Fahrverhalten / Lenkgeometrie

Hallo, ich versuche es hier mal. Hoffe es finden sich paar Profis bezüglich Fahrverhalten...

Ich habe einen Tiguan 2 (2018, BiTDI, AWD, R-Line) und finde das Fahrverhalten könnte besser/harmonischer sein. Vor allem der Geradeauslauf wirkt instabil. Übertrieben gesagt ruckelt er hin und her, aber so minimal, dass es im Lenkrad nicht spürbar ist. (Allerdings reagiert das Lenkrad des Tiguan in der Mittelposition auch sehr zurückhaltend, dass leichtes hin- und herwippen keine Reaktion zeigt - was laut VW so sein soll).
Und der Wagen versetzt sehr schnell zB bei Gullideckeln u.ä.

Was ich bisher gemacht habe bzw habe machen lassen:

- Lenkgeometrie mehrmals (bis haargenau Vorgabe VW)
- Alles auf Spiel prüfen lassen
- Räder getauscht, mit Sommer- und Winterrädern versucht
- Rückstellung DCC
- Federn von H&R einbauen lassen

Nun frage ich mich, ob ich eventuell mit andern Werten bezüglich Spur/Sturz oder Nachlauf ev. noch etwas rausholen könnte als die vorgegebenen von VW?
Kann mit einer Änderung des Nachlaufs (wenn möglich) die Lenkung etwas "straffer" reagieren, da diese sehr leichtgängig ist?

Kennt vielleicht jemand sogar eine Adresse in der Schweiz (oder süddeutscher Raum), die wirklich(!) Ahnung haben?

Beste Antwort im Thema

255/45 R19 😁 … mit den Walzen ist das ein ganz normales Fahrverhalten. Eine Verbesserung kannst du nur erreichen, wenn du schmälere aufziehst.

(Bin grad selbst diesen Sommer von 235er auf 205er gewechselt – das Auto fährt sich jetzt wie auf Schienen. Kein Vergleich zu dem auch von dir beschriebenen Rumgeeier 🙂)

56 weitere Antworten
56 Antworten

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 11. Juli 2018 um 13:05:14 Uhr:


Nein, in dem Protokoll ist u.a. der Sturz ersichtlich falsch.

Übrigens könnte es sein, dass das Fahrwerkssteuergerät noch mit den Serienfedern rechnet und er auch deshalb etwas bockt.

Bei dem von VW meinte ich.
Nein, da ich die Federn NUR deshalb hab einbauen lassen. Hat leider keine Besserung gebracht.

Aber guter Input. Ev sollte ich das DCC nochmals kalibrieren.

Laut Ausdruck ist ein "Standardfahrwerk" verbaut, die nachgerüsteten Federn wurden also wohl nicht berücksichtigt.

Denke die Vorgabewerte müssen sie vom „Standard“ nehmen?
War zumindest beim Audi mit Gewindefahrwerk auch so. Gibt wohl kaum Werte für jede erdenkliche Höhe.

Den unangenehmen seitlichen Versatz bei Kurvenfahrt über Unebenheiten kenne ich selbst, habe aber auch in mehreren Schritten erfahren können, wie man ihn deutlich verringern kann.

Dazu muß das Dämpfungsmaß der ungefederten Massen erhöht werden, um die Bodenhaftung zu verbessern.

Verstärkte Tieferlegungsfedern allein verschlechtern das Dämpfungsmaß. Da dadurch bei meinem Fahrzeug auch noch unangenehme Nickschwingungen auftraten, habe ich auf die Serienfedern zurückrüsten lassen.

Die nächste Stufe war die Umrüstung auf Räder und Reifen mit möglichst geringer Masse.
2 kg weniger Masse führten zu einer spürbar besseren Bodenhaftung.

Auch wenn das schon einen guten Erfolg gezeigt hat, wurde das Dämpfungsmaß und damit die Bodenhaftung nochmals deutlicher erhöht durch den Einbau von verstärkten Aufbaudämpfern Bilstein B6.
Aber dadurch leidet auch der Fahrkomfort etwas, was nicht nicht jedem gefallen mag.

Jedenfalls habe ich gelernt, dass man verstärkte Tieferlegungsfedern nicht ohne verstärkte Aufbaudämpfer verbauen sollte.

Gruß
bcar2016

Ähnliche Themen

Deswegen ist auch mit schmäleren Reifen mit höherer Flanke das Fahrverhalten besser, weil auch damit die ungefederten Massen besser gedämpft werden.

Nicht so ganz, das ist ein Märchen.

Zwischen Reifen 225/45 R 17 und 205/55 R 16 liegen bei mir doch gerade einmal 100 g, was ungefederte Massen angeht.

Da sollte man lieber einmal auf die Massen der Räder anstatt auf deren Aussehen achten.

Zudem kann eine gute Paarung von Reifennennbreite und Felgenbreite das Fahrverhalten günstig beeinflussen.

Kann hier jemand 16,3 kg Komplettradmasse mit 225/45 R 17 auf 8Jx17 unterbieten?

Nö, das ist kein Märchen, wenn du alle Parameter betrachtest und nicht einige außer Acht lässt. Du betrachtest nur die Reifenmassen, das ist natürlich zu kurz gedacht. Reifen müssen ja immer auf einer Felge sein, und eine kleinere Felge wiegt nun mal weniger als eine große, daher musst du diese Gewichtsdifferenz noch dazurechnen. Was aber den größten Anteil am Komfortempfinden hat (und das lässt du leider völlig außer Acht) ist das Federungsverhalten des Reifens selbst, das ist bei einem schmalen Reifen mit hoher Flanke wesentlich höher als bei einer breiten Walze.

