Erstes Auto kaufen
Ich habe vor kurzem meinen ersten Job angefangen. Es sind ca. 15km bis zur Arbeitsstelle.
Zwar besitze ich ein E-Bike und kann damit auch bei gescheitem Wetter oft fahren, doch möchte ich mir über kurz oder lang das erste Auto zulegen.
Grund dafür ist, dass ich lange Schichten arbeite und Nachtdienste mache, bin wenig motiviert nach einem Nachtdienst noch E Bike zu fahren.
Dass ich ein Auto "brauche" steht also fest. Bei allen anderen Aspekten bin ich unsicher.
Budget:
Nach Zahlung von Steuern, Miete, Haushalt, Lebensmitteln etc. habe ich noch ca. 1500 Euro netto übrig. Eher etwas mehr. Mein Nettoverdienst ist ganz gut (2600 Euro +100-300 Euro je nach Diensten), jedoch habe ich null Erspartes.
Ein Auto ist jetzt nichts was mir allzu wichtig wäre, aber wenn ich schon eins kaufe, dann soll es mir auch Spaß machen.Ich gebe ungerne mehrere tausend Euro für etwas aus, auf das ich mich dann nichtmal freue.
Das Auto soll gebraucht gekauft werden, am besten von einem Händler der mir auch eine gewisse Garantie darauf geben kann. Ich kenne mich mit der Technik nicht aus, werde also ein gewisses Grundvertrauen in den Händler stecken müssen.
Alternativ kaufe ich die totale Schrottkarre, die muss dann aber auch sehr günstig sein.
Verbrauch ist mir eher unwichtig. Wie o.g. werde ich den Wagen wohl nur an 40% aller Arbeitstage nutzen. Ob der jetzt 7 oder 12l verbraucht ist mir egal.
Fahrspaß soll der Wagen schon haben. Der 7 Jahre alte Opel Corsa meiner Freundin wird am Berg immer langsamer. Ich hätte nichts gegen ein paar Pferdchen, aber die Kosten sollen (vor allem in der Anschaffung) nicht allzu hoch sein.
So, das war erstmal alles was mir in den Sinn kommt. Über Empfehlungen bin ich sehr dankbar. Leider weiß ich in diesem Fall nicht wirklich was ich möchte, vielleicht könnt ihr mir ja helfen.
Beste Antwort im Thema
Variante A vergisst Du mal lieber ganz schnell wieder. Das ist nämlich die beste Methode in kurzer Zeit ganz viel Geld zu verbrennen.
Es hat einen guten Grund, warum so alte große Luxuslimousinen im Alter so billig verschleudert werden. Es sind die Unterhaltskosten, die einem inkl. teurer Wartung und/oder Reparaturen regelrecht die Haare vom Kopf fressen.
156 Antworten
Zitat:
@BB_Adept schrieb am 8. September 2019 um 13:30:20 Uhr:
Rückblickend hätte sie sich dann doch besser direkt irgendwas anderes kaufen können.Es bleibt scheinbar dabei, dass der Dacia Sandero die wohl schlaueste Variante wäre.
Deine Schwester hat zu 99,9% den Mini gekauft, weil er ihr optisch gefallen hat, etwas "in ihr ausgelöst" hat etc.
Du gehst genauso vor. Alle Wägen, die du hier präsentierst, gefallen dir optisch und der Rest ist sekundär. Dein Kaufverhalten gleicht dem eines normalen Gebrauchtwagenkaufopfers - sorry für die deutlichen Worte -, mit dem Unterschied, dass du es selbst zu ahnen scheinst und dich hier mit dieser Schwachstelle auseinandersetzt. Das ist dir positiv anzurechnen.
Ändert aber nix an der Tatsache, dass du auf diese Weise kein vernünftiges Auto finden wirst, das dich einerseits kostengünstig und zuverlässig zur Arbeit befördert und andererseits "Spaß" macht und "etwas in dir auslöst" etc. etc.
