Erhöhen Rennspiele die Risikobereitschaft auch im Straßenverkehr?
Hallo eben gefunden in der ct:
Meist standen die "Killerspiele" im Vordergrund nicht nur der Politik, sondern auch der Wissenschaft, wenn es um Gefahren ging, die von Computerspielen ausgehen können. Nun haben erstmals Sozialpsychologen von der Ludwig-Maximilian-Universität München untersucht, ob Autorennspiele die Spieler dazu verführen oder anleiten könnten, auch im Straßenverkehr aggressiver und riskanter zu fahren.
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Für ihre Untersuchung führten sie drei unterschiedliche Tests mit insgesamt etwa tausend Versuchspersonen durch und kamen zu dem Schluss, wie sie in ihrem Bericht "Virtual Driving and Risk Taking" (Journal of Experimental Psychology: Applied, Vol. 13, No. 1) schreiben, dass Menschen – und vor allem junge Männer – die Raserspiele spielen auch dazu neigen, größere Risiken einzugehen.
Die Wissenschaftler heben hervor, dass Rennspiele in den vergangenen Jahren zu Bestsellern wurden und immer realistischere virtuelle Umgebungen darstellen, in denen die Spieler häufig auch durch bewohnte Gebiete rasen, riskante Manöver ausführen, in andere Fahrzeuge oder Passanten rasen und zahlreiche andere Risiken eingehen müssen, um erfolgreich zu sein. Interviews mit jungen Männern, die an illegalen Straßenrennen teilnehmen, hätten bereits gezeigt, dass Rennspiele eine wichtige Rolle in der Fahrsozialisation spielen.
Bei den Tests stellte sich heraus, dass es eine Korrelation zwischen dem Spielen von Rennspielen und riskantem Fahren gibt. Entscheiden ließ sich hier nicht, ob die Spiele riskantes Fahren verstärken oder riskante Fahrer sich einfach nur eher an Raserspielen messen. In einem weiteren Test wurde verglichen, welche Folgen das Spielen von Raserspielen (Need for Speed, Burnout, Midnight Racer) und von "neutralen" Spielen (Fifa 2005, Tak, Crash Bandicot) hat. Unterschiede zwischen den Spielen der jeweiligen Gruppe ließen sich nicht feststellen. Die Versuchspersonen, gleich ob Männer oder Frauen, die eines der Raserspiele gespielt hatten, zeigten sich signifikant risikobereiter und waren erregter.
Bei einem dritten Test mussten die Versuchspersonen erneut eines der Spiele spielen und wurden dann dem "Wiener Risikobereitschaftstest" unterzogen, mit dem anhand von Videos, die unterschiedliche "reale" Verkehrssituationen auf einem Bildschirm aus der Fahrersicht zeigen, die Risikobereitschaft gemessen wird. Wenn die Versuchspersonen sich entscheiden, ein Fahrverhalten abzubrechen, drücken sie einen Knopf. Über die Reaktionszeit wird die Risikobereitschaft erfasst. Bei den Männern ergab sich wiederum, dass nach den "Raserspielen" die Risikobereitschaft erhöht war. Die Reaktionszeit lag mehr als eine Sekunde über derjenigen von denjenigen, die sich mit einem "neutralen" Spiel beschäftigt hatten. Interessant ist, dass bei den Frauen hingegen die Risikobereitschaft nach den neutralen Spielen höher war. Vielleicht sind sie deswegen vorsichtiger, vermuten die Wissenschaftler, weil sie weniger geübt in Raserspielen sind und in diesen eher negative Erfahrungen machten.
Einen Beweis dafür, dass Raserspiele die Risikobereitschaft auch beim wirklichen Fahren erhöhen, bieten die Untersuchungen nicht. Die Wissenschaftler vermuten jedoch, dass sie vor allem bei Jugendlichen und jungen Männern die Risikobereitschaft und die Lust am Rasen beeinflussen und daher auch zu mehr Unfällen führen könnten. Vor allem wenn Kinder bereits früh riskantes Fahren und den Kick daran an den Spielen üben, könnte diese eintrainierte Haltung auch beim Fahren hinter dem wirklichen Steuer beibehalten werden, warnen die Wissenschaftler.
