ForumW210
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W210
  7. Evtl. Kauf! Rost aber nur bis BJ 2000?

Evtl. Kauf! Rost aber nur bis BJ 2000?

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 31. Dezember 2010 um 14:39

Hallo Leute!

Ich spiele mit dem Gedanken, je nach dem, was sich beruflich entwickelt im neuen Jahr, mir einen MB E 270 o. 320 CDI anzulegen. Eher die letzteren Baureihen -> 2000/2001.

Aber ständig lese ich, dass diese W210 Modelle extrem Rost anfällig sind. Daher mein Appell an euch, falls Ihr Erfahrung damit habt.

Sind wirklich alle Modelle von dem Rost betroffen? Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass es Modelle sind, die bis 2000 produziert wurden.

Wie stark ist dieser Rost? Ist es "nur" Optik oder hat es noch andere Nachteile? Kann man es irgendwie beheben?

Denke nicht, dass MB noch bei 10 Jahre alten Autos etwas auf Kulanz macht, oder?

Zu dem findet man diese Modelle kaum noch auf dem Markt. -> Oft bieten diese Modelle lediglich Wiesenhändler auf einem Acker an. Könnt ihr sowas empfehlen?

Was gilt es noch bei dem W210 zu beachten. Wie lange ist die Lebensdauer dieser Diesel Motoren? Immerhin würde ich mir ein Auto mit ca. 80.000 km kaufen, welches allerdings schon 10 Jahre alt ist.

Schreibt mir bitte ALLES WICHTIGE auf, wenn ihr könnt.

Grüße

Tukap

PS WÜnsche EUch allen ein schönes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2011!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von tukap84

Sind wirklich alle Modelle von dem Rost betroffen? Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass es Modelle sind, die bis 2000 produziert wurden.

Offenbar nicht alle aber sehr sehr viele. Einzelne User berichten dass es bei ihrem speziellen Fahrzeug keine Rostprobleme gebe, aber die meisten haben das Problem. Dass es nach 2000 aufgehört hätte mit dem Rost wäre mir neu, es ist halt nur immer so, dass die neueren auch erst im gleichen Alter wie die Vorbaujahre anfangen zu rosten. Es dürften aber dennoch kaum wirklich rostfreie Exemplare zu finden sein, die 2000er eingeschlossen. Ich hatte als ich meinen MOPF gekauft habe auch gedacht dass nach der Modellpflege das Rostproblem doch sicherlich beseitigt wurde, DEM WAR NICHT SO.

Zitat:

Wie stark ist dieser Rost? Ist es "nur" Optik oder hat es noch andere Nachteile? Kann man es irgendwie beheben?

Es geht eigentlich IMMER um alle 4 Türen, die von unten und gelegentlich auch oben unter den Dichtungen (!) anfangen zu rosten. Auch der Querträger im Motorraum vorne unten ist ein typischer Kandidat. Danach fangen dann ebenso fast immer alle 4 Radläufe an, oft gibt es Rost um die Kofferraumschlösser. Auch die Schweller am Übergang zum Radlauf hinten rosten bei meinem.

Ausserdem kann es an so gut wie jeder Stelle der Karosserie einigermassen spontan zu Ausblühungen kommen, auch ohne sichtbare Beschädigung des Lackes. (war bei mir z.B. mitten im Kotflügel so). Generell sind Blechkanten gefährdet, bei mir rostets z.B. am Sitz vom Stern und an den Lüftungsschlitzen der Motorhaube. Anbauteile wie z.B. die schwarzen Blenden zwischen den Fenstern können auch rosten.

Zudem rosten die Fahrwerksfedern vorne und hinten gerne und brechen dann an der untersten Windung ab. Merkt man nicht, man bekommt damit aber keinen TÜV.

Der Rost ist schlimm, breitet sich schnell aus und kommt wieder. Bei meinem wurden innerhalb der 8 Jahre 2 mal auf Kulanz für Tausende € Rostreparaturen durchgeführt, nach 2-3 Jahren sah es beide male wieder genauso schlimm aus wie vorher.

Zitat:

Ist es "nur" Optik oder hat es noch andere Nachteile?

Das meiste ist Optik, weil die meisten Hohlräume des w210-Chassis von innen sogar mit etwas Wachs geschützt wurden. Aber ein Benz mit völlig verrosteten Türen und Radläufen sieht äußerst bescheiden aus. Und irgendwann zieht es dann durch.

ABER: Es gibt aber auch 2 richtig gefährliche Stellen, das sind die Aufnahmen für die Federn vorne (und hinten), auf denen ja ständig das ganze Wagengewicht liegt. Diese liegen im Radkasten, rosten an den Schweissnähten zur Karosserie und brechen dann unter Umständen recht plötzlich ab, mit der Folge dass der Wagen an der betroffenen Feder schlagartig einsackt. Nichts was man bei 200 auf der Autobahn erleben möchte.

