Fahrbericht Audi A4 2.0 Tdi 88 KW gegen meinen C180k
Hallo zusammen,
hatte am Montag das Vergnügen oder zutreffender die Gelegenheit einen neuen Audi A4 Tdi 88kw 640 km durch Deutschland zu fahren.
Hier nun eine kurze Schilderung meines Eindrucks. Interessant auch für alle diejenigen, für die auch ein A4 in Frage gekommen wäre.
Innenraum/Bedienung:
schon beim ersten Einsteigen wurde mir und meiner Freundin klar, dass wir uns mit der C-Klasse doch richtig entschieden hatte. Warum? Wir empfanden die Platzverhältnisse vom Gefühl her beengender als in der C-Klasse, obwohl objektiv der A4 größer ist. Das Cockpit wirkte im Vergleich eher duster und unaufgeräumt. Auch vom qualitativen Eindruck waren wir entäuscht. Billige Dekoreinlagen aus Plastik, die Drehregler von der Haptik her wie die Lautstärkeregler meines billiges Kofferradio aus den 80er Jahren. Einzig das Material des Amaturenträgers wirkte sehr hochwertig.
Wer sagt, dass die Cockpits japanischer Autos oder auch des neuen Opel Insignias sei mit Schaltern überfrachtet, der soll sich mal den A4 genauer anschauen. Intuitiv läßt sich da garnichts bedienen. Beim Einstellen des Radios, der Klimaanlage oder des Navis musste ich immer weg von der Strasse auf die Mittelkonsole schauen um den richtigen Knopf zu finden. Da lobe ich mir die einfache Bedienung in der C-Klassse.
Einziges Pro ist, dass der A4 wesentlich mehr Konfigurationsmöglichkeiten bietet.
Dann das Navi im A4 (das kleine). Im Vergleich zu meinem APS 50 sehr umständlich zu bedienen. Richtungspfeile werden nur im KI angezeigt. Auswahl von Sonderzikelen umständlich und führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Route nicht richtig berechnet. Anstatt Terminal 2 Flughafen Frankfurt sollte ich laut Anweisung des Navis zum Cargo Center fahren. Naja, zum Glück kann ich auch ohne Navi den Weg finden. Wer sich über das APS 50 beschwert, der weis nun, dass es noch viel schlechter geht.
Motor/Fahrkomfort:
Der Motor ist für seine 120 Diesel PS erfreulich durchzugsstark und kommt auch schon aus dem Drehzahlkeller. Klar Diesel halt. Zudem mit 6 Litern Durchschnittsverbrauch bei 95% Autobahn bei Tempo 100-160 auch sehr erfreulich. Der Wagen machte nie den Eindruck untermotorisiert zu sein.
Technikbedingt wirkte der A4 mit 120 Diesel-PS agiler als mein C180k mit 156 Benzin PS. Was sich beim Beschleunigen bei höheren Geschwindigkeiten wieder relativiert. Aber ein Beziner braucht halt Drehzahl.
Der Wagen liegt im Vergleich zum Avantgarde - Fahrwerk gefühlt erstmal satter und sportlicher auf der Strasse und geht präziser durch die Kurve. Allerdings hat der Wagen einen Hang zum Untersteuern und auf Geraden mußte ich dauernd korrigieren. (fühlte sich irgendwie wie Eiern/Schlingern (leicht) an. Das Fahrwerk war insgesamt härter und etwas unkomfortabler als in der C-Klasse.
Sonstiges:
Die H7-Scheinwerfer im A4 wirkten zwar relativ hell, aber von der Leuchtweite her sehr gering. Vielleicht bin ich auch nur von meinen Xenons verwöhnt.
Der A4 war ein Kombi. Desto mehr war ich entäuscht, dass nur mit Mühe und Not 2 große und 2 kleine Trolleys reinpassten.
Gesamteindruck:
Dem A4 kann man sicherlich bescheinigen ein gutes Auto zu sein. Jedoch bin ich (und meine Freundin auch, die eigentlich Audi-Fan ist) froh, dass ich mich für die C-Klasse entschieden habe. Über die Langzeitqualität kann ich zum A4 keine Aussage machen, jedoch haben mir meine vergangenen 13 VW - Jahre gereicht (bis auf mein Golf 3, der wirklich immer fehlerfrei lief).
