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EU - Berufskraftfahrer

Themenstarteram 21. März 2007 um 11:40

Hallo zusammen!

Bei einer Gefahrgutschulung am letzten Wochenende kam unter den ganzen LKW - Fahrern auf einmal das Thema EU-BKF zur Sprache. Wie das dann immer so ist: Alle wollen was sagen - keiner weiß Bescheid.

Also hab ich mich mal auf die Suche nach Infos gemacht und bin bei einer guten Übersicht unter EU-BKF fündig geworden. In einer recht anschaulichen Gliederung werden dort die Anforderungen an Berufskraftfahrer dargestellt.

Entscheidend, ob man eine Grundqualifikation oder eine beschleunigte Grundqualifikation erbringen muss, ist der Erhalt der Fahrerlaubnis. Wer seinen Lappen nach dem 09.2008 (Bus-Fahrer) oder 09.2009 (LKW-Fahrer) macht muss auf jeden Fall eine solche Qualifikation nachweisen, bevor er als Fahrer arbeiten kann.

Was der genaue Inhalt einer solchen Qualifikation ist, schildere ich, unter Verweis auf den Link, nicht mehr.

Für die meisten unter uns sollte dies jedoch nicht zutreffend sein, da wir wahrscheinlich alle schon die Pappe haben. Trotzdem hat man auch uns mit einigen Auflagen bedacht.

Wer seinen Führerschein vor den oben genannten Terminen gemacht hat muss sich auf jeden Fall weiterbilden - sofern er kein ausgebildeter Berufskraftfahrer ist. Die erste Weiterbildung ist für alle Busfahrer bis spätestens 2013 und für alle Lkw-Fahrer bis spätestens 2014 zu absolvieren.

Diese Weiterbildung findet in 5 Einheiten á 7 Stunden statt und kann zum Beispiel auch durch Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining oder einem ADR-Seminar absolviert werden. Ausserdem ist die Schulung alle 5 Jahre zu wiederholen.

Diese Schulungen sind natürlich nicht umsonst, sondern müssen wieder teuer bezahlt werden und kosten darüber hinaus auch noch Arbeitszeit. Wer jedoch nicht an einer solchen Weiterbildung teilnimmt, verliert seine Fahrerlaubnis.

Also Beispiel: Jemand hat vor 15 Jahren seinen Führerschein Klasse 2 gemacht und fährt seither in einer Spedition. Er erledigt jeden Tag sicher und zuverlässig seine Arbeit. Wenn so jemand keine Fortbildung wie oben beschrieben hinter sich bringt, verliert er seinen Führerschein und somit auch seinen Job!

Interessant ist auch ein weiteres Detail: Die viel gescholtenen polnischen Fahrer haben bereits den EU-BKF in der Tasche. Polen hat auf Grund seines Beitritts in die EU den BKF direkt zur Pflicht für alle LKW-Fahrer gemacht.

Was sagt ihr zu dem Thema?

Bin gespannt auf eure Meinungen!

Gruß

de Kölsche

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34 Antworten

Vom Grundgedanken finde ich das nicht schlecht. Obwohl ich kein BKF gelernt habe. Das der Fahrer seine Schulung jedoch selber finanzieren soll, grenzt meines erachtens an Erpressung ( Kohle für Schulung, sonst arbeitslos). Ich würde diese Schulung jedoch nicht nur auf den 2er Schein begrenzen, sonder auf alle Tonnagen. Da liegt meines erachtens noch viel mehr im argen als im Schwerverkehr.

Themenstarteram 21. März 2007 um 14:49

Dass die Fahrer die Fortbildung zahlen sollen ist ja nicht gesagt!

Ich denke mal, dass viele Firmen die Kosten für Ihre Fahrer übernehmen werden. Aber dennoch sind das enorme Kosten, die da auf die Firmen zu kommen - soweit zumindest für fest angestellte Fahrer.

Mein persönliches Problem liegt auch in dem Punkt! Neben meinem Studium fahre ich für eine Spedition als Aushilfsfahrer. Zwar habe ich meinen Chef noch nicht drauf angesprochen aber würde sich das beispielsweise für ihn rentieren mir die ganzen Fortbildungen zu zahlen?

Natürlich will ich meinen Führerschein auch weiterhin behalten, auch wenn ich nach dem Studium vielleicht nicht mehr die Möglichkeit habe, mich regelmäßig auf den Bock zu setzen. Ein Führerschein für die Klasse ist immer mal hilfreich.

