Fahrschule vs. selber Üben!?

Hallo,

Ich habe damals mit 21 meinen A2 Schein direkt mit dem Autoführerschein gemacht.
Die nächsten paar Jahre bin ich aber nie dazu gekommen mir ein Motorrad zu kaufen.
Diesen Januar, 6 Jahre später, mit 27 habe ich mein erstes Motorrad gekauft.
Eine GS500E! Ein wirklich tolles Motorrad welches mir unglaublich viel Freude bereitet.

Obwohl ich die GS500 möglichst lange behalten möchte, darf ich meinen Führerschein jetzt von A2 auf A aufmachen. Wie würdet ihr das in meiner Situation handhaben?

Das Fahren an sich ist kein Problem. Ich bin zwar noch dabei mir richtige Kurventechnik, Blickführung etc. anzueignen, kann das Motorrad aber problemlos im Straßenverkehr von A nach B bewegen.

Wie sieht es jedoch mit den Grundübungen aus?
Würdet ihr einfach die GS schnappen und auf einem leeren Parkplatz ausweichen, Slalom etc. üben oder lieber das Geld in die Hand nehmen und dies in einer Fahrschule mit dem Fahrschulmoped üben?

Danke 🙂

27 Antworten

25 Jahre Fahrerfahrung heißt doch gar nichts. Wie viele km, bei welchen Witterungsbedingungen, welche Strecken usw.

Man kann auch 40 Jahre lang scheiße fahren.

Moin!

Das ist ja leider das alte Thema: Die Leute fahren schon lange und fühlen sich deswegen im Recht bzw. sind der Meinung, alles richtig zu machen - obwohl, wie @kandidatnr2 schon geschrieben hat, man eben auch schon lange scheiße fahren kann.
Und selbst viel über lange Zeit zu fahren sagt nur sehr wenig aus. Man hat vielleicht etwas mehr Routine und Gewohnheit - aber das sagt nur seeeeehr wenig bis gar nichts über fahrerische Qualitäten.

Ganz schlimm wird es, wenn die "fahrerische Qualität" dann an der Leistung der Maschine festgemacht wird - Skill skaliert wohl mit Hubraum. 😉

Das schöne ist: Man muss den meisten nur mal zwei, drei Fahrübungen geben - 95% der Fahrer verabschieden sich schon da.

Was aus meiner Sicht unter anderem einen guten Fahrer ausmacht: Das Wissen, das man ständig an seinen vielen Schwächen arbeiten muss, diese reflektiert, damit umzugehen weiß und an diesen arbeitet. Mir ist jeder Neuling, der seine Grenzen kennt und entsprechend vorsichtig fährt, immer noch lieber, als so manch ein Möchtegern, der neben seinem Leben auch noch die der anderen gefährdet.

ich kann es auch aus dem Berufskraftfahrer leben erzählen , ich versuche alle 3-4 Jahre einen Kurs gerade beim LKW mit zu machen , und da bemerkt man auch Deutlich wie schnell man abbaut und wie gut die Technik wirklich ist ,ich denke das ist beim Pkw und Motorrad nicht anders , üben,üben, üben Schaden tut das Sicher nicht.

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Fürs Üben gibt es Sicherheitstraining, deutlich besser als die normale Fahrschule.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 13. April 2021 um 19:07:06 Uhr:


Fürs Üben gibt es Sicherheitstraining, deutlich besser als die normale Fahrschule.

Ich war letztes Wochenende bei einem ADAC Motorradtraining. Sehr zu empfehlen. Wann übt man schon mal selber Vollbremsungen oder Bremsen und Ausweichen in Schräglage? Bei dem Training habe ich zum ersten Mal wahrgenommen, wie das ABS von meinem Motorrad geregelt hat.
Ich werde dieses Jahr auf jeden Fall noch ein Intensivtraining und das ein oder andere Kurventraining mitmachen.

Sehe ich auch so, hab bereits mehrere absolviert, sowohl mit Motorrad als auch mit dem PKW. Und Spaß macht es zudem.