Das Stichwort liegt auf gedämpft nicht auf Masse reduziert bei schmaleren reifen mit mehr Flanke. Die eigendämpfung vom reifen ist höher weil mehr Gummi da ist.

Zitat:

@bcar2016 schrieb am 11. Juli 2018 um 22:51:21 Uhr:


… Kann hier jemand 16,3 kg Komplettradmasse mit 225/45 R 17 auf 8Jx17 unterbieten?

Welcher Reifen und welche Felgen? Die leichtesten Reifen wiegen ca. 9,5 kg, da bleiben gerade mal 6,8 kg für die Felge übrig. Klingt erst mal nicht sonderlich realistisch …

Die Serienräder mit der Sealbereifung sind auch verdammt schwer. Habs beim Räderwechsel kaum glauben können. Da kommen nächstes Jahr „normale“ Reifen drauf. Wieviel es ausmacht, wird sich rausstellen.
Leider gibt es nicht viel Auswahl mit dem gewünschten Geschwindigkeitsindex.

Auf Serienfedern zurück macht m.E. keinen Sinn, da es damit nicht besser war. Das Geld kann ich sparen.

Zitat:

@$id schrieb am 12. Juli 2018 um 07:07:14 Uhr:


… Auf Serienfedern zurück macht m.E. keinen Sinn, da es damit nicht besser war. Das Geld kann ich sparen.

Ja, das ist leider so. Die Federn haben an der Gesamtkonstellation den allergeringsten Anteil.

Hätte ich das mal vorher gewusst... 🙁
Hab für das ganze Problem nun schon 2000.- CHF liegen lassen und bin soweit wie am Anfang.

Zitat:

@$id schrieb am 10. Juli 2018 um 11:47:48 Uhr:


Kann mit einer Änderung des Nachlaufs (wenn möglich) die Lenkung etwas "straffer" reagieren, da diese sehr leichtgängig ist?

Du hast doch das DCC. Was ändert sich wenn du da an den Einstellungen spielst? Damit lässt sich doch das Ansprechverhalten der Lenkung sowie die Dämpferrate auf Knopfdruck variieren.

Das Dämpfungsmaß sollte bei DCC keine Rolle spielen da sich die Dämpfer elektronisch geregelt an den Dämpfungsbedarf anpassen. Daher mal hier die Einstellungen durchtesten.

Ansonsten hast du das was - ok, nicht von dir - gewünscht ist: R-Line = sportlich. Sportlich = direktes Einlenkverhalten. Erreicht durch recht breite Reifen mit niedrigem Querschnitt. Mit dem ganz normalen Nebeneffekt den du bemerkt hast. Breitreifen gehen halt deutlich nervöser Spurrillen hinterher und durch das gewollte direkte Einlenken reagieren die natürlich auch auf kleinste Lenkbewegungen. Abhilfe schaffen hier nur schmalere Reifen mit höherer Flanke -> kleinerer Felgendurchmesser. Das Gewicht halte ich für die Problematik hier für nebensächlich.

Alternativ nach Felgen mit größerer Einpresstiefe suchen. Verändert Störkrafthebelarm und Lenkrollhalbmesser in Richtung etwas höherer Stabilität.

Radeinstellung verändern ist so eine Sache. Bewusst außerhalb der Herstellertolaranz kann u.U. Garantieprobleme bringen. Fahrwerk ist immer ein Kompromiss, verbesserst du das eine verschlechterst du meist was anderes. Beispiel Sturz: Etwas mehr Sturz kann das Fahrverhalten verbessern, aber gerade bei Breitreifen erhöht sich dadurch erheblich der Reifenverschleiß auf der Innenkante.

Jetzt blöd gesagt, aber wenn man eher komfortabel und ruhiges Fahrverhalten will sollte man eher nicht nach "R-Line", "Sportline" oder ähnlichen Modellbezeichnungen suchen 😉

Wie bereits erwähnt: Spurrillen sind kein Problem, da zieht der Tiguan kein bisschen zur Seite.
Natürlich sind mir die Einstellungen von Lenkung und DCC bekannt und mehrfach durchgetestet. Doch die Lenkung ist auch auf "Sport" noch sehr leichtgängig, daher die Frage ob sich das irgendwie beeinflussen lässt. Mit der Härte des Fahrwerks bin ich durchaus zufrieden - bin mir Audi mit S-Line und Gewindefahrwerk gewohnt. Um die 60mm tiefer und da hat absolut nichts rumgezickt, mit niedrigerem Querschnitt der Reifen. Natürlich ist es Äpfel mit Birnen verglichen, ich erwarte auch nicht an das ranzukommen. Dennoch bezweifle ich, dass bei einem R-Line Fahrzeug kein harmonisches Fahrverhalten möglich sein soll.

Würde mehr Sturz nicht die Kurvenlage verbessern und den Geradeauslauf verschlechtern?

Noch eine Alternative: Gibt es bei umliegenden VW-Händlern einen anderen Tiguan R-line den du vergleichsweise probefahren könntest. Vom A4 auf Tiguan ist ein gewaltiger Unterschied. SUV mit hohem Schwerpunkt gegen tiefergelgten PKW. 4-Lenker Vorderachse gegen Mc-Pherson.

Deine Antwort
Ähnliche Themen