Ethanol und Steuergerät-Umprogrammierung
Ich möchte hier nochmal auf ein Gedankenspiel bzgl. der Magerlaufproblematik zu sprechen kommen. Es ist ja bekannt, dass die Magerkorrekturgrenze Grund für den Magerlauf und die MKL ist.
Die gängigen Lösungen sind für mich allerdings entweder zu teuer und unsicher oder unpraktikabel (diese Zusatzsteuergeräte sind mir nicht geheuer, zudem viel zu teuer!), für das Einschrauben größerer Einspritzdüsen fehlt mir einfach die Schraubererfahrung.
Ich hatte schon mal mit dem Gedanken gespielt, dass es doch für einen erfahrenen Chiptuner kein Problem sein sollte die Magergrenze zu ändern. Jedoch wurde mir gesagt, dass man dann kein Super mehr fahren könne. Warum? Hat überhaupt schon jm. Erfahrung mit einem derartig umprogrammierten Orginal-Steuergerät?
Gehen wir mal davon aus, dass das Steuergerät +40% Richtg. Fett und -40% Richtg. Mager korrigieren kann. Das würde dann in meinem Fall bis E50 reichen, darüber hinaus bräuchte man mehr Korrektur. Wo ist nun das Problem? Kann man die Grenze nicht verschieben? Ich als Informatiker stelle mir das in etwa so vor: Irgendwo ist definiert, dass die Grenze 40% ist, darüber hinaus korrigiere nicht weiter und schreibe einen Fehler in den Fehlerspeicher. Dort, wo die 40% definiert sind, sollte eine Änderung des Wertes das Problem beheben oder nicht? Wenn ein gesamtes Intervall definiert ist, kann man doch sicherlich zumindest das gesamte Intervall leicht verschieben. Dann würde der Motor auf E85 so ca. -35% Magerkorrektur nutzen und auf Super eben ein Paar Prozent in der Fettkorrektur laufen. Er wäre dann von Softwareseite im Grunde auf E30 oder so ausgelegt. In der Praxis sollte so was doch unproblematisch sein, da die Fettkorrektur im Normalbetrieb doch sowieso nichtmal ansatzweise ausgenutzt wird.
Viele gehen bei einem solchen Gedankenspiel immer von einem Motor aus, der softwareseitig 100% auf E85 ausgelegt ist. Aber wozu ? Die Magerkorrektur würde in dem Fall niemals genutzt und die Fettkorrektur für den Super-Betrieb zu gering sein. Es wäre sozusagen das Spiegelbild des „normal programmierten Steuergerätes“. Ergo Schwachsinn.
Oder liegt das Problem ganz wo anders? Dass man z.B. diese Werte im Steuergerät gar nicht verändern kann, da diese readonly gespeichert sind.
Könnte mir jm. einen guten, seriösen Chiptuner nennen, den man mit dieser Idee mal konfrontieren könnte ? Wichtig ist halt, dass der Chipper ordentlich Know How über Steuergeräte hat und nicht nur 3 Handgriffe gelernt hat um mehr Leistung ausm Diesel zu kitzeln !
Gruß
sego
23 Antworten
@papstpower:
ich bitte dich, den beitrag von mir, den du zitiert hast, nocheinmal durchzulesen, da steht die antwort auf dein zitat.
eine vollgasfahrt über 50km mit einem fahrzeug, was serienmässig schon 200ps, mit chip eingetragene 240ps hat, ist wie du selber weisst, in deutschland so gut wie unmöglich...
aber, ja, ich habe mein auto schon an seine leistungsgrenzen gebracht und es fährt immernoch...
zumindest wird es das wieder, wenn ich ihn von der reparatur des getriebes (differentialmus) und der kupplung nach 120tkm aus der werkstatt abgeholt habe.
und eh man mich im allgemeinen falsch versteht, die leistung steht bei mir im hintergrund.
es geht mir mehr um die billigstmögliche nutzung von vorhandenem material, oder fährst du mit deinem wagen immer an der leistungsgrenze?
Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
ich deute den Beitrag auch so.....allerdings kann ich nicht ganz zustimmen.
bei meinem Turbo-Elch ist der Eprom mit den Kenndaten des Turbo bis E50 max klargekommen. nun habe ich den Eprom ersetzt durch einen originalen vom Sauger. Diese Kombination aus Sauger-Eprom mit den Einspritzdüsen des Turbo ist so, als hätte ich größere Düsen eingebaut mit Mehrdurchlass von ~35%.
was mich bei dieser art der umrüstung interessieren würde, wären die leistungsdaten.
ich denke doch mal, dass der sauger von haus aus eigentlich weniger leistung hatte, als der turbo.
Zitat:
Original geschrieben von scandrive
ich denke doch mal, dass der sauger von haus aus eigentlich weniger leistung hatte, als der turbo.
Bau mal den Turbo aus, dann wird der ehemalige Turbomotor schwächer als jeder Hubraum-gleiche Sauger ohne angepasstes MSG.