Mich wundert das sowieso etwas, da ein Erstwagen eigentlich auch dann etwas in einem auslöst, wenn es sich nicht um einen (abgerockten, durchgenudelten) Jaguar, BMW, Audi usf. handelt, sondern um einen schmucken Kleinstwagen. Schließlich ist es dein Auto, macht dich mobil, hält dich im Winter warm und im Sommer kühl... also ich fahre meinen VW up! nach wie vor gerne und liebe das weiße Knuffelchen.
Am besten du sortierst mal deine Ansprüche/Gefühle neu und gibst einen guten Schuss Rationalität hinzu. Not am Mann ist ja nicht, denn 15km Strecke lassen sich mit dem Rad (E-Bike) auch im Winter (notfalls mit Spike-Reifen) bewältigen als junger Mensch. *zwinker*
Spar doch 1-2 Jahre und kauf oder finanzier dir dann den (Sport)Wagen deiner Träume!
Merkspruch zuletzt: Irrational kaufende Käufer sind des Gebrauchtwagenhändlers Liebling.
Peter
Hab mir das hier grad mal durchgelesen, das was du "durchmachst" is ganz typisch für die Zeit des ersten Autokaufs 😉
Mal auf die Schnelle 2 Vorschläge von mir:
Variante 1:
Spar mal 2 Monate, kauf dir "Irgendwas" mit frischer HU, was günstiges, um die 2.000,- Euro, das dir gefällt, wo du denkst, dass du damit Spass haben kannst. Rechne € 500,- für Kleinigkeiten dazu, die nach der Anschaffung eventuell aktuell werden (mal neue Scheibenwischer hier, mal ein Handbremsseil da, solche Dinge halt).
Fahr damit, hab Spaß und schau, wie lang dich die Kiste durch die Welt trägt. Wenn es 2 Jahre sind, gut gegangen, wenn das Ding nach einem halben Jahr kaputt geht, blöd gelaufen, aber nicht viel verloren.
Variante 2:
Such dir einen Hersteller, ein Modell, dass du haben willst und leg dich drauf fest. Falls du dich dann auch gleich auf ein paar Eckpunkte in der Ausstattung festlegen kannst (zb. Diesel oder Benzin, ein ungefährer Leistungsbereich, von mir aus Xenonscheinwerfer und Allrad (whatever) ), umso besser.
Dann such konkret nach diesen Kriterien, irgendwann wird dir "dein" Auto aufs Display hüpfen und du kannst hier konkrete Fragen zu diesem einen Wagen stellen.
Wenn technisch alles passt, hast du dann den "einen" Wagen, den du auch haben willst. Ich mach das mit dem Autokauf immer nach Variante 2 🙂
LG, Patrick
Zitat:
@golf1cabrio83 schrieb am 11. September 2019 um 17:01:04 Uhr:
Variante 2:Such dir einen Hersteller, ein Modell, dass du haben willst und leg dich drauf fest. Falls du dich dann auch gleich auf ein paar Eckpunkte in der Ausstattung festlegen kannst (zb. Diesel oder Benzin, ein ungefährer Leistungsbereich, von mir aus Xenonscheinwerfer und Allrad (whatever) ), umso besser.
Dann such konkret nach diesen Kriterien, irgendwann wird dir "dein" Auto aufs Display hüpfen und du kannst hier konkrete Fragen zu diesem einen Wagen stellen.
Wenn technisch alles passt, hast du dann den "einen" Wagen, den du auch haben willst. Ich mach das mit dem Autokauf immer nach Variante 2 🙂
Das ist ein nützlicher Tipp. Ich hab es genauso gemacht. Irgendwann ist man dann ein kleiner Spezialist für dieses eine Modell, kennt typische Schwachstellen und technisch wichtige Aspekte, die man beim Gebrauchtwagenhändler sofort unter die Lupe nehmen kann.
Nachteil: Es macht etwas unflexibler, kostet ggf. deutlich mehr Zeit u. Mühe.
Vorteil: Man lässt den Status des oberflächlichen und hilflosen Suchenden hinter sich, der gebannt den Märchen des nächstbesten Händlers lauscht und mit verliebtem Blick auf den blitzenden Lack, die blank-glänzenden Reifen und das offene Verdeck des XY-Caprios schaut.
Peter
Genau Peter, irgendwie merke ich ja, dass etwas nicht stimmen kann. Daher wende ich mich an euch.
