Erstes Auto - MB W203
Hallo liebe Motortalk-Gemeinde,
ich bin noch völlig neu hier und kenne mich mit Autos auch nicht wirklich aus, bitte seid nachsichtig mit mir 🙂
Mein Studium neigt sich dem Ende zu, und ich plane in den nächsten 3-4 Monaten mein erstes, eigenes Auto anzuschaffen. Bisher fuhr ich mit den Autos meiner Eltern (Opel Vectra, Citroen C5, Chrysler PT-Cruiser u.a.); für mich selbst habe ich jedoch einen gebrauchten Mercedes der Baureihe W203 auserkoren, unter anderem, weil diese laut diversen Aussagen der Bekanntschaft (und teilweise hier im Forum, schaue allerdings erst seit kurze) vergleichsweise haltbar und wartungsarm sowie relativ günstig im Unterhalt (Steuern, Versicherung) sein sollen. Auch sagt mir das Ex- und Interieur sehr zu.
Dazu meine erste Frage an die Experten: liege ich mit diesen Annahmen prinzipiell richtig, soweit man das so pauschalisiert sagen kann?
Meine Favoriten wären ein C 180/200 Kompressor als Limousine oder Coupé, Benziner; ob Automatik oder Schaltung ist mir eigentlich egal, ich komme mit beidem klar. Meine geschätzte Fahrleistung dürfte bei höchstens ca. 10.000 km/Jahr liegen, davon mindestens die Hälfte Kurzstrecke (7km zur Arbeit). Wieviel Kilometer Laufleistung sind bei dieser Baureihe bei Gebrauchtwagenkauf noch akzeptabel? Ich hätte für mich eine Grenze bei 200.000 km gezogen, suche aber eher bis ca. 160.000.
Ich möchte auf jeden Fall ein MoPf-Modell, um dem Rost-Problem soweit wie möglich aus dem weg zu gehen.
Würde ich heute kaufen, würde ich mit meinem beschränkten Wissen zB so etwas nehmen:
C180 Limo
C180 Limo 2
C180 Coupé
Daher rein perspektivisch: wären diese Modelle etwas, womit ich in 2 Monaten wortwörtlich "gut fahren" könnte? Gibt es noch Besonderheiten zu beachten?
Ich freue mich auf eure Ratschläge 🙂
18 Antworten
Hi BENZinblueter,
vielen dank für deine Tipps 🙂 Nur deinen ersten Satz verstehe ich nicht ganz: inwiefern Glück? Bei mobile.de finde ich auf Anhieb 30 W203 C 180/200er, BJ ab 2003 bis 4000€, einige mit weniger als 150.000 km und ohne beschriebene oder sichtbare Schäden. Davon sollten zumindest einige in gutem Zustand sein, denke ich?
Sollte ich also darauf achten, dass die Steuerkette möglichst schon ersetzt wurde?
Da ich ein Neuling bin wird mir vielleicht nicht auffallen, dass der Motor lahm läuft. Ich könnte dann aber nach dem Kauf rein prophylaktisch ein paar mal E10 tanken und das gute Stück ein wenig auf der Autobahn treten, um so dem Ventilproblem vorzubeugen, wäre das akzeptabel?
Der Tipp mit dem VorMoPf ist gut, dank dir 🙂 Dann werde ich definitiv erst ab 06/2003 kaufen, würde ein MoPf-Modell aber trotzdem vorziehen.
Ein Diesel wäre aber für mich (glaube ich) wenig sinnvoll - er würde pro Jahr 150€ mehr Steuern kosten und aufgrund meines Streckenprofils (meist Kurzstrecke, nur 6-10 mal im Jahr 400km am Stück) recht schnell verschleißen - oder irre ich mich im letzteren Punkt?
Ich bin 2 Jahre einen w203 c180 gefahren allerdings mit 2 Litern und Bj 2000
Im großen und Ganzen nicht viel kosten gehabt . Gekauft mit 180.000 km und mit 206.000 verkauft . Für den TÜV mussten nur nal die Querlenker und Koppelstangen gemacht werden und eine neue Batterie zudem.
Sonst sehr gutes Auto meiner Meinung nach . Würde auf jeden Fall eine Limo nehmen , finde sie viel besser als die Optik des coupes
Die Mopf-Modelle sind noch ziemlich gut im Kurs, weshalb ich denke, dass man wirklich schon etwas Glück benötigt, um ein Fahrzeug zu bekommen, welches wirklich gut ist.
Der Verkäufer inseriert sein Fahrzeuh immer so, wie es für ihn am besten ist. Technische Mängel, wie eine gelängte Steuerkette, wird er ganz sicher nicht erwähnen.
Und das Fahrzeuh wird auch mit diesem technischen Mängel top auf den Bildern aussehen.
Zu dem Ventilproblem: Wenn die Ventile wirklich verkokt sein sollten, merkt man das sofort, der Wagen buckert dann beim Beschleunigen im kalten Zustand.
Ein Diesel mag gewiss keine Kurzstrecken, aber Mercedes baut(e) wirklich sehr haltbare Dieselmotoren. Der OM611 und der OM646 (die wurden beide im 203 verbaut) sind, bei guter Pflege, fast unkaputtbar. Nur die Injektoren sind beim 611er manchmal undicht. Das ist aber meistens auch kein Hexenwerk.
Man kann also sagen, dass der Diesel die Kurzstrecke besser wegstecken wird, als der Benziner.
Außerdem würde ich dir raten, unbedingt eine fachkundige Person mitzunehmen.
Dieser Person kannst du dann die hier geposteten Probleme erklären, damit er/sie dann genau beobachten kann, ob dies auf dein bevorzugtes Auto zutrifft.
Das mit "Glück" kannst du also ungefähr so verstehen: Man kann für 5.000€ wahrlich etwas Gutes bekommen, aber die Chance, an einen Blender mit diversen Defekten zu geraten wär mir, wenn ich Laie wär, zu hoch.
@w203-Dennis:
Dein 203 hatte, wie du auch selbst erwähntest, den alten Motor, den M111. Dieser wurde schon (Vom Grundgerüst her) im W124 verbaut. Dieser Motor ist auch wirklich haltbar- nur wurde der Motor leider nur bis Mitte 2002 verbaut und dann vom labileren M271 abgelöst, der die diversen Probleme hat.
Gebt einfach mal M271 im Google-Suchfeld ein und schaut, welche Suchbegriffe Google euch vorschlägt 😉
MfG
Felix
Falls du dich für eine C180 oder C200 Mopf entscheides (mit den M271).
Achte auf: Steuerkettenrasseln und ob die Ölstoppkabel verbaut sind, bzw stecke mal den Stecker der Nockenwellenmagneten ab und sehe ob da Öl rausläuft bzw leicht ölig ist. Bzw ob es da leckt. Die Kabel kosten zusammen etwa 50€.
Sonst hat der w203 mit den M271 kaum bis keine Schwächen. Fahre eine als Limousine mit aktuell: 124000km.
Bis dahin nur ein Schlauch Porös -> Leerluft gezogen.
Den Thermostat habe ich bei 115.000 gewechselt da er bei 60° offen blieb.
Sonst nur Reifen, Bremsen, Öl, Benzin, Service, Scheibenwischer, Wischwasser,... also nichts tragisches 😛 😉