Evoque - Tachoschönung

Land Rover Range Rover Evoque L538

Hallo zusammen,

hat jemand von Euch auch schon enorme Differenzen bei der Geschwindigkeitsanzeige festgestellt?

Ich hatte mir letztens mal spasseshalber Tacho-Apps auf GPS-Basis für das Iphone runtergeladen und dachte dann erst, die zeigen ja alle nur Mist an. Alle knapp 10 Km/h unter dem Evoque-Tacho.

Nun habe ich mir eine OBD Schnittstelle zugelegt und ein paar Beschleunigungstests aufgezeichnet und siehe da... Die selbe Tachodifferenz. Da wurde ich dann doch etwas hellhörig. Also noch mal die Tacho-Apps drauf und getestet. Ohh Wunder, OBD-Werte des Bordcomputers und Tacho-Apps laufen gleich. Ich habe permantent +8 Km/h Abweichung, sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Geschwindigkeiten.

Mein nöchster Gedanke war, wie sieht es den mit dem KM-Stand aus? Wäre ja unschön wenn ich am Ende 90.000 Gefahren habe und meine Uhr zeigt schon über 100.000 Km an. Daher habe ich mal eine Testfahrt gemacht. Ergebnis... nach 60 Km (schön gemischt, Stadt, Land und Autobahn bis 180 Km/h) gab es zwischen Evoque KM-Zähler und GPS-App nur 50 Meter Unterschied. Das beweist gegenseitig das sowohl die GPS-Apps funktionieren, als auch dass der Evoque schon verdammt präzise weiß wieviel er fährt. Daraus ergibt sich dann ja letztendlich auch die Geschwindigkeitsberechnung.

Eine gewisse Differenz ist ja tollerierbar aber generell 8 Km/h oben drauf finde ich doch arg happig und das ist für mich vorsätzliche Bilanzschönung, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass der Evoque scheinbar sehr präzise seine Fahrdaten misst.

Nun kann das bei mir natürlich ein Einzelfall von schlechter Justierung sein. Daher würde mich mal interessieren, wie es bei Euch aussieht. Wer hat Lust mal mitzumachen und sich eine Tacho-App zu installieren. Die gibt es ja eigentlich für alle Smartphones, als kostenlose Versionen.

Gruß... Alex

19 Antworten

Moin,

wie schon geschrieben wurde - der Tacho muss Vorlauf haben und darf nicht weniger anzeigen als tatsächlich gefahren wird. Ist eigentlich eher ein beliebtes Problem der "anderen" Land Rover Fahrer, da üblicherweise das Bestreben in Richtung größerer Reifen geht (Durchmesser, nicht Breite), und irgendwann der Punkt gekommen ist ab dem der Tacho nachläuft, und daher angepasst werden muss. Letzteres bedingt dann das Austragen der kleineren Reifenformate.

Hier hatte mal jemand den Text der zugehörigen EWG-Richtlinie (75/443/EWG, Anhang zu StVZO §57) zitiert. Der Vorlauf wird bei drei Geschwindigkeiten (40, 80 und 120 km/h) gemessen und darf maximal 10% + 4 km/h betragen. Bei 40 km/h darf er demnach 48 km/h anzeigen (was in diesem Fall exakt passt), bei höheren Geschwindigkeiten entsprechend mehr.

Ist insofern eine grenzwertige, aber zulässige Ausführung, die dem Kunden das "schnellste" Fahrgefühl vermittelt 😉.

Gruß
Derk

hier steht warum die Abweichung so groß sein darf:

ADAC: Die wesentliche Ursache für einen recht großen Spielraum in der Anzeigegenauigkeit ist beim Reifen zu suchen - und der liefert ja, wie erwähnt, durch seine Umdrehung das Ausgangssignal. Produktionstechnisch ist im Reifenbau beim "Abrollumfang" ein Toleranzbereich von + 1,5 % bis - 2,5 % vom sog. Nennmaß zulässig. In derselben Größenordnung liegt dann auch die Geschwindigkeitsabweichung am Instrument - je kleiner der Reifenumfang, desto schneller dessen Drehzahl, desto mehr zeigt auch der Tacho an. Der Abrollumfang verändert sich zwangsläufig auch über den Reifenverschleiß: Eine um 3 mm reduzierte Profiltiefe kann zu 1 % Abweichung führen, auch der Reifenluftdruck sowie der "Schlupf" zwischen Reifen und Fahrbahn können sich messbar auswirken.

Macht auch Sinn: Bei meinem XC90 macht der Wechsel von Sommer- auf Winterräder genau diese Toleranz aus (bei WR 3-4km/h zu viel angezeigt, bei Sommerreifen +-0km/h)

Gruß Daniel

Zitat:

Original geschrieben von der_Derk


Hier hatte mal jemand den Text der zugehörigen EWG-Richtlinie (75/443/EWG, Anhang zu StVZO §57) zitiert. Der Vorlauf wird bei drei Geschwindigkeiten (40, 80 und 120 km/h) gemessen und darf maximal 10% + 4 km/h betragen. Bei 40 km/h darf er demnach 48 km/h anzeigen (was in diesem Fall exakt passt), bei höheren Geschwindigkeiten entsprechend mehr.

Ist insofern eine grenzwertige, aber zulässige Ausführung, die dem Kunden das "schnellste" Fahrgefühl vermittelt 😉.

Gruß
Derk

Passt auch dazu. Kleinste im Tempomat einstellbare Geschwindigkeit mit der man testen kann ist 32 Km/h. GPS zeigt 25-26 Km/h. Das macht sieben KM/h und stellt somit auch den größt möglichen Wert dar.

Demnach ist die Toleranz aber mit der Montage der anderen Felgen überschritten, obwohl diese eine TÜV Zulassung haben. Ich denke mal, dass die 10 % eigentlich mehr für andere Rad-/Reifenkombinationen reserviert sind. Beim Reifenrechner finde ich nämlich den Hinweis: Der Tacho darf bei anderen Größen höchstens 7% zu viel anzeigen und kein km/h zu wenig.

Mit 255/45R19 wird der Tacho dann mehr als die +10% +4km/h anzeigen, das ist richtig - ungefähr nochmal 4% mehr gegenüber 235/55R19.

Die Änderung um 4% ohne Eintragungspflicht (laut ABE der Rondell 0049) ist durchaus ungewöhnlich... Üblicher Weise sind ab Euro 2-Norm Änderungen des Abrollumfangs über 3% nur noch schwer eintragbar.

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Wundert mich jetzt auch sehr aber es gibt eine ABE

http://www.onlineraeder.de/gutachten.asp?FN=4694&V=1&FT=157792

Gruß

Alex

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