Fahrbericht V70 R (aus XC90 D5-Sicht)

Volvo S60 1 (R)

Hallo zusammen

gerade erst aus den Ferien zurück, konnte ich einen 2003er V70 R mit 120'000 km, Handschaltung und Vollausstattung fahren.

EDIT: wegen des Smileylimits musste ich mit den Smileys sparsam umgehen. Es kommt hoffentlich trotzdem rüber, dass nicht ganz alles so böse gemeint ist, wie es vielleicht im ersten Moment klinen mag. /EDIT

Der Gesamteindruck ist etwas ernüchternd. Natürlich ist das Auto angenehm zu fahren, weitgehend ergonomisch zu bedienen und hat ausgezeichnete Sitze, jedoch ist das Auto bzw. der Motor unspektakulärer als erwartet.

Zum Design ist wohl nicht viel zu sagen, ausserdem muss man ja bedenken, dass der V70 eher am Ende seines Lebenszyklusses ist. Ich weigere mich aber, einzugestehen, dass die Tränensäcke an der Unterkante der Seitenscheiben früher als schick gegolten haben 😁 Innen zeigt sich an der Mittelkonsole die typische Vor-Facelift-Plastikwüste, was ich persönlich aber nicht schlimm finde. Wäre es mein V70, käme wohl um die Spaceball-Schaltkulisse ein Prewoodec-Kleber drauf; den Rest würd ich aber so lassen, wie er ist.

Der allererste Fahreindruck: Das Auto ist laut; nicht wegen des Motors, der bei tiefen Drehzahlen angenehm zurückhaltend im Hintergrund ist, sondern wegen der lauten Abroll- und Fahrwerksgeräusche, gegen die auch die Verbundglasscheiben nicht viel zu helfen scheinen. "Laut" natürlich aus "Premium"-Sicht, denn absolut betrachtet ist der V70 immernoch relativ leise. Zu den Abrollgeräuschen kommen besonders in Kurven von hier und dort Klapper- und Quietschgeräusche. Wenn mein XC90 mit 120'000 km auch so 'ne Klapperkiste wird, bekomme ich eine Krise. Fairerweise muss man sagen, dass die Mehrzahl der Klappergeräusche so leise ist, dass man sie bei eingeschaltetem Radio kaum mehr bemerkt. Auch bei stehendem Fahrzeug kann man den Innenraumteilen mit den Händen so manches Geräusch entlocken, was ich aber nicht schlimm finde.

Den Motor habe ich mir spektakulärer vorgestellt. Fährt man zurückhaltend, erinnern die Fahrleistungen an meinen XC90 D5, ausser dass der trotz 400kg Mehrgewicht deutlich sparsamer ist. Da man Kreisel und sehr enge Kurven schlecht im ersten Gang fahren kann, fehlt der Anzug, den ich mir vom D5 bei knapp 2000 Touren gewohnt bin. Wenn beim D5 aber der Schub endet, beginnt er beim R erst richtig. Dann schiebt er schon mächtig an; es kommt einiges an Fahrfreude auf.

Etwas schade ist, dass die indirekte Lenkung einen rechten Teil der Fahrfreude bereits in der ersten schnellen Kurve kaputt macht. Der Motor schiebt mächtig; der AWD bringt die Kraft auf den Boden; die Breitreifen haften gut auf der Strasse und die hart eingestellte Federung minimiert Karosseriebewegungen - alles ist gut, aber das Rumgekurble am Lenkrad nervt. Schon beim XC90 ist in manchen Fahrsituationen nicht die SUV-Bauart, sondern die indirekte Lenkung der limitierende Faktor. Bei einem sportlichen Fahrzeug wie dem R ist das wirklich schade. Genauso wie der spektakuläre Wendekreis, der den XC90 handlich und wendig dahstehen lässt. Dass die Räder bei Volleinschlag in den Radkästen schleifen, ist ein Detail, aber einfach nur peinlich.