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wer es im original will: http://www.heise.de/newsticker/meldung/87030/from/rss09
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wie steht ihr dazu? es sind ja auch spieler unter euch, meine risikobereitschaft beim spielen bleibt IMHO absolut im PC/konsole.....
cu
xen
17 Antworten
Moin,
ich sehe das als Blafasel an - ich spiele auch dann und wann (btw. wir müssen mal wieder LFS zocken) und meine Risikobereitschaft steigt dadurch definitiv nicht. Allein der Begriff "Raserspiele" zeigt für mich eindeutig, welche Meinung der Autor dieses Textes hat.
Aber von mir aus erhöht man die Altersgrenze für solche Spiele auf 21, so wie ich das für die Ballerspiele auch machen würde.
Grüße, Markus.
ich spiele sowohl sogenannte killer- als auch raserspiele. bei beidem konnte ich bisher keinen anstieg irgendwelcher negativer dinge beobachten. daher imho quatsch und panikmache
ich sehe das genauso. aber ich halte es für interessant, welche themen sich unsere medien suchen....verbraucht ein pc raser im richtigen verkehr dann auch mehr CO2, da im spiel "energie ohne grenzen" hat....imho ist ds alles absurd...aber offensichtlich diskussionswürdig
cu
xen
Bestimmt wird der eine oder andere Jugendliche davon inspiriert.
Als ich früher Bud Spencer Filme im Kino gesehen habe, fand ich mich auch sehr stark wenn ich aus dem Kino kam.
Also irgendwas muß dran sein.
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Warum MUSS was dransein? Das mag für dich gelten, für mich schließe ich das aus!
Ich spiele ebenfalls sowohl Renn- als auch "Killer"-Spiele und weder heize ich wie ein Kranker noch bringe ich Leute um...🙄
Kommt wohl immer ein wenig auf die Persönlichkeit an.
Rennspiele sind für die selben Leute "gefährlich" die sich auch von Egoshootern beeinflußen lassen.. eben irgendwelche psychisch labilen Leute die sowieso net in den Straßenverkehr gehören 🙄
langsam entsteht doch hier in Deutschland wirklich ne Hexenjagd .. dass ich als PC-Spieler sowieso schon immer abnormal bin und keine Freunde habe ist mir ja nix Neues, aber dass ich jetzt auch Leute gefährde weil ich virtuell Auto fahre.. krass
irgendwas läuft hier doch gewaltig schief - und das nicht nur bei solchen Sachen.. ich habe heute in der Zeitung gelesen, dass ab nächstem Jahr bunte Feuerzeuge verboten werden sollen weil Kinder das als Spielzeug betrachten könnten O_o
ja ne is klar
Naja, ich muss schon sagen, dass ich mich nach einigen Stunden GTA schon mal bei dem Gedanken ertappt habe, einen Tieflader am Straßenrand für 'nen Monster Stunt Bonus zu missbrauchen.
Hab's dann aber nicht gemacht.
Mich würd echt mal interessieren, wo die "Ich denk mir irgendeinen Mist aus, um die Freiheit der Bürger zu beschränken"-Thinktanks stehen...
Wahrscheinlich neben den "Kreative, neue Steuern mit aktuellem politischen Hintergrund"-Thinktanks...
Es wirkt wohl bei jedem anders, bei mir baut es eher Aggression oder Schnelltrieb ab - nach 30 Minuten GT4 auf dem Ring finde ich aufmal Schnellfahren doof und fahre ganz normal im Real-Life .....
danke @Just Cruisin': ich denke, solche einschätzungen kommen von autoren oder interessengemeinschaften, die entweder durch eine lobby getrieben sind oder einfach weltfremd sind.