Fahre seit 43 Jahren und ca. 400000 km Motorräder aller Couleur. Ich habe in meinem Leben sicher 12 oder 15 Sicherheitstrainings gemacht. Heute gehe ich in jedem Frühjahr zu Saisonbeginn auf einen freien und übersichtlichen Parkplatz und übe, da ich die Übungen kenne.
Ich kann jedem Biker*in nur empfehlen regelmäßig vor allem zu Saisonbeginn sich "warmzufahren" bzw. "warmzuBREMSEN". Wer die wichtigen Details nicht kennt soll irgendwo ein Fahrsicherheitstraining machen.
Ich bin übrigens kein Fahrlehrer oder verdiene mit Sicherheitstrainings Geld. Es ist nur ein guter Rat von einem alten, erfahrenen Biker, der übrigens auch schon den Asfalt geküsst hat und wirklich weiß wo von er spricht.

@Haasinger: Es gibt Biker, die fahren im Jahr keine 1000km, da kommt es durchaus vor, dass man sich "nicht traut" voll zu bremsen. Trotzdem ist es gerade für solche Leute wichtig, das zu trainieren. Wenn die nach dem Training nur 10% weniger Bremsweg haben, kann es schon Leben retten.

Moin!

Zitat:

@PeterBH schrieb am 13. April 2021 um 19:07:06 Uhr:


Fürs Üben gibt es Sicherheitstraining, deutlich besser als die normale Fahrschule.

Das hängt stark von der Zielsetzung und den Teilnehmern ab. Ich mache ja auch jedes Jahr eine Reihe unterschiedlicher Trainings, u.a. auch die ADAC-Fahrsicherheitstrainings. Da kommt für mich(!) eigentlich nie was neues rum, aber ich investiere lieber 200 Euro in einen unterhaltsamen Tag, als in Kippen oder sonstigen Unsinn.
Meine Erfahrung dabei ist aber, dass gerade die ADAC-Training natürlich seeeeeehr heterogen sind, was die Erfahrung und Erwartung an so einen Tag betrifft. Wer Probleme mit den reinen Grundfahraufgaben einer Krad-Fahrprüfung betrifft, wird da z.B. weniger glücklich, da Slalom etc. zwar auch dran kommen, aber eben nur mal 15 Minuten oder so. Da kann es durchaus sinnvoller sein, sich gezielt eineN FahrlehrerIn für die ein oder andere Übungsrunde zu mieten.
Das hat auch den Vorteil, dass du ein direktes, individuelles Training und Feedback bekommst.

Umgekehrt würde ich einem halbwegs routinierten Fahrer, der seine Kurventechnik verbessern will, keine Fahrschule, sondern ein spezielles Kurventraining empfehlen.

Kurzum: Pauschal ist die Antwort wohl so nicht richtig.

Moin!

Zitat:

@Whitebeard60 schrieb am 13. April 2021 um 19:46:07 Uhr:


Es gibt Biker, die fahren im Jahr keine 1000km, da kommt es durchaus vor, dass man sich "nicht traut" voll zu bremsen. Trotzdem ist es gerade für solche Leute wichtig, das zu trainieren. Wenn die nach dem Training nur 10% weniger Bremsweg haben, kann es schon Leben retten.

Das kann ich nur unterstreichen: Egal ob mit dem Auto oder mit dem Motorrad, ich habe bei den Fahrsicherheitstrainings unendlich oft erlebt, dass die Leute sich schlicht nicht trauen, voll rein zu greifen. Natürlich nicht sofort (wenn man das Verhalten der Maschine nicht kennt (wie hoch hebt sie ab, wie "hart" fühlt sich das ABS an, ...)), aber sich entsprechend ran zu tasten.

Selbst die, die der Meinung waren, dass sie doch "voll" bremsen, waren regelmäßig überrascht, dass ihr Bremsweg doch noch kürzer wurde, als sie doch noch fester zugepackt haben.

