Fahren bei Eisregen
Hallo zusammen!
Aufgrund des nun anstehenden Winters habe ich eine Frage zum Fahren bei erheblichen Glatteis in Form von Eisregen.
Ich habe nun mehrmals an Fahrsicherheitstrainings teilgenommen. Auf meine Frage, wie man nun sicher durch den Fall des Eisregens fährt, hieß es immer, beten. Gerade bei einem Hecktriebler, den ich habe.
D.h., wenn wirklich Eisregen auftritt, hat man auch heute keine Chance?
Wie fahrt ihr bei solchen Extrembedingungen?
Schlicht langsam, in der Hoffnung, dass nichts passiert?
Gibt es irgendwelche Tutorials speziell beim Fahren bei Eisregen (nicht Schnee oder Glätte, das ist ja vergleichsweise noch harmlos).
Herzliche Grüße
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Iwnwiht schrieb am 16. November 2018 um 17:13:37 Uhr:
Zitat:
@Emsland666 schrieb am 16. November 2018 um 17:04:40 Uhr:
Dito. Auto wenn möglich stehen lassen. Spikes sind ja verboten. Wir haben in den 70er schon mehrfach meine Schwester mit dem Traktor zu Arbeit gebracht. Aber der schiebt auch alles weg:-)
Im Prinzip ja keine gute Lösung, Auto stehen lassen. Manchmal hast du einfach berufliche Termine, da geht es nicht anders. Wenn es extremen Eisregen gibt und ihr müsst dadurch, wie kann man sein Auto einigermaßen sicher durch die Situation bringen? Klar, auf gerader Strecke nicht bremsen. In Kurven langsam und sanft lenken. Aber ein großes Plus sind ESP oder auch die heutige gute Winterbereifung nicht wirklich.
... sowas nenne ich schlichtweg beratungsresistent! Bei Eisregen gibt's nur Eines: Auto am Straßenrand stehen lassen.
Was bitteschön ist wichtiger als die eigene körperliche Unversehrtheit? Und die der anderen? Wenn alle sich dran halten würden, würde auch nichts weiter passieren. Wer einmal mit dem Auto Schlitten gefahren ist auf vereister Fahrbahn ( ist vergleichbar mit Eisregen), der weiß was ich meine. Sowas vergisst man in seinem ganzen Leben nicht. 😰🙁😠
158 Antworten
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 17. November 2018 um 11:08:01 Uhr:
Ein schönes Wochenende wünsche ich Euch allen, ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Ihr es überlebt. Wird schon.
Ja, vor allem dann, wenn du uns noch den Unterschied erklärst zwischen normalem Eisregen (deiner Meinung nach noch gut fahrbar) und extremem Eisregen (nach deiner Meinung nicht mehr fahrbar). Aber diese Frage hatte ich bereits gestellt, nur hast du sie ganz gepflegt ignoriert. 😁
Von extremem Eisregen hatte er nichts geschrieben. Die Aussage war:
"... wird man auch bei Eisregen versuchen, weiter zu fahren. Wenn es zu extrem wird, bleibt man stehen."
Das "extrem" kann man auch auf die Topographie beziehen, z.B. wenn nach einer ebenen Strecke ein Gefälle kommt. Dann würde ich auf der Ebene fahren, aber das Gefälle wäre mir "zu extrem".
Eisregen und Blitzeis sind echt fies!
Drei Erlebnisse in den letzten fünf Jahren werde ich nicht so schnell vergessen, jedes mal kam das Eis sehr überraschend und es war kaum vorherzusehen oder zu vermuten.
Einmal habe ich eine halbe Nacht auf einer Landstrasse verbracht bis es endlich weiter gehen konnte.