"welt" hat sich mit dem einzug der computer(spiele) nunmal geändert. aber man braucht, ja such förmlich die ganze zeit nach neuen klassenfeinden und findet sie mal in grossen geländewagen, mal in killerspielen, mal in rennspielen.
ich glaube, das sind einfach nährböden für umfrage- und analyse- und sonstwie institute, die machen nun eine analyse und kommen zum schluss, dass es eigentlich ungefährlich ist, aber bei manchen schon gefährlich sein kann....
am besten war neulich die verkehrszählung in bayern, mit einem nicht unerheblichen etat wurde ermittelt, wo der meiste verkehr in bayern rollt. und ratet mal wo?
um münchen rum.....wow.....auf dem autobahn ring, A9 und dann noch A99 und auch A8.....und mich hat wieder keiner beauftragt, ich hätte mir das ermittelte ergebnis auch zugetraut....
cu
xen
der nun 10 stunden am pc sitzt und heut abend mit der 7 jährigen rennspiele und manchmal auch boxkämpfe zockt (btw. sie gewinnt fast immer (beim boxkampf)
rennspiele verleiten mich zu gar nichts, weil da die geschwindigkeit auch überhauppt nicht rüberkommt. es geht ja nur ums perfekte fahren.
z.b kartfahren ist da schon anders. nach 2 stunden kartfahren dauert es erst nen momen, bi ich realisiere, dass mein auto ne gangschaltung hat *g*
wie paracelsus sagte: Dosis facit venenum.
wenn einer kein vernünftiges soziales umfeld hat und nur am gamen ist, dann kann das sicher zu einer veränderten realitätswahrnehmung führen.
aber dann ist das die gleiche diskussion wie bei alkohol, etc.
forderungen nach verboten sind medial wirksam, aber sie können gar nichts bewirken und lenken vom wahren problem ab.
Richtig, domiquick!
Früher haben Kinder Cowbay und Indianer gespielt. Mit realen Nachbildungen echter Schusswaffen. Ganz klar ein Killertraining, da das Zeigen mit Waffen auf andere und das Abdrücken direkt nachgestellt wird. Sogar die Transferleistung Maustaste=>Abzug entfällt restlos.
Nur damals glaubte keiner, dass der Sohnemann dann in der Pubertät deswegen Leute erschießt...
Mit den Rennspielen sehe ich es ähnlich. Wer eine lebhafte Vorstellung und Ansätze zum Realitätsverlust hat, der wird sicher gefährdet sein. Aber wie oft fahren Leute mit Stress, Frustration und Wut auf der Straße herum, die eben diese in den Verkehr entlassen?
Diese Gruppe halte ich für wesentlich gefährlicher. Nur betrifft das so ziemlich das gesamte Medienpublikum und lässt damit nicht die Verlagerung von Schuld auf Externe zu. Ergo keine Quote.
beim cowboy und indianerspielen früher, da gab es auch durchgeknallte. die konsequenzen waren weniger drastisch. die klassische eskalation war, dass sie die katze des nachbars mit dem luftgewehr exekutierten.
die kriegten dann so eins auf's dach, dass sie wieder runter von ihrem trip kamen.
Hi Zusammen !
Ich kann domiquick und EvilJogga nur zustimmen.
Soll ja auch Spinner geben, die glauben dass Frauen wie im Porno sind. Alle wollen die schnelle Nummer auf´m Schreibtisch, und am besten mit 4 Kollegen gleichzeitig 😉
Doooch, ich hab´s im Video gesehen, das muß so sein.
Mal im Ernst, solche labilen (ich sag auch "kranke"😉 Persönlichkeiten lassen sich nicht durch irgendwelche Verbote von Spielen heilen. Da steckt das Problem viel tiefer, und im näheren Umfeld. Bei den Eltern angefangen !
Ich hab auch "manchmal" den Drang zu rasen ohne GT4 gespielt zu haben 😉
Beste Grüße,
Jürgen