Dass zb ein Golf 6 so ein schlechtes Fahrzeug sein soll finde ich nach wie vor überraschend.
Nachdem ich schon kurz davor war, mir einen Ford Fiesta oder einen Seat Ibiza zu leasen oder alternativ einen gebrauchten dieser Kleinwagen zu finanzieren für ca 10.000 Euro hat es sich nun so ergeben, dass ich wohl das Auto meines Großvaters haben kann.
Ist zwar eine total hässliche Karre (Suzuki splash), aber immerhin fährt es und kostet nix. Vorher hatte er eine alte a klasse, die wäre noch schlimmer gewesen.
In 2-3 Jahren gibt es dann vllt etwas schöneres. Sollte recht schnell etwas Geld für sowas angespart haben
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Moin,
Der Golf ist nicht schlecht. Der kann sogar einiges ziemlich gut. Er hat eben je nach Motor die eine oder andere kostspielige Schwachstelle. Damit kann man auf zweierlei Weise umgehen - a) der Schwachstelle ausweichen und was anderes kaufen oder b) die Schwachstelle akzeptieren und die dazu notwendigen Kosten einplanen und im Unterhalt berücksichtigen. Es ist ja eher so, dass dies eher nervig und teuer ist. Aber wenn du z.B. alle 40-60tkm dir Steuerkette erneuern lässt - dann wird der Wagen mutmaßlich sehr alt werden. Ich weiß nur nicht, ob das so vernünftig ist in so kurzen Abständen 1000-1500€ in ein Auto zu stecken.
LG Kester
@BB_Adept Das ist doch ne saubere Lösung, kostengünstig und ohne großes Risiko 🙂
Du wirst ohnehin erst nach einiger Zeit merken, was dir persönlich bei einem Auto wichtig ist. Vielleicht sind das auch Dinge, an die du jetzt noch gar nicht denkst.
Viel Spass mit dem Ding 🙂
Da stimme ich dir zu, aber ich bin mir schon jetzt recht sicher dass die Kiste jetzt nicht so viel Fahrspaß auf der ab bieten wird.
Für umsonst aber okay natürlich.
Zitat:
@BB_Adept schrieb am 12. September 2019 um 11:40:40 Uhr:
Da stimme ich dir zu, aber ich bin mir schon jetzt recht sicher dass die Kiste jetzt nicht so viel Fahrspaß auf der ab bieten wird.
Für umsonst aber okay natürlich.
Das ist ja auch ein Auto und kein Rennwagen. 😉
Fahrspaß kannst du übrigens auch in einem Kleinstwagen haben, wenns denn unbedingt sein muss (natürlich alles im Rahmen dessen, was die Verkehrsregeln zulassen). Du gehst einfach auf eine kurvige Landstraße und machst Bunny-Hopping. Ist zwar lächerlich, weil die Kleinstwagen-Prügler i.d.R. ein katastrophaleres Ego-Problem am Start haben als die Fahrer der dicken SUVs, aber den berüchtigten "Fahrspaß" kann man auch abseits der Autobahnen generieren.
Nur halt nicht als Holzkreuz enden... 🙄
Peter
Ich wollte mal Rückmeldung geben:
Nachdem ich den Suzuki meines Großvaters letztendlich bekam war ich sehr zufrieden.
Das Auto kostet mich 280 Euro in der Versicherung pro Jahr und 20 Euro Steuern. Der spritverbrauch beläuft sich auf ca 50 Euro im Monat. Bin jetzt ca 2500km gefahren.
Leider hatte ich gestern einen Unfall mit einem Viehtransporter, der Unfallgegner ist Verursacher.
Bei seinem Transporter war eine seitenklappe nicht geschlossen und ist gegen meine Front geprallt.
Jetzt gerade warte ich in einer Werkstatt und lasse einen Gutachter hinzuziehen. Ich hoffe es ist kein wirtschaftlicher Totalschaden. Dabei kann ich eigentlich nur verlieren.
Das Auto läuft insgesamt ganz gut und ist vor allem eben sehr günstig. Ich möchte aktuell kein anderes kaufen müssen.
