Erratisches Fahrverhalten des PIHV unterbinden
Ich habe unerwartete Schwierigkeiten, mich auf die Reaktionen des neuen 300de einzustellen.
Ein Grund, weshalb ich wieder ein PIHV haben wollte, war die sehr sinnvolle und harmonische Erfahrung mit dem S213 300de hinsichtlich des intelligenten Rekuperationsverhaltens. Der hat bei „Fuß vom Gas“ sehr harmonisch und vorhersehbar reagiert:
Mittlere Rekuperation bzw. gleichmäßige bis Abstand zum Vordermann passt. War zu 99% wirklich entspannt, gut, erwartbar.
Bei meinem S214 ist es leider ziemlich erratisch: Manchmal wirft er heftig den Anker, manchmal werde ich schon nervös, weil er fast nichts tut und droht, in den Vordermann hineinzufahren (was er am Ende nicht macht, aber seeehr dicht auffährt und dann sein eigenes Verhalten mit dem roten Warndreieck quittiert. Das muss diese künstliche „Intelligenz“ sein, von der alle so begeistert sind. Die Maschine beschimpft sich selbst für ihr eigenes Verhalten. Top!)
Erster Verdacht:
Die dumme „Geschwindigkeitserkennung“ scheint da von Bedeutung zu sein. Ist sie der Meinung, ein Tempolimit erkannt zu haben, wirft das Auto zur „Freude“ von Insassen und nachfolgendem Verkehr den Anker, bis ca. +5km/h oberhalb des oftmals angeblichen Tempolimits, danach bremst er rekuperierend harmonisch weiter ab. Liegt die Erkennung eines neuen Tempolimits schon etwas zurück, macht er das nicht mehr und rekuperiert fast gar nicht. Wonach er dieses „etwas“ bemisst, ist unklar.
Wie kann ich wieder zu dem vorhersehbaren, harmonisch-entspannten Fahrverhalten meines 213-300de kommen? Ich mag Überraschungen beim Autofahren einfach nicht. Ich möchte keine mathematischen Triangulationen und Wahrscheinlichkeitsberechnungen durchführen müssen, um zu erraten, was das Fahrzeug wohl nun wieder machen könnte, wenn ich den Fuß vom Gas nehme. Ich möchte einfach nur weiterhin sauber, ohne hektische Brems- oder Beschleunigungsvorgänge im Verkehr mitschwimmen können.
Was muss ich da einstellen?
PS1: Ich fahre zumeist mit aktiver Route. Es spielt keine Rolle, ob in Hybrid- oder Batterylevel oder E. Sport oder Individuell benutze ich nicht. Die früher schöne Logik "Innerorts elektrisch, außerorts Diesel" funktioniert leider nicht automatisch, kann ich nur manuell mit den Programmen "BL" und "E" steuern, sonst fährt er bei ener 300km-Reise auch mit 120km/h auf der BAB sinnlos den Akku leer - und angekommen in der Großstadt muss er dieseln. Verstehe ich auch nicht.
PS2:
Über Sinn und Unsinn der Tempolimiterkennungsfunktion möchte ich nicht weiter diskutieren. Sie liegt ohnehin viel zu oft vollkommen daneben. Im 213 hat es mich nicht gestört, da war jegliche Fahrzeugbeeinflussung abzustellen und gut.
Im 214 geht das scheinbar nicht mehr – und nun nervt es und ist auch tw. gefährlich.
28 Antworten
Du kannst ganz einfach über die Lenkradpaddels einstellen ob du „Segeln willst“ - sprich keine Rekuperation oder schwache Rekuperation, starke Rekuperation oder eben die intelligente D-Auto die dir nicht gefällt…
insofern sollte für jeden was dabei sein.
Aber ich stimme dir zu manchmal passt es nicht.
Auch hier...selbiges fällt mir und der Gattin auch sehr unangenehm auf. Habe keine Lösung dafür gefunden, muss man sich vermutlich bei den Gesetzgebern bedanken für diese neuen super Funktionen...
Was man abstellen kann ist meine ich die Übernahme der Geschwindigkeit, dann geht aber auch einiges andere nicht mehr (meine ich), und selbst wenn, muss man das natürlich jeden Neustart wieder machen.
Was ich mittlerweile auch abstelle ist der aktive Spurhalteassistent, der greif im 214 auch dermaßen häufig und hart ein, dass ein entspanntes zügiges Fahren auf der BAB kaum möglich ist. im Gegenteil, teilweise lenkt er so hart gegen, dass es wirklich gefährlich wird (oft auch in Baustellen, wenn er meint irgendeine Linie erkannt zu haben).