Die Strassenhaftung ist recht gut; der Grenzbereich kommt spät, dann aber ohne Vorwarnung. Emkays Sticheleien von wegen Hilfsallrad verstehe ich nun besser. Im Gegensatz zum XC90 mit Instant Traction, der auf Asphalt in guter AWD-Manier einigermassen gleichmässig und leicht untersteuernd über alle vier Räder abrutscht, macht der R mit der alten Haldex einfach irgendwas; übersteuert erst und fängt sich dann von selbst (ohne ESP-Eingriff) wieder auf. Mit Instant Traction gibt es ein solches Verhalten fast nur noch im Winter auf schneebedeckter Fahrbahn.

Ob die verstellbaren Dämpfer beim 4C-Fahrwerk etwas bringen, kann ich nicht beurteilen. Ich bin etwa 60km weit gefahren und hab natürlich alle drei Einstellungen ausprobiert und auch hin und wieder umgeschaltet, aber ich denke mal, dass man die Einstellung nach ein paar Tausend Kilometer einfach permanent auf Sport lässt. Oder auf Comfort, wenn man in Kurven Karosseriebewegungen à la XC90 schätzt.

Letztes Mal an der IAA oder am Genfer Autosalon haben wir uns einen neuen Passat mit elektrischer Sitzverstellung angeschaut und uns gehörig darüber ausgelassen, dass das Sitzpolster beim Verstellen des Sitzes an der Mittelkonsole schabt. Verglichen mit dem Geächze und Gequietsche, das der Fahrersitz im V70 beim Verstellen von sich gibt, tritt das Schaben beim Passat aber weit in den Hintergrund.

Zu den Sitzen gibts sonst wohl nicht viel zu sagen; es sind eben Volvositze, und auf die V70-Sportsitze war ich immer schon ein wenig neidisch. Für die Langstrecken-Bestnote müsste aber die Sitzfläche vorne ein wenig breiter sein. Die manuelle Sitzverstellung erinnert an die im 940er; ich hab nicht gedacht, dass Volvo 2003 noch sowas altertümliches verbaut hat. Da die Sitze aber immer bequem sind und man als Beifahrer kaum dran rumriegeln muss, ist das nicht so schlimm, zumal der Fahrersitz elektrisch verstellbar ist. Unverständlich ist für mich, wieso das Drehrad dür die Lendenwirbelstütze so weit unten angebracht ist, dass jeder, der nicht mit ET-Nach-Hause-Telefonieren-Fingern ausgestattet ist, kaum vernünftig dran drehen kann, schon garnicht, wenn einem die wackelige Mittelarmlehne auf schlechter Strasse die Finger einklemmt. Würde BMW sowas bieten, könnte ich mich endlos darüber lustig machen...

Beinahe perfekt ist dafür das Getriebe, das mit dem aus dem XC90 D5 weitgehend identisch zu sein scheint. Der kürzere Schaltknüppel vom R täte auch dem XC90 gut, aber etwas ergonomischer dürfte er schon geformt sein.

Neidisch machen mich die innen ausgepolsterten Türfächer, und auch der Stoff des Dachhimmels wirkt hochwertiger als beim XC90. Man sieht schon, dass Volvo dort inzwischen etwas mehr spart. Beruhigend ist hingegen, dass die verschiedenen unterschiedlich schwarzen Plastikteile in der XC90-Mittelkonsole keine neue Sparmassnahme sind, sondern ahnscheinend der Volvo-Tradition entsprechen. Auch die Armaturenhutzenabdeckung in Lederoptik mit den gesteppten Nähten gefällt mir. Dass das Material von der Haptik her nicht mal die Bezeichnung "Kunstleder" verdient, ist völlig egal, Hauptsache es sieht schön aus.