Zitat:
Original geschrieben von scandrive
was mich bei dieser art der umrüstung interessieren würde, wären die leistungsdaten.Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
ich deute den Beitrag auch so.....allerdings kann ich nicht ganz zustimmen.
bei meinem Turbo-Elch ist der Eprom mit den Kenndaten des Turbo bis E50 max klargekommen. nun habe ich den Eprom ersetzt durch einen originalen vom Sauger. Diese Kombination aus Sauger-Eprom mit den Einspritzdüsen des Turbo ist so, als hätte ich größere Düsen eingebaut mit Mehrdurchlass von ~35%.
ich denke doch mal, dass der sauger von haus aus eigentlich weniger leistung hatte, als der turbo.
ja, allerdings nur 4 PS.
die "Umrüstung" geht mit den 135PS- und 165PS-Turbos der 9er Reihe von Volvo.
Ich zitiere mal meinen Kollegen Stoni:
How to convert a Volvo Turbo B230FT/GT to use Bio-Ethanol E85?
There are two ways to convert a turbo engine to use Bio-Ethanol E85:
Version1: Injectors with e.g. 440cc/min (Bosch 0280 150 558) - a range of 360-450cc/min is possible
or
Version2: Use a ECU from a B230FB 0280 000 935 or a turbo ECU 0280 000 937/962 ECU
with a Eprom from a 0280 000 935 ECU.
Quelle:
http://www.stonis-world.net/ethanol/index.htmler hat mir den Eprom besorgt und mich auf die Idee gebracht, und hat selber noch mehr Erfahrungen
Zitat:
Original geschrieben von scandrive
@papstpower:ich bitte dich, den beitrag von mir, den du zitiert hast, nocheinmal durchzulesen, da steht die antwort auf dein zitat.
eine vollgasfahrt über 50km mit einem fahrzeug, was serienmässig schon 200ps, mit chip eingetragene 240ps hat, ist wie du selber weisst, in deutschland so gut wie unmöglich...
Es geht nicht um Highspeedklopperei auf der BAB. Man kann auch im 3. oder 4. Gang Volllast unterwegs sein... Also nicht zwingend 200+ km/h. Mein Auto fährt auch über 200 km/h und Ausgefahren hab ich ihn in 3 Jahren jetzt 1 oder 2 mal.
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ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Umprogrammierung eines Parameters so teuer sein soll. Im Gegensatz zum klassischen Chiptuning muss da nix neu abgestimmt werden. Es muss diesem dämlichen Steuergerät doch nur gesagt werden: "Halts maul und korrigiere weiter in Richtung fett" ^^
Kann nicht so schwer sein. Naja, sofern es natürlich überhaupt möglich ist. Monovalent wäre für mich keine Option, weil ich ja nicht unbedingt überall an E85 dran komme ...
Diese Nachrüst-Steuergeräte machen im Grunde ja dasselbe in anderer Richtung. Da wird nicht gesagt "regel weiter", die Einspritzzeit wird nachher einfach manipuliert. Das originale Steuergerät merkt nix und die Lambdasonde schlägt keinen Alarm, weil eben doch entsprechend mehr eingespritzt wurde. Ist ja im Grunde dasselbe in Grün. Aber ohne Zusatzgerät quasi rein als Softwarelösung wärs mir irgendwie lieber ...
Ne ne, der blanke erhöhen der Einspritzmenge wär brutal FUSCH! Da sollte man schon gleich den ZZP mit der Einspritzmenge einbeziehen und komplett neue Kennfelder schreiben. Dadurch hätte man dann die Möglichkeit, den Mehrverbrauch zu minimieren. Das kommt pro Auto um die 4 bis 8 Std Zeitaufwand...
Ausserdem ist noch die Problematik, dass manche Einspritzsysteme nicht mehr Einspritzen können. Die laufen schon im Benzinbetrieb an der Grenze...
War heute beim Tuner und habe gefragt wegen Stg anpassen so dass ich beruhigt E85 pur fahren kann.
Habe bereits 2 Tankfüllungen E85 gefahren ohne Probleme. Habe einen Mehrverbrauch von 2L bemerkt und etwas niedrigere Leerlaufdrehzahl von ca -50U/min.
Muss sagen das der Motor normal mit E85pur läuft. Ist ein Golf 3 VR6 2.9Syncro BJ1995.
Nur habe ich Vollgas vermieden da ich nicht weiss was passiert wenn die Lambda ignoriert wird.
Wenn du halbwegs gut rankommst, check mal das Kerzenbild und stell ein Foto rein. Das sagt mehr aus... Dann gleich Kerzen mit Kupferbürste säubern und neues Kerzenbild "erfahren"... *g*
das mit dem kerzenbild werd ich mal umsetzen...
ich hab bei 110tkm gerade neue eingeschraubt und nun hab ich 120...
dauert allerdings noch einige tage, bis ich die zeit dazu finde...
@papstpower:
im 4. hab ich schon über 200 und wenn ich in den unteren gängen volllastfahre, das hat mich wie weiter oben beschrieben, mein differential gekostet...
und das bestimmt nicht, weil ich ohne leistung in den unteren gängen zu fordern gefahren bin