Deswegen halte ich diese ganzen "Ich bremse besser als jedes ABS-System"-Aussagen auch für Blödsinn. Nicht nur, weil die Leute das kaum regelmäßig üben, sondern weil schlicht gerne vergessen wird, dass es zudem ein deutlicher Unterschied ist, ob ich auf einem sonnigen Parkplatz mal testweise zehn mal bremse oder ob mir von jetzt auf sofort im Halbdunkel ein Reh vor die Maschine springt.

Zitat:

@Christian74 schrieb am 13. April 2021 um 19:22:48 Uhr:



Zitat:

@PeterBH schrieb am 13. April 2021 um 19:07:06 Uhr:


Fürs Üben gibt es Sicherheitstraining, deutlich besser als die normale Fahrschule.

Ich war letztes Wochenende bei einem ADAC Motorradtraining. Sehr zu empfehlen. Wann übt man schon mal selber Vollbremsungen oder Bremsen und Ausweichen in Schräglage? Bei dem Training habe ich zum ersten Mal wahrgenommen, wie das ABS von meinem Motorrad geregelt hat.
Ich werde dieses Jahr auf jeden Fall noch ein Intensivtraining und das ein oder andere Kurventraining mitmachen.

Ein paar Tipps:
- Solche Trainings sind nur dann effektiv und nachhaltig, wenn du das Geübte/Erlernte danach regelmäßig wiederholst und anwendest. Daher: Regelmäßig fahren und die Übungen, gerne auch Sonntags auf dem Supermarkt-Parkplatz, wiederholen.
- Am besten solche Trainings regelmäßig, mindestens einmal pro Saison, wiederholen. Sich auf seine Erfahrungen aus einen FaSi-Training von vor 14 Jahren zu berufen ist, nunja...
- Schau dich auch mal um, ob es in deiner Gegend auch Trainings für Kurventechnik etc. z.B. auf Kartbahnen gibt, Wingbike-Trainings gibt usw. Die ADAC-Trainings sind grds. gut, aber richten sich natürlich an eine große Breite und versuchen viel allgemeine Grundlagen zu vermitteln - bei Bedarf und Interesse dann konkret ein Spezialtraining wählen.

Gerade Wingbike-Trainings kann ich übrigens empfehlen. Nicht, damit du am Ende des Tages dein Knie auf den Boden bekommst (sehr viele sind überrascht, weil sie sich das am Anfang des Tages bei weitem nicht zugetraut haben), sondern weil du vom Kopf sehr frei bist, da du
a) nicht mit deiner eigenen Maschine fährst.
b) durch die "Stützräder" nicht wirklich umfallen kannst.
Es zeigt den meisten aber sehr schnell, wie weit sie noch vom "Limit" einer handelsüblichen Tourenreifens entfernt sind, obwohl sie sonst schon bei 15° Schräglage in der Kurve Angst bekommen.

Wingbike Training in der Nähe von Olpe:
www.ps-motorradtraining.de

Dort wird auch ein Landstraßentraining angeboten. Man bekommt einen Instruktor und mit dem fährt man dann 4 Std Landstraße. Kostet zwar 249€, aber dafür bekommt man dann auch „Einzelunterricht“.

Zitat:

@Christian74 schrieb am 14. April 2021 um 10:05:33 Uhr:


Wingbike Training in der Nähe von Olpe:
www.ps-motorradtraining.de

Dort wird auch ein Landstraßentraining angeboten. Man bekommt einen Instruktor und mit dem fährt man dann 4 Std Landstraße. Kostet zwar 249€, aber dafür bekommt man dann auch „Einzelunterricht“.

Zur Preiseinschätzung: Das bewegt sich in dem Rahmen, den ich auch von den Trainings dieser Art kenne. Da liegt man i.d.R. bei 3-4 Stunden meist so zwischen 200-300 Euro.
Trainings auf Rennstrecke bzw. Kartbahnen sind evtl. etwas teurer aufgrund der Streckenmiete.

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