Das zweite Erlebnis war auf der A9 bei Leipzig. Erst die Fahrt durch den Thüringer Wald bei sehr viel Schnee. Das war OK und nicht weiter schlimm. Dann kam die A9, Aus Schnee wurde Regen, die Temperatur zu dieser Zeit bei +5° - also auch kein Problem. Bis- die Temperatur plötzlich absackte (man konnte der AT-Anzeige zusehen, wie sie im 20 sek-Takt in den Keller ging - dann ging alles ganz schnell. Bei 100km/h im 6. Gang drehten die Räder durch, weiter vorne erkannte ich einen Stau. Es war nicht viel Verkehr, Gottseidank, und ich brauchte fast einen Kilometer um das Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Jeder Bremsversuch, trotz ESP und ABS, führte dazu, dass das Auto ausbrach. Zudem waren da die anderen Fahrzeuge von hinten...... Glück gehabt.
Das dritte Erlebnis war auf der A6 bei Hockenheim/Waldorf. Eisregen kam ganz plötzlich. Bremsen war kaum möglich, auch der Versuch einen Parkplatz anzusteuern scheiterte. Mit ca. 40 km/h ging es gerade aus. Auf der Fahrbahn wollte ich nicht stehen bleiben, auch nicht auf dem Standstreifen. Viele Fahrzeuge kreiselten über die AB und landeten im Graben oder in der Leitplanke. Auf 20 km haben wir 25 Unfälle gezählt, später wurde die AB auch gesperrt, da warne wir aber schon durch.
Was mir dabei auffiel: Fast alle Unfälle (fast alles allein-Unfälle ohne weitere Beteiligung) waren mit Fahrzeugen älterer Bauart, also wahrscheinlich noch ohne ESP. Dreiviertel davon mit Heckantrieb. Also ältere BMW´s, Mercedes, Opel Omega.
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Zitat:
@spreetourer schrieb am 17. November 2018 um 12:53:42 Uhr:
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 17. November 2018 um 11:08:01 Uhr:
Ein schönes Wochenende wünsche ich Euch allen, ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Ihr es überlebt. Wird schon.
Ja, vor allem dann, wenn du uns noch den Unterschied erklärst zwischen normalem Eisregen (deiner Meinung nach noch gut fahrbar) und extremem Eisregen (nach deiner Meinung nicht mehr fahrbar). Aber diese Frage hatte ich bereits gestellt, nur hast du sie ganz gepflegt ignoriert. 😁
Was faselst du da von unterschiedlichen Eisregen? Wenn die Straße vereist ist und ich der Meinung bin, vorsichtig weiter fahren zu können, mach ich das. Wenn die Straße vereist ist, und ich der Meinung bin, nicht weiter fahren zu können, mach ich das nicht (Gefälle etc). Genau wie bei jedem anderen Wetter auch entscheidet man das von Fall zu Fall.
Verwechseln hier einige Schneeglätte mit Eisregen, der zu Blitzeis führt?
Bei Schneeglätte kann man mit angepasster Geschwindigkeit (fast immer recht viel unter dem normalen Limit) durchaus noch nennenswert vorankommen. In Mittelgebirgen und dem Alpenraum ist sowas im Winter ja nun nicht gerade selten ...
Bei Blitzeis ist die einzige sichere Geschwindigkeit 0 km/h, defacto jede höhere Geschwindigkeit führt doch sowieso irgendwann zum Unfall. Und selbst mit vorankrebsen erreicht man da doch keine Entfernungen, die in irgendeiner Relation zu den Gefahren stehen.
Zitat:
@Emsland666 schrieb am 16. November 2018 um 20:07:19 Uhr:
Eisregen, ca. 1995. Gerade, ebene Fahrbahn, 25 km/h auf der Landstraße, keine gefühlten Lenkbewegungen. Der Wagen bricht aus und ich stehe rückwärts im Graben. Gott sei Dank, kein Gegenverkehr. Bei Eisregen bleibe ich stehen oder bleibe zu Hause...
Du kennst doch bestimmt die Hubbrücke. Auf der hab ich mal mit dem Taxi (200 D) in einem Zug gewendet, vom Bahnhof kommend Richtung Markt. Und das ohne das Brückengeländer oder irgend etwas zu berühren. Da hatte ich nicht einmal mehr Zeit, mir in die Hose zu machen, so schnell ging das.