Das Problem dabei ist, dass man den Rost vorher kaum sieht, weil er unter einer Schicht Spachtelmasse heranwächst die dort serienmäßig aufgetragen ist. (Bei meiner letzten TÜV-Prüfung hat sich der Prüfer diese Stellen sehr lange angesehen und mir dann erzählt dass er schon einmal einen Wagen durchgewunken hat, bei dem dann der Federdom ein halbes Jahr später abgerissen ist. --> TÜV ist keine Garantie dass ein Wagen da kein Problem hat.)

Zitat:

Kann man es irgendwie beheben?

Es gibt Leute die das ernsthaft versuchen, das ist aber auf jeden Fall eine aufwändige Sache (Alles entrosten, Rostschutzmaßnahmen und Lackieren, überall MikeSanders-Fett rein etc. Ich überlege auch noch ob ich mir das als neues Hobby zulegen und meinen alten behalten und konservieren soll oder ob ich ihn lieber verkaufe.).

Naturgemäß kann man dazu im Moment noch kein abschliessendes Urteil fällen, fest steht nur, dass die normalen Rostreparaturen wie sie z.B. bei Mercedes für die Kulanzreparaturen gemacht werden, mehr oder weniger sinnlos sind und nach 2 Jahren alles wieder verrottet ist. Wenn der Rost mal dran ist ist er mit einfachen Methoden nicht dauerhaft zu bekämpfen.

Zitat:

Denke nicht, dass MB noch bei 10 Jahre alten Autos etwas auf Kulanz macht, oder?

Bei allem was älter als 8 Jahre ist kannst Du Kulanz vergessen, da müsstest Du schon ein äußerst "wertvoller" Kunde sein damit Du da noch was bekommst.

Die sagenhafte 30 Jahre Rostgarantie bei den neueren Modellen ist ebenfalls wertlos, meiner hat die auch, aber das nutzt NICHTS weil der Rost dazu "VON INNEN NACH AUSSEN" kommen müsste, wobei mit "INNEN" nicht etwa innen unter dem gesunden Lack "gemeint" ist, sondern aus einem Hohlraum heraus nach aussen. Falls das irgendwann passiert kannst Du aber mit Sicherheit nur schwer beweisen dass es wirklich von ganz Innen gekommen ist, ausserdem muss der Wagen dafür zwingend alle Inspektionen bei MB gemacht haben (das ist bei meinem so, hat aber auch nichts gebracht). IMHO ist diese 30 Jahre-Rostgarantie reine Marketing-Blenderei um nicht zu sagen Betr...

Zitat:

Zu dem findet man diese Modelle kaum noch auf dem Markt. -> Oft bieten diese Modelle lediglich Wiesenhändler auf einem Acker an. Könnt ihr sowas empfehlen?

Warum diese Autos nicht mehr bei MB-Händlern zu bekommen sind habe ich erst kürzlich erfahren, als ich versucht habe meinen (220 CDI Mopf von Ende 99 mit 180000km) beim Händler in Zahlung zu geben. Man hat mir sage und schreibe die 1000€ Nachlass auf den neuen dafür geboten (den Nachlass hab ich sowieso auf den neuen Wagen bekommen, also im Grunde 0€)! Aussage des Verkäufers dazu war, dass diese Autos nicht mehr an Privatleute verkauft werden können, sondern nur an die Wald- und Wiesenhändler, die dafür aber nichts zahlen. Die MB-Händler wollen diese Autos nicht mehr. Der Hintergrund ist mit Sicherheit die Gewährleistung, zu der der Händler mittlerweile gegenüber Privatkunden gesetzlich verpflichtet ist, dieses Risiko ist beim w210 aber offensichtlich fast immer zu hoch.

Wenn Du kannst kauf eher rostfrei, von Privat mit vollständigem Scheckheft oder bei einem seriösen Händler der eine vernünftige Gebrauchtwagengarantie gibt und auch noch existiert wenn Du ein Problem hast.

Zitat:

Was gilt es noch bei dem W210 zu beachten. Wie lange ist die Lebensdauer dieser Diesel Motoren? Immerhin würde ich mir ein Auto mit ca. 80.000 km kaufen, welches allerdings schon 10 Jahre alt ist.

Echte (!) 80000km ist für einen MB-Diesel kein Problem, das dreifache sollte er allermindestens aushalten, viele haben deutlich mehr drauf (Meiner mit 180000 läuft wie am ersten Tag). Von echten Motorschäden hört man beim Diesel kaum, die meisten Motoren würden die Karosserie vermutlich 2-3x überleben. Aber natürlich sind die CDI's komplexe Maschinen, bei denen Einzelteile (z.B. ein falsch behandelter Turbo oder ein relativ teurer Injektor) schon mal kaputt gehen können. Und es gibt natürlich Verschleissteile wie die Glühkerzen, die ab und zu mal dran glauben (bei mir ab 150000km eine nach der anderen, ist zwar kein Problem weil der CDI auch ohne läuft, aber am besten gleich alle machen wenn die erste kaputt geht.).

Zitat:

Schreibt mir bitte ALLES WICHTIGE auf, wenn ihr könnt.

