, findet aber keine; Gewinde neu in Zylinderkopf eingesetzt: 390,- €
sicherlich keine Einzelfälle, sondern bei technisch hilflosen Kunden wohl oft das Schicksal...
Aus meiner Erfahrung als Elektroniker kann ich herleiten:
Wenn die Werkstatt nur komplette Einheiten tauschen kann, statt detailiierte Fehlersuche zu betreiben, (was dann schon ein gutes Fachwissen voraussetzt !) wird es so bleiben.
In meiner Branche zum Vergleich:
ein defekter Condensator in einer Platine (Netzteil, Steuerung, Modul) kostet bei einem teueren Tausch 50 Euro, die komplette Platine (Netzteil, Steuerung, Modul) zw. 150,- bis 3000,- € . Wenn der "Techniker" jedoch nicht den defekten Condensator suchen kann, muss er eben Platine (Netzteil, Steuerung, Modul) tauschen ...
Also als Resüme muss man sagen:
wer eine Werkstatt mit guten Fachleuten kennt, sollte sich glücklich schätzen, denn das ist ein Privileg, das nicht alle Kunden / Menschen haben.
26 Antworten
Zitat:
@vanguardboy schrieb am 4. August 2021 um 20:07:12 Uhr:
Also soll ich für jede reperatur eine zweite Meinung einholen..?
Nicht für jede - aber wenn sich der KV schon im hohen vierstelligen Euro-Bereich bewegt, macht das durchaus Sinn.
Zitat:
@hd311 schrieb am 4. August 2021 um 02:30:41 Uhr:
Mal wieder aus aktuellem Anlass:
Mann tankt Benzin in seinen Diesel (ich weiss passiert eher Frau, aber hier war es mal der Mann)
Auto wird zur Vertragswerkstatt geschleppt und dort untersucht:
KV: Totalschaden des Motor > neuer Motor 6200 Euro (abgezogen sind da ca. 2000 Rabatt)
zum Glück wurde eine zweite Werkstatt beauftragt mit einer Untersuchung:
Ergebniss: Reinigen des Kraftstoffsystem und Erneuern der Filter ca 400,- €
Sorry, aber sehe da keine falsche Diagnose der Vertragswerkstatt.
Benzin im Diesel führt oft z.B. zu defekten Einspritzdüsen. Die werden normalerweise durch den Dieselkraftstoff geschmiert. Verwendet man Benzin ist keine Schmierung vorhanden.
Defekte Einspritzdüsen kann aber auch heißen, dass erstmal nur eine Vorschädigung aufgetreten ist, die erst später zu weiteren Defekten führen kann. Das mit den Einspritzdüsen ist nur ein Beispiel, denn ich weißt nicht, welche Defekte sonst noch möglich sind.
Vertragswerkstätten reparieren immer so (oder sollen es so machen), dass ein Fehler komplett beseitigt ist. Halbgare Reparaturen führen sie nicht durch. Mir wurde z.B. mal in einer Vertragswerkstatt gesagt, dass sie nur die gesamte Platine auswechseln dürfen, auch wenn immer das selbe Bauteil die Ursache ist. Mir wurde auch gesagt, welches Bauteil dies ist, damit ich es selbst reparieren kann.
Wenn man also erstmal mit dem Risiko, dass die Reparatur nicht lange hält, eine günstige Reparatur durchführen lassen möchte, dann muss man zu einer freien Werkstatt gehen.
Das ist doch eigentlich einem etwas erfahrenen Autofahrer bekannt.
Ich sehe somit keinen Grund, wegen diesem Fall der Vertragswerkstatt ein Fehlverhalten anzudichten.
Gruß
Uwe
Schwieriges Thema - und am Ende für den Laien kaum zu beurteilen.
Der Post von Uwe geht in die richtige - problematische - Richtung. Älteres Auto, falsch getankt, Reparatur in Vertragswerkstatt Totalschaden. Kunde geht zur freien Werkstatt, da wird für 400€ nur gereinigt, paar Filter neu und richtig getankt. 1 Monat später zeigt sich dass doch Folgeschäden entstanden sind und Einspritzdüsen, Einspritzpumpe oder was auch immer defekt sind. Jetzt ist das Auto auch Totalschaden, der Kunde hat aber zusätzlich noch 400€ aus dem Fenster geworfen.
Der nächste hat es rechtzeitig gemerkt mit dem falschen Sprit, es sind keine Folgeschäden entstanden und er freut sich über die niedrige Rechnung der freien Werkstatt.
Am Ende immer ein bisschen Wette ob man zur ersten oder zweiten Kategorie zählt. Ich hatte schon beide Varianten in meiner Autofahrerkarriere erlebt.
Fall 1 war Klimakompressor: Klimaanlage geht nicht. Vertragswerkstatt: Neuer Kompressor, Spülen, Befüllen - 1000€. Freie Werkstatt: Da ist nur Magnetkupplung kaputt, 200€. -> Magnetkupplung erneuert, scheiß Vertragswerkstattabzocker. 2 Wochen später Kompressor gefressen/Lagerschaden, schwergängiger Kompressor hat letztlich Kupplungsschaden verursacht. -> Doch 1000€ neuer Kompressor, aber die 200€ für die neue Magnetkupplung trotzdem an der Backe gehabt und schwarz geärgert.