ZU PS1:
https://www.mercedes-benz.de/.../...n-betriebsstrategie-plug-in-hybrid
Die streckenbasierte Betriebsstrategie ist unter den folgenden Voraussetzungen aktiv:
Das Fahrprogramm H ist gewählt.
Im Menü DYNAMIC SELECT ist für das Fahrprogramm H die Option Routenbasiert gewählt (DYNAMIC SELECT konfigurieren im Multimediasystem) .
Die Zielführung ist aktiv.
Der Ladezustand der Hochvoltbatterie ist ausreichend.
Wenn die Funktion aktiv ist, werden Daten zum weiteren Streckenverlauf ausgewertet. Dazu zählen z. B. Straßentyp, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Höhendaten.
Das Hybridantriebssystem passt die Betriebsstrategie dann dem weiteren Streckenverlauf entsprechend an:
Der Einsatz der elektrischen Energie und des Verbrennungsmotors werden angepasst.
Der Ladezustand der Hochvoltbatterie wird gezielt gesteuert.
Die elektrische Energie wird insbesondere für den Elektrobetrieb vorgehalten, z. B. in innerstädtischen Streckenabschnitten oder Umweltzonen.
Das Fahrzeug wählt die Betriebsart automatisch aus.
Bei mir funktioniert das. Ich gebe sogar meine Destination als Zwischenziel ein und die Heimatadresse als Ziel, das bewirkt optimale Stromnutzung auf der ganzen Reise. Es kommt nicht darauf an, möglichst lokal in der Stadt elektrisch zu fahren, sondern insgesamt am wenigsten Sprit zu verbrennen; das habe ich mehrfach ausprobiert und funktioniert tatsächlich besser als manuell mit E in der Stadt und B auf der Autobahn zu fahren.
"Was ich mittlerweile auch abstelle ist der aktive Spurhalteassistent, der greif im 214 auch dermaßen häufig und hart ein, dass ein entspanntes zügiges Fahren auf der BAB kaum möglich ist. im Gegenteil, teilweise lenkt er so hart gegen, dass es wirklich gefährlich wird (oft auch in Baustellen, wenn er meint irgendeine Linie erkannt zu haben)."
kann man einstellen:
https://www.mercedes-benz.de/passengercars/services/manuals.html/e-klasse-limousine-2024-01-w214-mbux/aktiver-spurhalte-assistent/aktiven-spurhalte-assistenten-einstellen
Aktiven Spurhalte-Assistenten einstellen - E-Klasse Limousine Januar 2024 W214 MBUX Betriebsanleitung
Multimediasystem:
Einstellungen
Assistenz
Kollisionsvermeidung
Aktiver Spurhalte-Assistent
Empfindlichkeit einstellen
auswählen.
Früh, Mittel oder Spät auswählen.
Die zuletzt gewählte Einstellung wird beim nächsten Fahrzeugstart übernommen.
"Was man abstellen kann ist meine ich die Übernahme der Geschwindigkeit, dann geht aber auch einiges andere nicht mehr (meine ich), und selbst wenn, muss man das natürlich jeden Neustart wieder machen."
https://www.mercedes-benz.de/passengercars/services/manuals.html/e-klasse-limousine-2024-01-w214-mbux/aktiver-abstands-assistent-distronic/fahrweise-des-aktiven-abstands-assistenten-einstellen
- Der Aktive Abstands-Assistent DISTRONIC ist eingeschaltet.
Multimediasystem:
Einstellungen
Assistenz
Fahren
Aktiver Abstands-Assistent
Fahrweise auswählen
DYNAMIC SELECT basiert ,Dynamisch oder Komfortabel auswählen.
Vielen Dank für die ersten Antworten.
Die automatsche Geschwindigkeitsanpassung ist selbstverständlich nicht aktiv, das war der Horror.
Das mit den Paddeln muss ich ausprobieren, die haben im S213 offenbar eine andere Logik gehabt:
Die waren ausschließlich im "E"-Modus für die Veränderung der Rekuperation zuständig, in allen anderen Modi sorgenten die für das Einschalten des Verbrenners und eben hoch bzw. runterschalten.
Jedoch fürchte ich, dass ich damit nicht den eigentlichen Komfort wiederherstellen kann, wie soll ich das beschreiben?
z.B.:
Entspanntes Mitfließen im Verkehr auf der Landstr., Ortsschild kommt in Sicht, ich gehe vom Gas, in dem Moment, wo mein unmittelbarer Vordermann auch erkennbar langsamer wird. Jetzt:
S213:
Sanft rekuperierte das System so, dass der Verkehrsfluss und der MIndestabstand optimal erhalten bleibt.