Außerdem stelle ich den Sinn dieser Maßnahme in Frage! Hat es wirklich Sinn einen Fahrer zu einer solchen Schulung zu schicken, der schon seit Jahren seinen Job sicher und gut erledigt?

Der kennt sein Auto, der weiß wie man fährt und kennt seine Kunden.

Für Fahranfänger mag es ja noch sinnvoll sein, damit sie sich beim Start in das Berufsleben leichter zurecht finden. Aber selbst das hat bisher problemlos funktioniert.

Hallo De Kölsche

Zitat:

würde sich das beispielsweise für ihn rentieren mir die ganzen Fortbildungen zu zahlen

Kommt auf die Kosten an und was du deinem Chef wert bist. Unter umständen ist es teurer einen neuen einzustellen von dem man nichts weiß.

Der Sinn wird sein, bei den Fahrern eine gewisse Fachkompetenz durchzusetzen. Was denke ich nicht unwichtig ist da du mit deinem LKW eine ganze Menge Verantwortung hast. Und das bisschen was man dir in der Fahrschule beibringt reicht nicht um alle Vorschriften zu kennen und umzusetzten. Da ich wie du kein BKF binn, stecke ich in einer ähnlichen Situation. Und wenn wir beide ehrlich sind haben wir am Anfang keine Ahnung gehabt was wir eigentlich machen ( z.B. Ladungssicherung nicht ganz unwichtig oder ). Nun fahre ich seit ein paar Jahren mit meinem LKW rum und habe mir das notwendige Wissen irgendwie angeeignet. Ich gehe mal davon aus das es bei die ähnlich ist und du trotzdem ein passabler Fahrer bist. Aber wer setzt jetzt die Grenze und bestimmt wer Geschult werden muss und wer nicht. Also müssen alle ran und die Ausrede "das habe ich nicht gewust..." ist entgültigt entkräftet.

Aber mal anders gefragt, wenn das bis 2014 noch ohne Schulung klappen soll und du neben dem Studium fährst, wie lange willst du denn noch studieren? Oder hast du etwa inzwischen schon zuviel Diesel im Blut? ;)

Aber wenn dich das tröstet, ich fahre für mein eigenes Handelsgeschäft und darf das dann aus meiner Tasche bezahlen.

Aber um LASTA zu fahren tue ich fast alles! :D

Also ich fahre auch neben dem Studium aber bis 2014 wollt ich eigentlich durch sein.Nehmen die einem wirklich die Pappe weg,oder darf man nur nicht als Kraftfahrer arbeiten?Was ist denn mit den Leuten die den Lappen für den Job brauchen aber keine BKF sind?Wie z. B. Mechaniker,Prüfingenieure,Zimmerleute die ihren Kran zur Baustelle fahren usw. Finde grundsätzlich den Gedanken richtig das sich die Leute weiterbilden sollen,seh aber nicht ein warum ich ne BKF Weiterbildung machen soll wenn ich später, so Gott will mal als Ing. im LKW Bereich arbeite und dann und wann mal nen Laster bewegen will.

Die sollten mal lieber endlich beginnen Senioren über 65 auf ihre Fahrtauglichkeit hin zu überprüfen...

Zitat:

Original geschrieben von De Kölsche

Außerdem stelle ich den Sinn dieser Maßnahme in Frage! Hat es wirklich Sinn einen Fahrer zu einer solchen Schulung zu schicken, der schon seit Jahren seinen Job sicher und gut erledigt?

Der kennt sein Auto, der weiß wie man fährt und kennt seine Kunden.

Für Fahranfänger mag es ja noch sinnvoll sein, damit sie sich beim Start in das Berufsleben leichter zurecht finden. Aber selbst das hat bisher problemlos funktioniert.

Du gehst dabei den Ansatz, den viele gehen. Mach' die Pappe und Du kannst den Beruf ausüben. Von den Folgen eines so leichtsinnigen Verhaltens kannst Du hier im Web massenweise Dokumentationen finden.

Der Beruf des Kraftfahrers wird immer abgetan, dabei ist das eigentlich ein komplexer und verantwortungsfordernder Job!

Ich bin froh, dass es diese EU-Fahrerqualifikation gibt und zwar weil ...

... die Technik der Fahrzeuge sich ständig weiterentwickelt und nur wenn man Ahnung hat, kann man die richtig bedienen

... die Ansätze zur Ladungssicherung (VDI 2700 ff) sich ändern. Irgendwie hat man noch keinen dauerhaften beständigen Ansatz gefunden, mit dem man Ladungen zuverlässig sichern kann.