In den Autozeitschriften (Auto Bild und Autozeitung) lese ich immer die Vergleichstests. Dort werden Audi und VW grundsätzlich in den Himmel gelobt. VW-Konzern ist wohl ein guter Anzeigenkunde. Die gegensätzliche persönliche Erfahrung bestätigt mich in meiner Meinung, dass man sich nie auf irgendwelche oberflächlichen Berichte befangener Autotester verlassen sollte und sich lieber selbst einen Eindruck verschafft.
Muss im Nachhinein meinem Vater (überzeugter Mercedes - Fahrer) Recht geben: Ein Mercedes ist halt ein Mercedes.
In diesem Sinne: Weiterhin viel Spaß mit eurer C-Klasse!
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
hatte am Montag das Vergnügen oder zutreffender die Gelegenheit einen neuen Audi A4 Tdi 88kw 640 km durch Deutschland zu fahren.
Hier nun eine kurze Schilderung meines Eindrucks. Interessant auch für alle diejenigen, für die auch ein A4 in Frage gekommen wäre.
Innenraum/Bedienung:
schon beim ersten Einsteigen wurde mir und meiner Freundin klar, dass wir uns mit der C-Klasse doch richtig entschieden hatte. Warum? Wir empfanden die Platzverhältnisse vom Gefühl her beengender als in der C-Klasse, obwohl objektiv der A4 größer ist. Das Cockpit wirkte im Vergleich eher duster und unaufgeräumt. Auch vom qualitativen Eindruck waren wir entäuscht. Billige Dekoreinlagen aus Plastik, die Drehregler von der Haptik her wie die Lautstärkeregler meines billiges Kofferradio aus den 80er Jahren. Einzig das Material des Amaturenträgers wirkte sehr hochwertig.
Wer sagt, dass die Cockpits japanischer Autos oder auch des neuen Opel Insignias sei mit Schaltern überfrachtet, der soll sich mal den A4 genauer anschauen. Intuitiv läßt sich da garnichts bedienen. Beim Einstellen des Radios, der Klimaanlage oder des Navis musste ich immer weg von der Strasse auf die Mittelkonsole schauen um den richtigen Knopf zu finden. Da lobe ich mir die einfache Bedienung in der C-Klassse.
Einziges Pro ist, dass der A4 wesentlich mehr Konfigurationsmöglichkeiten bietet.
Dann das Navi im A4 (das kleine). Im Vergleich zu meinem APS 50 sehr umständlich zu bedienen. Richtungspfeile werden nur im KI angezeigt. Auswahl von Sonderzikelen umständlich und führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Route nicht richtig berechnet. Anstatt Terminal 2 Flughafen Frankfurt sollte ich laut Anweisung des Navis zum Cargo Center fahren. Naja, zum Glück kann ich auch ohne Navi den Weg finden. Wer sich über das APS 50 beschwert, der weis nun, dass es noch viel schlechter geht.
Motor/Fahrkomfort:
Der Motor ist für seine 120 Diesel PS erfreulich durchzugsstark und kommt auch schon aus dem Drehzahlkeller. Klar Diesel halt. Zudem mit 6 Litern Durchschnittsverbrauch bei 95% Autobahn bei Tempo 100-160 auch sehr erfreulich. Der Wagen machte nie den Eindruck untermotorisiert zu sein.
Technikbedingt wirkte der A4 mit 120 Diesel-PS agiler als mein C180k mit 156 Benzin PS. Was sich beim Beschleunigen bei höheren Geschwindigkeiten wieder relativiert. Aber ein Beziner braucht halt Drehzahl.
Der Wagen liegt im Vergleich zum Avantgarde - Fahrwerk gefühlt erstmal satter und sportlicher auf der Strasse und geht präziser durch die Kurve. Allerdings hat der Wagen einen Hang zum Untersteuern und auf Geraden mußte ich dauernd korrigieren. (fühlte sich irgendwie wie Eiern/Schlingern (leicht) an. Das Fahrwerk war insgesamt härter und etwas unkomfortabler als in der C-Klasse.