Aber weiß man es vorher? Klima tat nach neuer Kupplung, Schäden am Kompressor von außen nicht erkennbar.
-> No Risk no Fun 😁
Es ist doch ein simples Spiel:
Entweder:
Ein Autobesitzer bekommt beim Markenhändler eine hohe Rechnung für eine Reparatur nach dem Standard, den ihm das Werk vor gibt, bekommt Schnappatmung und geht dann in eine freie kleine Werkstatt. Dort wird das (hoffentlich) nötigste gemacht (weil denen Werksvorgaben herzlich egal sein können), das Auto läuft und der Besitzer ist glücklich.
Oder:
Der Besitzer geht in eine freie Werkstatt, lässt dort das nötigste reparieren, fährt grinsend vom Hof, hat nach 2500 km einen Motorschaden und will die Werkstatt anschließend durch alle Instanzen verklagen.
Spätestens dann wird ein bestellter Gutachter feststellen, daß die Teile hätten ausgetauscht werden müssen, da sie ohne Zerlegung nicht sachgerecht geprüft werden konnten bzw. wurden.
Man braucht sich nur die wiederkehrenden Threads hier von unzufriedenen Kunden von Motorinstandsetzern und die damit verbundenen Rechtstreitigkeiten anzusehen.
Daß sich eine Vertragswerkstatt diesen Schuh nicht anzieht (wobei ihnen das Werk diesen Schuh gar nicht erlauben würde), finde ich nachvollziehbar.
Alles was betroffen sein könnte zu zerlegen, nach Herstellermaßgaben zu vermessen, zu ersetzen oder eben wieder einzubauen würde den Kostenrahmen völlig sprengen. Genau DAS wäre aber der Anspruch an eine Markenwerkstatt.
Sauber machen und mal schauen wie lange es funktioniert, das kann sich dort keiner erlauben.
Ob das hier jetzt eine FALSCHE Diagnose war, stelle ich in Frage.
Ich würde es eher sehen als: Die Notreparatur wird vermutlich auch eine Weile funktionieren.
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Zitat:
@vanguardboy schrieb am 4. August 2021 um 20:07:12 Uhr:
Also soll ich für jede reperatur eine zweite Meinung einholen..?
Sehr oft lassen sich Probleme mit einer viertel Stunde Foren querlesen eingrenzen oder direkt diagnostizieren. Die Leute, die das entsprechende Auto schon jahrelang fahren, wissen meiner Erfahrung nach meist besser, welches Teil schuld ist, wenn es hier klopft oder da klappert, als die durchschnittliche Werkstatt. Eine zweite Kollektiv-Meinung, die nix kostet, aber sich fast immer lohnt.
Zitat:
@Bamako schrieb am 4. August 2021 um 18:38:47 Uhr:
..hat der Reifenfritze erkannt, dass eine Feder vorne gebrochen ist.
Darauf hin die Mitarbeiterin zum Kunden: "wir können das Reparieren.. ..wir erneuern dann das Domlager mit, das muss man mit wechseln und machen eine Spurvermessung..
Bei einer gebrochenen Feder ist es aber immer ratsam, das Domlager mitzuersetzen und dann ist auch eine Spurvermessung zu empfehlen.
Zitat:
@vanguardboy schrieb am 4. August 2021 um 20:07:12 Uhr:
Also soll ich für jede reperatur eine zweite Meinung einholen..?
Nein. Für eine reperatur brauchst du keine.
Für eine Reparatur eventuell schon. 😎
Zitat:
@eachi schrieb am 5. August 2021 um 10:15:21 Uhr:
Zitat:
@vanguardboy schrieb am 4. August 2021 um 20:07:12 Uhr:
Also soll ich für jede reperatur eine zweite Meinung einholen..?Nein. Für eine reperatur brauchst du keine.
Für eine Reparatur eventuell schon. 😎
Hoho ein Witzbold.
Zitat:
@Timbow7777 schrieb am 4. August 2021 um 20:22:01 Uhr:
Zitat:
@vanguardboy schrieb am 4. August 2021 um 20:07:12 Uhr:
Also soll ich für jede reperatur eine zweite Meinung einholen..?
Nicht für jede - aber wenn sich der KV schon im hohen vierstelligen Euro-Bereich bewegt, macht das durchaus Sinn.
Richtig, hatte ich auch schon. Diesel ab und zu im Notlauf. Turbo und Injektoren hinüber. 2000€. Mutwillig wurde der Unterdruckschlauch zum Mapsensor abgezogen. Danach permanenter Notlauf. Kam mir komisch vor. Andere Werkstatt: der abgezogene Schlauch war porös, 7,5€ für einen neuen. Danach lief es ...
Übrigens war die Markenwerkstatt die, die mir nur die 7,5€ berechnet hat und das auch gleich gesehen hat.