S214:
ca. 50m vor dem Ortsschild schaltet das System auf max. Rekuperation, die Insassen nicken und schauen irritiert auf, weshalb ich so heftig bremse. Der Verkehr hinter mir ahnt das nicht und muss noch kräftiger bremsen. Der nachfolgende Verkehr stockt, ich muss die vernichtete Energie wieder aufbringen, um wieder mitzuschwimmen.
Und das bei jeder vermeintlichen Vmax-Erkennung auf der Strecke - aber eben nach einer unbekannten Anzahl von Sekunden oder Metern - who knows? - gilt das eben auf einmal nicht so.
Das nervt ganz schön und ist auch nicht ganz ungefährlich.
@jetflyer Diese Einstellungen sind mir alle bekannt - auch ich gebe meine Ziele u.a. deswegen ja ein - aber sie greifen nicht richtig.
I.d.R. fährt das Auto dann einfach so lange elektrisch, bis der Saft alle ist, obwohl es "weiß", dass am Ende der Fahrt noch mind. 20km Stadtverkehr anstehen.
Und ich teile die Aussage nicht, dass es darum ginge, mit möglichst wenig Spritverbrauch anzukommen. Das würde ich übernehmen, wenn ich eine betriebliche Tankkarte, aber keine Ladekarte hätte oder ich regelmäßig eine eigene PV-Anlage hätte, die 100% laden kann.
M.E.n. ist 120km/h mit >30kwh/100km rein elektrisch zu fahren unter Betrachtung des deutschen Strommixes und des gesamten Primärenergiebedarfs unter keinem einzigen Aspekt sinnvoll und zudem deutlich teurer, als mit Diesel.
Dagegen ist es deutlich umweltbewußter und entspannter, sich in der Stadt lokal emissionslos fortzubewegen.
Von daher passt mir die vom S214 verwendete Strategie auf keiner einzigen Ebene. Aber jeder, wie er mag.
PS:
Abgesehen davon, muss ich manchmal ohnehin von Hand steuern, wieviel Restkapazität ich bei Ankunft haben will. Das Auto kann nicht wissen, dass ich am nächsten Morgen die Vorklimatisierung einschalten will und dann wieder 10km bis zur nächsten betrieblichen Ladesäule elektrisch zurücklegen möchte. Aber das ist ja logisch und nicht dem Auto vorzuwerfen. Schon deswegen fahre ich zumeist auf der BAB in "BL"...
Zitat:
@manatee schrieb am 15. Mai 2025 um 11:33:46 Uhr:
Vielen Dank für die ersten Antworten.
Die automatsche Geschwindigkeitsanpassung ist selbstverständlich nicht aktiv, das war der Horror.
Das mit den Paddeln muss ich ausprobieren, die haben im S213 offenbar eine andere Logik gehabt:
Die waren ausschließlich im "E"-Modus für die Veränderung der Rekuperation zuständig, in allen anderen Modi sorgenten die für das Einschalten des Verbrenners und eben hoch bzw. runterschalten.
Jedoch fürchte ich, dass ich damit nicht den eigentlichen Komfort wiederherstellen kann, wie soll ich das beschreiben?
z.B.:
Entspanntes Mitfließen im Verkehr auf der Landstr., Ortsschild kommt in Sicht, ich gehe vom Gas, in dem Moment, wo mein unmittelbarer Vordermann auch erkennbar langsamer wird. Jetzt:
S213:
Sanft rekuperierte das System so, dass der Verkehrsfluss und der MIndestabstand optimal erhalten bleibt.
S214:
ca. 50m vor dem Ortsschild schaltet das System auf max. Rekuperation, die Insassen nicken und schauen irritiert auf, weshalb ich so heftig bremse. Der Verkehr hinter mir ahnt das nicht und muss noch kräftiger bremsen. Der nachfolgende Verkehr stockt, ich muss die vernichtete Energie wieder aufbringen, um wieder mitzuschwimmen.
Und das bei jeder vermeintlichen Vmax-Erkennung auf der Strecke - aber eben nach einer unbekannten Anzahl von Sekunden oder Metern - who knows? - gilt das eben auf einmal nicht so.
Das nervt ganz schön und ist auch nicht ganz ungefährlich.
Hast du mal den EcoCoach ausgeschalten? Der macht ja die ganzen netten Spielereien mit dem Abbremsen vor Ortseingang, Kreisverkehr usw. Ob dann das automatische Abbremsen zum Vordermann dann auch weg ist, weiß ich nicht.
Womöglich ist aber auch das der Grund für Deine Erfahrungen mit der Rekuperation. Zwischen W213 und W214 hat sich da ja auch einiges getan.
@LieferungVerspaetet Das ist eine Idee. Hatte ich zwar beim S213 immer an, aber kann ja sein, dass sich hier auch was verschärft hat. Aber ob der dauerhaft ausbleibt?