Natürlich gibts noch viele andere Dinge, die beim V70 gut sind und ich noch nicht erwähnt habe bzw. mir als Volvofahrer garnicht mehr auffallen sondern als selbstverständlich hingenommen werden.

Trotz des ernüchternden ersten Eindrucks, freue ich mich drauf, den V70 R wieder mal fahren zu dürfen und auch in den Bergen mal etwas mehr zu fordern. Falls mich der V70 R Fahrer -- der auch ein gelegentlicher Mitleser dieses Forums ist -- nach diesem "negativen" Erlebnisbericht überhaupt noch ans Steuer lässt 🙁 😉

(Ausserdem kommt mir der XC90 danach so schön handlich, leise und geräumig vor 😁 😁 )

Gruss
Christoph

91 Antworten

wg.Standlichtwarnung: habe ich auch schon überlegt, aber da ist alles ok! Warnung taucht seither immer wieder auf, aber nicht immer (null Info im Display),..., seltsam?

Über die Vernünftigkeit eines KFZ würde ich nie jemanden belehren wollen, das ist eine prinzipielle und individuelle Entscheidung des Einzelnen, die er mit sich und seiner Brieftasche bzw. Bank, ev. auch mit seiner Perle bzw. den Kindern abmachen muß. Meistens richtet sich die Wahl zwar angeblich nach dem primären Einsatzzweck, aber wir wissen alle, daß fast alle unsere Entscheidungen aus dem Bauch und nicht dem Gehirn entschieden werden...

Zu "kranken und ralitätsfremden Abgasnormen": wenn du weißt, wie die zustande kommen, gibst du mir bestimmt recht!
Abgasnormen sind grundsätzlich ok und hauptverantwortlich für die großen Entwicklungen der Motorentechnik der letzten Jahrzehnte! Diese sind jedoch enorm "Dieselfreundlich", obwohl letzterer fast ausschließlich für die karzinogensten Abgase, den weitaus größten Rußausstoß und überwiegenden Feinstaub aus dem Verkehr verantwortlich ist! Dahinter steht eine europaweit organisierte Transit & Verkehrslobby mit massivem Einfluß in der EU, wo es milliarden Teuro an Subventionen abzuräumen gibt...., noch Fragen? Außerhalb der EU tippt man sich diesbbezüglich schon immer an den Kopf.....

Wasche mal deinen Wagen und dann fahre 10min hinter einem ach so sauberen modernen Diesel her, wische mit einem Taschentuch über deine Motorhaube, und du wirst dieses bstimmt nimmer in die Hosentasche stecken wollen! 😉

Die dabei giftigsten Stoffe sind übrigens farblos und weitgehend geruchlos, die "schwarzen" Partikel liegen angeblich bei modernen Diesel unter 1%...
Und: durch die extreme feine und anspuchsvolle Dieseleinspritzung bedarf es komplexester chemischer Verbindungen - sind natürlich überhaupt gar nicht toxisch - damit dein Dieselmotor den Tag überlebt!
Mit dem Diesel, den du noch vor 30 Jahren aus der Zapfsäule geholst hast würdest du heute nicht weit kommen.....

Zitat:

Original geschrieben von MickKnatterton


wg.Standlichtwarnung: habe ich auch schon überlegt, aber da ist alles ok! Warnung taucht seither immer wieder auf, aber nicht immer (null Info im Display),..., seltsam?

Vielleicht ein Wackelkontakt? Dieser Freund mit dem R hatte vorher nen S40, dort führte ein Wackelkontakt im Lampenkasten mehrfach zu solchen Fehlermeldungen.

Zitat:

Original geschrieben von MickKnatterton


Diese [Abgasnormen] sind jedoch enorm "Dieselfreundlich", obwohl letzterer fast ausschließlich für die karzinogensten Abgase, den weitaus größten Rußausstoß und überwiegenden Feinstaub aus dem Verkehr verantwortlich ist!