Sonstiges:
Die H7-Scheinwerfer im A4 wirkten zwar relativ hell, aber von der Leuchtweite her sehr gering. Vielleicht bin ich auch nur von meinen Xenons verwöhnt.
Der A4 war ein Kombi. Desto mehr war ich entäuscht, dass nur mit Mühe und Not 2 große und 2 kleine Trolleys reinpassten.
Gesamteindruck:
Dem A4 kann man sicherlich bescheinigen ein gutes Auto zu sein. Jedoch bin ich (und meine Freundin auch, die eigentlich Audi-Fan ist) froh, dass ich mich für die C-Klasse entschieden habe. Über die Langzeitqualität kann ich zum A4 keine Aussage machen, jedoch haben mir meine vergangenen 13 VW - Jahre gereicht (bis auf mein Golf 3, der wirklich immer fehlerfrei lief).
In den Autozeitschriften (Auto Bild und Autozeitung) lese ich immer die Vergleichstests. Dort werden Audi und VW grundsätzlich in den Himmel gelobt. VW-Konzern ist wohl ein guter Anzeigenkunde. Die gegensätzliche persönliche Erfahrung bestätigt mich in meiner Meinung, dass man sich nie auf irgendwelche oberflächlichen Berichte befangener Autotester verlassen sollte und sich lieber selbst einen Eindruck verschafft.
Muss im Nachhinein meinem Vater (überzeugter Mercedes - Fahrer) Recht geben: Ein Mercedes ist halt ein Mercedes.
In diesem Sinne: Weiterhin viel Spaß mit eurer C-Klasse!
23 Antworten
Mir gefällt meine C-Klasse auch. Wenn ich ein Problem habe, versuche ich es mit Hilfe vom Forum zu lösen. Kommentare, ob passend oder nicht, lese ich mir gerne durch und bilde mir darüber selbst meine Meinung.
Gruß Thomas
Wir fahren einen E Kombi (W211), bin aber auch schon den C und den A4 leihweise gefahren.
Generell bin ich sehr froh, dass wir den E genommen haben, er vermittelt einfach ein ganz anderes, wertigeres Feeling.
Der A4 schaut auf den ersten Blick innen ganz gut aus, ist aber wenn man näher schaut, auch nicht übermäßig hochwertig. Manche Schalter sind etwas leicht, das Cockpit/Schalter etwas unübersichtlicher und ein wenig knistern können die Ingolstädter auch.
Aber auch beim C hätte man sich durchaus mehr Mühe im Innenraum geben können, er wirkt schon sehr schlicht für den Preis. Mir kommt er etwas luftiger als der A4 vor, mag aber subjektiv sein.
Der A4 kam mir etwas unkomfortabler vor, zudem war er innen deutlich lauter (245´er Bridgestone), der C rollte doch geschmeidiger ab, ohne weniger agil zu wirken (225´er Michelin).
Aber ganz ehrlich, ich würde mich immer wieder für den E-Kombi entscheiden, ist schon eine andere Klasse.
Ich hatte grad ein nettes Gesprächmit einem Bekannten. Es paßt zu dem Stöhnen hier über Haptik und Optik.
Der Bekannte erzählte mir, daß er 1965-70 eine gute Position bei einem Energieversorger hatte. Deshalb bekam er einen Firmenwagen. Ein nagelneuer Opel Kadett, ohne Radio, mit Blechamaturenbrett. Er durfte damit täglich zur Arbeit und pro Woche 100km privat fahren. Der anfallende Sprit für Privatfahrten wurde ihm berechnet. Er war so stolz, daß er nicht wie andere "nur" den Käfer bekam, sondern den etwas größeren Kadett.
Und heute fahren viele einen Firmenwagen und meckern über Haptik, Türpinne, billige Schalter und eventuell ein kleines Knarren hier oder dort. Ich meine, daß wir und bewußt sein sollten, daß wir mit C-Klasse, A4 oder 3er oder größer in einer Klasse fahren, wo wir eigentlich ein zufriedenes Dauergrinsen aufsetzen können 😁, speziell, wenn der Wagen gestellt ist (meiner leider nicht).