@Dimareka Nein, das kann ich als Ursache zu 100% ausschießen.
Ansonsten noch eine Frage:
Wie kann ich mir die Displayhelligkeit als Favoriten anllegen. (So, wie den Tempo-Pieper oben im Display?
Ich brauche oft die Funktion, die Dislayhelligkeit zu ändern, insbes. wenn ich bei Nacht durch einen Wald voller rehe und Schwarzkittel fahre, will ich maximale Sicht ins Dunkle draussen und habe keine einzige Sekunde Zeit, Ewigkeiten in Touch-Menüs herumzufuchteln. In der Zeit ist das Reh im Zweifelsfall schon im Auto.
Das ist bei allen Fahrzeugen ein separater mechanischer Regler, der blind zu bedienen sein muss.
Zitat:
@manatee schrieb am 15. Mai 2025 um 14:00:28 Uhr:
@LieferungVerspaetet Das ist eine Idee. Hatte ich zwar beim S213 immer an, aber kann ja sein, dass sich hier auch was verschärft hat. Aber ob der dauerhaft ausbleibt?
@Dimareka Nein, das kann ich als Ursache zu 100% ausschießen.
Ansonsten noch eine Frage:
Wie kann ich mir die Displayhelligkeit als Favoriten anllegen. (So, wie den Tempo-Pieper oben im Display?
Ich brauche oft die Funktion, die Dislayhelligkeit zu ändern, insbes. wenn ich bei Nacht durch einen Wald voller rehe und Schwarzkittel fahre, will ich maximale Sicht ins Dunkle draussen und habe keine einzige Sekunde Zeit, Ewigkeiten in Touch-Menüs herumzufuchteln. In der Zeit ist das Reh im Zweifelsfall schon im Auto.
Das ist bei allen Fahrzeugen ein separater mechanischer Regler, der blind zu bedienen sein muss
Deine Probleme will ich haben. Ich musste noch nie die Helligkeit des Display's verstellen, egal ob es Tag oder Nacht ist.
@Sil3ntD3ath Dann möge dein Nickname nicht Programm sein :-)
In unseren Weiten der Wälder von MV gibt es täglich (!) besser gesagt "nächtlich" schwerste Wildunfälle - da willst Du wirklich am besten das per Knopfdruck aktivierbare "Nightpanel" der guten alten Saabs zurück haben und kein riesiges leuchtendes Display. Die Skandinavier haben je weiter nördlich du kommst, desto häufiger, auch fette Zusatzscheinwerfer montiert - und innen alles, was geht, aus. Warum wohl?
@manatee wäre nicht die reduzierte Displayansicht etwas für Dich? relativ schnell über das Lenkrad einstellbar!
@eggaz Dazu finde ich nix im Handbuch. Bei der Suche habe ich aber das gefunden:
«Hey Mercedes, Display aus!»
Das probiere ich bei nächster Gelegenheit mal aus.
@LieferungVerspaetet Ich habe deinen Tip ausprobiert und den EcoCoach ausgeschaltet. Leider schaltet man damit offensichtlich auch JEDE Form der sinnvollen Rekuperation aus, insbes. die bei Annäherung an ein vorausfahrendes Fahrzeug. Genau DIE ist aber so schön sinnvoll (gewesen).
Ich kann das Ankerwerfen vor (vermeintlichen) Limits offensichtlich nur mit mikrometergenauer Stellung des Gaspedals verhindern, indem ich minimal weiterhin Gasgebe. Aber das ist ein so schmaler Grat zwischen "Segeln" und "max. Rekuperieren", dass das wirklich keinen Spaß macht.
Auch die neue (Un-)Logik der "Schalt"-Paddels helfen nicht, denn wenn ich auf "-" gehe, bremst er auch nicht mehr sauber hinter Fahrzeugen ab, sondern ich muss eingreifen.
Was war die Logik des S213 doch bestechend gut! Warum musste das alles so verschlimmert werden und so viel Gutes dafür geopfert?
Inzwischen bin ich mit dem Einfahren ja durch und auch mal mit 180 unterwegs gewesen - leider fährt sich das Auto irgendwie schwammig und tw. wie auf Eiern. Die Mitfahrer haben schon irritiert gefragt:
"Ist es so windig draußen?"
Seid ihr sicher, dass sich das von allein gibt? Ich tippe ja eher auf Achsvermessung oder so. Bei Abholung waren ja auch die Reifensensoren nicht angelernt (musste ich dann selbst machen) und die "Radzierblenden" standen in einem kofferraumfüllenden Paket unausgepackt hinten drin.
Aber Hauptsache, vorne lag ein "Auslieferungsfertig!"-Wisch drin. Von wegen....