Ansonsten kann ich aus 10 Jahren w210 CDI sagen dass der Wagen eine zuverlässige, SEHR komfortable und geräumige Rostbeule ist, die aber in meinem Fall durchaus auch immer mal wieder kleinere Macken hatte. Bremslichtschalter gehen gern kaputt (der Schalter ist nicht teuer und schnell gewechselt, ruft aber im Display die Horrormeldung "ABS-ESP-ASR defekt!" hervor), die hinteren Bremsscheiben haben auf den ersten 100 000 immer mal übel gerubbelt und rosten gern, Luftmassenmesser, Turboschlauch war schon mal geplatzt, Federn brechen immer wieder mal (s.o., bei mir bisher 3x) etc. Das meiste waren eher Kleinigkeiten, aber auch die kosten Geld und manchmal Nerven. Wirklich liegen geblieben bin ich nie, aber wenn was am Turbo ist kann es sein dass man bis zur Werkstatt mit der Leistung eines alten Vorkammer-Diesels fahren muss.

Übel wirds nur wenn die Elektronik spinnt, weil man sich dann auch schon mal einen Wolf sucht bis man das Gerät gefunden hat das den CAN-Bus mit Störsignalen vollmüllt und an völlig anderer Stelle seltsamste Fehler hervorruft. (Hatte ich mal mit einem funktionierenden Motor am hinteren Fensterheber, der VORNE diverse Probleme verursachte. Die MB-Werkstatt konnte den Fehler nicht beheben, da musste ich dann selbst drauf kommen.)

Fazit:

Insgesamt ist ein w210 keiner von den alten, "unzerstörbaren" Benzen mehr die einfach immer liefen. Die waren aber auch wesentlich einfacher, der W210 hat halt schon komplexe Technik, dafür aber auch ein höheres Komfort- und Leistungsniveau bei geringerem Verbrauch. Rost ist definitv ein Problem aller Baujahre. Und man sollte sich bewusst sein dass man bei dieser Art Wagen immer ein paar Tausender in der Hinterhand haben muss, weil Defekte schnell auch mal richtig Geld kosten können.

Wir haben den Wagen immer sehr gern gefahren, waren aber nicht restlos zufrieden damit.

Des weiteren muss ich Dich nun auch auf die Suche verweisen. Aber nicht erschrecken, nicht jeder w210 hat alle Fehler die hier beschrieben werden (mit Ausnahme vom Rost vielleicht).

Zitat:

PS WÜnsche EUch allen ein schönes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2011!

Das wünsch ich auch!

 

 

31 weitere Antworten
Ähnliche Themen
31 Antworten
Themenstarteram 6. Januar 2011 um 23:15

Hmm,soll ich mich doch wieder auf die Suche schwingen?

Hallo @tukap84,

hallo Gemeinde,

in der Tat ,ich bekenne ,aus langjähriger,absolut bester Erfahrung heraus (570 000 km in 25 Jahren mit

einem W 124 300 E und einem S 210 300 TD-der Bericht über den 210er wurde hier im Forum unter dem

Titel "300 000 km und 13 Jahre mit dem S 210 300 TD"veröffentlicht ) ein eingefleischter Fan dieser beiden Baureihen zu sein.Im Familienbesitz befindet sich noch ein gut erhaltener S 124 250 D im zarten

Alter von 21 Jahren mit gut 170 000 km ( und DPF ! ),dem ich eigentlich weitere 800 000 km zutraue ;).

Mit den Nachfolgern habe ich so meine Probleme.Der 211er gefällt mir optisch von außen noch ganz gut,das Innendesign ist aber auch ergonomisch ein klarer Rückschritt gegenüber dem 210er.Die CDI-

Diesel-Motoren sind sicher problematischer als die Vorkammer-Modelle,was Haltbarkeit,Zuverlässigkeit

und Laufruhe,spez. der 6-Zylinder,anbelangt.Fahrwerk und Lenkung sind straffer,für mich eine Verschlechterung des Fahrkomforts.Die Platzverhältnisse sind beim T-Modell gegenüber dem 210er

deutlich beengter.

Der 212er-protziger Design-Eklektizismus,um es noch milde auszudrücken,der gut mit dem anglizistischen

Kauderwelsch der zeitgenössischen Werbe-Fuzzies bei MB harmoniert.Das 212er-Forum wimmelt geradezu von Beiträgen über sehr ernsthafte Mängel bei Motoren,Getrieben und Karosserien;noch bei keiner Modellreihe wurde soviel über Wandlung und Rückgabe geredet.Beim T-Modell erreicht das Platz-angebot im Innen-und Laderaum zwar wieder 210er-Ausmaße,was aber durch funktionale Fehlkonzeptionen wieder zunichte gemacht wird.

So bleibt mir nur die Hoffnung,daß mein "Dicker"noch ein paar Jährchen durchhält,bis vielleicht ein neuer 213er das Ende des amerikanischen Zeitalters auch bei MB anzeigt.Andernfalls würde ich mich

unverzüglich auf die Suche nach einem guten,rostarmen S 210 begeben.Esgibt sie noch !

Gruß

DSD

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W210
  7. Evtl. Kauf! Rost aber nur bis BJ 2000?