Ethanol: NO & NO² - Chemiker gefragt!
Hi.
Ich habe eben mit einem Bekannten darüber diskutiert, wie sich wohl Ethanol im Benzin auf zwei bestimmte Abgaswerte auswirkt.
Und zwar... Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO²).
Wie verhalten sich diese beiden Werte z.B. bei E10, E20, E30? Kann man da logische Prognosen aufstellen?
Gruß
Olli
38 Antworten
sicher muss man das. Die Menge ist natürlich der Länge des Einspritzintervalls proportional, aber genauso dem Fluss. Und der Fluss je Zeit steigt mit dem Druck^x.
Wieso ist da eine Wurzel drin frag ich mich gerade. Das klingt als ob der Fluss bzw. Druck in einer Einspritzdüse proportional der aufgewendeten Fördereenergie ist. Für solche hochturbulenten Strömungen hab ich in meinen Unterlagen nichtmal Gleichungen. Naja, man kann nicht alles haben.
/GaryK
Blendengleichung! Bei turbulenter Ausstömung ist der Durchfluss = Blendenzahl*Fläche*Wurzel aus (2*Druck / Dichte). Die Blendenzahl ist ähnlich dem cw-Wert eine reine formabhängige Konstante.
Bei den sequentiellen kann die Zeit auch nicht beliebig raufgesetzt werden, die kann nur so lange einspritzen wie das Einlassventil offen ist.
Gruß Meik
Ok, verstanden. Der Fluss ist proportional der aufgewendeten Transportenergie und damit eben Wurzel(v) wenn mich meine Recherche zur Grundlage dieser Gleichung (Bernulli) nicht trügt. Setzt halt vorraus, daß die Reibungskraft an Rohrwänden sehr viel kleiner als die Turbulenzkräfte sind.
Ich weiß nicht, wieso da eine Wurzel steht. Ich habe nur mehrfach schon gelesen, dass es so ist. Bei einem gewöhnlichem Einspritzsystem ist der Differenzdruck (zw. Saugrohr- und Benzindruck) sowieso gleich.
@Meik´s 190er: Es wird nicht nur eingespritzt, wenn das Einlassventil offen ist. Sonst könnte man nur etwa 25% der Zeit einspritzen.
Tatsächlich wird bis zu 80% der Zeit eingespritzt. Länger als 80% (duty cycle) ist schlecht, weil die Düsen dann offen bleiben könnten. Über 6-7 bar Benzindruck ist auch ungünstig für die Düsen.
Wenn nun ein Auto 80% der Zeit einspritzt, dann geht einfach 1/3 mehr gar nicht. Ist eben wie bei einem Turboauto - wenn ich da eine große Leistungssteigerung mache, kann ich nicht darauf vertrauen, dass die Elektronik alles kompensiert, obwohl diese sogar dafür ausgelegt sein muss!
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Meiner spritzt nur 25% der Zeit ein, das ist maximum 15ms (laut RealTime-Scanner) über den gesamten Drehzahlbereich 0-4500U/min 😉
Beim DI machen vielleicht 50% noch Sinn, beim Sauger aber nur 2 Umdrehungszeiten/Zylindernanzahl, oder sehe ich da was falsch?
Habe mal was recht interessantes zu den Abgaswerten gelesen:
Zitat:
Da Ethanol ein 100%iger nativer Rohstoff ist, ebenso E85 zu 85% aus diesem biogenen Treibstoff besteht, schließt sich der Kohlendioxid-Kreislauf. Durch das Verbrennen von Ethanol wird nicht mehr Kohlendioxid aus dem Auspuff emittiert, als die Pflanzen im Jahr zuvor durch die Photosynthese gespeichert hat. Somit ist der biogenen Kraftstoff Ethanol klimaneutral und der anthropogene Treibhauseffekt wird nicht weiter verstärkt!
Lt. einer Studie des ADAC zeigen ethanolhaltige Kraftstoffe im Vergleich zu ethanolfreien Ottokraftstoffen im Allgemeinen eine Verminderung der Emissionen von Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid, Partikeln und aromatischen karzinogenen Verbindungen (z.B. Benzol). Für Stickoxide wurden teils Verminderungen, teils Erhöhungen festgestellt.
Die Abgase mit Ethanol betriebener Fahrzeuge können jedoch wegen des Gehalts an Aldehyden problematisch sein. Es liegen Anhaltspunkte für eine krebserzeugende Wirkung von Acetaldehyd vor. Hierzu bedarf es noch weiterer Untersuchungen. Aldehyde werden von Fahrzeugen ohne Katalysator ständig und bei Fahrzeugen mit Katalysator während der Kaltstartphase emittiert. Die Emissionen von Aldehyden nehmen bei Beimischungen von Bio-Ethanol im Vergleich zu Ottokraftstoffen stark zu. Allerdings relativiert sich dieses beim Einsatz von Katalysatoren; Unterschiede sind dann kaum messbar.
oh mann, wenn ich das lese, schwillt mir der Kamm!!! da wird sich dann wieder künstlich erregt über Acetaldehyd, welches im Verdacht steht, Krebs zu erregen.
es steht zwar auch da, dass die anderen karzinogenen Stoffe gesenkt werden, aber die Gewichtung liegt falsch im Bericht!!
das Potential von Benzol und aromatischen KWs ist wesentlich höher einzustufen! außerdem halten viele Leutz ihre Nase immer noch in dei "ach so gut riechenden" Benzindämpfe an den Tanken. Die Dosis an giftigen Gasen dort, akkumuliert über die Jahre, ist mit Sicherheit wesentlich gefährlicher.
und der Vergleich Kat vs. Nicht-Kat ist gut...wieviele Autos haben denn noch einen ungeregelten Kat? das dürften verschwindent wenig sein.
@Bert
Jetzt fehlt nur noch der Hinweis, daß Kinder den Inhalt des Tanks keinesfslls trinken dürfen. Stickoxide bei Alkoholbetrieb sind mal mehr und mal weniger. Aha, das hätt ich auch vorhersagen können.
LPG hat etwa übrigens eine 50% NOx Reduktion, aber das nur am Rand.
naja, was erwartest du? ist doch vom ADAC!! die verteufeln doch erstmal vieles, was sie nicht verstehen oder was der Autofahrer vermeintlich nicht will....
die gelben "Engel" tun zwar viel Gutes, aber die Wasserköppe oben lassen dafür ganz schön heiße Luft ab 😉
(meine persönliche Meinung)