Ich hab eigentlich keine Lust auf eine neue Feinstaubdiskussion, aber die Aussage kann ich so nicht stehen lassen. Der überwiegende Feinstaub aus dem Verkehr stammt nicht von Dieselmotoren, sondern von Reifen- und Bremsbelag-Abrieb und der Wiederaufwirbelung von bereits am Boden liegenden Feinstaub.

Ob all der Kritik am Dieselmotor sollte man nicht vergessen, dass ein Dieselmotor massiv weniger CO2 als ein Benzinmotor, also durchaus auch klare Vorteile für die Umwelt hat.

Zitat:

Original geschrieben von MickKnatterton


Wasche mal deinen Wagen und dann fahre 10min hinter einem ach so sauberen modernen Diesel her, wische mit einem Taschentuch über deine Motorhaube, und du wirst dieses bstimmt nimmer in die Hosentasche stecken wollen! 😉

Das ist jetzt doch ziemlich übertrieben. Fahrzeuge mit Partikelfilter russen nicht mehr, auch nicht unter Volllast.

Grüsse
Christoph

Zitat:

Original geschrieben von Cubs


...

Das ist jetzt doch ziemlich übertrieben. Fahrzeuge mit Partikelfilter russen nicht mehr, auch nicht unter Volllast.

Grüsse
Christoph

Können sie ja garnicht, denn sonst setzt sich der Filter zu und dann kommt garnichts mehr raus! 😉

Gruß JJ

grobe Rußpartikel gibt es seit den Partikelfiltern (die auch erst ein kleiner Anteil an Diesel-KFZ verbaut hat, und deren Entsorgung völlig ungeklärt ist!) nimmer, die sind jedoch primär für's Auge! Die höchst karzinogene Micropartikel sind das eigentliche Problem, das sind die Hauptausstoßpartikel der TDI, etc., und die gehen weiter fast ungehindert ins Freie...!
Und, ich habe vom direkt vom Motor verurschten Feinstaub gesprochen, welcher im Gesamten gesehen einen lächerlich geringen Anteil hat,....daß die ganze Feinstaubdiskussion auch nur wieder ein Mittel ist den Autofahrer für die Folgen von Transit und sonstiger verfehleter Politik zur Kasse zu bitten, ist auch mir bewußt, weshalb ich diese Diskussion auch sicher nicht weiter führe.....

Ich kenne leider Labor-Untersuchungen bzgl. der Giftigkeit von Dieselabgasen etwas näher. In Auftrag gegeben von einem großen Motorenhersteller, und dann zurückgezogen,nachdem nicht das gewünschte Ergebnis herauskam....! Wenn es danach ginge, müßten Diesel völlig aus dem Verkehr gezogen werden...was auch ich für völlig überzogen hielte! Wenn man jedoch immer nur die angeblichen "Expertenmeinungen" bestimmter mächtiger Interessensgruppen nachplappert wie ein Papagei, und alles glaubt was einem die Politik so vorlügen, sollte man sich gleich das Gerhirn wegoperieren lassen.....

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Zitat:

Original geschrieben von MickKnatterton


Die höchst karzinogene Micropartikel sind das eigentliche Problem, das sind die Hauptausstoßpartikel der TDI, etc., und die gehen weiter fast ungehindert ins Freie...!

Was auch ein Grund gegen den Filter ist, schliesslich haften die Micropartikel bei den ungefilterten Abgasen an den groben Partikeln und sind so weniger gefährlich 😉

Gruß

Martin

???

Was ist schlecht am PF? Nix, wenn er auch das machen würde was die Werbung vorgibt! 🙂 Es ist nunmal wesentlich leichter, Grobes aus Feinem zu sieben, als umgekehrt....

PS: wir sind sehr weit off-topic, und sollten wohl fairerweise ein eigenes Topic eröffnen...

Zitat:

Original geschrieben von Cubs


Sportlich klingts schon, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es immer beim Gas wegnehmen passiert, egal ob man daraufhin schaltet oder nicht.