Mit Freien hatte ich bisher nur schlechte Erfahrung, sicherlich mit Marken manchmal nicht ganz so rund. Aber immer passend gelöst!
Zitat:
@Bamako schrieb am 4. August 2021 um 18:38:47 Uhr:
Neulich beim Reifenhändler (war beruflich da):Älteres Ehepaar mit einem Berlingo (3), haben Reifen erneuern lassen.
Na Gott sei Dank, hat der Reifenfritze erkannt, dass eine Feder vorne gebrochen ist.
Darauf hin die Mitarbeiterin zum Kunden: "wir können das Reparieren, aber bei den Arbeitsstunden kann da was zusammenkommen, das gute Stück hat ja auch schon 104.000km auf dem Tacho, da lassen die Schrauben sich nicht mehr einfach lösen. Also 3-4 Stunden werden wir schon brauchen, wir erneuern dann das Domlager mit, das muss man mitwechseln und machen eine Spurvermessung. Das würde dann 460€ kosten, aber das muss gemacht werden, ist gefährlich".Für den Tausch EINER Feder! 😁 😁
Aber Hauptsache, ich warte mitten im Sommer 4 Wochen darauf, die Reifen an meinem LKW erneuern zu lassen... Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Da war mir klar, dass ich meine Reifen privat woanders wechseln lasse nächstes Mal...Aber: auch Meisterwerkstätten sind manchmal hart daneben. Ich hatte kurze Zeit ne A-Klasse, W168 als 170CDI. Also 0,0 Platz im "Motorraum". Da war der Keilriemen gerissen, da hatte ich keine Lust drauf. Hab's also machen lassen.
.
Habe kürzlich bei meinem Mazda 6 eine Defekte Feder repariert. Nach 120tkm ist besser beide zu machen und wenn man schon dran ist macht man eben besser auch die stoßdämpfer.
Und dann hab ich die domolager eben auch noch mit bestellt.
Material knapp 300€.
Die domolager waren wirklich fertig zumindest eins. Das zerlegen der alten federbeine ist mir nicht gelungen alles fest gegammelt zum Glück hatte ich ja 2 komplett neue. Die Schrauben zum befestigen habe ich die 4 Wochen vor der Reparatur regelmäsig mit Rostlöser einhesprüht, trotzdem nur mit Mühe auf bekommen, eine Koppel Stange musste ich abflexen und nachbestellen.
So einfach wie man sich das vorstellt oder gerne auch mal.in Youtube Videos sieht ist es eben nicht. Da sind bei einem älteren Fahrzeug schon mal erhebliche zusatzkosten möglich einfach weil sich Schrauben nicht lösen lassen oder dann doch mehr kaputt ist als im ersten Moment zu sehen ist. Und dann macht es teils eben einfach Sinn gleich mehr zu reparieren als in 6 Monaten wieder anzufangen.
Die alte a Klasse ist aber auch echt scheiße zum Schrauben, da wollte der Meister dich vielleicht als Kunden vergraulen damit der den scheiß nicht an der Backe hat ;-)
Ach, wenn sowas nach der Kilometerleistung fällig ist. Wohl schwach konstruiert.
Aber natürlich, manchmal klemmt was.
Da muss man als Kunde den Mittelweg sehen. Ich habe nur gemerkt, dieser wird gerne absolut ausgenutzt. Und als mehr oder weniger Laienhafter Kunde wird man da ausgenutzt.#
Ich habe damals als Schüler ähnlich einen Nebenjob gehabt, ich weiß was ich machen musste, ich weiß was der Gegenüber versteht.
Aber beim Auto wie so oft aus einem zweistelligen Schaden einen vierstelligen machen. Verbrecher!
Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 05. Aug. 2021 um 19:3:11 Uhr:
Habe kürzlich bei meinem Mazda 6 eine Defekte Feder repariert. Nach 120tkm ist besser beide zu machen und wenn man schon dran ist macht man eben besser auch die stoßdämpfer.
Und dann hab ich die domolager eben auch noch mit bestellt.Material knapp 300€.
Die domolager waren wirklich fertig zumindest eins. Das zerlegen der alten federbeine ist mir nicht gelungen alles fest gegammelt zum Glück hatte ich ja 2 komplett neue. Die Schrauben zum befestigen habe ich die 4 Wochen vor der Reparatur regelmäsig mit Rostlöser einhesprüht, trotzdem nur mit Mühe auf bekommen, eine Koppel Stange musste ich abflexen und nachbestellen.
Der Preis war übrigens für eine Feder.
Im Grunde korrekt, hat man ein Federbein draussen, bietet es sich förmlich an, fast alle Aufhängungsteile zu erneuern. So einfach wie dann, kommt man so schnell nicht wieder dran.
Dennoch, es gibt kein Teil, dass man ersetzen MUSS. Habe neulich an Frauchens Punto auch ne gebrochene Feder ersetzt, aber auch nichts anderes. Das alte Domlager und Traggelenk wanderte wieder rein. Geht auch, hält auch, ist auch okay.