Einmal sind wir mit dem eigenen Wagen (A8 quattro) auf der Bundesstraße ziemlich normal unterwegs gewesen. Sanft lenken, sanft bremsen - ging eigentlich ganz gut. Aber beim Aussteigen gab es einige Probleme, war glatter als gedacht.
Mit Allrad und guten Winterreifen, extremen Abstand und viel Gefühl kannst du auch auf vereisten Straßen fahren. Die sollten aber möglichst frei von sonstigem Verkehr sein. Empfehlenswert ist es natürlich nicht.
Googelt mal nach Spikesspider. Das sind Krallen mit Spikes, die Schneekettenzulassung haben. Damit habe ich auch bei Eisregen legal gute Erfahrungen gesammelt.
Problem bleiben die restlichen VT und die Achse ohne die Krallen.
Letztendlich haben ALLE das gleiche Problem, demnach wird jeder Geschäftstermin platzen, weil mindestens einer nicht kommt.
Also, ich habe bei Fahrsicherheitstrainings auch erstmals richtig das ESP eingreifen gesehen. Das war schon erstaunlich. Ich hätte gerne einmal Eisregen simuliert um diese Extremsituation zu testen. Das war aber leider nicht möglich.
Eine technische Lösung gibt es ja: Spikes!
Zitat:
Mit Allrad und guten Winterreifen, extremen Abstand und viel Gefühl kannst du auch auf vereisten Straßen fahren.
Es geht auch ohne Allrad und sogar mit Sommerreifen. Bin von 1985 bis 2005 privat durchgehend mit Sommerbereifung gefahren.
Denn wenn es bei ca. 5°+ und nen bissl drüber, direkt nach einer längeren Bodenfrostperiode, zu regnen beginnt, dann ist es egal, was für Reifen du dran hast und wieviel Achsen angetrieben werden.
Eis, so um den Gefrierpunkt temperiert und noch einen Wasserfilm obendrauf, ist da für alle Konstellationen gleichermaßen sauglatt.
Zitat:
Sanft lenken, sanft bremsen - ging eigentlich ganz gut. Aber beim Aussteigen gab es einige Probleme, war glatter als gedacht.
Das ist auch meine Erfahrung bei solchen Bedingungen.
"Autofahrend" kommt man da besser vorwärts, wenn auch nur sehr langsam, als zu Fuß.
Einmal habe ich Eisregen sogar mit nem Motorrad überstanden.
Einen kleinen Ausrutscher gab es, weil im Lichtkegel nicht zu erkennen war, das sich der gestreute Sand unterhalb des Eisfilmes befand.
Ich fuhr ganz rechts, wo noch etwas Restschnee lag und sah dann den Sand auf der Straße. So wie ich versuchte, etwas weiter links zu fahren, lag ich auf der Seite (bei ca. 20km/h). Die Straße war an den Rändern etwas bauchig, was den Ausrutscher zusätzlich begünstigte.
Also wenn ich schon unterwegs war, dann bin ich sehr langsam weiter gefahren. War der Eisregen da, bevor ich losfuhr, habe ich die Fahrt natürlich nach hinten verschoben, bzw. komplett drauf verzichtet.
Der Themenstarter hat nach einer Möglichkeit gesucht, wie man bei Eisregen fahren könnte.
Zitat: Aufgrund des nun anstehenden Winters habe ich eine Frage zum Fahren bei erheblichen Glatteis in Form von Eisregen.
Man sollte ihm Tips geben die helfen..... nicht Weisheiten ....
Zitat:
@eva-roxi schrieb am 16. November 2018 um 21:24:12 Uhr:
......... Und Kupplung zu treten um alle Kräfte von den Rädern zu nehmen ist die einzig sinnvolle Reaktion. (Geht natürlich bei Automatik Getriebe nicht)
Warum nicht? Wozu gehört der kleine Hebel den man auch auf N(eutral) stellen kann.