Der Wagen kommt sicher bald mal in die Werkstatt, dann wird sich ja zeigen, woher das Geräusch kommt und ob das ein Problem ist.

Hat man die Basismotorisierung eines Modells gewählt, ist es natürlich immer einfacher, dieses Auto als vernünftig zu akzeptieren, als wenn man die Topmotorisierung wählt.

Ich finde es einfach etwas schade, dass der R immer recht viel verbraucht, auch wenn man ihn ganz zahm bewegt. Wenn man ihn fordert, ist der Verbrauch angesichts der Fahrleistungen sicher angemessen, aber beim gemütlichen Rumcuisen (in der CH mit nur 80 km/h ausserorts) wäre ein tieferer Verbrauch doch wünschenswert.
Grüsse
Christoph

Das mit dem Verbrauch kann ich so nicht bestätigen. Ich fahre sehr viel Stadtverkehr und habe hier auf CH Strassen 11 l auf 100km. Wenn ich mit dem R über Deutsche Autobahn bis ins Ruhrgebieht düse (670km in unter 5 Stunden) dann komme ich nie über 12 Liter

Bern - Samnaun - Bern habe ich mit nem Schnitt von 8.4 Liter auf 100 gemacht (viel Autobahn mit max 140, quer durch Zürich und dann den Pass hoch) OK, da meine Freundin das Kurfenfahren nicht verträgt, musste ich auf Samtpfoten den Pass hoch (Mist) aber der Verbrauch ist so super!
Das schaft ein Basis-Benziner auch nicht wirklich besser!!

Der Wagen ist immerhin 1700kg und hat Allradantrieb. N Kumpel hat nen Mazda6 mit 4WD und nem 2.5 Liter Motor (so in etwa) und der braucht genau so viel Sprit bei fast der Hälfte der Leistung)

Gruss
Hobbes

Das kann ich auch bestätigen! zudem muß man bei der Leistung auch mal die Kirche im Dorf lassen! Ähnliche KFZ - ich meine mit vergleichbaren Motor.- und Fahrleistungn und Gewicht - brauchen deutlich mehr Sprit.

Um den erwähnten Fahrtest (~340km) zu vervollständigen, wir haben natürlich auch unseren Spritverbrauch Diesel und Superbenzin verglichen bei unserer Heizerei (Tank vorher und nachher bis zum "Überlauf" gefüllt und gerechnet, sowie den Boardcomputer abgelesen..
D5: Anzeige von 9.8l/100km, ausgelitert warens 10.6l
R: Anzeige 11.4l/100km, ausgelitert 11.3l

Wie gesagt, für einen Wagen mit fast 70% mehr Leistung und AWD darf man da wirklich nicht meckern.
Zur Verteidigung des D5: der wurde bei der Heizerei doch heftig gefordert, und braucht nach Angabe seines Besitzers sonst bei "moderat-flotter" Fahrweise zw. 7.5 und 8.5l Diesel!

Sodale, Bremsentest heute wiederholt:
Vollbremsung aus Tempo Hundert (mit warmem Bremsen!) auf der gleichen Straße wie letzte Woche: Unterschied ~6.3m zugunsten des R, diesmal sogar gemessen 😉! Bremsweg des R nicht ganz 35m, also sehr gut!
Der R bleibt völlig ungerührt, der D5 wird etwas unruhig, bleibt aber stabil...ABS funktioniert nun spürbar und korrekt...!

Ach ja, das Hatzerl mit dem S6 3.0TDI mußte verschoben werden, (der Fahrer hat gekniffen, der Schisser....😉) ) - soll jedoch nachgeholt werden...

Nur mal interessehalber gefragt, weil ich mich mit solchen Dingen beruflich beschäftige: Wie habt Ihr denn eigentlich den Bremsweg gemessen?