Aufgrund des recht ausgeprägten Schadens und des wahrscheinlich recht geringen wiederbeschaffungswerts glaube ich aber fast, dass es darauf hinausläuft. So ein Käse, aber ich hatte 0,0 Chance.
Oje, was für ein Pech! Dann hoffen wir mal das beste für die Schadensregulierung. Wenigstens scheint niemand dabei nicht verletzt worden zu sein.
Moin,
Mach dir nicht zuviel Kopf. Abgesehen von der Rennerei ist ein Unfall für den Geschädigten wirtschaftlich meist ganz gut.
LG Kester
Zitat:
@BB_Adept schrieb am 21. Dezember 2019 um 10:40:39 Uhr:
... Unfallgegner ist Verursacher.
Bei seinem Transporter war eine seitenklappe nicht geschlossen und ist gegen meine Front geprallt.Jetzt gerade warte ich in einer Werkstatt und lasse einen Gutachter hinzuziehen. Ich hoffe es ist kein wirtschaftlicher Totalschaden. ...
Warum?
Entscheidend ist eher, ob es "nur" ein wirtschaftlicher oder ein faktischer Totalschaden ist!
sprich:
unter Umständen lässt sich ein "wirtschaftlicher" Totalschaden (unter Inkaufnahme evtl. optischer Mängel) durchaus mit geringem Aufwand wieder in einen fahrbereiten Zustand versetzen ... und ein großer Teil der Versicherungssumme ließe sich dann als Rücklage für den nächsten Kauf auf´s Sparbuch legen ...
Ich wollte mich hier noch kurz melden.
Mein Suzuki wurde nun für ca 2000 Euro repariert. Von der Versicherung werde ich ca 2500 Euro und die wiederbeschaffungsdauer bezahlt bekommen (~200 Euro).
Letztendlich habe ich mich für eine Reparatur entschieden, da ich nicht erwarte für 2-3000 Euro ein ähnlich zuverlässiges auto zu bekommen. Schulden möchte ich aktuell nicht aufnehmen, ansonsten hätte ich mir einen jungen gebrauchten finanziert.
Ganz zufrieden bin ich mit der Entscheidung nicht. Ich hätte für den Wagen noch ca 1500 bekommen und somit wären bereits 4 als Anzahlung vorhanden (alleine aus dem Verkauf des alten Wagens). Andererseits habe ich jetzt mein Auto wieder und trotz Reparatur nicht wirklich eigenes Geld investiert (und keine Schulden an der backe was ebenfalls immer gut ist).
Und nochmal eine Rückmeldung:
Nach nunmehr knapp über 1 Jahr mit dem Suzuki muss ich sagen dass ich die Kiste weiter furchtbar finde :-D . Gut ist, dass das Auto mich quasi für umsonst zur Arbeit bringt und anstandslos über den TÜV gekommen ist. Da hört es aber auch bereits auf. Die Sitzposition, nicht funktionierende Klimaanlage (alles über 25°C war unerträglich), die hässliche Optik und der furchtbar langsame Motor ärgern mich jeden Tag aufs Neue.
Ich denke ich werde das Auto in ungefähr einem Jahr meinen beiden Patenkindern schenken. Das ist nur fair, es sind ebenfalls Enkel des Großvaters von dem ich wiederum das Auto erhalten habe. Am liebsten würde ich es bereits heute loswerden.
Bis es jedoch soweit ist steigt mein Erspartes noch weiter an. Aktuell schaue ich immer mal wieder, was es so im Bereich um die 15K Euro gibt. Ein Kindheitstraum wäre nach wie vor ein Ford Mustang Cabrio, irgendwann werde ich mir diesen auf jeden Fall erfüllen. Da sieht man bei Mobile immer mal wieder den Ford Mustang V für um die 15-17.000 Euro mit <80-100k km. Auf jeden Fall soll das nächste Auto ein Cabrio werden, ob es nun der Mustang sein muss steht noch in den Sternen.
Da es ja immer noch technisch gesehen mein erster Autokauf sein wird führe ich mal den Thread hier fort.
Für diese Story würde ich eher nen MT-Blogartikel schreiben, anstatt einen Kaufberatungsthread weiter zu führen.