Und wenn man sich überlegt, daß zu der Zeit fast niemand in Urlaub fuhr, Gelsenkirchener Barock als Einrichtung 50 Jahr halten mußte und jeder nur eine gute Kluft für Sonntags hatte, dann leben wir heute sehr gut.
Die wenigen Vorteile waren, daß freies Tempo auf Landstraßen war, das der Sprit 70 Pf = 0,35 € kostete und ein guter Daimler für unter 20.000DM = 9.999,- € zu bekommen war.
Aber die Autos sind heute auch deutlich teurer, gerade Audi, BMW und Mercedes und da kann man auch etwas erwarten, oder?
Ansonsten stimmt es aber schon, es ist meckern auf sehr hohem Niveau.
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Zitat:
Original geschrieben von Christian He
Aber die Autos sind heute auch deutlich teurer, gerade Audi, BMW und Mercedes und da kann man auch etwas erwarten, oder?
Ansonsten stimmt es aber schon, es ist meckern auf sehr hohem Niveau.
Der Mann am Band verdient aber heute auch zwei Cents mehr als zu Zeiten, wo der Mercedes 20.000DM gekostet hat......willkommen im Karussel!
Nochmal: Egal ob Mercedes, Audi,BMW oder von mir aus auch Lexus: Gut sind die Autos alle und mit einem Fahrzeug aus der Zeit, wo Benzin noch im Pfennig-Bereich lag nicht zu vergleichen.....Wobei....so ein W116 als 6.8 mit Luftfederung......😁😁😁
Grüße
sline27
Klar sind auch Löhne und Nebenkosten usw. gestiegen. Ich wollt nur ausdrücken, daß wir heute einen sehr hohen Lebensstandard haben und das die Leute damals noch zufrieden Abends auf der Treppe mit den Nachbarn ein Bier getrunken haben und heute wird nur gestöhnt und gemeckert. Da geht es um minimale Sachen wie Türpins oder Haptik. Früher mußten die Leute ohne Servolenkung, Bremskraftverstärker, ABS, ESP mit schlechter Heizung und ohne Stereosound vom CD-Wechsler auskommen und hatten ein Dauergrinsen, wenn sie den alten Käfer über die Alpen quälten. Ein bißchen von diesem Grinsen und etwas mehr Humor und Zufriedenheit würde unserer Zeit auch guttun. 😁
Zitat:
Original geschrieben von Eduard56
Früher mußten die Leute ohne Servolenkung, Bremskraftverstärker, ABS, ESP mit schlechter Heizung und ohne Stereosound vom CD-Wechsler auskommen und hatten ein Dauergrinsen, wenn sie den alten Käfer über die Alpen quälten.
Die Frage ist hierbei freilich: Hatten sie das Grinsen trotz oder wegen dieser Umstände im Gesicht? 😉
Vielleicht waren die Leute einfach zufriedener? Heute wird viel eher genörgelt. Einfach nur, weil viele glauben, daß sie Höheres verdienen oder einen tollen Eindruck machen, wenn sie Gutes abwerten. Macht man aber nicht, man wird nur als Nörgeler angesehen.
Ich fahre seit einem Jahr den A4 2.0 TDI, 105 KW.
Vorher habe ich über 3 Jahre fast 200.000 Km mit dem BMW 320d gemacht.
Den Wagen mochte ich sehr, besonders den willigen und sparsamen Motor.
Das es dann ein A4 wurde lag an den Kosten, wobei mich der A4 von Anfang an sehr überzeugt hat.
Platzangebot und Haptik im Innenraum sind einen Tick besser als im BMW, wobei der den besseren Motor hat.
Abgesehen davon fährt mein Freund seit 15 Jahren diverse C-Klassen, momentan den aktuellen.
Wenn ich mich von meinem A4 in seinen Mercedes setze, favorisiere ich den Audi.
Alles ist subjektiv...und das ist auch gut so.
Jedes dieser Top-Fahrzeuge findet so seine Fans.