Gruß

Jörg

bin selber Techniker 😉, und habe daher schon oben darauf hingewiesen, daß dies keine Präzisionsmessung per Lichtschranke etc. ist...!
Unsere Vorgangsweise: Balkenstrich auf der Straße, bei dem aus Tacho 100km/h (meiner ist geeicht) voll der Anker geworfen wird. Zusätzlich stand der jeweils andere an der Markierung und gab das Zeichen...
Dies haben wir jeweils zweimal mit eigenem Wagen und zweimal mit dem des anderen gemacht, um den Fahrer als Fehlerquelle möglichst auszuschließen, ebenso an verschiedenen Punkten der Straße, um den Gummiabrieb auf der Straße als Fehlerquelle auszuschließen. Der Reifenverschleiß ist zugegebenermaßen merkbar...
(Reifen Pirelli P-zero rosso 235/40R18Yxl, rel. neu...)
Mittelwert aus den 4 Messungen.
Der R lag immer unter 35.3m, der D5 nie unter 40.7m (mein deutlicher Bestwert).

Messtechnik

Naja, die absoluten Werte sind sehr abhängig von der verwendeten Messtechnik. Wenn aber beide auf die gleiche Weise getestet wurden, dann ist der Unterschied schon sehr aussagekräftig.
Ob der R nun 35m oder 38m oder was auch immer hat ist in dem Sinne Wurscht. Wenn der D5 aber auf die selbe Weise gemessen wurde, ist der Unterschied schon aussagekräftig. Dieser Unterschied wird ja auch durch die Datenblätter belegt. Sehe hier also kein Problem.

Der R hat wirklich gross dimensionierte Bremsen. Schaut Euch mal die Bremsscheiben von nem R32 Golf an. Dieser ist sehr ähnlich in den Fahrleistungen und hat im Vergleich zum R winzig kleine Scheiben (insbesondere hinten).

Gruss
Hobbes

haben beide diese 235/18 er oder sind da unterschiede? Also bzgl der angezeigten geschwindigkeit (unterschiedlicher reifendurchmesser) und reifenbrete (haftung)

Rapace

gleicher Reifen, unterschiedliche Felgen...
haben das ganze beim ersten Mal nebeneinander fahrend gemacht, mit gleichem Ergebnis, wobei da das Problem mit dem defekten ABS die Sache heikel machte und uns doch Herzklopfen verursachte...! Tachoanzeige ist bei beiden KFZ weitgehend ident, soweit man halt einen analogen Tacho genau ablesen kann...

Nochmals betont: ist ein reiner Praxis-Vergleichstest gewesen von 2 täglich bewegten Fahrzeugen, ohne Anspruch auf Absolutwerte! Für letzteres gibt's komplexe Meßanordnungen,...., etc..., und die Ergebnisse werden zwar oft in diversen Autozeitschriften etc. publiziert, sind aber wohl für viele nicht wirklich nachvollziehbar bzw. schlecht in ihrer Auswirkung in der Praxis vorstellbar!

Unser Bremsen-Vergleichstest zeigt vielmehr die mir bereits häufig untergekommene Situation auf: daß man beim Bremsen mit dem R vorallem auf den Hintermann/Hinterfrau achten und möglichst eine Ausweichmöglichkeit anstreben sollte, sonst wird man rasch von hinten abgeschossen 😉 Bei Autobahntempo beträgt der Bremswegunterschied zum 08/15 PKW schnell 2-3 (und auch deutlich mehr) Fahrzeuglängen !

Zitat:

Original geschrieben von MickKnatterton


(...) bei dem aus Tacho 100km/h (meiner ist geeicht) voll der Anker geworfen wird. (...)

Aha... ein geeichter Tacho... Wie bekommst Du da bitte die Angleichung zwischen Sommer- und Winterreifen hin? Immer wieder neu eichen? Wer braucht denn diesen Schwachsinn???

Gruß

Steve

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