... die Regelungen zur Fahrtzeit sich ändern

... eingelebte Fehler die Chance erhalten ausgemerzt zu werden

... jedem die Komplexität des Berufs wieder vor Augen geführt wird und jeder überprüfen kann, ob er dem noch gewachsen ist

... es noch viele weitere Gründe gibt.

Wenn ich immer wieder erfahren muß, wieviel Meinung und wie wenig Wissen unter den Kraftfahrern herrscht, dann bin ich erschüttert. 40 to, aber auch weniger, können ziemliche Schäden verursachen! Diese in die Betreuung von Leuten zu geben, die keine Ahnung haben, was sie tun, erscheint mir falsch. Gerade durch verpflichtend eingeführte Schulungen hat die Branche es geschafft, die Fehlerquote stark zu reduzieren. Vor 15 Jahren konntest Du noch regelmäßig Unfälle mit tödlichem Ausgang erleben, bei denen das Problem nicht selten bei der Ladungssicherung lag. Um ein paar Beispiele zu nennen: durchstochene Fahrer durch ungesicherten Baustahl, geteilte Fahrer durch Platten, etc. Wie schon geschrieben, das Web ist voll mit Material, was man mit sensiblem Magen besser nicht anschauen sollte.

z. B.

Link: http://bgf.vur.jedermann.de/index.jsp

Verzeichnis: BG-Informationen (BGI)

Dokument: BGI 649 - Ladungssicherung auf Fahrzeugen (ZH 1/413)

@Kramer79

Heute verliert man automatisch die Fahrerlaubnis mit 55, wenn man die Eignung nicht ärztlich nachweist. Erst wird für 5 Jahre verlängert. Bei meinem Fahrlehrer - über 70 - der bisweilen immer wieder Bus gefahren ist, hatte man den Führerschein erstmal nur noch für 2 Jahre und dann nur noch für 1 Jahr verlängert. Was also ist das Problem?

Ihnen generell das Verbot auszusprechen, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben, würde dazu führen, dass Du an der Erzielung des Lebensunterhalts hinderst. Das wäre m. E. nicht richtig. Gerade Selbständige müssen nicht selten länger als bis zum 65. LJ arbeiten.

Med Card

 

Wir haben als teil unsere CDL eine Med Card, um einen CDL zu bekommen muss eine Med Card vorhanden sein, die zwei Jahre gultig ist. Der Fuhrerschein ist etwas uber 5 Jahre gultig, je nach Geburts datum und Ausstellungsdatum. Die Med Card wird bei deinem Hausarzt Ausgestellt wenn er die notige -DOT- Qualification nachweisen kann.

Kosten aus eigener Tasche fur die Med Card sind ~$65,--

Rudiger

 

The DOT Medical Exam and CMV Certification

 

A Department of Transportation (DOT) physical examination is conducted by a licensed "medical examiner." The term includes, but is not limited to, doctors of medicine (MD), doctors of osteopathy (DO), physician assistants (PA), advanced practice nurses (APN), and doctors of chiropractic (DC).

To find a medical examiner to conduct the DOT physical exam you may contact your primary care provider to inquire if they will conduct a "DOT physical exam." You may also find a medical examiner in the yellow pages of your telephone book, or on the Internet by using an Internet directory or search engine. Look under "Occupational Health." If your medical examiner does not have a Medical Examination Report, one may be downloaded.

A DOT physical exam is valid for up to 24 months. The medical examiner may also issue a medical examiner's certificate for less than 24 months when it is desirable to monitor a condition, such as high blood pressure.

Recordkeeping

If the medical examiner finds that the person he/she examined is physically qualified to drive a commercial motor vehicle (CMV), the medical examiner will furnish one copy of the results to the person who was examined and complete a Medical Examiner?s Certificate (page 9 of the Medical Examination Report). If a driver wishes the Certificate to be in card form, he/she may:

* Purchase a separate "medical card" from an industry supplier of motor carrier forms (e.g., State trucking association) before the physical exam and ask the medical examiner to complete and sign it, in addition to the Medical Examination Report form; or

* Print the Certificate on cardstock paper. It is permissible to reduce the size of the Certificate.

Sorry hab mich wohl falsch ausgedrückt,ich meinte das eigentlich in Bezug auf alle Senioren und nicht nur die LKW Führerscheininhaber.Wenn ich meine Oma Autofahren seh kriege ich das kotzen,lässt es sich aber nicht ausreden. Ist meiner Meinung ne ähnliche Gefährdung wie alkoholisiert fahren. Ich denke hier sollte der Staat eine ähnliche Regelung einführen.

Zitat:

Original geschrieben von Kramer79

Sorry hab mich wohl falsch ausgedrückt,ich meinte das eigentlich in Bezug auf alle Senioren und nicht nur die LKW Führerscheininhaber.Wenn ich meine Oma Autofahren seh kriege ich das kotzen,lässt es sich aber nicht ausreden. Ist meiner Meinung ne ähnliche Gefährdung wie alkoholisiert fahren. Ich denke hier sollte der Staat eine ähnliche Regelung einführen.

Das hatte ich im Nachhinein auch so verstanden. Sorry, dass ich es nicht direkt drin hatte.

In anderen EU-Ländern muss man regelmäßig eine Nachschulung machen (z. B. Spanien). So verkehrt wäre das nicht und wir stehen ja noch am Anfang der EU. Irgendwann wird sicherlich auch dieses Bestandsrecht mal angegriffen werden. Es ist aber noch nicht populär genug.

am 22. März 2007 um 20:30

was mich in dem zusammenhang mal interssieren würde, wie sieht das eigentlich aus wenn man gelernter speditionskaufmann ist, aber oder und lkw fährt? muss man da auch son quatsch machen?

gruß

Die Inhalte der Fahrerqualifikation beziehen sich vorwiegend auf wirtschaftliches Fahren, Ladungssicherung und die Kenntnis der Fahrtzeitregelungen. Genau in diesen schwachen Gebieten soll aufgeholt werden.

Das Gesetz formuliert das in etwas so: Wer BKF oder einen vergleichbaren Beruf erlernt hat ...

Mit anderen Worten: Als Speditionskaufmann hast Du weder BKF noch einen vergleichbaren Beruf erlernt, also wirst Du diesen Lehrgang machen müssen.

Aber ... es gibt das Bestandsrecht. Wenn Du also jetzt schon fährst oder rechtzeitig vor dem 10. September 2009 anfängst damit, brauchst Du nur spätestens 2014 eine Nachschulung zu machen, nicht aber die Grundschulung. Diese wird sich dann aber alle 5 Jahre wiederholen.

Hat vieleicht jemand Erfahrungen was so eine Schulung kostet? Ich wollte mich diesbezüglich eh weiterbilden da ich viele wichtige Dinge mir nur selber irgendwie aneignen kann. Was aber blöd ist wenn man die volle Verantwortung hat und keinen Chef oder Kollegen fragen kann.

Grüße vom Tonmann

Ladungssicherung

 

Tonmann,

Frage mal Trailerman, der gute hat mit Ladungssicherung "taglich" zu tun, und kann dir bestimmt Bucher empfelen.

Rudiger

 

Zitat:

Original geschrieben von Tonmann

Hat vieleicht jemand Erfahrungen was so eine Schulung kostet? Ich wollte mich diesbezüglich eh weiterbilden da ich viele wichtige Dinge mir nur selber irgendwie aneignen kann. Was aber blöd ist wenn man die volle Verantwortung hat und keinen Chef oder Kollegen fragen kann.

Grüße vom Tonmann

Hallo Tonmann,

das bekannteste Zentrum für Ladungssicherung ist wohl im Hamburger Hafen (http://www.fzh.de) die sollten Kurse hierfür haben.

Was mir aber auch bekannt wurde, ist die Evers GmbH. Die haben auf jeden Fall die kompletten Kurse für Ladungssicherung:

http://www.eversgmbh.de/DesktopDefault.aspx/tabid-58/

Lokal haben auch viele andere Bildungsträger dafür Möglichkeiten. Z. B. hat die DEKRA Akademie solche Kurse, auch direkt in Berlin. Mehr unter dem Stichwort "Ladungssicherung" unter http://www.dekra-akademie.de

Hoffe, das hat Dir etwas weiter geholfen.

LG

:-) ScaniaChris

am 23. März 2007 um 20:02

Zitat:

Original geschrieben von ScaniaChris

Die Inhalte der Fahrerqualifikation beziehen sich vorwiegend auf wirtschaftliches Fahren, Ladungssicherung und die Kenntnis der Fahrtzeitregelungen..

wirtschaftliches fahren wurde mir in der fahrschule eingetrichtert und die anderen punkte bspw hatte ich bis zum umfallen in der ausbildung... na man sieht wieder, was n blödsinn alles

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